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FKB-STR-MIR-STR-FKB


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Geschrieben

Im Spätsommer war es wieder so weit: Ich wälzte Urlaubskataloge, prüfte Internetangebote, und informierte mich im Reisebüro über meinen geplanten Silvesterurlaub. Diesmal viel meine auf Wahl auf Tunesien: Nicht unbedingt bei allen Urlaubern beliebt, da ich aber schon vor 10 Jahren schon einmal dort war, wusste ich was mich erwartete. Da ich im Reisebüro den gleichen Preis wie im Internet angeboten bekam, entschied ich mich für eine Buchung im Reisebüro.

 

Flughafen Karlsruhe, 04:30 Uhr morgens. Es ist bitterkalt. Während der Fahrt zum Flughafen zeigte das Autothermometer zeitweise minus 21° an. Bei meinem letzten Abflug ab Karlsruhe vor 1 ½ Jahren war noch das alte, witzige Terminal in Betrieb. Manchmal hatten die Menschenschlangen am Check-In nicht einmal komplett im Terminal platz.

 

Nun gibt es schon seit einiger Zeit ein neues Terminal. Typische Low-Cost-Bauweise, jedoch deutlich größer als das alte Gebäude.

 

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Ich checkte für meine Reise nach Monastir via Stuttgart ein und verlangte Fensterplätze für die beiden Füge. Jedoch konnte die Dame mir diesen Wunsch nur auf dem ersten Flug erfüllten. „Beim Flug von Stuttgart nach Monastir weißt das System automatisch Sitzplätze zu. Diese Daten kann ich nicht ändern“. Soetwas hatte ich ja noch nie gehört - war das Online-Zeitalter in Karlsruhe noch nicht angekommen? Egal, dann eben kein Fensterplatz.

 

Im Warteraum fiel mir auf, dass ich für den Flug von STR nach MIR Reihe 36 bekommen hatte. Für die geplante 737-800 erschien mir das recht hoch. Ein Blick in den HLF-Flugplan ergab: Selbst in A-310 gibt es keine 36 Reihen. Blieb also nur noch eine Variante: Der von LH angemietete A300-600.

 

Doch erstmal stand der erste Flugabschnitt von Karlsruhe nach Stuttgart auf dem Programm. Natürlich hatte ich auch ab direkt Stuttgart fliegen können. Doch wie sollte es anderes sein – ich wählte die komplizierte Variante. Schließlich gab es ja noch ein paar Meilen mehr auf mein Blue Miles-Konto und ich hatte zum ähnlichen Preis 2 Flüge mehr.

 

Von Warteraum im neuen Karlsruher Terminal gibt es leider einen Vorfeldblick. Man sieht nur den Rücken einen alten kanadischen Flugzeugbunkers. Jedoch nicht weiter schlimm, schließlich war es eh dunkel und draußen nichts los. Einzige Maschine auf dem Platz war unsere Hapag Lloyd 737-800. Tief verschneit und voller Eis. Also musste erstmal enteist werden – 25 Minuten. Wir erhielten einen Pappkarton mit Orangensaft und einen Schokoriegel. Für eine Versorgung während des Fluges war natürlich keine Zeit.

 

HF 5555

Karlsruhe (FKB) - Stuttgart (STR)

B737-800

D-AHLH

http://www.airfleets.net/ficheapp/?app=b737ng&msn=30783

 

Danach ging es los. 84 Kilometer, bei günstigen Windverhältnissen wird die Strecke laut Crew auch schon mal in 11 Minuten geflogen. Bei uns waren es rund 20 Minuten. Dennoch mein persönlicher Kurzstreckenrekord, der bisher von einem Flug auf der Strecke München-Nürnberg (124 km) gehalten wurde.

 

Auf dem "Landesflughafen Stuttgart-Echterdingen" oder "Stuttgart Intl. Airport", wie er heute genannt wird, herrschte bereits Hochbetrieb. Hapag Lloyd und LTU betreiben dort jeden Freitag Winterdrehkreuz mit bis zu 16 Maschinen. Dementsprechend war auch im Terminal viel los. Sogar das sonst eher mäßig ausgelastete Terminal 4 war voll mit Passagieren belegt.

Mit einem Bus ging es zum Flieger. Und tatsächlich, der Fahrer steuerte auf den größten Flieger auf dem Hof, den A300 zu. Wieder hatte ich ein Muster mehr auf meiner Liste. Früher, als die Maschine noch für Lufthansa flog, trug sie den Namen „Fürth“. Einziger Wermutstropfen: Wir hatten einen Mittelplatz in der komplett ausgebuchten Maschine.

 

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Da die Maschine keinen Zubringerdienst von einem deutschen Flughafen nach Stuttgart leistete, musste auch hier wieder die Maschine von Eis und Schnee befreit werden. Nach fast einer Stunde Wartezeit konnte es endlich losgehen.

 

HF 5101

Stuttgart (STR) – Monastir (MIR)

A300-600

D-AIAX

http://www.airfleets.net/ficheapp/?app=a300&msn=773

 

Während des Fluges konnte man ähnlich wie bei Air Berlin zwischen zwei Bagettes wählen. Die Zeit verging schnell und nach knapp 2 Stunden Flugzeit erreichten wir Monastir. Im Rahmen einer Pauschalreise kann man Tunesien bereits nur mit dem Personalausweis bereisen. Einreiseformulare werden bereits im Flugzeug verteilt. Nach der Passkontrolle wurde unser Handgepäck ein weiteres mal durchleuchtet. Warum auch immer.

 

Die Gepäckausgabe bei über 300 Urlaubspaxen war sehr langwierig und erst nach 1 Stunde kamen endlich unsere Gepäckstücke auf dem Band zum Vorschein.

 

Ganz Pauschalreise-Typisch wurden wir mit einem Bus zum Hotel gebracht. Ich hatte mich für das Hotel Kuriat Palace **** entschieden.

 

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Direkt gegenüber des Flughafens. Da ich auf ein teureres Meerblick-Zimmer bei der Buchung verzichtet hatte, hoffte ich auch eines mit Flughafen-Blick. Leider erhielten wir ein Zimmer im Erdgeschoss, sodass leider kein Blick auf den Airport möglich war. Unsere Unterkunft wurde bereits Anfang der 80er Jahre gebaut, was man dem Hotel auch anmerkt. Das Essen und der Service war jedoch ganz gut.

 

Das Kuriat Palace liegt etwas abgelegen in der Hotelzone Skannes direkt zwischen Monastir und Sousse. Beide Orte kann man jedoch vom Flughafen problemlos mit der Bahn erreichen. Züge fahren in etwa alle 40 Minuten.

 

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Wer nach Tunesien kommt, sollte seine „europäischen“ Erwartungen etwas herunterschrauben und auch die Mentalität die Menschen dort tolerieren. Nordafrika gehört seit vielen Jahren dem arabischen Kulturkreis an. Und das merkt man auch: Europäische Ansprüche an Hygiene und Sauberkeit werden nicht überall geboten. Auch die Kundenwerbung in den Basaren wird etwas anders, in vielen europäischen Augen als eine für aufdringlich empfundene Art, betrieben. Außerdem sollte man eines nicht vergessen: Tunesien ist ganz im Gegensatz zu vielen europäischen Urlaubsländern noch sehr günstig. Einzige Ausnahme sind Mietwagen.

 

Am ersten Tag stand ein Stadtrundgang in Sousse auf dem Programm. Die 100.000 Einwohner-Stadt hat eine schöne Medina (Altstadt) und der sich wunderbar handeln und feilschen lässt.

 

Von Sousse aus erreicht man mit einer Touristenbimmelbahn den Ort Port El Kantaoui. Der im wesentlichen Teil erst 1979 erbaute Ort verfügt über einen schönen Yachthafen.

 

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Die Hauptstadt Tunis kann man von Sousse in rund 2 Stunden mit dem Zug erreichen. Eine Return-Fahrkarte kostet knappe 11 Dinar, das sind rund 6.70 €.

 

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Christliche St.Vincent-de-Paul Kathedrale

 

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Hotel du Lac – ein Hochhaus ein Form einer auf den Kopf gestellten Pyramide.

 

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Avenue Habib Bourguida – die 1250 Meter lange und 60 Meter breite Prachtstraße von Tunis

 

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Das Porte de France markiert den Eingang in die verwinkelte Medina.

 

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Gemüsemarkt

 

An Ende der Avenue Habib Bourguida befindet sich der Bahnhof der Vorortbahn TGM. Von dort aus fahren in dichtem Takt Züge ins Künstlerdorf Sidi Bou Said und an die historischen Ruinen von Karthago.

 

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Karthago

 

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Von andalusischen Einwanderern erbaut: Sidi Bou Said

 

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Natürlich durfte ein (überteuerter) tunesischer Pfefferminztee im legendären Cafe Nates nicht fehlen.

 

Wieder in Skanes zurück, ging es am darauffolgenden Tag nach Monastir

 

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Steilküste bei Monastir

 

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Der Ribat (Wehrkloster) von Monastir

 

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Zu Füssen des Ribats liegt das mächtige Mausoleum des verstorbenen Präsidenten Bourguiba. Bei entsprechendem Wind wird die Innenstadt des Ortes direkt überflogen und es lässt sich prima spotten.

 

Am letzten Tag machten wir uns bereits etwas früher als geplant zu Fuss auf den Weg zum Flughafen und verzichteten auf den Bus-Transfer. Da der Check-In Schalter bereits 2,5 Stunden vor Abflug öffnete, konnten wir so bereits vor der Ankunft der Touri-Busse unsere Sitzplätze auswählen.

 

Auf dem Vorfeld standen schon einige deutsche und tunesische Touristen-Bomber bereit.

 

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Statt des großen Airbusses wurden diesmal zwei B737-800 von Hapag für den Rückflug nach Stuttgart eingesetzt. Das sorgte bei einigen Passagieren für Verwirrung. In welchen Flieger und an welches Gate muss ich denn nun? Die Abflugmonitore zeigten zudem noch verwirrende Informationen an.

 

Am Ende fanden dann doch alle den richtigen Flieger und es ging zurück in die Heimat.

 

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Das neue Fluginformationssystem von Hapag ist recht gut. Statt einer starren Flugkarte gibt es nun 3D-Ansichten die ein wenig an den Microsoft Flugsimulator erinnern.

 

HF 5456

Monastir (MIR) – Stuttgart (STR)

B737-800

D-AHFU

http://www.airfleets.net/ficheapp/?app=b737ng&msn=30414

 

 

Nach dem Start hatte man einen schönen Blick auf den Flughafen und die Salinen zwischen Monastir und Sousse.

 

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Die Reiseroute führte uns über Tunis, Sardinien, Korsika, Genua und Mailand nach Stuttgart. Dort herrschte bereits wieder Drehkreuz-Hektik. Auffallend ist, dass die ganzen Maschinen scheinbar über das ganze Vorfeld verteilt werden. Auch bei der Zuordnung konnte man keine klare Struktur erkennen, einige innerdeutsche Flüge flogen von T1, die anderen von T3 und auch einige von T4 ab.

 

Um dem ganzen Trubel im Sicherheitsbereich zu entgehen, verließ ich diesen und setzte mich zu Burger King. Dort war zu später Stunde deutlich weniger los.

 

Erst 40 Minuten vor Abflug ging ich wieder zum Gate. Zwischenzeitlich war auch im Airside-Bereich Ruhe eingekehrt. Die meisten innerdeutschen Anschlussflüge waren schon gestartet. Unser Flug nach Karlsruhe war der letzte planmäßige Start an diesem Tag. Bequem ging es über einen Finger in den Flieger. Nach über 30 Flügen in Stuttgart eine Premiere. Dazu ausgerechnet bei diesem „kleinen Hüpfer“.

 

HF 5556

Stuttgart (STR) – Karlsruhe (FKB)

B737-800

D-AHFX

http://www.airfleets.net/ficheapp/?app=b737ng&msn=30416

 

Anders als in Stuttgart herrschte am Baden Airport starker Nebel. Es ist schon ein interessantes Gefühl am Monitor die Flughöhe 150m abzulesen und gleichzeitig zum Blick aus dem Fenster nur Nebel zu sehen.

 

Nach der Landung fing eine Frau zu Klatschen an und der Gruppenzwang des Homo sapiens sorgte dafür dass bald die ganze Kabine klatschte. Ich ließ mir den Spaß nicht nehmen und unterstützte Stimmung mit zusätzlichen Jubelschreiben noch :-). Wie immer ging auch diesmal der Urlaub viel zu schnell zu Ende.

 

Ich hoffe der kleine Reisebericht hat euch ein wenig gefallen.

 

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Weitere Reiseberichte von mir:

 

STR-BCN-STR

NUE-VIE-KBP-DUS-NUE

 

HHN-RIX-HHN

 

FDH-STN-PIK-GLA-EMA-CGN

 

BSL-NAP-BSL

 

MUC-IBZ-MUC

STR-TXL-THF-CGN-ORY-TRN-BGY-HAJ-CGN-DRS-STR

 

NUE-FRA-PRG-MUC-NUE (Die Gewitternacht von München)

 

MUC-VLC-MUC

 

MUC-(THF)-TXL-MUC (Ärger mit der DBA)

 

MUC-AYT-MUC

 

FRA-PHL-LGA-CIN-SEA-PQX-OAK-LAS-PHX-LGB-PHX-ORD-CLT-FRA

 

NYO-HHN-NYO

 

NUE-STN-STR

 

FDH-STN-LTN-KTW-(WAW)-KRK-STR (Wizzair ein Witz?)

 

STR-MAD-STR

 

MUC–PMI-STR

 

HHN-TRP-HHN

 

STR-VIE-STR

 

STR-PSA-LBC-HAM-STR

 

BSL-SXF-ORY-CDG-DTM-CGN-TXL-SXF-BSL

 

MUC-BUD-MUC

 

MUC-NRN-(ARN)-NRN-MUC (Gestrandet in Niederrhein)

 

MUC-STN-DUB-MAN-STR

 

FKB-GRO-FKB

 

STR-CIA-STR

 

MUC-NRN-HEL-NRN-MUC

 

MUC-NRN-CPH-NRN-MUC

 

HHN-STN-HHN

 

STR-VCE-STR

 

SZG-STN-SZG

Geschrieben

Schöner Tripreport.

 

Nur man kann bei Air Berlin nicht zwischen 2 BAquettes auf so einem Mittelstreckenflug wählen, sondern bekommt ein Frühstück mit allem drum und dran oder einer kalten Platte mit Schnitzel oder Kartoffelsalat an späteren Flügen serviert.

 

MfG

Geschrieben

Stimmt, da hast du recht. Ich bin von Bagette ausgegangen, weil ich ein paar Tage zuvor mit AB Kurzstrecke nach Paris geflogen bin. Bei AB scheinen die Grenzen wo ein volles Frühstück serviert wird etwas enger zu sein.

Geschrieben

Na hab auf meinen Airberlin Flug 2005 nach DJE warmes Essen bekommen und das ist ja nur paar km südlicher in Tunesien also nix kaltes Schnitzel ;)

zurück kalte Platte.

Geschrieben
Wie immer ein netter Bericht!

Wie hast du deiner Freundin eigentlich letztlich diesen Hüpfer FKB-STR erklärt?

 

Naja, es gibt da schon Möglichkeiten der Entschädigung :-)

 

Ach ja, und wie war's in Paris?

 

Prima! Bericht folgt natürlich noch!

Geschrieben

Hallo,

wunderbar, tolle Fotos toller Bericht. Übrigens am FKB gibts eine Zicke (nur eine)am Schalter der ist wenig, immer zuviel!! Dies, zu deiner Überraschung beim einchecken am FKB, zwecks Fensterplatz. Grüße

Geschrieben
Übrigens am FKB gibts eine Zicke (nur eine)am Schalter der ist wenig, immer zuviel!!

 

Genau das Gefühl hatte ich auch als ich an der Reihe war. An den anderen zwei offenen Schaltern hätte mit Sicherheit problemlos geklappt.

Außerdem war sie wohl nicht in der Lage meine Meilen für den kompletten Flug nach Monastir gutzuschreiben - es wurde nur der Flug von FKB nach STR gutgeschrieben. Naja - manchmal muss man die Erfahrung machen auf weniger motivierte Mitarbeiter am Schalter zu treffen. Schwamm drüber!

Geschrieben

Beim Hinflug von Karlsruhe nach Stuttgart waren nur rund 83 Passagiere an Bord. Für die Hauptsaison ein doch eher schwacher Wert. Für den Rückflug von STR nach FKB würde ich auf rund 130 Paxe tippen.

 

Natürlich überscheiden sich insbesondere das nördliche/westliche Einzugsgebiet von FKB mit dem von Stuttgart. Bei vielen Passagieren wurde immer wieder disskutiert ob es nicht besser gewesen wäre gleich nach Stuttgart zu fahren. Auffallend war, dass auch viele der ein oder andere Franzose die Verbindung ab FKB nutzte.

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