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Luftverkehrsgutachten Hamburg-Schlesw.-Holstein


D-AHIC

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Das lange angekündigte Luftverkehrsgutachten wurde heute offiziell vorgestellt und enthält einige sehr interessante Schlußfolgerungen.

 

Hamburg Airport mindestens bis 2030 "Drehkreuz des Nordens"

 

Der Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel bleibt mindestens für die nächsten 25 Jahre das nationale und internationale Drehkreuz des Nordens. Das teilten am Donnerstag Hamburgs Wirtschaftsminister Gunnar Uldall und sein schleswig-holsteinischer Kollege Dietrich Austermann mit. Anlass war die Vorstellung eines neuen Luftverkehrsgutachtens, das sich auf die Angebote und Perspektiven der Flughäfen in Hamburg, Kiel und Lübeck konzentriert.

 

Positiver Bescheid für Fuhlsbüttel und Blankensee

 

Nach Angaben der beiden CDU-Politiker bescheinigt das Gutachten den Flughäfen Hamburg-Fuhlsbüttel und Lübeck-Blankensee gute bis sehr gute Perspektiven im Billigflug-Segment. Erst am Mittwoch hatte die irische Fluggesellschaft Ryanair die Aufnahme einer weiteren Linienverbindung von Lübeck nach Dublin bekannt gegeben. Eine Konkurrenzsituation beider Flughäfen sieht Uldall nicht: "Hamburg und Lübeck werden gut miteinander auf dem Markt auskommen", sagte er.

 

Flughafen in Kaltenkirchen?

 

Der Hamburg Airport in Fuhlsbüttel werde nach Hochrechnungen spätestens im Jahr 2030 an seine Kapazitätsgrenze stoßen, zitierte Uldall aus dem Gutachten. Daher sei eine Entscheidung über den Bau eines Flughafens in Kaltenkirchen im Kreis Segeberg ungefähr im Jahr 2015 zu erwarten.

 

Schlechte Prognose für Holtenau

 

Deutlich schlechter falle dagegen das Urteil über Kiel-Holtenau aus. Die allgemein schlechte Entwicklung bei Regionalflughäfen sowie die kurze Start- und Landebahn in Holtenau stünden einem eigentlich vorhandenen Potenzial gegenüber, sagte Austermann im Gespräch mit der NDR 1 Welle Nord. Die Möglichkeiten für Holtenau würden nun zwischen einem Stopp der Ausbau-Pläne und einer Ausweitung der Ausbau-Pläne liegen. Nach Ansicht von Austermann darf der Standort Kiel nicht aufgegeben werden, einen Ausbau halte er jedoch für unwahrscheinlich. Das Kieler Kabinett werde sich Mitte Januar mit dem Gutachten befassen.

 

Quelle: NDR

 

hier der ganze Text des Gutachtens:

http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoer...erty=source.pdf

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Irgendwie sind die Aussagen der Politik etwas verwirrend. Einerseits steht der Neubau in Kaltenkirchen für den Hamburger Flughafen momentan nicht auf der Tagesordnung, andererseits hat man wohl bis für kurzem noch Grundstücke zu den berits vorhandenen in Kaltenkirchen hinzugekauft. Nach meinen Informationen sind diese Flächen mitterweile als FFH-Flächen (Flora,Fauna,Habitat) an die EG übermittelt worden und haben damit einen Naturschutzähnlichen Charakter. Auch der Baustopp in den angrenzenden Gemeinden wurde aufgehoben. Wenn ernsthaft in Kaltenkirchen 2030 ein neuer Flughafen fertigestellt sein soll, dann sollte bei den oben genannten Gründen schon heute mit der Planung begonnen werden, da die zu erwartenden Klagen den Bau sicherlich um Jahre verzögern werden. Wenn Kaltenkirchen allerdings nichts wird, dann sehe ich in S-H keinen anderen Standort, an dem ein neuer Flughafen gebaut werden könnte. Gehts dann nach Niedersachsen? Irgendwo hab ich mal gelesen, dass Bremen Interesse an einem gemeinsamen Flughafen mit Hamburg hatte.

Geschrieben
Ach so, Flughafen in Kaltenkirchen, na das ist ja mal was gaaanz neues, wird ja erst seit 40 Jahren drüber geredet...

 

(Quelle : http://www.kaltenkirchen-land.de/gemeinden/nuetzen/)

 

wirklich gaaaaar nix neues; seit ich denken kann nämlich, denn ich bin in Kaltenkirchen groß geworden. Was die da in Heidmoor alles (voreilig?) aufgekauft haben, liegt heute noch brach; Unzählige Piloten die extra nach Kaltenkirchen und Umgebung gezogen sind und heute noch dort wohnen...das geht auf keine Kuhhaut. Und interessant, dass dies alle 8-10 Jahren noch mal aufs Tableau kommt.....

Geschrieben

Ich würde sagen wir bauen die Y-Trasse und dann noch nen Abzweig nach HAJ. Dann könnt ihr von Hamburg Hbf in 45min in HAJ sein. HAM machen wird dann dicht ;-)

Aber das lässt das Prestige der Pfeffersäcke wohl nicht zu ;-)

Geschrieben

@ dombauer und alle anderen natürlich

 

meine Meinung dazu:

 

- einen Gemeinschaftsflughafen mit Niedersachsen (Hannover) gibt`s definitiv nicht, dafür hat Hannover genügend Kapazitäten und welche sonstigen Gründe könnten überzeugen!?

 

- Bremen wäre viel zu finanzschwach um sich entsprechend an einem so großen Projekt zu beteiligen

 

- soweit ich weiß, sind nur Teilflächen FFH-Flächen geworden. Welche Konsequenzen das allerdings mit sich bringt, weiß ich auch nicht.

 

- ich halte es grundsätzlich für ok und sinnvoll, den Standort Kaltenkirchen nicht aus den Augen zu verlieren und in regelmäßigen Abständen zur Diskussion zu bringen.

 

Wobei ich im Moment noch keinen unmittelbaren Bedarf sehe.

Aus persönlicher Sicht wüde ich einem so charaktervollen Flughafen wie Hamburg schon hinterher trauern.

 

Ich denke aber auch, dass auf den Standort Fühlsbüttel nicht zu verzichten ist.

Lufthansa Technik wird sich meiner Meinung nach nur sehr, sehr schwer, wenn überhaupt von diesem Standort trennen.

Ein Stadtflughafen wird immer bedeutender für das Business. Hamburg hat damit einen klaren Standortvorteil.

 

Zu guter letzt die Frage nach dem Finanziellen und der "Belastung für Anlieger".

Kann Hamburg sich drei (HAM; XFW und HHS) Flughäfen leisten?

 

Nein - deshalb ist das Konzept vorerst auch in Ordnung. Hamburg bleibt Hauptflughafen beider Bundesländer, die Kapazität wird am Standort erweitert und wenn nötig ausgeschöpft.

Lübeck wird ausgebaut und als Sekundärflughafen vor allem für die LCC-Verkehre genutzt.

Ich schätze, dass sich über beide Standorte letztendlich ca. 25 Mio - Paxe abfertigen liessen. (HAM 20 / LBC 5)

Die Qualitäts- und Sicherheitsfragen dabei mal außer Acht gelassen.

 

In wieviel Jahren soll sich der Flugverkehr laut aktueller Prognosen eigentlich verdoppeln?

Das wäre natürlich mal ein Richtwert um den zeitlichen Horizont für Hamburg einzugrenzen. Wobei sich mir die Frage stellt, ob sich mal jemand die Mühe gemacht hat, alte Prognosen auf Ihre Genauigkeit hin zu überprüfen?

 

Soweit.

Schönen Abend noch.

Geschrieben
Zu guter letzt die Frage nach dem Finanziellen und der "Belastung für Anlieger".

Kann Hamburg sich drei (HAM; XFW und HHS) Flughäfen leisten?

XFW gehoert der EADS, also gibt es dort keinen oeffentlichen Verkehr.

Geschrieben
Wenn Kaltenkirchen allerdings nichts wird, dann sehe ich in S-H keinen anderen Standort, an dem ein neuer Flughafen gebaut werden könnte.

 

Da würde ich gerne Schleswig/Jagel wieder ins Spiel bringen. Zwar die Nutzung nach einem Pakt erstmal festgeschrieben, doch sehe ich ein enormes Potential. Schon jetzt ist die Fläche um 25% grösser als HAM und durch die dünne Besiedlung drumherum ist es noch ausbaufähig. Die Basis dort ist vorhanden, es gibt jetzt schon eine ordentliche Runway, so dass man Jagel peu á peu aufbauen und sich selbst entwickeln lassen kann. Eine Autobahn ist vorhanden, es gibt Straßenverbindungen in alle Richtungen (zur Westküste müsste es ausgebaut werden) und inpuncto Bahnverbindungen läßt sich auch was machen, evtl. eine Transrapid-Lösung wie in München. Bis 2020 denke ich wird auch die Bundeswehr dort verschwunden sein.

Geschrieben

ja, das stimmt genau; 120 km,

liegt zwischen Kiel und Husum bzw. Neumünster und Flensburg.

Also für das nördliche Schleswig-Holstein und das südliche Dänemark mag das eine Alternative sein aber für Hamburg eher nicht.

 

aber mal was anderes:

- wieso ist eigentlich immer von großflughafen die Rede?

 

Nehmen wir mal an, der Standort Fuhlsbüttel bleibt erhalten und es sollen nur Teilverkehre ausgelagert werden. Da könnte man doch Kaltenkirchen in abgespeckter Version bauen. 1 Runway, 1 Terminal etc..

 

Diese beiden Flughäfen werden dann mit einer komfortablen und schnellen Zugverbindung vernetzt und schwupps sind alle Belange befriedigt. ;-)

 

Fuhlsbüttel fertigt innerdeutsche - und europäische Flüge ab und bedient das Business-Klientel.

Kaki wird mit 24 Std.- Betrieb die Charter-, Sonder und Frachtverkehre abfertigen. Darüber hinaus wahrscheinlich auch die LC-Verkehre von LBC und HAM anziehen.

 

Durch entsprechende Gebührenpolitik liesse sich hier einiges Bewegen.

 

Wie gesagt, es bleibt spannend!!!

Geschrieben

Fuhlsbüttel schließen und dafür ein Flughafen in Jagel? Da ist der Hamburger schneller mit dem ICE in Berlin. Nein wirklich, da dürfte Parchim für die Mehrzahl der Hamburger noch schneller zu erreichen sein.

Wenn Kaltenkirchen von einigen Politikern immer wieder einmal ins Spiel gebracht wird, dann hat dies aus meiner Sicht eher Motive, um den vom Flughafenbetrieb betroffenen Hoffnung zu geben, der Wirtschaft das Gefühl zu geben, das es vorwärts geht und den Schleswig-Holsteinern die Hoffnung zu geben, dass sich auch in ihrem Land mal etwas tuen wird. Allein wegen der Lufthansawerft wird Fuhlsbüttel sicherlich nie geschlossen werden. Und wenn der Flughafen nicht geschlossen wird, warum sollten sich die Fluggesellschaften denn aus Fuhlsbüttel verabschieden. Schließlich werden die gerade fertig gestellten Terminals auch in 25 Jahren noch zu gebrauchen sein. Und wenn die Lufthansawerft zum Umzug gezwungen werden sollte, dann ist schließlich nicht ausgeschlossen, dass sie sich ganz aus Hamburgoder Deutschland verabschieden. Wenn sich in 20 Jahren herausstellt, dass Kaltenkirchen nicht gebaut werden kann, hat man ja auch schließlich gute Gründe Fühlsbüttel bis zur absoluten Grenze auszunutzen. In der Zwischenzeit konnte man sich mit der Kaltenkirchen Diskussion lästige Konkurrenz aus Lübeck, Jagel und Parchim vom Hals halten und vielleicht den Ausbau in Kiel verhindern. So lassen sich die Investitionen in Fuhlsbüttel in den nächsten 20 Jahren wirklich optimal ausnutzen. Ob der Fluggast und die Gesellschaften allerdings davon profitieren, ist fraglich.

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