RhBDirk Geschrieben 6. Februar 2005 Melden Geschrieben 6. Februar 2005 Quelle: http://www.sonntagszeitung.ch Swiss-Abbau: «Unannehmbar» » EX-Crossair-Piloten: Mehr als die Hälfte soll gehen Zürich Bei der Swiss stehen die Zeichen auf Sturm. Bei der Pilotengewerkschaft Swiss Pilots jagen sich die Krisensitzungen. Der Grund: ein vierseitiges Eckwertpapier, das ihnen erklärt, wie sich Christoph Franz und der Swiss-Verwaltungsrat den neuerlichen Abbau der Swiss vorstellen. Das ist für die ehemaligen Crossair-Piloten schlicht unannehmbar. Laut Plan Franz werden die bisher 440 Vollzeitstellen auf noch 207 reduziert. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren gab es in ihrem Segment noch 970 Piloten. Die Reduktion ist deshalb so gross, weil die Swiss nicht nur einen Flottenabbau von 13 Flugzeugen plant, sondern auch eine Produktivitätssteigerung im Cockpit von 38 Prozent. Das bedeutet eine Senkung der Freitage von 133 auf 120, bei fünf Wochen Ferien. Nach der Restrukturierung werden von der Swiss noch 17 Jumbolinos und 7 Embraers betrieben. Künftig soll es zudem keine Mitbestimmung bei Fremdleistungen, also bei Auslagerungen geben und keine Mitsprache mehr bei Umflottung. Geplanter Abbau erfolgt nicht nach Dienstalter, sondern nach Flottentyp Weiter sollen die Piloten künftig nach einem Einheitssystem entlöhnt und leistungsabhängig bezahlt werden. Das bedeutet: Wenn die Swiss weniger Bedarf an Flügen hat, wird der Lohn gekürzt. Das ist ein System, das Easy Jet heute bereits anwendet mit einem entscheidenden Unterschied: Die Easy-Jet-Piloten haben mehr Arbeit, als ihnen lieb ist, die Swiss-Piloten der Regionalflotte jedoch werden wegen eines ineffizienten Zuteilungssystems teils nur spärlich eingesetzt. Zudem soll der geplante Abbau nicht, wie bei Fluggesellschaften üblich, nach Dienstalter (umgekehrte Seniorität) erfolgen, sondern nach Flottentyp. Das bedeutet, dass alle Saab-Piloten rausfliegen. Bei der Jumbolino- und bei der Embraer-Flotte wird auch nicht nach Seniorität abgebaut. Grund: Je länger ein Pilot dabei ist, desto mehr verdient er. Nach all den Abbaurunden hat die Swiss ein sehr teures Pilotenkader. Im Moment finden absurderweise gar Umschulungen von Piloten zu Kopiloten statt. Viel weniger betroffen vom neuerlichen Abbau sind die Ex-Swissair-Piloten, welche die grossen Flugzeuge und die Langstrecke fliegen. Ihr Corps wird laut Plan von 658 auf 585 abgebaut. Für Christoph Frick, Präsident der Swiss Pilots, ist der Plan nicht annehmbar. Frick: «Es handelt sich um eine horrende Maximalforderung. Wir hoffen aber weiterhin, dass es schliesslich zu einer gütlichen Einigung kommt.» Zusätzlich erzürnt hat die Ex-Crossair-Piloten, dass ihnen diese Woche per E-Mail eröffnet wurde, ein vor einem Jahr ausgehandelter Lohnzuschlag von vier Prozent werde per sofort gekürzt. Diese Hau-Ruck-Massnahme wurde nach Intervention der Gewerkschaft wieder zurückgenommen. Arthur Rutishauser ------------ Quelle: http://www.blick.ch Eckpläne für Piloten-Abbau Entlassung für 513 Swiss-Piloten! ZÜRICH – Jetzt wird es konkret: Die Swiss hat den Gewerkschaften ein Papier mit Eckpunkten zu den Abbauplänen vorgelegt. Demzufolge fallen der neuen Sparrunde 513 Piloten zum Opfer. Mitte Januar hatte die Fluggesellschaft Swiss eine Restrukturierung des Europageschäfts angekündigt, verbunden mit einer Reduktion der Europaflotte (Blick Online berichtete). Laut «SonntagsZeitung» soll die Swiss-Führung jetzt die Gewerkschaften der Piloten, des Kabinen- und des Bodenpersonals in einem Papier über die Eckpunkte des Umbaus informiert haben. Gemäss dem Zeitungsbericht werden bei den Piloten im Regionalsegment von 647 Stellen 440 gestrichen. Es bleiben also noch 207 Vollzeitstellen. Bei den Airbus-Piloten ist ein Abbau von 73 auf 658 Stellen geplant. Offenbar soll der geplante Abbau nicht nach dem Dienstalter der Piloten, sondern nach Flottentyp erfolgen. Alle Saab-Piloten würden ihre Stelle verlieren. Die Regionalflotte der Swiss besteht gegenwärtig aus sieben Maschinen des Typs Saab, 19 Jumbolinos und elf Embraer. Nach der Restrukturierung sollen noch 17 Jumbolinos und sieben Embraer betrieben werden. Swiss-Sprecher Jean-Claude Donzel und der Präsident der Swiss Pilots, der Vereinigung ehemaliger Crossair-Piloten, Christoph Frick, wollten die in der «SonntagsZeitung» veröffentlichten Zahlen auf Anfrage nicht kommentieren und verwiesen auf die von Swiss mit den Gewerkschaften vereinbarte Vertraulichkeit der Verhandlungen.
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