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airliners.de

B727 Superstall


b737pic

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo !

Vor längerer Zeit habe ich mal gehört, es sei vor vielen Jahren mal eine B727 in einen sog. "Superstall" ( Höhenruder am T-Leitwerk gerät in verwirbelte Luft der Tragflächen und stallt bei gleichzeitigem Ströumungsabriß an den Flügeln ) geraten.

Der Flieger konnte recovered werden.

Frage: Hat jemand Infos darüber und wieviel Höhe ist beim Recovery verloren gegangen ?

 

Danke !

Geschrieben
auch nicht ganz das, was du suchst, aber kannst ja mal schauen (nicht von der überschrift irreführen lassen, das mit dem superstall kommt weiter unten)

 

http://www.air-desaster.de/include.php?pat...mp;contentid=16

 

Das weicht jetzt ein wenig vom Thema ab, aber ich würde von dieser Quelle nicht mehr zitieren, da diese "Berichte" auf dieser Website einfach aus einem Buch ohne Quellenangabe (!) abgeschrieben wurden!

 

Bei dem Buch handelt es sich um "Flugzeugkatastrophen" aus dem Gondrom Verlag vom Jahr 1995! ISBN: 3-8112-1296-6

 

Dies sein nur mal so am Rande erwähnt ....

Geschrieben

@ interot

 

Ja, 727. Das Thema drehte sich um T - Leitwerke im allgemeinen und besonders bei business jets.

 

Irgendjemand warf dann die Sache mit dem 727 Superstall ein. Das muss es mal gegeben haben. Ich hab im Bekanntenkreis so ein wandelndes Luftfahrtlexikon. Der weiß auch, das es mal passiert ist, hat aber ebenfalls keine Infos dazu und weiß auch nicht, wo man welche finden könnte.

 

Deshalb habe ich es hierein gestellt...

 

Wie das Ganze abgelaufen ist, läßt sich in jeder Hinsicht theoretisch nachvollziehen. Bleibt die Frage: Wie ist es tatsächlich gewesen ?

 

Danke an alle, die mitgesucht haben !

 

Gruß

 

Thomas

Geschrieben

Hallo b737pic:

 

habe hier einen Link zum Thema gefunden. Vielleicht ist da etwas dabei, was Du gebrauchen kannst:

http://oea.larc.nasa.gov/PAIS/Concept2Real...deep_stall.html

 

Hab noch was gefunden. Allerdings wird ein Deep Stall als Ursache nicht direkt erwähnt.

Date: 12/01/1974

Location: Bear Mountain, Stony Point, New York

Airline: NWA Northwest Airlines

Aircraft: Boeing 727-200

Registration: N274US

Fatalities/No. Aboard: 3:3

Details: The aircraft stalled in a climb from which recovery was not effected. The loss of control of the aircraft because the flight crew failed to recognize and correct the aircraft's high-angle-of-attack, low-speed stall and its descending spiral. The stall was precipitated by the flight crew's improper reaction to erroneous airspeed and Mach indications which had resulted from a blockage of the pitot heads by atmospheric icing. Contrary to standard operational procedures, the flight crew had not activated the pitot head heaters.

Quelle: http://www.aviationexplorer.com/boeing_accidents.htm

  • 3 Monate später...
Geschrieben

b737pic

 

Bin auf Deine Frage leider erst heute durch Zufall gestossen.

 

Dieser Vorfall wird im Buch "Emergency - Crisis on the Flight Deck" von Stanley Steward beschrieben.

 

Es handelte sich um eine TWA 727-100 (N840TW) am 4. Apr. 1979 beim Flug von JFK nach MSP (Flug-Nr. TWA 841). Kapitän war Harvey "Hoot" Gibson, Co und 1. Officer Jess Kennedy, Fluging. und 2. officer Gary Banks.

 

Da wegen hohen Verkehrsaufkommens in JFK und 45 min. Rollzeit schon eine 3/4 to. der 16 to. Treibstoff verbraucht war, in der Reiseflughöhe von 35.000 ft. starke Gegenwinde herrschten wollten sie auf FL 39 steigen, was auch seitens vom Toronto Center genehmigt wurde. Es war 21:47 als erst ein leises Summen und dann ein Vibrieren zu vernehmen war. Obwohl die Maschine gerade lag, drehte der AP das Steuerhorn 20-30 Grad nach links. Cpt. Gibson schaltete den AP hierauf ab und hielt die Tragflächen gerade indem er das Steuerhorn nach links hielt. Trotzdem zog das Flugzeug plötzlich scharf nach rechts, es folgte eine Drehbewegung und die Nase ging nach unten und es setzte ein Sturzflug ein, der durch nichts zu kontrollieren war. Hierbei "verschluckten" sich die Triebwerke durch die gestörte Luftzufuhr, was durch 2 Knalls in den Kompressoren in der Kabine deutlich hörbar war. Das ganze geschah in der Nähe der Stadt Saginaw.

 

Im Flugzeug entstanden Zentrifugalkräfte von 3,5g und mehr und die Maschine drehte sich mit 50°/sec. umsich selbst in einem senkrechtem Spiralsturz und einer durchschnittlichen Sinkrate von 46.000ft/min., zeitweise mit 76.000 ft./min. Trotz der unglaublichen Geschwindigkeit von 470 kts entschloss sich Gibson das Fahrwerk auszufahren, um das Flugzeug wieder unter Kontrolle zu bringen, was ihm dann in einer Höhe von 5.000ft auch gelang. Hierbei entstanden Kräfte von 6g, als die Maschine mit 50° wieder nach oben schoss. Bei 10.000ft. und 160 kts hatte er die Maschine dann endgültig wieder unter Kontrolle und leitet den kontrollierten Sinkflug auf 10.000ft. ein, stieg dann anschließend wieder auf 13.000 ft mit 180 kt und machte eine Ausweichlandung/Notlandung in Detroit.

 

Obwohl man ihn erst als Helden feierte wurde ihm später vorgeworfen, er hätte, um das relativ schlechte Flugverhalten der 727 in großen Höhen zu verbessern, die Flaps während des Reisefluges ausgefahren. Es wurde damals gemunkelt, dass dieses Verfahrwen nicht nur von einzelnen schwarzen Schafen gemacht würde, sondern von einer größeren Anzahl von Piloten.

 

Da gleichzeitig mit den Flaps aber auch die Slats ausfahren würden - und dies den Luftwiderstand unzulässig erhöht hätte, hätte eine Sicherung gezogen werden, die dieses Ausfahren der Slats verhindert hätte. Unglücklicherweise fehlte bei besagter 727 bei den Untersuchungen auch noch Slat 7 und das Band vom CVR war gelöscht.

 

Trotz der Aussagen von Kollegen, dass es im Reiseflug bei anderen 727ern immer mal vorkam, dass die Slats selbständig ausfuhren - und ebenfalls trotz der Aussagen und eidesstattlicher Versicherungen von Gibsons Kollegen, dass dieser die Hochauftriebshilfen nicht ausgefahren habe und auch keine Sicherung gezogen worden sei, gab man im 1. offiziellen Bericht des NTSB Gibson die Schuld an diesem Zwischenfall, was auch nie revidiert wurde.

 

 

PS. Über diesen Vorfall wurde auch im Forum bei Airdiaster.com diskutiert

Geschrieben

Gern geschehen @b737pic! Freut mich, dass ich den richtigen Vorgang getroffen habe.

 

Da das Buch meines Wissens nicht mehr im Handel ist und Dich bzw. andere User des Forums ja vielleicht die ausführiche Schilderung des Vorfalls interessiert, habe ich die entsprechenden Seiten eingescannt und hochgeladen (Jede einzelne Datei so ca. 200kB).

 

Die Qualität ist zwar nicht besonders, aber wenn Du/Ihr die Seiten auf den Computer ladet und vergrößert müsste es zu lesen sein.

 

Gruß

Robert

 

PS. Achtung! Die Links sind nur zeitlich begrenzt auf der Seite verfügbar!

Geschrieben

@ Mirage

 

Das Original war "Crisis on the Flight Deck" by Stanley Steward, published by Airlife Publishing Ltd., Shrewsbury, 1989

 

Die Übersetzung, aus der auch obige Blätter stammen:

 

"Emergency - Krisensituationen im Cockpit" übersetzt von Flugkapitän Hermann Terjung, Kösler Verlag Köln, 1. Auflage 1994, ISBN 3-924208-18-2

 

Wie gesagt, wird Euch wenig nützen, da nach meiner Information das Buch nicht mehr greifbar ist. (Sonst hätte ich mir nicht erlaubt die Seiten hochzuladen)

Geschrieben

Hi,

schaut mal bei google unter "tailplane stall" nach, unter dem titel hat die nasa mal eine studie herausgegeben, meistens in bezug auf elevator icing.

vielleicht hilfts ja,

 

VG Ikarus

  • 3 Wochen später...
Geschrieben
Wie gesagt, wird Euch wenig nützen, da nach meiner Information das Buch nicht mehr greifbar ist. (Sonst hätte ich mir nicht erlaubt die Seiten hochzuladen)

 

bei Amazon ist das Buch noch gut erhältlich, neu wie gebraucht

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