LEJ_Flyer Geschrieben 9. März 2005 Melden Geschrieben 9. März 2005 Russische Firma gewinnt Bieterstreit um Nato-Auftrag von Heiner Siegmund Hamburg - Nato-Truppen aus der EU sollen künftig von russischen Großflugzeugen des Typs An-124 zu Einsätzen in Krisengebieten befördert werden. In dem Bieterwettbewerb Salis (Strategic Airlift Interim Solution) setzte sich die Ruslan Salis GmbH gegen den Mitbieter Müller und Partner, eine Fuldaer Spedition, durch. Dies bestätigte der Berater von Ruslan Salis, der Berliner Rechtsanwalt Elmar Rauch, der WELT. Der lukrative Nato-Auftrag hat nach Schätzung von Fachleuten ein Volumen von 700 Mio. bis eine Mrd. Euro. Das Militärbündnis braucht die russischen Transporter in einer Übergangszeit, bevor 2012 der Militärtransporters A400M zur Verfügung steht. Hinter der im Handelsregister von Schkeuditz bei Leipzig eingetragenen Ruslan Salis GmbH verbirgt sich die russische Volga-Dnepr-Gruppe. Sie kooperiert mit dem ukrainischen Anbieter Antonow Design Bureau, der ebenfalls über An-124 verfügt. EADS und Lufthansa Cargo, die sich ursprünglich ebenfalls um den Nato-Auftrag bemüht hatten, kamen nicht zum Zuge, weil sie keine Maschinen dieses Typs besitzen. Bei russischen und ukrainischen Anbietern konnten sie keine bekommen. Diese wollten lieber selber das Geschäft machen. Die Nato hatte ausdrücklich auf den Einsatz der russischen Flieger bestanden. Nach den Nato-Plänen sollen sechs der Transporter von Mai diesen Jahres an für fünfzehn EU-NATO-Staaten sowie Finnland als Nicht-Mitglied des Bündnisses verfügbar sein. Stationiert werden sollen sie auf dem Flughafen Leipzig/Halle, wo am morgigen Donnerstag erste Vertragsverhandlungen zwischen der für die Lufttransporte auf Seiten der Allianz zuständige Namsa (Nato Maintenance and Supply Agency) und der Ruslan Salis GmbH geplant sind. Eine Übereinkunft vorausgesetzt, werden nach Auskunft von Leipzig/Halle-Geschäftsführer Eric Malitzke auf dem Flughafengelände ein Hangar, Abstellplätze für die Großfrachter sowie ein Lager für deren Ersatzteilbewirtschaftung errichtet. Zwei der Flieger müssen laut Forderung der Nato innerhalb von 72 Stunden einsatzbereit sein, die übrigen vier im Zeitraum von sechs Tagen. http://www.welt.de/data/2005/03/09/608094.html weitere Infos: http://www.airportbilder.de
Sword Geschrieben 9. März 2005 Melden Geschrieben 9. März 2005 Interessant, aber warum besteht die Nato auf den Einsatz der Antonovs? Nicht das diese nicht leistungsfähig wären, aber wenn ein andere die gleiche Transportleistung zu einem besseren Preis hätte bieten können, warum dann diese Beschränkung? Den Soldaten ist der Flieger doch egal... edit: Schreibt man Antonov(/w) jetzt mit "v" oder mit "w"? Beide Varianten scheinen ja verbreitet zu sein... [ Diese Nachricht wurde geändert von: Sword am 2005-03-09 22:59 ]
LEJ_Flyer Geschrieben 10. März 2005 Autor Melden Geschrieben 10. März 2005 Anscheinend mit "w", aber mit "v" habe ich es auch schon gesehen. Es scheint konkreter zu werden: Nach DHL kommt Nato Der Flughafen Leipzig/Halle hat gute Chancen, zur zentralen Basis für Nato-Schwertransporter zu werden. Eine in Schkeuditz ansässige Tochterfirma der russischen Gesellschaft Volga Dnepr, Ruslan Salis, hat den Bieter-Wettbewerb gewonnen. Sie soll bei Bedarf Truppen und Gerät der Allianz in Krisengebiete fliegen. Ruslan Salis wolle ihre Antonow-Maschinen vom Typ AN 124 in Schkeuditz stationieren und warten, bestätigte ein Firmenberater MDR 1 RADIO SACHSEN. Das Unternehmen befinde sich derzeit in Verhandlungen mit der Nato. Das Auftragsvolumen wird auf 700 Millionen bis eine Milliarde Euro in zehn Jahren geschätzt. Nato-Experten sollen den Flughafen bereits in Augenschein genommen haben. Russische Gesellschaft stationiert Maschinen in Schkeuditz Die AN 124 ist das größte in Serie gebaute Flugzeug der Welt. Seine Nutzlast von bis zu 150 Tonnen ist derzeit weltweit konkurrenzlos. Die Allianz ist auf die in der Ukraine gebauten Maschinen angewiesen, weil der neue Militärtransporter der Airbus voraussichtlich erst 2012 fertig sein wird. Mitbieter wie EADS und Lufthansa Cargo waren chancenlos, weil sie die Antonow-Maschinen nicht chartern konnten. Schon ab Mai sollen sechs Antonow-Maschinen den europäischen Nato-Mitgliedern zur Verfügung stehen. Ähnlich wie bei der DHL-Entscheidung für Leipzig/Halle gab auch dieses Mal die zentrale Lage in Europa und der uneingeschränkte 24 Stunden-Betrieb den Ausschlag. Der Flughafen steht nach Angaben der Geschäftsleitung bereits sei einem Jahr in Kotakt mit Ruslan Salis. Die Voraussetzungen für Starts und Landungen der Antonow seien gegeben. Der Flughafen ist allerdings nicht in die Verhandlungen mit der Nato einbezogen, damit ist allein die Ruslan Salis GmbH befasst. Die Firma rechnet mit einem Vertragsabschluss bis Ende April. Bei einem Zuschlag soll in Schkeuditz ein neuer Hangar gebaut werden. MDR
Aviator Geschrieben 10. März 2005 Melden Geschrieben 10. März 2005 Moin, also Antonov wird schon mit "v" geschrieben. Siehe http://www.antonov.com Mich wundert die lange Bereitstellungszeit von 72 Stunden und sechs Tagen. Liegt das vielleicht einfach daran, dass die Flugzeuge regulär verchartert werden, wenn sie nicht von der NATO benötigt werden und dann eben in 72 Std. bzw. sechs Tage nach Anforderung durch die NATO in Leipzig abflugbereit auf dem Hof zu stehen haben? Oder wie soll man das verstehen? Gruß.
LEJpzig Geschrieben 10. März 2005 Melden Geschrieben 10. März 2005 Die richtige deutsche Übersetzung wäre Antonow, also mit "w". Die V-Variante ist die englische Variante. Und da Englisch im Luftverkehr DIE Sprache ist, wird es zum großen Teil halt mit v geschrieben. [ Diese Nachricht wurde geändert von: LEJpzig am 2005-03-10 18:39 ]
Gast Geschrieben 10. März 2005 Melden Geschrieben 10. März 2005 die Bereitstellungszeit resultiert daraus das die Antonovs nicht exklusiv für die NATO zur Verfügung stehen und auch an andere Kunden verchartert werden können. Exklusiv wäre dann halt teurer. Für Leipzig wieder ein Gewinn, allerdings ist es für die NATO und speziell auch für unser Land ein Trauerspiel das man nicht in der Lage ist selber geeignete Transportkapazität auf die Beine zu stellen.
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