Speedy Geschrieben 5. November 2005 Melden Geschrieben 5. November 2005 Im Hinblick auf die neuen Strecken nach Deutschland dürfte folgender Artikel aus dem Handelsblatt interessant sein: Continental schafft Trendwende Nach einer Reihe enttäuschender Quartale sorgt die US-Fluglinie Continental wieder für positive Nachrichten. Seit die Texaner kürzlich im dritten Quartal die Rückkehr in die schwarzen Zahlen schafften und die Erwartungen um das Dreifache übertrafen, hebt die Aktie ab. Mehr als 30 Prozent gewann der Kurs in nur einem Monat. HOUSTON. Die Analysten überschütten Continental mit Lob und verbesserten Anlageurteilen, obwohl die Geschäftsführung für das Gesamtjahr weiterhin einen Verlust ankündigt. JP Morgan und Lehman Brothers setzten ihre Bewertung nach oben und sorgten so für weiter steigende Preise am Markt. „Insbesondere in Anbetracht der Rekord-Ölpreise gefallen uns die jüngsten Zahlen“, lobt Michael Linenberg von Merrill Lynch. Seiner Schätzung nach könnte sich die Aktie im kommenden halben Jahr um weitere 50 Prozent auf 18 Dollar verbessern. Trotz der hartnäckig hohen Ausgaben für Treibstoff, die das Unternehmen diesmal sogar mehr kosteten als die Gehälter der Angestellten, sieht Continental wieder Licht am Ende des Tunnels. Experten erwarten, dass das Unternehmen im Gesamtjahr 2006 zum ersten Mal seit längerem wieder ein Plus verzeichnen wird. Zu verdanken ist dies vor allem dem soliden Auslandsgeschäft. Denn der heimische Markt ist derzeit schwierig. Die Konkurrenz ist knochenhart. Billigflieger drücken die Preise in den Keller, und häufig sind die Maschinen nicht voll ausgelastet. Die Ratingagentur Standard & Poor’s rechnet damit, dass die großen US-Fluggesellschaften aus diesen Gründen in diesem Jahr insgesamt 5,5 Mrd. Dollar Verlust machen werden. Continentals Geschäftsführung reagiert auf die problematische Lage mit einer doppelten Strategie: erstens Inlandsflüge reduzieren, zweitens den internationalen Flugplan ausbauen. „Ein gekürztes Angebot auf US-Flügen sollte dafür sorgen, dass Continentals Ticketpreise steigen“, lobt Gary Chase von Lehman Brothers. „Viele Leute unterschätzen, wie viel Wirkung bereits eine Sitzplatzkürzung um zwei Prozent in dieser Hinsicht haben kann.“ Auch die Cargosparte trägt dazu bei, dass die Flüge profitabel bleiben, selbst wenn nicht alle Sitzplätze vergeben sind. Denn hier ist der Konkurrenzdruck noch nicht so groß wie beim Passagierverkehr. Erst vor Kurzem investierte Continental 100 Mill. Dollar in die Aufrüstung seiner Frachtgut-Anlagen in New York und Houston. Bei einigen Fluggesellschaften erzielt das Cargogeschäft fast ein Drittel der Einnahmen. Der Ausbau des internationalen Angebots könnte für ein zusätzliches Umsatzplus sorgen, da Auslandsstrecken üblicherweise mehr Profit abwerfen. Inzwischen fliegt fast die Hälfte der Continental-Flotte Reiseziele außerhalb der USA an, und im kommenden Jahr soll diese Zahl noch steigen, sagte Finanzchef Larry Kellner. Unter anderem wird es ab Mai einen täglichen Nonstop-Flug zwischen New York und Köln geben. Die Analysten bewerten Continentals Pläne positiv: „In der nächsten Zeit wird auch im internationalen Geschäft die Konkurrenz wachsen, aber Continental sollte sich dagegen gut behaupten können“, sagt Linenberg. „Ihre beiden Haupt-Knotenpunkte sind gut gewählt: Newark nahe New York bedient viele geschäftliche reisende Stammkunden und in Houston kommen die Anschlüsse nach Mittel- und Südamerika dazu.“ Ein weiterer Hinweis, dass die Anleger Continentals Unternehmenspolitik vertrauen: Innerhalb weniger Tage waren 18 Mill. neu ausgegebene Aktien vergriffen. Damit erzielte die Fluggesellschaft weitere 204 Mill. Bargeld. Die Sorge einiger Experten, dass sich der Kurs kurzfristig verwässern werde, da mehr Aktien in Umlauf sind, blieb bislang unbegründet. Insgesamt spricht einiges dafür, Continental und die Aktien der anderen großen US-Fluggesellschaften im Auge zu behalten, sagt auch Jamie Baker von JP Morgan: „Die kurzfristigen Aussichten für die Branche und das Aufwärtspotenzial für die Aktien scheinen uns zurzeit besser als jemals zuvor in diesem Jahrzehnt.“ Quelle: http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&...&id=1133186
Blue-Sky Geschrieben 6. November 2005 Melden Geschrieben 6. November 2005 Freut mich für Continental. Hät ich mir mal Aktien von denen gekauft ;) Aber war nicht ein Grund für den Untergang der Pan Am, dass ein Inlandsstreckennetz fast komplett gefehlt hat?
Gast Geschrieben 6. November 2005 Melden Geschrieben 6. November 2005 Nein, das war nicht der Grund für den Kollaps von PanAm. Außerdem hat COA ja ein extensives Inlandsnetz,mit Primehubs in IAH und EWR sowie in CLE. Man verkleinert dieses Netz zu Gunsten des Internationalen Netzes. Das kann den Einsatz kleinerer Flugzeuge aber auch die Aufgabe oder Reduzierung von Verluststrecken bedeuten. Insgesamt ist COA gut aufgestellt weil die Flotte moderner ist als der uS Durchschnitt, sowie - das wurde ja im Artikel erwähnt - die Lage der Hubs gut gewählt ist. Außerdem wächst COA "von innen nach außen", bei PAA war das genau umgekehrt, die mussten sich die Inlandsstreclen nach der Deregulation zukaufen (National), was dann im Zusammenspiel nie richtig funktioniert hat. Außerdem fing der Untergang von PAA mit dem Kauf einer schönen runden Zahl von 747 an.
D-AGNT Geschrieben 6. November 2005 Melden Geschrieben 6. November 2005 Außerdem fing der Untergang von PAA mit dem Kauf einer schönen runden Zahl von 747 an. ? Wie kommst du darauf? Die 70er waren Anfangs doch die "fetteste" Zeit der PanAm. Erst mit den beiden Oelschocks und dem ueberteuerten Kauf der National Airlines zwecks Etablierung der Inlandsrouten ging es doch Bergab. mfg, D-AGNT
viasa Geschrieben 6. November 2005 Melden Geschrieben 6. November 2005 Außerdem fing der Untergang von PAA mit dem Kauf einer schönen runden Zahl von 747 an. ? Wie kommst du darauf? Die 70er waren Anfangs doch die "fetteste" Zeit der PanAm. Erst mit den beiden Oelschocks und dem ueberteuerten Kauf der National Airlines zwecks Etablierung der Inlandsrouten ging es doch Bergab. mfg, D-AGNT @D-AGNT: da liegst du leider falsch. Pan Am's grosse Probleme fingen mit der Indienststellung der B747 an.
D-AGNT Geschrieben 6. November 2005 Melden Geschrieben 6. November 2005 @D-AGNT: da liegst du leider falsch. Pan Am's grosse Probleme fingen mit der Indienststellung der B747 an. Ja, dann mal Butter bei die Fische! mfg, D-AGNT
Gast Geschrieben 6. November 2005 Melden Geschrieben 6. November 2005 Wie kommst du darauf? Die 70er waren Anfangs doch die "fetteste" Zeit der PanAm. Erst mit den beiden Oelschocks und dem ueberteuerten Kauf der National Airlines zwecks Etablierung der Inlandsrouten ging es doch Bergab. mfg, D-AGNT Gelebte Erfahrung. Ich habe zwischen72 und 75 in NY gewohnt und gearbeitet. In der Zeit hatte PA bereits ein Problem, die Flieger überall dort wo sie flogen auch voll zu bekommen. Zu "IATA" Preisen war das kaum möglich. Domestic Transcon bot man Flüge für $$ 99,00 an, was Kaufkraftmässig damals mehr war als das was heute mit Jetblue am Markt ist, aber immerhin bei PA Kosten niemals Kostendeckend war. Dazu kam das die Firma fest in der Hand von Teamsters (Gewerkschaft) war und eine Buchung von Fracht am Telefon 20 Minuten dauerte weil die agents langsam waren, die hatten ihren job ja garantiert, Also haben wir PA für Fracht nur benutzt wenn es nicht anders ging. Der Niedergang startete früh in den 70ern. Für Boeing hat sich die 747 ausgezahlt, für Launchcustomer PanAm war es der erste Nagel auf den Sarg, Lockerbie dann der finale. Ironie der Geschichte, war auch das eine 747.
jumpseat Geschrieben 6. November 2005 Melden Geschrieben 6. November 2005 Pan Am hat bei der Bestellung der 747 einen riesen Gedankenfehler gemacht, der zu dem führte, was Skytruck beschreibt. Man wollte bei der Bestellung ähnlich vorgehen, wie man es einst bei der Einführung der 707 erfolgreich getan hat: Man erhoffte sich einen Vorsprung gegenüber den Wettbewerb (insbes. TWA und den Europäern) zu verschaffen, wenn durch eine große Bestellung die Konkurrenz erst späte Lieferpossitionen bei Boeing bekam. Nur das klappte diesmal nicht ganz, denn im Gegensatz zu damals flog die Konkurrenz ja nicht mehr mit Superconnies durch die Gegend, sondern nur länger mit kleinerem Gerät wie 707, DC8 oder VC10. Einen Zeitvorteil hatte Pan Am nicht mehr.
D-AGNT Geschrieben 6. November 2005 Melden Geschrieben 6. November 2005 In der Zeit hatte PA bereits ein Problem, die Flieger überall dort wo sie flogen auch voll zu bekommen. Zu "IATA" Preisen war das kaum möglich. Domestic Transcon bot man Flüge für $$ 99,00 an, was Kaufkraftmässig damals mehr war als das was heute mit Jetblue am Markt ist, aber immerhin bei PA Kosten niemals Kostendeckend war. Also ein Fall von "ihrer Zeit voraus". Gut, evtl. haette sich das noch "austariert", wenn nicht ´73 der erste Oelschock gekommen waere. Aber "haette, wenn und aber".... Apropos: Das mit den Ninety-ninern war doch nach 1980? Ich erinnere mich dunkel an die Werbung und verbinde die zeitlich immer mit der John-Player-Werbung (Die mit den stylischen schwarzen Accesoires)? Dazu kam das die Firma fest in der Hand von Teamsters (Gewerkschaft) war und eine Buchung von Fracht am Telefon 20 Minuten dauerte weil die agents langsam waren, die hatten ihren job ja garantiert Ja, die Auswuechse hatte ich auch noch im Kopf. Ist allerdings keine Schuld des Musters 747 ;-) Der Niedergang startete früh in den 70ern. Für Boeing hat sich die 747 ausgezahlt, für Launchcustomer PanAm war es der erste Nagel auf den Sarg, Lockerbie dann der finale Yo, so kann man das stehen lassen. Wobei das auch wieder so ein Fall von "Hinterher weiss man´s besser" ist, da man sich prinzipiell auch andere Zeitpunkte haette herauspicken koennen. Wie Eingangs erwaehnt, ohne Oelschock haette es evtl. klappen koennen. Weiss man eigentlich, was Trippe trieb, als er das Muster in so grosser Zahl bestellte? Oder warum sich offensichtlich niemand in der Company mal Gedanken gemacht hatte, wie man das Riesenbaby am besten einbindet? mfg, D-AGNT
jumpseat Geschrieben 6. November 2005 Melden Geschrieben 6. November 2005 [Weiss man eigentlich, was Trippe trieb, als er das Muster in so grosser Zahl bestellte? Oder warum sich offensichtlich niemand in der Company mal Gedanken gemacht hatte, wie man das Riesenbaby am besten einbindet? mfg, D-AGNT Kuckst du ein Post weiter oben...
D-AGNT Geschrieben 6. November 2005 Melden Geschrieben 6. November 2005 Kuckst du ein Post weiter oben...Ey, hassu krass gemacht posting, als wie ich noch posting tippen tuen gemacht.;-) ...aber ich habe unsere kleine Diskussion mal zum Anlass genommen, u. a. mit den Begriffen "Trippe", "Allen" (damals Boeing-Chef, er fand Trippe "zum Kotzen") und "Pan Am" zu googlen, und bin ueber diesen Link gestolpert: http://www.zeit.de/2004/23/M-PanAm_neu?page=all Finde ich soweit mal ganz Lesenswert. gruesse, D-AGNT
D-AGNT Geschrieben 6. November 2005 Melden Geschrieben 6. November 2005 Beim weiterkramen im Netz habe ich noch das hier gefunden, ein Bild vom Clipper Juan Trippe (cn19639, 2nd 747 built), der Maschine, die den letzten regulaeren PanAM-Flug durchfuehrte, zusammen mit einer VIASA und einer Concorde im Hintergrund! Wurde leider ´99 in San Bernardino abgewrackt, Schade drum. mfg, D-AGNT
jumpseat Geschrieben 6. November 2005 Melden Geschrieben 6. November 2005 @D-AGNT Danke, sehr spannender Artikel, ich glaube eh, dass Jens Flotau einer der ganz wenigen Jounalisten (außerhalb der Fachmagazine) ist, der wirklich weiss was er schreibt...
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