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Bund verkauft Fraport-Anteil zur Haushaltssanierung


bigbaker

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Frankfurt/Berlin (Reuters) - Der Bund trennt sich von seinem Anteil von 18,2 Prozent am Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport. Die Erlöse sollen für die Haushaltssanierung verwendet werden. An der Börse ist das Paket mehr als 600 Millionen Euro wert.

 

Die Investmentbank Rothschild, die den Bund in dieser Sache berät, teilte am Mittwoch mit, der Bund werde sich von seinen 16,6 Millionen Fraport-Aktien trennen. 10,6 Millionen sollen in einem Bookbuildingverfahren an institutionelle Anleger verkauft werden, sechs Millionen übernimmt im Wege einer Kaufoption die Investmentbank JPMorgan, um damit eine Umtauschanleihe zu begeben.

 

Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums sagte, die Einnahmen sollten in den Haushalt 2005 einfließen. Fraport begrüßte die Entscheidung des Bundes: Durch einen höheren Streubesitz werde die Aktie attraktiver. Das Land Hessen und die Stadt Frankfurt als verbleibende Fraport-Großaktionäre kündigten an, ihren Anteil nicht aufstocken zu wollen. Die Fraport-Aktie gab an der Börse mehr als vier Prozent nach.

 

Der Streubesitz im Aktionärskreis von Fraport erhöhe sich nach dem Direktverkauf der Aktien auf rund 41,3 Prozent und im Falle einer Ausübung der Kaufoption auf etwa 47,9 Prozent, teilte Rothschild mit.

 

HESSEN UND STADT FRANKFURT VERZICHTEN AUF VORKAUFSRECHT

 

Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums fließen die Einnahme in den Haushalt 2005, wo sie Teil der dort vorgesehenen rund zehn Milliarden Euro Privatisierungserlöse seien. Ein Fraport-Sprecher sagte, die Entscheidung des Bundes sei keine große Überraschung und werde begrüßt. Fraport-Chef Wilhelm Bender habe in der Vergangenheit mehrfach darauf verwiesen, dass die Aktie des Unternehmens durch einen größren Streubesitz attraktiver werde.

 

Neben dem Bund sind das Land Hessen mit 31,8 Prozent und die Stadt Frankfurt mit 20,3 Prozent weitere Gro?aktionäre. 29,7 Prozent sind bereits als Streubesitz seit 2001 an der Börse platziert. Das hessische Finanzministerium und die Stadtkämmerei Frankfurt erklärten, von ihrem Vorkaufsrecht nicht Gebrauch machen zu wollen. Auch plane die Stadt nicht, sich von ihren Fraport-Aktien zu trennen. Stadt und Land hätten in einem Konsortialvertrag vereinbart, bis Ende 2010 die Mehrheit an Fraport zu halten.

 

Auf Grund der Bedeutung des Flughafens als Arbeitgeber für die Region hatte die Stadt zeitweise erwogen, ihren Einfluss zumindest auf eine Sperrminorität von 25,1 Prozent zu erhöhen. Ein Sprecher der Stadtkämmerei sagte, dies sei gegenwärtig nicht geplant. Durch eine Änderung des Konsortialvertrages mit dem Land Hessen sei es aber theoretisch möglich, von dem Land ab 2011 Anteile zu übernehmen, sollten welche zum Verkauf stehen.

 

 

@ Reuters 2005. Alle Rechte vorbehalten.

 

de.today.reuters.com

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