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Boeing-Streik kostet Tausende Jobs


Gast Jörgi

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Geschrieben

Boeing-Mitarbeiter stimmen für Streik

 

Der US-Flugzeughersteller Boeing steht vor einem Streik: Am Donnerstagabend (Ortszeit) stimmten 86 Prozent der Mitglieder der Technikergewerkschaft IAM für einen Ausstand und lehnten zugleich das jüngste Tarifangebot des Konzerns ab. Die Gewerkschaft hatte die Offerte zuvor als "beleidigend" zurückgewiesen.

 

Die Zustimmung von zwei Drittel der Betroffenen war nötig gewesen, um den Streik zu autorisieren. Der Ausstand könnte bereits am Wochenende beginnen: Das gültige Tarifabkommen läuft am Freitag um Mitternacht aus. Teilnehmen könnten gut 18.000 Mitarbeiter, vor allem in den Werken in Seattle im US-Bundesstaat Washington und der Standort Wichita in Kansas.

 

Letzter Techniker-Streik dauerte 69 Tage

Es wäre der ersten Streik der Boeing-Techniker seit zehn Jahren. 1995 hatte ihr Ausstand 69 Tage gedauert. Zuletzt war Boeing im Jahr 2000 mit einem Arbeitskampf konfrontiert. Damals hatten Ingenieure die Arbeit Ruhen lassen.

 

 

IAM-Präsident Tom Buffenbarger sagte, ein Streik sei "der einzige Weg für unsere Mitarbeiter bei Boeing für ein besseres Leben". "Wie lange der Streik dauern wird, kann keiner sagen." Ein Ende werde es aber nicht geben, bevor nicht ein besseres Angebot des Arbeitgebers vorliege: "Boeing besteht darauf, dass wir Zugeständnisse machen, während die Spitzenmanager Millionen einsacken und nicht davon aufgeben", sagte Buffenbarger.

 

Ausstand käme zur Unzeit

Der Konzern selbst teilte mit, es gebe Pläne, wir mit dem Ausstand umgegangen werden soll. Ein Sprecher wollte indes keine Details nennen. Boeing hatte bereits am Mittwoch betont, streikende Mitarbeiter würden nicht ersetzt werden. Der Ausstand käme für Boeing zur Unzeit: Die Auftragsbücher sind derzeit sehr gut gefüllt. Zudem steht der Produktionsbeginn der neuen Langstreckenmaschinen 787 "Dreamliner" an.

 

Bessere Betriebsrente gefordert

Die Forderung der Gewerkschaft zielt vor allem auf eine Verbesserung der Altersvorsorge ab: Den IAM-Wünschen zufolge sollen die Betriebsrenten um ein Drittel angehoben werden. Kürzungen bei den betrieblichen Zuschüssen zur privaten Krankenversicherung der Beschäftigung sollen ausgeschlossen und Arbeitsplätze erhalten werden.

 

 

Boeing rechnete vor, das Angebot der Unternehmens bedeute eine Steigerung der betrieblichen Altersvorsorge um zehn Prozent. Über drei Jahre werde die Offerte für einen Lohnzuwachs um 15.4000 Dollar sorgen. Darin seien sowohl Entgeltsteigerungen, Einmalzahlungen und Leistungsprämien enthalten. Durch den damit erreichten Zuwachs von 5,5 Prozent ergäbe sich ein durchschnittlicher Jahreslohn von 62.500 Dollar, betonte das Unternehmen.

 

http://www.n24.de/wirtschaft/unternehmen/?...090211123100002

Geschrieben

Zulieferer entlassen Personal - Ausstand beim Flugzeugbauer dauert an

 

Auszüge aus Artikel von Anette Dowideit, erschienen am Do, 8. September 2005 in "Die Welt":

 

"New York - Der seit mehr als einer Woche andauernde Großstreik beim US-Flugzeugbauer Boeing zwingt Zulieferfirmen zu Stellenstreichungen. Als erster Boeing-Lieferant kündigte der Washingtoner Belüftungssystem-Hersteller Triumph Composite Systems an, als Folge des Ausstands 200 Stellen zu streichen. Ein zweiter Zulieferer stellte seine Produktion auf eine Drei-Tage-Woche um.

 

Bei Boeing streiken 18 300 Mitglieder der Gewerkschaft IAM, nachdem Verhandlungen über einen dreijährigen Tarifvertrag gescheitert waren.

Auch im Konzern selbst sind durch den Streik Arbeitsplätze in Gefahr. Denn der größte Ausstand im Konzern seit 1995 hat die Produktion von Verkehrsflugzeugen komplett zum Erliegen gebracht. Boeing will in diesem Jahr 320 Verkehrsflugzeuge ausliefern, hat jedoch bisher erst gut die Hälfte davon gefertigt. Wegen des Streiks hatte die Konzernführung vergangene Woche entschieden, den Bau neuer Verkehrsflugzeuge einzustellen und sich statt dessen auf die Wartung und den Service bei bereits eingesetzten Flugzeugen zu konzentrieren. Durch Produktionsverzögerungen drohe bei Boeing und Zulieferern massiver Stellenabbau, warnte Alan Mulally, Geschäftsführer der Boeing-Verkehrsflugzeugsparte. Er appellierte an die Gewerkschaft, mehr Kompromißbereitschaft an den Tag zu legen. "Damit wir alle unsere Jobs behalten können, müssen wir jeden Tag wettbewerbsfähiger werden", sagte Mulally.

 

Wie lange der Streik noch dauern wird, läßt sich bisher nicht absehen. Konzernspitze und Gewerkschaft haben die Verhandlungen noch nicht aufgenommen."

 

Artikel erschienen am Do, 8. September 2005

 

http://www.welt.de/data/2005/09/08/772041.html

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