D-AIRX Geschrieben 3. Januar 2006 Melden Geschrieben 3. Januar 2006 80 Jahre Lufthansa: Mit Nebelleuchte nach Königsberg Hamburg - "Der Genuss berauschender Getränke oder irgendwelcher Rauschgifte vor dem Fluge und während des Fluges sowie das Rauchen im Führersitz ist streng verboten. Auf Streckenflügen ist das Abweichen vom Kurs, etwa um landschaftlich schöne Punkte den Fluggästen zu zeigen, oder das Umkurven solcher Punkte verboten. Kurven dürfen nicht zu eng geflogen werden, weil der Kompass sonst entweder nicht genügend rasch der Drehung des Flugzeuges folgt oder sogar entgegengesetzt dreht." So stand es in einer Dienstanweisung an die Flugzeugführer in den Gründerjahren der Deutschen Luft Hansa, wie sie sich bis 1933 schrieb. Am 6. Januar wird die Deutsche Lufthansa 80 Jahre alt. Als von rund 30 miteinander konkurrierenden Luftfahrtunternehmen der Jahre nach dem Ersten Weltkrieg nur die Deutsche Aero Lloyd AG und die Junkers Luftverkehr AG überlebt hatten, das Geld knapp war und die Reichsregierung des ruinösen Wettbewerbs und der unsinnigen Zersplitterung leid war, wurde schließlich nach monatelangen Verhandlungen am 6. Januar 1926 die Deutsche Luft Hansa AG gegründet. Weil Aero Lloyd - ihre Tochter war Aero Hansa gewesen - wirkungsvoll mit dem Kranich als Symbol geworben hatte, blieb der Vogel bis heute das Wappentier. Heimatflughafen wurde zunächst Berlin-Tempelhof. Schon im April 1926 flogen die Lufthanseaten mit 162 Flugzeugen 57 Ziele im Inland und 15 im Ausland an. Im Gründungsjahr wurden 56 268 Passagiere befördert. Zum Vergleich: Allein im November 2005 zählte die Fluglinie 4,1 Millionen Passagiere. Schon damals wurde nach Venedig, Wien, Oslo, London und Rom geflogen, aber auch nach Breslau, Erfurt, Halle, Stettin, Königsberg, Essen und Freiburg. Ziele, von denen manche längst aus dem Lufthansa-Flugplan verschwunden sind. Ihre erste Pionierleistung vollbrachten deutsche Piloten nur wenige Monate nach der Gründung des Unternehmens, dessen Name an alte hanseatische Handelstraditionen erinnern sollte. Am 1. Mai 1926 wurde die erste Nachtflugstrecke der Welt mit Passagierbeförderung eröffnet. Gemeinsam mit der Deruluft, einer deutsch-russischen Gesellschaft, wurde die Strecke Berlin-Danzig-Königsberg-Moskau beflogen. Die Strecke von Berlin ins heutige Kaliningrad (Königsberg) wurde für den Nachtflugverkehr mit Lichtsignalen versehen. Alle 30 bis 35 Kilometer glühten orangefarbene Leuchten als "Nebelfeuer". Fliegen war vor acht Jahrzehnten noch ein handfestes Abenteuer. Bereits 1932 waren dann Instrumentenflüge mit Funkpeilung ohne Sicht möglich, auch wenn das Verfahren noch recht einfach war. 1929 sorgte übrigens erstmals ein Steward für das Wohlbefinden der Passagiere. Die Piloten, die dem Luftverkehr neue Horizonte gaben, waren Männer wie Johannes Rathje und Wulf-Diether Graf zu Castell, die im Auftrage der Luft Hansa mit Junkers W 33 quer durch China flogen und zu den Pionieren der berühmt gewordenen Eurasia (Europäisch-Asiatische Luftpost-Aktiengesellschaft) gehörten; notfalls wurde auch mal der Treibstoff mit 2000 Kamelen zu Landeplätzen in der Wüste Gobi gebracht. Oder der ehemalige Postflieger Hermann Köhl, der gemeinsam mit dem Iren James Fitzmaurice und Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld 1928 mit der Ju W 33 "Bremen" als Erster den Nordatlantik in Ost-West-Richtung überquerte; Carl August Freiherr von Gablenz, der 1937 als Erster den Pamir überflog und zu einem Wegbereiter des interkontinentalen Flugverkehrs wurde. Es war die Sturm-und-Drang-Zeit der Lufthansa, die zwar zu den älteren, aber nicht zu den ältesten Fluggesellschaften gehört. Europas älteste noch heute existierende Fluggesellschaft ist die schon am 7. Oktober 1919 gegründete niederländische KLM, die heute mit Air France verbandelt ist. KARL MORGENSTERN 02.01.2006 21:02 Uhr Quelle: OVB-Online
D-AIRX Geschrieben 6. Januar 2006 Autor Melden Geschrieben 6. Januar 2006 CHRONOLOGIE: 80 Jahre Lufthansa - Vom Propellerflieger zum Weltkonzern FRANKFURT (dpa-AFX) - Am heutigen Freitag vor genau 80 Jahren wurde die Lufthansa gegründet. Die Geschichte der Deutschen Lufthansa reicht bis in 20er Jahre zurück, auch wenn die heutige Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründet wurde. dpa-AFX dokumentiert wichtige Etappen des Unternehmens: 6. Januar 1926 - Mit dem Zusammenschluss des Deutschen Aero Lloyd (DAL) und der Junkers Luftverkehr entsteht die "Deutsche Luft Hansa Aktiengesellschaft". Das Firmenlogo wird vom DAL eingebracht, die Hausfarben Gelb und Blau von Junkers. Erst von 1933 an wird "Lufthansa" in einem Wort geschrieben. 6. April 1926 - Erster planmäßiger Flug. Die Route des Fokker- Grulich Hochdeckers führt von Berlin über Halle, Erfurt und Stuttgart nach Zürich. Für den Liniendienst stehen zunächst 162 Flugzeuge verschiedener Bauarten zur Verfügung. 1939-1945: Nach der Ausdehnung des Streckennetzes unter anderem bis Bangkok beschränkt sich der Kriegsluftverkehr auf europäische Länder. 1945 erfolgt die vollständige Einstellung des Flugbetriebs, 1965 endet die Liquidation mit der Streichung aus dem Berliner Handelsregister. 6. Januar 1953: Gründung der Aktiengesellschaft für den Luftverkehrsbedarf (Luftag). Zuvor hatte der Bundesverkehrsminister einen "Vorbereitungsausschuss Luftverkehr" gebildet, dem das "Büro Bongers" zuarbeitete. 6. August 1954: Die Luftag wird in Deutsche Lufthansa Aktiengesellschaft umbenannt. 1. April 1955: Lufthansa nimmt offiziell ihren Liniendienst auf. 17. März 1960: Für die Lufthansa beginnt das Düsenzeitalter über dem Atlantik. Eingesetzt werden vierstrahlige Boeings 707, die damals zum Stückpreis von 22 Millionen Mark erworben worden waren. 20. November 1974: Kurz nach dem Start in Nairobi stürzt eine Boeing 747 der Lufthansa ab. Mit 59 Toten handelt es sich um das bislang schlimmste Unglück in der Geschichte der neuen Lufthansa und um den ersten Absturz eines Jumbo-Jets überhaupt. 13. bis 17. Oktober 1977: Terroristen erführten die Boeing 737 "Landshut" und töten Flugkapitän Jürgen Schumann. 21. April 1986: Nicola Lunemann und Eva Lausmann beginnen als erste Frauen bei Lufthansa ihre Pilotinnen-Ausbildung in Bremen. 28. Oktober 1990: Die Wiedervereinigung Deutschlands ermöglicht Lufthansa 45 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wieder einen Liniendienst von und nach Berlin anzubieten. 14. Mai 1997: Die Star Alliance wird unter entscheidendem Einfluss von Lufthansa und United Airlines gegründet. 22. Oktober 1997: Die 1994 begonnene Privatisierung der Lufthansa ist perfekt. Allein die letzte Privatisierungstranche bringt dem Bund 4,7 Milliarden DM (heute rund 2,4 Mrd Euro) ein. 5. Dezember 2001: Der Lufthansa-Aufsichtsrat beschließt die Bestellung von 15 Großraumflugzeugen vom Typ Airbus A380. Die ersten Maschinen sollen Ende 2007 ausgeliefert werden. 14. August 2002: Eurowings, an der Lufthansa heute zu 49 Prozent beteiligt ist, kündigt an, unter dem Namen Germanwings in das Billigflieger-Geschäft einzusteigen. Im Jahr 2005 erlauben die Brüsseler Wettbewerbsbehörden, dass Lufthansa bei Eurowings mehr als 50 Prozent der Stimmrechte ausüben darf. 18. Juni 2003: Der Österreicher Wolfgang Mayrhuber wird neuer Chef der Deutschen Lufthansa. Sein Vorgänger Jürgen Weber wechselt in den Aufsichtsrat. 22. März 2005: Die Deutsche Lufthansa kann die Schweizer Swiss komplett übernehmen, die Marke bleibt aber erhalten. Die Mehrheit der Swiss-Großaktionäre und die Aufsichtsgremien unterstützen das Vorhaben./rg/DP/aa Quelle: Süddeutsche.de
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