Zum Inhalt springen
airliners.de

MUC - TBS - MUC


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

 

ich war vom 11.10. bis 14.10. geschäftlich im Zusammenhang mit der Eröffnung des georgischen Abschnitts der BTC-Pipeline in Georgien.

Zuvor bin ich am 07.10. aus Muscat über Frankfurt nach Stuttgart geflogen um meine Freundin zu besuchen und ein ruhiges Wochenende mit ihr zu verbringen.

Auf Grund eines Mißverständnisses wurde ich erst ab MUC gebucht so daß ich mit dem ICE zum Münchner Flughafen anreisen mußte. Trotz vorheriger Bedenken erwies sich die Fahrt als problemlos und recht angenehm. Ich war vom Service in der 1.Klasse der Bahn positiv überrascht und nutzte die Zeit allein im Abteil zur Arbeit. Im Münchner Hbf. stieg ich in die S 8 zum Airport um den ich dann nach ca. 40 weiteren Minuten gegen 17.45 Uhr erreichte.

Bisher habe ich den Flughafen immer nur zum Umsteigen genutzt und konnte somit nur das Terminal 2 kennenlernen. Auf Grund dessen nutzte ich die Chance mir endlich mal das Forum zwischen den beiden Terminals anzuschauen.

Nach einer halben Stunde wollte ich am LH Business Schalter einchecken. Eine junge Dame von LH verwies mich dann höflich aber bestimmt doch bitte nur mit Handgepäck am Automat einzuchecken.

Nachdem ich dies und die Sicherheitskontrolle hinter mich gebracht habe machte ich mich auf den Weg in den Non-Schengen Bereich. Dort hatte ich mich mit einem sehr guten Freund in der Sen-Lounge verabredet der am selben Abend nach Shanghai flog.

Die Zeit verging recht schnell und die Boardingzeit um 20.40 Uhr rückte näher. Wir gingen zu unseren Gates, er zu H46 und ich zu H38, und verabschiedeten uns.

Das Boarding auf meinem Flug LH 3214 begann erst gegen 21.00 Uhr. Wir warteten dann noch auf 3 weitere Fluggäste von einem verspäteten Flug und machten uns erst gegen 21.35 Uhr auf dem Weg Richtung Startbahn. Start war dann nach einer weiteren Wartezeit gegen 21.50 Uhr in Ri. Osten von der südlichen Bahn.

Die Maschine war ein A 319 mit der üblichen engen Lederbestuhlung. Trotz C-Class mit freiem Mittelsitz ist das Platzangebot für jemanden wie mich auf einem fast 4 stündigen Flug schlichtweg eine Katastrophe. Letztenendes steht ja der gut zahlenden Businessklientel eigentlich nur das selbe Platzangebot wie der Y-Class zur Verfügung. Da hilft mir ein freier Nebenplatz nur bedingt, zumal die Eco nur max. zur Hälfte oder weniger gefüllt war und den meisten dort mindestens der selbe Platz zur Verfügung stand. Für mir ein absolutes Kuriosum!

Der Service war jedoch recht aufmerksam und umfassend. Das Essen war lecker und trotz aller noch so lieb gemeinten Empfehlungen trank ich doch nur Wasser, Kaffee und Ginger Ale.

Der Versuch mit dem Laptop etwas zu arbeiten mißlang gründlich wegen des beengten Platzes.

Die Business war recht ordentlich gefüllt, die ersten sieben Reihen waren C-Class mit 26 Pax.

Der Flug verlief laut Info des Cpt. via Wien, Timisoara, Bukarest, Constanta, quer über das Schwarze Meer Richtung Batumi wo wir die georgische Küste überquerten um dann um 3.10 Uhr Ortszeit( MESZ +2) in Tiblisi zu landen. Die Landung war perfekt doch die Fahrt zum kleinen Terminal glich eher einer Off-Road Tour.

Wir parkten ca. 50m vor dem Terminal und verließen nach kurzer Wartezeit die Maschine über zwei Gangways. Ein uralter Bus brachte die Paxe unter nicht zu überhörender Anstrengung zum Terminal.

Die Immigration verlief absolut problemlos nachdem ja mittlerweile Visa nicht mehr benötigt werden. Auf Gepäck mußte ich ja nicht warten und ich verließ den Bereich via "Green Line" ins Arrival Terminal. Dort wurde ich von ca. 25-30 mehr oder weniger offiziellen Taxifahrern zur Mitfahrt aufgefordert doch glücklicherweise stand mein Shuttle zum "Tbilisi Marriott Hotel" bereit, ein weißer neuer Ford Mondeo.

Wir machten uns auf den Weg nach Tbilisi über eine autobahnähnliche, durchgehend beleuchtete( ähnlich wie in Belgien) Schnellstrasse. Nach etwa 20 min Fahrt hatte ich gegen 4.00 Uhr mein Hotel erreicht. Ich brachte mein Trolley auf´s Zimmer und genehmigte mir an der Bar noch ein Heineken als Absacker.

 

Am nächsten Morgen wurde ich um 9.00 Uhr vom Hotel von Vertretern von BTC Co. abgeholt und wir fuhren in einem Van ca. 50km in südöstliche Richtung über Rustavi nach Gardabani an die georgisch-aserbaidshanische Grenze wo die offiziellen Feierlichkeiten zur Inbetriebnahme des georgischen Abschnitts der Baku-Tbilisi-Ceyhan-Pipeline stattfinden sollten. Der eigentliche Akt gestaltete sich als Eröffnung einer Pumpstation der Pipeline.

Die Gegend war weiträumig abgesperrt und schon einige Kilometer vorher mußten wir insgesamt 3 Strassensperren mit intensiven Kontrollen passieren.

Die Veranstaltung beinhaltete dann im wesentlichen Ansprachen der Regierungschefs der beteiligten Staaten, zuerst von Präsidenten Georgiens, Michail Saakashvili, dann vom Präsidenten Aserbaidshans, Ilham Alijev und zum Schluß vom türkischen Präsidenten Ahmet Necdet Sezer. Am Schluß betätigten alle drei einen symbolischen Knopf zur Inbetriebnahme und fielen sich dann demonstrativ und medienwirksam in die Arme.

Anschließend fuhr ein riesiger Troß von Bussen, Vans und Limousinen zurück Richtung Tbilisi. Nur die Staatschefs flogen mit drei Hubschraubern Richtung Hauptstadt.

Am Abend waren alle noch zu einem festlichen Bankett im Sheraton Metechi Palace Hotel geladen zwecks ausgiebigem Abendessen.

Im Laufe des Abends ist es mir dann auch gelungen ein gemeinsames Foto mit Michail Saakashvili zu bekommen. Er ist ein sehr weltgewandter Mensch, charismatisch und intelligent. Ich war doch sehr von ihm beeindruckt zumal er sich in perfektem Englisch, Französich, Russisch, Türkisch und Spanisch mit den Teilnehmern unterhielt.

Nachts um halb drei fiel ich dann völlig fertig ins Bett.

Am nächsten Morgen genoß ich erst mal ausgiebig das sehr umfangreiche Frühstücksbuffet im Hotel bevor es dann zu Sightseeing in die Stadt ging. Mir wurde zwar angeboten an einer organ. Tour teilzunehmen doch ich wollte mich viel lieber ungezwungen in der Stadt bewegen( und vor allem etwas legerer gekleidet).

Tbilisi ist eine sehr interessante Stadt mit vielen Kirchen, Kathedralen, Moscheen und anderen interessanten zum Teil sehr alten Gebäuden.

Ich streifte durch die Stadt und die Zeit verging wie im Fluge. Als äußerst schwierig gestaltet sich jedoch für den Ausländer die Orientierung weil alle öffentlichen Verkehrsmittel nur in georgisch beschrieben sind. Trotzdem fuhr ich mit der Metro und dem Bus und vertraute auf meinen Orientierungssinn. In den Stationen der Metro kauft man zuerst eine rote Marke für 20 Tetri( ca. 10 Cent), steckt die am Drehkreuz in den Schlitz und fährt dann tief in den Untergrund. Ich schätzte die Länge der Rolltreppen auf ca. 100m. Für den Einheitspreis kann man so weit wie man will fahren. Am Ausgang der Metro kann man einfach durchlaufen. In den Bussen zahlt man 50 Tetri( ca. 25 Cent) als Einheitspreis.

Das Preisniveau war allgemein für uns Westeuropäer extrem niedrig. Wenn man dann jedoch hört das man, wie unser Fahrer, 180 Lari( ca. 100 USD) im Monat verdient dann relativiert sich das ganze jedoch recht schnell.

Am Abend traf ich mich dann noch mit Kollegen von Statoil im Hotel zum Essen.

Am 14.10. wurde ich dann um 01.00 Uhr vom Hotel abgeholt und zum Airport gefahren. Nach 20 minütiger Fahrt war der schnell erreicht. Das Terminal ist relativ klein und übersichtlich. Ich konnte sofort einchecken für LH 3215. Nebenan lief der Check-In für den KLM-Flug nach Amsterdam.

Als Businesspax erhält man eine Einladung in die Businesslounge des Airports. Anschließend bin ich die Treppe hoch und durch die Paßkontrolle. Direkt danach befindet sich links die Lounge welche recht klein aber gemütlich ist. Große braune Ledersessel laden zum rumgammeln ein und eine äußerst attraktive Bedienung liest einem jeden Wunsch von den Augen ab.

Abflug war dann um 3.55 Uhr Ortszeit und nach ca. 4 Std. Flug setzten wir pünktlich in München auf. Der Service an Bord war wie üblich in der C, welche wieder recht ordentlich mit 22 Pax gefüllt war. Die Eco war jedoch höchstens zu einem Drittel voll.

Nach Paßkontrolle in MUC fuhr ich dann mit der S8 zurück zum Hbf. und von dort weiter mit dem ICE nach Stuttgart.

Es war ein sehr interessanter Trip in ein in Europa noch fast völlig unbekanntes Land. Die Menschen sind sehr nett und freuen sich über jeden Besucher. Nach dem Besuch von Bush im Frühjahr hat sich wohl auch einiges geändert. Strom und Wasser gibts ohne Probleme und die Kriminalitätsrate hat man wohl auch stark senken können. Überall in der Hauptstadt sind Polizisten mit ihren neuen blau-weißen Passats präsent und ich habe mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt.

Und noch was - die Georgier zählen sich selbst zu den Europäern!

Ich kann das Land trotz des kurzen Aufenthalts sehr empfehlen. Natürlich ist die touristische Infrastruktur mit der Europas nicht zu vergleichen aber für den interessierten Individualreisenden reicht es völlig. Es gibt genügend günstige Hotels und Guesthouses in der Stadt.

 

Es grüßt( jetzt wieder aus Muscat)

 

Kay

Geschrieben
Im Laufe des Abends ist es mir dann auch gelungen ein gemeinsames Foto mit Michail Saakashvili zu bekommen. Er ist ein sehr weltgewandter Mensch, charismatisch und intelligent. Ich war doch sehr von ihm beeindruckt zumal er sich in perfektem Englisch, Französich, Russisch, Türkisch und Spanisch mit den Teilnehmern unterhielt.

 

Moin Kay!

 

Da hast Du anscheinend zu sehr den Weltbürger raushängen lassen... *lol* Herr Saakashvilli spricht nämlich auch ein gar nicht sooo schlechtes Deutsch, wie ich bei einem Dinner in Tblissi letztes Jahr erfahren durfte.

 

Ich bin allerdings nicht so komfortable angereist wie Du - CGN-TBS mit Germania und dann weiter nach Moskau mit AirZena.

 

Liebe Grüße aus Poznan an den Golf!

 

Sven

Geschrieben

Hi Sven,

 

er hat sich in perfektem Oxford-Englisch unterhalten so das ich auf deutsche Sprachkenntnisse gar nicht gekommen wäre.

Aber der Mann hat wirklich was - sonst gibt es ja nun wirklich wenig was mich beeindruckt( außer vielleicht die Immigration In Riad) - ich war einfach nur beeindruckt. Noch viel mehr erstaunt hat mich eigentlich sein Anhang auf dem Bankett. Alle Mitarbeiter oder Minister waren sehr jung. Der scheint wohl nach Schewardnadses Abgang gründlich aufgeräumt zu haben.

 

Gruß, Kay

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.

×
×
  • Neu erstellen...