Zum Inhalt springen
airliners.de

Wieviel "Gs" während dem Start?


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo allerseits,

 

mich würde mal interessieren, mit wieviel Gs man während einem normalen Start in den Sitz gepresst wird (z.B. bei der A319). Im Internet hab ich bislang nur was gefunden, was den Kurvenflug anbelangt, aber nichts vom Start.

 

Danke für eine Antwort!

Chris

Geschrieben

Habe heute auf dem Discovery Channel ein Programm dazu gesehen...

 

Dort wurde erwahnt das bei einem durschnittlichen Start (B737) etwa 1,2 G's auf den Koerper wirken.

 

Gruss,

TG777

Geschrieben

@ TG777

 

1,2g sind etwas hoch gegriffen. Überlegt doch mal. Eine B737 braucht je nach Beladung und Temperatur irgendwo zwischen 30 und 40 Sekunden um auf Vr zu beschleunigen. Vr liegt ungefähr (wiederum je nach Beladung und Temperatur) bei ca. 140 kt, was wiederum rund 260 km/h oder rund 72,2 m/sec entspricht.

 

Nachdem sich die (lineare) Beschleunigung nach der Formel

a=v/t

berechnet, kommt man bei 30 Sekunden auf 2,41 m/sec^2. Da die Erdbeschleunigung g ungefähr 9,81 m/sec^2 ist, wäre das eine mittlere Beschleunigung von rund 0,25g

 

Natürlich ist die Beschleunigung auch beim Flugzeug nicht linear. Von 0 auf 100 km/h braucht so eine "Mühle" in etwa 5 Sekunden, woraus folgt, dass in diesem Bereich eine Beschleunigung von 5,56 m/sec^2 oder eben 0,57g auftritt.

 

Die 1,2g werden in etwa beim Windenstart mit einem Segelflugzeug erreicht (wären rund 2,36 s von 0 auf 100).

Geschrieben
@ TG777

 

1,2g sind etwas hoch gegriffen. Überlegt doch mal. Eine B737 braucht je nach Beladung und Temperatur irgendwo zwischen 30 und 40 Sekunden um auf Vr zu beschleunigen. Vr liegt ungefähr (wiederum je nach Beladung und Temperatur) bei ca. 140 kt, was wiederum rund 260 km/h oder rund 72,2 m/sec entspricht.

 

Nachdem sich die (lineare) Beschleunigung nach der Formel

a=v/t

berechnet, kommt man bei 30 Sekunden auf 2,41 m/sec^2. Da die Erdbeschleunigung g ungefähr 9,81 m/sec^2 ist, wäre das eine mittlere Beschleunigung von rund 0,25g

 

Natürlich ist die Beschleunigung auch beim Flugzeug nicht linear. Von 0 auf 100 km/h braucht so eine "Mühle" in etwa 5 Sekunden, woraus folgt, dass in diesem Bereich eine Beschleunigung von 5,56 m/sec^2 oder eben 0,57g auftritt.

 

Die 1,2g werden in etwa beim Windenstart mit einem Segelflugzeug erreicht (wären rund 2,36 s von 0 auf 100).

 

Klär doch mal jemanden auf, der sschon 16 Jahre von der Schulbank weg ist und Physik bereits noch früher abgewählt hat: Ich dachte immer, der "Nullzustand", also ein stillstehender oder -sitzender Mensch auf der Erde hätte 1G und nicht 0G? WIe gesagt, schon immer Physikniete gewesen und jetzt als solche geoutet...

Geschrieben

Für eine Beschleunigung ist definitionsgemäß immer eine Geschwindigkeitsänderung notwendig, so z.B. wenn Du irgendwo herunter springst. In diesem Fall hat Dein Körper die Beschleunigung 1g. (Beschleunigung ist ein Vektor, deshalb hätte ich noch angeben müssen ob es eine positive oder negative Beschleunigung ist). Und wenn ich die Beschleunigungsformel ganz richtig angegeben hätte, hätte sie

a= v-v0/t lauten müssen, wobei v0 die Anfangsgeschwindigkeit und v die Endgeschwindigkeit ist (man könnte ja auch eine Beschleunigung beispielsweise zwischen 80 und 120 km/h ermitteln).

 

Das was Du wahrscheinlich meinst ist die Kraft, mit der ein Gegenstand/Körper/Mensch von der Erde angezogen wird, also der Gewichtskraft. Die wiederum ergibt sich aus der Gesetzmäßigkeit

 

Kraft= Masse * Beschleunigung (F=m*a)

Geschrieben

Hallo,

 

die Beschleunigung liegt maximal bei Startschub/Startmasse. Bei üblichem zivilen Flugzeugen kommt man damit auf ca. 0,25 bis 0,35g. Bei leerem Flugzeug auch höher, aber da wird dann oft zwecks Triebwerksschonung die Leistung reduziert. Bei der obigen Formel ist der Luftwiderstand vernachlässigt. reale Beschleunigung ist daher noch geringer. Mehr G gibts bei Militärjets mit Nachbrenner oder beim Spaceshuttle.

 

Mit freundlichem Gruß

Christian

Geschrieben

Wenn man gerade im Bürostuhl vor dem Monitor sitzt, ist der Körper (das Gesäß, Beine, Füße, ect.) auch der "Beschleunigung" von 1G ausgesetzt. Das spüren wir täglich auf unserer A-backe und in den Bandscheiben :-)

D.h. aus F = m * a ergibt letztendlich genau diese gespürte Kraft. Platzt mein Gymnastikball wie vor einigen Jahren, als ich meine Bohrmaschine mit Holzbohrer aus den Händen fallen ließ und dabei die Spitze den Ball durchstieß, spürt man dann sehr deutlich die Beschleunigung von 1G :-)

 

Ein Auto, Flugzeug im Stand würde auch in der Vertikalen mit 1G beschleunigt (Geschwindigkeitsänderung), wenn der Boden nicht wäre. In der Horizontalen im Stand wären es 0.

Geschrieben
[...]

Bei der obigen Formel ist der Luftwiderstand vernachlässigt. reale Beschleunigung ist daher noch geringer.

[...]

Mit freundlichem Gruß

Christian

 

Hallo Christian,

 

ich wüßte nicht was Du mit dem Luftwiderstand anfangen wolltest.

 

Die Beschleunigung wurde ja aus (geschätzten aber durchaus realistischen) ca. Werten errechnet, wo ja der Luftwiderstand - oder auch Rollwiderstand - schon eingegangen ist. Deswegen ändert sich der Beschleunigungswert nicht mehr.

Geschrieben

Moin,

 

um das 1g Desaster aufzulösen: Eine Beschleunigung ist immer eine gerichtete Größe. Während die Erdbeschleunigung nahzu als Lot auf der Erdoberfläche steht (z-Achse), spricht munich von einer Beschleunigung entlang der Flugzeuglängsachse (x-Achse). Damit ist also beides richtig: Zum einen ist eine Beschleunigung von ca. 0,3g korrekt (wobei hier "g" eine nicht ganz passend angebrachte Konstante ist) und zum anderen ist zumindest während des T/O-Runs entlang der z-Achse 1g=const.

Wie sich das dann in der Rotation verändert kann ich nicht sagen.

 

Gruß,

 

Nabla (...der im SIM auch schonmal die 0,3g gemessen hat; ein A340 oder eine B747 dürfte deutlich weniger haben)

Geschrieben

Wäre die Luftreibung nicht mit einbezogen, wäre ja auch die Zeit t, die zum Erreichen von Vr benötigt wird, geringer...also stimmen munichs Berechnungen schon in etwa ;) Vielleicht war mit den "Gs" in der Ausgangsfrage von Chris die Beschleunigung gemeint, die direkt beim Liftoff vertikal wirkt, da er ja auch meint, etwas über den Kurvenflug gefunden zu haben? Da sieht's dann wenigstens ein bissal eindrucksvoller aus :D Bei meinetwegen 2500ft/m als VS beim Abheben (bzw. kurz danach) wäre das also eine vertikale Geschwindigkeit von v=12,7m/s. Die Zeit t, in der der Pax auf diese Vs beschleunigt wird, schätze ich mal auf ca. 2s (wäre gut, wenn das mal jemand genauer messen könnte, so ist das alles eher pi x Daumen...). Aus v = a x t (für konst. Beschleunigung aus der Ruhelage) ergibt sich hierbei a = 6,35m/s², also etwa 0,65 x g. Ein Körper im Flugzeug würde also in dem Moment etwa das 1,65-fache seines Normalgewichts "auf die (nicht vorhandene) Waage" bringen.

Kommt mir alles doch etwas viel vor, es müsste wohl t größer und/oder VS geringer sein, das zusammengehörige Paar müsste jemand mal genau festhalten, dann könnte man etwas präziser sein...Physik 11. Klasse rulez...;)

Geschrieben

Im Vergleich hierzu dürfte der Eurofighter sehr beeindruckend sein... Ich kenne zwar die Abhebegeschwindigkeit nicht, schätze aber dass die bei über 200km/h liegt, und bei vollem Nachbrenner braucht der Eurofighter 7sek zum Start (Standartbewaffnung).

 

Nicht schlecht :)

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.

×
×
  • Neu erstellen...