Air Geschrieben 6. Januar 2005 Melden Geschrieben 6. Januar 2005 Hallo allerseits, Ich habe im nächsten Monat das Vergnügen den A320 in einem Simulator der LH in FRA "fliegen" zu dürfen (ist allerdings viel Geld für wenig Flugzeit). Obwohl ich mich schon umfangreich informiert habe, bestehen aber immer noch ein paar Unklarhieten über bestimmte Punkte. -> Ich nehme an, der schwierigste Teil der Landung ist das Abfangen ? Wie genau ist da zu verfahren (leichtes Ziehen am Sidestik...dauerhaft oder nicht ?)? -> Wie träge reagieren die Triebwerke und wie sollte man während des Anfluges den THR-Level handhaben ? -> Wie ist der Schubbereich zwischen dem TO/GA und FLX, bzw. zwischen FLX und CLB Detent definiert ? -> Ist im Sinkflug Open- oder Managed- DEC üblich ? PS. -> Welche Technik wird beim Rotieren angewendet ? Vielen Dank für jede Antwort. Gruß, Michael. [ Diese Nachricht wurde geändert von: Air am 2005-01-06 02:04 ]
b737pic Geschrieben 6. Januar 2005 Melden Geschrieben 6. Januar 2005 Hallo Air ! Da ich selber gelegentlich auch in der Gästebetreuung bei SIM - Flügen tätig bin, kann ich Dir schon mal folgendes vorab sagen: Mit TO/GA und Flex etc. wirst Du nichts zu tun haben. Es wird im SIM beim ersten Mal i.d.R. "open range" geflogen, heißt das Du mit max. TO und max climb power loslegen wirst. Die komplette Programmierung und das setting des FMS würden für die kurze Zeitspanne zuviel Flugzeit wegnehmen. Deine Fragen zu TO und landing: Rotation zum Start bei ca. 140 KIAS durch Zug am Sidestick in einer gleichmäßigen Bewegung bis etwa 1/3 des möglichen Sidestickweges. Nase auf ca. 12 Grad rotieren, after TO auf 15 Grad. Der Airbus ist patenterweise in der Lage, die vorgegebene Fluglage zu halten. Wenn Du den Stick losläst und der Autotrim sich richtig gestellt hat, steigst du mit dieser Pitch weiter. Abhängig vom Gewschwindigkeitsverlauf kannst Du evtl. etwas steiler stellen, bis 17,5 Grad. Flaps up bei 185 KIAS. Landung: Zunächst zum Schub. Die Verzögerung der Triebwerke hängt von der anliegenden Last ab. Im Endanflug mit Gear down und full flaps werden die Motoren mit etwa 57% N1 im Mittelwert laufen ( gewichtsabhängig ). In diesem Bereich hast Du eine Ansprechverzögerung von ca. 2 Sekunden, also recht kurz. Wenn Du die V-appr früh genug bei ca 140 KIAS einpendeln kannst, fliegst Du am besten ohne weitere Schubänderungen den Anflug runter. Pitchänderungen führen normalerweise nicht zu massiven Speedänderungen solange Du nahe am Gleitweg bleibst. Macht die Sache etwas leichter. Bei der Landung ziehst Du in etwa 30 - 40 ft Höhe die Thrustlever auf idle zurück und ziehst analog dazu den Sidestick nach hinten. Nose up auf 5 Grad max. sollte eine saubere Landung ergeben. WICHTIG: Der Airbus hält die Fluglage ! Heißt für die Landung, er hält den Pitch bis zum Aufsetzen und auch danach ! Bedeutet für Dich: Nach der Landung die Nase runterdrücken ( Vorsichtig ! ), sonst bleibt das Bugrad bis zum Stall oben und knallt dann runter. Nicht sehr schön. Mehr will ich jetzt mal nicht schreiben, sonst artet das hier aus ! Wenn Du noch Fragen hast mail mir einfach ! Gruß
Air Geschrieben 6. Januar 2005 Autor Melden Geschrieben 6. Januar 2005 Ich habe noch eine kleine Frage nichttechnischer Natur: Wird einem bei Proflight den weitesgehen freihe Hand gelassen, oder mischt sich der zuständige Betreuer ständig ein und gibt einem Anweisungen ? Gruß, Michael.
b737pic Geschrieben 6. Januar 2005 Melden Geschrieben 6. Januar 2005 Hallo, ich wieder... Das hängt natürlich vom jeweiligen Betreuer ab, den Du abbekommst. Ich sag´mal, die echten Piloten sind meist etwas flexibler, sie kennen die Kiste halt besser und wissen sich zu helfen, wenn Du mal ganz und gar falsch fliegen solltest. Im Normalfall ist es aber so, dass Du natürlich weitgehend freie Hand hast, schließlich bist Du ja der ( nicht schlecht ) zahlende Kunde ! Hast Du eine Einzelstunde oder bist Du in einer Gruppe ? In der kurzen Zeit, die Du bei Gruppenflug als PIC verbringst, kannst Du natürlich nicht ganz so viel experimentieren - aber das Programm bestimmst Du schon weitgehend selber. Wenn ich was empfehlen darf ? Einen TO mit climb auf 4 oder 5000 ft, evtl. mit Abflug einer SID wenn Du die NAV hinbekommst und dann landen landen landen. Das ist ja gerade die Herausforderung. Las Dir Wind dazu geben oder sonstige Einflüsse, dann kann es schon spannend werden... Platzrunde ist auch ne gute Sache, aber Dir geht Zeit zum Landetraining verloren, die must Du in dem Falle ja um den Flugplatz herumgurken. Gruß
Air Geschrieben 6. Januar 2005 Autor Melden Geschrieben 6. Januar 2005 Hallo, ich hab´für erste einen Gruppenflug. Da ja nur begrenz Zeit, wäre es natürlich super selbst das zu fliegende Szenrio auszusuchen. Besonders reitzen würden mich: - T/O bei Tag mit Windeinfluss und Abfliegen einer SID. - Standart-ILS bei Nacht mit Wind (jedoch nicht variabel). Beides ohne AP und A/THR. -> Sind die beiden Verfahren aus zeitlichen Gründen realistisch. Gruß, Michael.
b737pic Geschrieben 7. Januar 2005 Melden Geschrieben 7. Januar 2005 Hallo Air ! Das ist eine gute Wahl. Sollte auch für die anderen Mitflieger eine ganz interessante Sache sein. Zeitlich ist das sicher kein Problem, hängt natürlich auch von der Länge der Departure ab die Du fliegen willst. Wenn die recht kurz ist, kannst Du hinterher noch ein paar zusätzliche Landungen aus dem Endanflug heraus machen. Willst Du vorher schon mal üben ? Gruß Thomas
Air Geschrieben 7. Januar 2005 Autor Melden Geschrieben 7. Januar 2005 -> Siehe PM. PS. Wie ist den nun der Bereich zwischen FLX und CLB definiert. Gruß, Michael.
b737pic Geschrieben 10. Januar 2005 Melden Geschrieben 10. Januar 2005 Hallo Air ! Also, die Frage ist mir nicht ganz klar. Entweder ich fliege flex ( T/O im Normalfall ) oder ich fliege CLB. Dazwischen gibt es so eigentlich nichts. Im FLEX kann ich höchstens die Maximalleistung mit den Schubhebeln begrenzen, irgendwann erreiche ich dann aber den Bereich CLB. Dazwischen gibt es höchstens noch den MCT ( max cont. thrust = maximale Dauerhöchstleistung ). Könnte man als Zwischenbereich definieren, gehört aber eigentlich in die FLEX-Range, da der MCT auch flugverlaufsabhängig ist. Ich hoffe, ich habe Deine Frage richtig verstanden und beantwortet. Viele Grüße Thomas
Air Geschrieben 11. Januar 2005 Autor Melden Geschrieben 11. Januar 2005 Im grunde habe ich mich gefragt, ob es überhaupt eine Schubveränderung zwischen der FLX (die auch für MCT genutzt wird) und CLB Raste gibt, oder ob das einfach nur eine Art "Schaltweg" ist und die TW so lange weiterlaufen, bis sie im CLB-Gate eingerastet sind. Gruß, Michael.
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