AF3004 Geschrieben 24. Oktober 2005 Melden Geschrieben 24. Oktober 2005 Mal wieder ein amerikanischer "Faux-Pas". Ein französischer Minister, Azouz Begag algerischer Abstammung, ist wohl am Atlanta Flughafen am 13. Oktober auf einen besonders übereifrigen Zöllner gestossen. Ein neuer diplomatischer Zwischenfall. Der Minister wurde anscheinend über den Grund seines Besuches in den USA duchgefragt und in einen "Raum" weiteren Fragen unterstellt. Für die, die französisch lesen, hier der link : http://www.lemonde.fr/web/article/0,1-0@2-...1-690166,0.html Mal wieder typisch. ich weiss noch wie vor ein paar Jahren einem britischen Diplomaten indischer Abstammung die Einreise in den USA, durch einen übereifrigen und wohl dummen Immigrationofficer, zuerst verweigert wurde.
viasa Geschrieben 24. Oktober 2005 Melden Geschrieben 24. Oktober 2005 Und weshalb soll ein Minister nicht auch durchsucht werden? Sind auch nur Menschen.
txl_SZ Geschrieben 24. Oktober 2005 Melden Geschrieben 24. Oktober 2005 Das verstehe einer, der Minister hatte doch ein extra Diplomatenvisa. Obwohl jedem Minister eine solche Kontrolle gut tut denn es sorgt wieder fuer etwas Bodenhaftung.
AF3004 Geschrieben 24. Oktober 2005 Autor Melden Geschrieben 24. Oktober 2005 Wenn ein Minister mit Diplomatenpass reist, hat er nicht durchsucht zu werden. Das ist doch das letzte, dass die USA jetzt sogar einen Minister so empfangen !
kingair9 Geschrieben 24. Oktober 2005 Melden Geschrieben 24. Oktober 2005 Wenn ein Minister mit Diplomatenpass reist, hat er nicht durchsucht zu werden. Ohne daß ich die Amis jetzt in Schutz nehmen will (die gehen mir im Gegenteil ganz schön auf den Zeiger): Er ist eben NICHT mit Diplomatenpass unterwegs gewesen. Wenn Du den oben verlinkten Artikel gelesen hättest, wäre es Dir aufgefallen: un visa "A1" (réservé aux diplomates et aux ministres) Also alles ganz rechtmäßig, wenn auch GANZ SICHER (da hast Du 100% Zustimmmung meinerseits) nicht wirklich die feine englische Art... Übrigens sind auch in D weder Minister (außer Außenminister) noch Kanzler Diplomaten im Sinne des Paßgesetzes.
AF3004 Geschrieben 24. Oktober 2005 Autor Melden Geschrieben 24. Oktober 2005 ein A1 Visum ist ein spezial Visum für Diplomaten und Minister die man im Diplomatenpass bekommt....Aus meiner Jugend weiss ich da was von ! Dementsprechend war er mit diplomatenpass und dazugehpoeriges Visum unterwegs. Ist ja auch egal, ist halt nicht die feine art. Stellt euch mal vor dass ein US Minister in Frankreich oder Dland so empfangen würde ?
kingair9 Geschrieben 24. Oktober 2005 Melden Geschrieben 24. Oktober 2005 ein A1 Visum ist ein spezial Visum für Diplomaten und Minister die man im Diplomatenpass bekommt....Aus meiner Jugend weiss ich da was von ! Dementsprechend war er mit diplomatenpass und dazugehpoeriges Visum unterwegs. Das ist mir so nicht bekannt aber ich habe auch keine direkten persönlichen Erfahrungen mit D-Pässen, da bist Du besser informiert... :-) Ist ja auch egal, ist halt nicht die feine art. Stellt euch mal vor dass ein US Minister in Frankreich oder Dland so empfangen würde ? Dann wären wahrscheinlich die Bomber in der Luft bevor sich der Typ auch nur im "Verhörraum" hingesetzt hat... *lol*
MIchacgn Geschrieben 25. Oktober 2005 Melden Geschrieben 25. Oktober 2005 es ist vielleicht eher off-topic aber dennoch die frage hier, da sich ja einige auszukennen scheinen: Stimmt es, das ein sog Dipl Pass sozusagen *wertlos* ist, wenn er nicht in einem speziellen Land akkreditiert ist? Sodass z.b. dt. Dipl. Pässe im Inland keinerlei Wirkung haben?
Sickbag Geschrieben 25. Oktober 2005 Melden Geschrieben 25. Oktober 2005 >>>Übrigens sind auch in D weder Minister (außer Außenminister) noch Kanzler Diplomaten im Sinne des Paßgesetzes. Zur Anwendung kommt in diesem Zusammenhang die Verordnung ueber amtliche Paesse der Bundesrepublik Deutschland. Vgl. dort § 3 I: "Ein amtlicher Pass wird vom Auswaertigen Amt zur Wahrnehmung dienstlicher Aufgaben ausgestellt. Ein Anspruch auf Ausstellung eines amtlichen Passes besteht nicht." Mit anderen Worten, die Bundesrepublik kann jedem den blauen (oder auch den unbeliebteren knallroten) Pass geben, wie sie gerade lustig ist. Und tatsaechlich gehoert zur Grundausstattung jedes MdBs auch ein Diplomatenpass. >>>Stimmt es, das ein sog Dipl Pass sozusagen *wertlos* ist, wenn er nicht in einem speziellen Land akkreditiert ist? Jein. Im Prinzip gibt Dir Art. 39 I des Wiener Uebereinkommen ueber diplomatische Beziehungen recht: "Die Vorrechte und Immunitaeten stehen den Berechtigten von dem Zeitpunkt an zu, in dem sie in das Hoheitsgebiet des Empfangsstaats einreisen, um dort ihren Posten anzutreten, oder, wenn sie sich bereits in diesem Hoheitsgebiet befinden, von dem Zeitpunkt an, in dem ihre Ernennung dem Ministerium für Auswaertige Angelegenheiten oder dem anderen in gegenseitigem Einvernehmen bestimmten Ministerium notifiziert wird." Zusaetzlich aber erweitert das Art. 40 I 1 WUeD auch auf Transitstaaten: "Reist ein Diplomat, um sein Amt anzutreten oder um auf seinen Posten oder in seinen Heimatstaat zurueckzukehren, durch das Hoheitsgebiet eines dritten Staates oder befindet er sich im Hoheitsgebiet dieses Staates, der erforderlichenfalls seinen Pass mit einem Sichtvermerk versehen hat, so gewaehrt ihm dieser Staat Unverletzlichkeit und alle sonstigen für seine sichere Durchreise oder Rueckkehr erforderlichen Immunitaeten." >>>Sodass z.b. dt. Dipl. Pässe im Inland keinerlei Wirkung haben? Das allerdings ist korrekt und in Art. 31 IV WUeD ausdruecklich geregelt: "Die Immunität des Diplomaten von der Gerichtsbarkeit des Empfangsstaats befreit ihn nicht von der Gerichtsbarkeit des Entsendestaats." Im uebrigen ist ein in der Zentrale beschaeftigter Angehoeriger des Auswaertigen Dienstes kein Diplomat. Dieser Status ist Ausdruck des Verhaeltnisses zwischen Staaten, von dem in diesem Kontext keine Rede sein kann. Waehrend der Dienstzeit seines Besitzers in Deutschland mag der Diplomatenpass noch im Schrank liegen und auf die naechste Auslandsverwendung warten, da aber die dienstliche Funktion (oder familiaere Stellung) des Inhabers darin angegeben ist und das Dokument auch nur dienstlich verwendet werden darf, bringt ein blauer Pass innerhalb Deutschlands nichts. Ausser Sozialprestige: "Hey Baby, ich bin Diplomat" ist wahrscheinlich ein ziemlich effektiver Abschleppspruch ;-) Und, um noch abschliessend ganz verschaemt on topic zurueckzukommen: Art. 36 II WUeD: "Der Diplomat geniesst Befreiung von der Kontrolle seines persoenlichen Gepaecks, sofern nicht triftige Gruende für die Vermutung vorliegen, dass es Gegenstaende enthält, für welche die in Absatz 1 erwaehnten Befreiungen nicht gelten oder deren Ein- oder Ausfuhr nach dem Recht des Empfangsstaats verboten oder durch Quarantaenevorschriften geregelt ist. In solchen Faellen darf die Kontrolle nur in Anwesenheit des Diplomaten oder seines ermaechtigten Vertreters stattfinden."
AF3004 Geschrieben 25. Oktober 2005 Autor Melden Geschrieben 25. Oktober 2005 Grundsaetzlich war beim AA die Regel, dass der Diplopass nicht in Deutschland benutzt werden darf. Noch weniger auf Privat reisen. Der Diplopass, den man nur bekommt wenn man vom höheren Dienst ist (oder in manchen Fällen wenn es sich um ein schwieriges Land handelt) darf normalerweise nur für eine Dienstreise oder Reise im Land benutzt werden wo man seinen Posten antritt. Man kriegt dafuer auch ein Visum, das famose A1. Also wenn beispielsweise ein deutscher Passagier bei der Reise nach Palma einen diplomatenpass vorzeigt, so ist dies nur gestattet wenn er dorthin auf Dienstreise oder dort stationniert ist. Jedenfalls im Falle des franz. Ministers, finde ich das echt skandalös.
Sickbag Geschrieben 26. Oktober 2005 Melden Geschrieben 26. Oktober 2005 >>>Der Diplopass, den man nur bekommt wenn man vom höheren Dienst ist (oder in manchen Fällen wenn es sich um ein schwieriges Land handelt) Noe, den hat jeder Entsandte, unabhaengig von der Laufbahn. Plus die Familie. Ortskraefte haben keinen.
TXLGuido Geschrieben 26. Oktober 2005 Melden Geschrieben 26. Oktober 2005 Fragt sich nur, wieso ein Minister überhaupt im "normalen" Terminalbereich ankommt, wenn er doch offiziell unterwegs ist. In diesem Fall würde es sich dann um einen Staatsbesuch handeln und der Minister würde überhaupt nicht durch das reguläre Terminal laufen. Ist der Minister privat unterwegs (ob mit oder ohne Diplomatenpass), dann muß man halt mit sowas rechnen. Ist zwar nicht nett, aber auch kein Weltuntergang...außer natürlich, man gehört mal wieder der Anti-US-Fraktion hier bei a.de an....
sputter Geschrieben 26. Oktober 2005 Melden Geschrieben 26. Oktober 2005 Bei uns wäre sowas sicher nicht passiert, die Deutschen sind in der Lage sich über Printmedien, Fernsehen und Internet über das Weltgeschehen zu informieren. Der Vorteil: ein hoher Wiedererkennungswertes anderer Menschen. :-) :-) :-)
TXLGuido Geschrieben 26. Oktober 2005 Melden Geschrieben 26. Oktober 2005 D.h. du sagst, daß deutsche Grenzbeamte einen x-beliebigen Minister erkennen würden? Ich behaupte mal, sie würden nicht mal alle deutschen Minister erkennen!!!
sputter Geschrieben 26. Oktober 2005 Melden Geschrieben 26. Oktober 2005 Ich behaupte, die Amis würden im direkten Vergleich so dastehen wie Schalke gestern Abend :-)
TXLGuido Geschrieben 26. Oktober 2005 Melden Geschrieben 26. Oktober 2005 Naja, Frankfurt schien mir aber auch vor dem Spiel ausreichend illegale, leistugsfördernde Substanzen konsumiert zu haben :-)
AF3004 Geschrieben 26. Oktober 2005 Autor Melden Geschrieben 26. Oktober 2005 >>>Der Diplopass, den man nur bekommt wenn man vom höheren Dienst ist (oder in manchen Fällen wenn es sich um ein schwieriges Land handelt) Noe, den hat jeder Entsandte, unabhaengig von der Laufbahn. Plus die Familie. Ortskraefte haben keinen. Das stimmt nicht, jedenfalls nicht vor einigen Jahren. Wenn beispielsweise ein fremdsprachenassistent/in nach Paris oder Rom entsandt wurde, hatte er/sie keinen diplopass, hoechstens einen Dienstpass.
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