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Take Off bei Gewitter


airstream

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Geschrieben

Vor ein paar Wochen flog ich mit einer A 319 d. LH von MUC nach TXL.

Während wir zur Runway rollten, teilte d. Käptn mit, dass er den Start bis auf weiteres verschieben werde. Ein Gewitter zog auf, dieses wurde durch starke Böen begleitet. Wir verließen die Startposition und rollten in eine Parkposition am Ende der Startbahn. Die Triebwerke wurden abgeschaltet und wir warteten den Verlauf des Gewitters ab. Inzwischen rollten weitere Flieger in die Startposition. Die folgende Situation erinnerte mich an typisches Verhalten im Straßenverkehr. Während "unser" Käptn für meine Begriffe eine Entscheidung pro Sicherheit traf (u. damit auch eine Verspätung in Kauf nahm) ignorierte ein Teil seiner Kollegen die Wettersituation und startete nach kurzem Abwarten. Mir kam die Situation sehr Ignorant vor, zumal die eine riesige Wasserfontäne hinter sich herzogen. Wie verhält es sich beim Start mit Aquaplaning ? Greift hier nicht der Tower ein, oder steht dies allein im Ermessen der Crew ?

Ich persönlich fand die Entscheidung zu warten eher angemessen !

Vielleicht spielt auch der Flugzeugtyp, das Startgewicht und auch die Flugrichtung eine Rolle ? Anderseits kann es ja möglich sein, dass der Startvorgang wegen der Wetterbedingungen in bestimmter Höhe verschoben wurde. Klärt mich doch mal bitte auf !!

Geschrieben

Also bei einem Gewitter direkt über dem Platz würde ich auch nicht starten! Die grösste Gefahr bei einem Start "unter" einem Gewitter sind die Windshears (Scherwinde). Wobei die nicht nur unter dem Gewitter sondern vielmehr vor einem Gewitter auftreten! Bei uns steht im opsmanual, dass man bei einem Gewitter über dem Flughafen nicht starten darf! Wenn das Gewitter noch weiter weg ist, kommt es immer drauf an, wo es sich gerade befindet! Wenn man nach dem Start direkt ins Gewitter fliegen würde, würde ich auch warten, bis es vorbei ist, wenn man aber schön daran vorbeifliegen kann, kann gestartet werden!

 

LG

Geschrieben

Betr. Gewitter:

Wie ein PKW, so ist auch ein Flugzeug ein Faradayscher Kaefig. Schlaegt ein Blitz in ein Flugzeug, so kann man spaeter meistens kleinere Spuren im Lack erkennen. Nach einem Blitzeinschlag wird das Flugzeug spaeter am Boden einem Systemcheck unterzogen.

Betr. Aquaplanning: Flugzeugreifen haben kein richtiges Profil, wie z.B. Autoreifen. Flugzeugreifen haben Laengsrillen, um einerseits das Wasser abzuleiten und um den Verschleiss des Reifen anzuzeigen. Aquaplaning ist kein Problem, weil das Flugzeug auf der Rwy mit den Flugflaechen gesteuert wird.

Geschrieben

Das Wasser auf der bahn läuft ab, da eigentlich jede Bahn mit einem Dachprofil ausgestattet ist.....

 

Selbst wenn der TWR-Lotse ein clearance ausspricht..hat der PIC immer noch das letzte Wort....

 

Apropos "Fuhren wir zur Runway".....wenn ich oder einer meiner Kollegen das Wort "Fahren" statt Rollen benutzt...kostet es eine Kiste ....... ;-))

 

Grüße

Geschrieben
Betr. Gewitter:

Wie ein PKW, so ist auch ein Flugzeug ein Faradayscher Kaefig. Schlaegt ein Blitz in ein Flugzeug, so kann man spaeter meistens kleinere Spuren im Lack erkennen. Nach einem Blitzeinschlag wird das Flugzeug spaeter am Boden einem Systemcheck unterzogen.

Betr. Aquaplanning: Flugzeugreifen haben kein richtiges Profil, wie z.B. Autoreifen. Flugzeugreifen haben Laengsrillen, um einerseits das Wasser abzuleiten und um den Verschleiss des Reifen anzuzeigen. Aquaplaning ist kein Problem, weil das Flugzeug auf der Rwy mit den Flugflaechen gesteuert wird.

 

Das ist klar, dass das nicht das Problem ist, aber die starken winde könnten doch sicher gerade in der Startphase zum Problem werden. Aber auf jeden Falle gibt es unangenehme Turbulenzen.

Geschrieben

Ein "cleared for takeoff" gibts wohl trotzdem, allerdings ist es die Entscheidung des Piloten, ob er dies akzeptiert oder nicht.

Ich halte die Entscheidung des Lh-Piloten für äusserst respektabel nicht zu starten, sondern abzuwarten, dazu sollten mehr den Mumm dazu haben (können).

Ein Flugzeug ist ein farraydischer Käfig (keine Ahnung, ob das so richtig geschrieben ist, jedenfalls ist es so) und Blitzschläge machen im Normalfall nicht viel aus.

Jedoch sind die auftretenden Turbulenzen nicht ausser acht zu lassen. In einer Gewitterwolke können mehr als Orkanböen auftreten (genaueres bestimmt unter www.dwd.de) welche das Flugzeug ziemlich durchschütteln und es zieht auch jede Gewitterwolke sogenannte Böenwalzen hinter sich her, was auch nicht sehr angenehm ist (auch wenn so mancher Autopilot diese halbwegs ausgleichen mag).

 

Schon mal frisch gekotzt in den Urlaub gestartet oder eine Dienstreise angetreten? Selbst das Wetter ist so mancher Airline angelastet worden und ich kann Reiseberichte nicht mehr hören, in denen es heisst: "der Flug mit Airline XYZ war ziemlich turbulent, mit denen fliege ich nicht mehr".

Geschrieben

Also das mit fahrd. Käfig ist wohl richtig. Nicht richtig ist daran aber, dass ein Einschlag in die Aussenhaut des Flugzeuges keine Schäden verursacht. Unvermeidlich wird nicht nur die Aussenhülle des Fliegers beschädigt, sonder auch ( meistens, aber nicht immer ! ) ein Teil des elektronik Bereichs. Aber nicht durch die Blitzüberspannung sondern durch auftretende Induktionsspannungen.

 

Die Hauptgefahr sind aber mit Sicherheit die von allen bereits erwähnten böigen Winde und Schehrwinde. Da wiederum sind es die vertikalen Schehrwinde, die o.w. auch mal Geschwindigkeiten von 8000 ft / min Auf - oder Abwind erreichen können. Da ist die Bruchlast einiger Flieger im Moment des Duchfliegens der Schehrung deutlich überschritten. Deshalb

ist es immer richtig, lieber ab zu warten als ein unkalkulierbares Risiko ein zu gehen.

Geschrieben
Betr. Gewitter:

Wie ein PKW, so ist auch ein Flugzeug ein Faradayscher Kaefig. Schlaegt ein Blitz in ein Flugzeug, so kann man spaeter meistens kleinere Spuren im Lack erkennen. Nach einem Blitzeinschlag wird das Flugzeug spaeter am Boden einem Systemcheck unterzogen.

Betr. Aquaplanning: Flugzeugreifen haben kein richtiges Profil, wie z.B. Autoreifen. Flugzeugreifen haben Laengsrillen, um einerseits das Wasser abzuleiten und um den Verschleiss des Reifen anzuzeigen. Aquaplaning ist kein Problem, weil das Flugzeug auf der Rwy mit den Flugflaechen gesteuert wird.

 

 

Das würde ich eher nicht so pauschal sagen!

Wie schaut es dann mit deiner "accelerate stop distance" aus?

Diese wird ohne Reverse Thrust gerechnet.......

Geschrieben
Neeee @Takeoff@

 

wenn die Windscherungen zu stark sind.....dann gibts eben kein Startfrei vom TWR-Lotsen......

 

Grüße

 

 

a) wie bitte bekommst du die daten für die windscherung? leider sind wir ja nicht so fortschrittlich über entsprechende systeme zu verfügen (oder gibt's einen testbetrieb irgendwo wie mit dem GPS in Bremen?)

 

 

B) auf welcher basis verweigerst du den take-off? wo steht das du dies tun sollst? (BA????)

 

wenn ich noch TWR wäre würde ich einen windcheck geben, PIREP wenn vorhanden (windshear reported...) und dann cleared for take-off own discretion!

 

 

Saigor

Geschrieben
Neeee @Takeoff@

 

wenn die Windscherungen zu stark sind.....dann gibts eben kein Startfrei vom TWR-Lotsen......

 

Grüße

 

 

a) wie bitte bekommst du die daten für die windscherung? leider sind wir ja nicht so fortschrittlich über entsprechende systeme zu verfügen (oder gibt's einen testbetrieb irgendwo wie mit dem GPS in Bremen?)

 

 

B) auf welcher basis verweigerst du den take-off? wo steht das du dies tun sollst? (BA????)

 

wenn ich noch TWR wäre würde ich einen windcheck geben, PIREP wenn vorhanden (windshear reported...) und dann cleared for take-off own discretion!

 

 

Saigor

 

Ich gebe Dir völlig recht, Saigor und frage mich, wie FL zu einer solchen Aussage kommt. Der TWR hat keinerlei Handhabe, einem tolldreisten Piloten den Start in ein Gewitter, einen heavy shower oder bei reported windshear zu verbieten. Der TWR kann lediglich informieren und wenn der Herr Piloteur sich unbedingt ins Unglück stürzen will, nun gut, es ist SEINE Verantwortung.

Geschrieben
Wie sieht's aus mit Hagel in Gewitterwolken? Wurde noch nichts dazu geschrieben. Ist mir aber bekannt das diese vermieden werden müssen, oder?

 

ob hagel oder regen, normalerweise fliegen alle um die gewitter herum. nur beim take-off kann man unten durch. (wohlgemerkt kann, wenn's grad übel aussieht bleiben 99% stehen und as übrige prozent bereut seinen mut ;) )

 

in der luft 'avoiden' alle dann ganz fleißig (und sehr zum verdruß der lotsenschaft) nach anzeige des wetterradars.

 

@teapot: es gibt ja so viele änderungen die einem nicht mitgeteilt werden, zumal der TWR in der zwischenzeit ja ein eigener geschäftsbereich ist. da ich approacher bin gestehe ich immer eine änderung zu die an uns (Radarlotsen, die Red.) einfach vorbeigegangen sein kann. Insofern war es kein vorwurf sondern einfach nur eine frage an FL, vielleicht weiß er ja mehr als wir...

unsere TWR-Kollegen sind auch immer ganz überrascht ob mancher änderung (bsp VMC Sep nur noch at and below 100), also noffense

 

 

 

 

Saigor

Geschrieben

Hi Saigor und teapot

 

Ihr habt natürlich recht, ich habe mich eventuell zu sehr aus dem fenster gelehnt!

Habe was hier rein geschrieben, was hier nicht hingehört, wie ihr schon sagtet...etwas internes ...mehr möchte ich nicht dazu sagen

Die aussage oben revidieren wir mal!

 

Grüße

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