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Tripreport: CGN-SNN-STN-CGN


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Geschrieben

Die LCC-Trilogie

 

drei Airlines, drei Flugzeuge, drei Airports.

 

Ich komme gerade von einem kleinen Europa-Rundflug zurück. Einfach nur so, just for fun.

 

Los ging es am 11.03.2005 um 10:38 am Bahnhof Osnabrück mit dem Zug in Richtung Köln Hauptbahnhof. Dort musste ich einmal umsteigen und fuhr mit der S13 zum Flughafen Köln/Bonn.

Um 13:25 bewaffnete ich mich dann mit meiner Bordkarte und ging mit dieser durch die Sicherheitskontrolle.

Ausgang D51 für Flug X3 3560 war noch geschlossen und so ging ich halt durch die Halle. Auf dem Vorfeld waren eh keine Flugzeuge zu sehen, schien wohl gerade die Mittagsflaute gewesen zu sein. Doch halt, was steht da hinten für ein weißer Flieger ohne Aufschriften? Ich hab das Flugzeug mal als Airbus A330 identifiziert. Als ich im Februar nach NAP geflogen bin, stand da die A330 von Bluewings. Wollen die den Flieger jetzt doch nicht mehr haben? Naja egal, steht da eh nur blöd rum, das Ding.

 

Die Zeit will nicht rumgehen. Dann ist man mal frühzeitig am Flughafen, um eine niedrige Bordkarten-Nummer zu bekommen und dann langweilt man sich da über eine Stunde zu Tode. Auch eine einsame, verlassene A330 löst bei mir keine Begeisterungsstürme aus.

So ging ich noch einen Kaffee trinken und anschließend zum, mittlerweile geöffneten, Ausgang D51. Der Beamte vom Bundesgrenzschutz hatte auch nichts gegen meine Ausreise aus Deutschland einzuwenden und so wartete ich nun am Ausgang D51 auf das Boarding von Flug X3 3560 nach Shannon.

 

Die Uhr zeigte 14:40 als es los ging. Nachdem 72 Passagiere in einem Flughafenbus untergebracht waren fuhren wir zu unserer Fokker 100 mit der Reg. D-AGPN. Unterwegs fuhren wir auch an o.g. A330 vorbei. Als ich die Reg. sah, wusste ich, dass es sich nicht um die Bluewings-Maschine handelte. „D-AIMC“ stand da drauf geschrieben. Das ist doch ein A332 der Lufthansa, den sie scheinbar nicht mehr haben will. Aber ich glaube, die A332 waren eh nur geleast und jetzt hat man ja eigene A333 in der Flotte.

Auf dem weiteren Weg zu unserem Flieger kamen wir dann noch an der Bluewings-Maschine und einer weiteren LH-A332 vorbei.

 

Am Fokker-Taxi angekommen stürmten 72 Menschen das Flugzeug als ob es um Leben und Tod ginge. „Ächz, krächz, wühl, drängel, schubs“, so, ich war auch endlich im Flugzeug drin und setzte mich auf Platz 8A. Der Sitzabstand ist echt großzügig in der Käsebüchse.

 

Nachdem nun alle Passagiere, auch Paxe in der Fliegerfachsprache genannt, ihren Sitzplatz eingenommen hatten, wurden die Türen geschlossen und der Pilot stellte sich vor. Tut mir leid Leute, ich habe mir jetzt nicht gemerkt wie der heißt. Der warf dann auch schon die Triebwerke an und die hübschen Mädels mussten uns mal wieder zeigen wie man den Sicherheitsgurt bedient, wo sich die Notausgängen, Sauerstoffmasken und Schwimmwesten befinden.

 

Ich checkte dann in der Zeit das Bord-Menu und die Safety-Cards. „Ja Mädel ist gut. Die Sauerstoffmasken fallen mir, im unwahrscheinlichen Falle ein Druckverlustes in der Kabine, auf den Kopf und sollten wir die Schwimmfähigkeit unseres Flugzeugs testen müssen, finde ich die Schwimmweste unter dem Sitz. Ja und ich weiß auch, dass ich die erst nach dem Verlassen des Flugzeugs aufblasen darf und dass die Lampe leuchtet wenn sie nass wird.

Wieso musste sich der Pilot auch eine Startbahn in der hintersten Ecke vom Flughafen aussuchen? Andere Paxe machte schon entsprechende Bemerkungen, wie „Der muss da gleich auf die Autobahn“ „Nächster Halt: Phantasialand“

 

„WWWRRRROOOOOOOOOAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAM“ machten die Triebwerke und die Fokker gewann merklich schnell an Geschwindigkeit und um 15:08 verloren alle Räder den Bodenkontakt und wir flogen mitten in die Wolkendecke.

„Pling pling, klick klack, raschel, scharr“ „Die Anschnallzeichen sind noch eingeschaltet. Bitte bleiben Sie noch solange angeschnallt sitzen, bis die Anschnallzeichen über Ihnen erloschen sind“ Ah genau, die hübschen Mädels dürfen schon aufstehen und den Bordservice für uns vorbereiten. Ich aß ein leckeres Baguette. Sonst passierte auf dem Flug nichts weiter und bald wurde Irland unter uns sichtbar.

„Wo soll denn hier ein Flughafen sein“ Auf einmal tauchte unter uns Beton als Bodenbelag auf, „rrruummss“ „AUA“, „wolltest du jetzt die Stoßdämpfer der Käsebüchse testen?“

Eine Betonpiste mitten auf einer grünen Wiese, Barackenähnliche Gebäude. „Oh Gott, woh bin ich hier gelandet? Scheint so was wie BOH oder PIK zu sein.

 

In Ryanair-Manier ging es zu Fuss über das Vorfeld ins Terminal. „Gleich mal gucken wo ich hier für den Flug nach London Stansted einchecken muss“

????????? NEW YORK ?????????, von diesem Wiesenflughafen? Das wäre ja etwa so, wenn LH Interkont-Verbindungen ex. HHN oder NRN fliegen würde.

 

Um 16:42 besorgte ich mir dann meine Bordkarte für Flug FR 108 nach London Stansted. „Ey was soll denn jetzt dieser Blödsinn?“ Vor mir checkten maximal 10 Leute ein und ich bekomme Bordkarten-Nummer 81! Naja egal, ich darf ja zumindest mitfliegen.

 

An der Sicherheitskontrolle merkte ich, dass SNN scheinbar ein „Do it yourself-Flughafen“ ist. Da steht keiner am Band und legt die Tasche da drauf, da steht keiner am Band und reicht einem eine Kunstoffwanne für den Kleinkram aus den Hosentaschen. Am besten legt man sich selber auf das Band drauf, dann kann man den „Begrabscher“ auch noch einsparen.

 

„So, ich muss zu Gate 1…, ah rechts rum“ Ok, der Flughafen ist zwar nicht gerade schön, aber dafür recht sauber. Halt einfach nur zweckmäßig. An einem anderen Gate stand eine A321 der Aer Lingus bereit für den Flug nach LHR. Diese Maschine verschwand dann auch ziemlich schnell.

 

„KKRRRROOOOOOOOOCCHCHCCHCHCHCCHOOMMM“, Ryanair aus Glasgow Prestwick ist soeben gelandet und verursacht mit dem Umkehrschub einen Donnerlärm.

„Das dürfte dann auch mein Flieger nach STN sein“ Also Ryanair hat doch inzwischen schon ne ganze Menge „neuer“ 737, also mit neuer Lackierung und nicht verstellbaren Ledersitzen.

Was bekomme ich vorgesetzt? EI-CSW, jene Maschine, die mich bereits am 23. November von London Stansted nach Düsseldorf Regional, äh Verzeihung, Weeze brachte. Oder doch Niederrhein?

 

Um 18:10 begann dann das Boarding für Flug FR 108 nach London Stansted. Also bei Ryanair geht es doch ein ganzes Stück enger zu als in der F100 von HLX.

 

Also der MOL spart auch, wo es nur geht. Dass die Safety-Cards jetzt auf den Vordersitz geklebt sind, wusste ich ja schon. Aber Ryanair Inflight Magazine und Speisenkarten werden jetzt auch nur noch „leihweise“ an die Paxe vergeben. Wenn man dann auch noch die Wucherpreise für Speisen und Getränke sieht, wird einem echt schlecht. Ok ok ok, bei nem 10€-Flug darf das Essen ja auch gerne was Kosten, aber diese Preise übertreffen die von HLX und Germanwings ja locker.

 

„Krrschch, gentlemen welcome krrrsccchsschchchckrr, flight krrchchkreec…..“ Hmm, der Pilot hat scheinbar was gesagt. „Soll schon passen und der soll jetzt schon nach STN fliegen.“

Hilfe, die Ladies In Blue“ müssen uns mal wieder voller Stolz zeigen, dass sie wissen wie man die Sicherheitsgurte bedient, wo sich Notausgänge, Schwimmwesten und Sauerstoffmasken befinden und wie man diese benutzt.

 

Wir wurden gepusht als es 18:25 war und zwei Minuten später rollten wir aus eigener Kraft los und um 18:33 hoben wir ab. In einer Hauruck-Aktion wurde das komplette Programm durchgezogen, bestehend aus Bordservice, Bordshop und Verkauf von Karten für den Stansted Express. Nach einer Stunde Flugzeit knallten wir nach einem recht wackeligen Landeanflug auf britischem Boden auf.

 

„So, bloß raus hier“, dann durch die langen Gänge von STN, durch die Passkontrolle und ab ins Terminal, wo ich die Nacht verbringen musste. Aber erst mal ging ich im O’Neill’s was essen und ein paar frisch gezapfte Biere trinken. Ich kam dann noch mit zwei Österreicherinnen und einem australischen Snowboardlehrer aus Österreich ins Gespräch. Ich sag Euch, der hat vielleicht nen Müll gelabert.

 

Zu früherer/oder späterer Stunde machte unser Lokal dann auch zu und wir suchten uns einen Platz für die Nacht.

 

„Ihr verdammten Schweinehunde! Wieso musstet Ihr jetzt an jeden Sitz des Flughafens Armlehnen bauen und somit die Bänke als Liegeflächen unbrauchbar machen?“ Aber ich bin ja nicht dumm. Die Bänke sind ja meistens Rücken an Rücken gestellt und Polster der Rückenlehen laufen oben zusammen. Also hat man da oben drauf eine, zwar sehr schmale, dafür aber recht ebene Liegefläche. So der Abflug für Flug 4U 331 nach Köln/Bonn war für 08:00 angesetzt was 06:00 zu einer guten Aufstehzeit macht. Einmal wurde ich um 03:00 wach, drehte mich vorsichtig um, um nicht aus meinem „Bett“ zu fallen und schlief dann bis ca. 05:00 wieder. „Och nö, ich will noch nicht aufstehen“ also wieder eingeschlafen. Dann wurde ich um halb sechs wach, und es war auch schon recht reges Treiben im Terminal, so dass ich eh nicht mehr ruhig schlafen konnte. Also stand ich auf und ging erst mal „etwas wegbringen“. Danach checkte ich für meinen Flug nach Köln/Bonn ein und ging anschließend was frühstücken.

 

Gegen 07:30 machte ich mich auf dem Weg zu Gate 33, von wo aus Flug 4U 331 nach Köln/Bonn starten sollte. „Muss ganz England um diese Uhrzeit wegfliegen?“ Menschenmassen an der Sicherheitskontrolle, aber es ging glücklicherweise doch recht schnell dadurch. Danach suchte ich dann Gate 33. „Ah da links runter“ Stopp! „Wieso ist hier ein Stau? Ah, da vorne muss man in die Flughafenbahn einsteigen. Na das kann ja noch dauern.“ Aber auch hier kam ich in die zweite oder dritte Bahn rein und somit noch mehr als pünktlich zu Gate 33.

„Mal gucken was da draußen alles so rumsteht“, Ryanair, Ryanair, Ryanair, Ryanair…, nur Ryanair. „Ah da hinten steht Easyjet“ „Hey cool, da kann man den Flugzeugen beim Lineup zugucken“. Überwiegend Ryanair.

Nachdem unsere 717 dann auch gelandet war, ging ich zu meinem Gate zurück um dann auch da zu sein, wenn’s losgeht. Das Personal, in Form eines Drachens, war auch schon da und wir Paxe standen alle um den Ausgang herum. Nicht gedrängt oder so, nur halt so in der Nähe des Ausgangs.

„Take a seat over there. We’ll soon begin with the boarding“, fauchte der Drache. Diese Anweisung blieb natürlich von vielen Paxen unbeachtet, wollte man doch seinen Platz recht weit vorne in der Schlange nicht verlieren.

„TAKE A SEAT! I WON’T BOARD WHEN THE BOARDING AREA ISN’T CLEAR“, donnerte der Drache jetzt. Also alle noch mal hinsetzen. Drache ging zum Fenster und starrte die 717 an, fauchte dann irgendwas ins Funkgerät und kurz darauf begann das Boarding. Alles sprang natürlich wieder auf und ich dachte schon, der Drache würde uns wieder zum hinsetzen zwingen und die Bordkartennummern einzeln aufrufen. Aber nichts dergleichen geschah und das Boarding verlief schnell und unkompliziert.

 

Die Boeing 717 entpuppte sich als angenehmes und recht komfortables Flugzeug. Um 08:20 erfolgte der Pushback und nach kurzem Rollweg zur Startbahn 23 ging es um 08:30 in die Luft. Auf einem Germanwings-Flug darf mein Happy Snack nicht fehlen, bestehend aus Sandwich, Cola und Kit-Kat. Der Touchdown erfolgte um 10:16 Ortszeit Köln.

Von dort aus ging es mit dem Zug zurück nach Osnabrück, wo ich jetzt sitze und diesen Tripreport schreibe. Bin auch schon fertig damit.

Geschrieben

Toller Bericht. So eine tolle Flughafen-Übernachtung habe ich auch mal gemacht. (in Barcelona)

Dort gab es auch diese unangenehmen und unbequemen Sitzreihen mit den Armlehnen. Da waren aber keine Sitze gepolstert!!! ;-(

Schade, dass man nicht am Vortag schon einchecken konnte und im Transit-Bereich übernachten konnte. Dort waren nähmlich, wenn ich mich richtig erinnere, die bequemen gepolsterten Sitzreihen ohne Armlehnen.

 

Aber irgendwie übersteht man schon so eine Nacht. Und wenn man eine Menge Geld sparen kann, warum nicht?? Für 4-5 Stunden lohnt meiner Meinung nach kein teures Hotelzimmer. (Gerade wenn der Flug schon in den Morgenstunden geht)

Geschrieben

Sehr schöner Report. Hat mir Spaß gemacht ihn zu lesen. Ja Ja... die schönen STN-Übernachtungen. Seit froh dass es Armlehnen gibt, sonst gäbe es während der Nacht in STN nach weniger Sitzplätze und noch mehr Leute müßten die Nacht auf dem Fussboden oder auf Gepackbändern beim Check-In verbringen icon_smile.gif Oder war es bei dir nicht so voll?

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