L1011Tristar Geschrieben 18. Januar 2006 Melden Geschrieben 18. Januar 2006 Land rüstet Flughafen auf Der Internationale Verkehrsflughafen Saarbrücken muss mehrere Millionen Euro für Sicherheitsmaßnahmen in die Hand nehmen. Die Investitionen werden teils auf Grund neuer EU-Auflagen nötig. Saarbrücken. Das Saarland muss in den nächsten Jahren weiter in seinen Flughafen investieren. Fällig werden "zwischen sechs bis acht Millionen Euro", so Wirtschaftsstaatssekretär Albert Hettrich gestern zur Saarbrücker Zeitung. Damit wird offensichtlich ein gewisser Nachholbedarf in der gesamten Sicherheits-Infrastruktur des auf den Ensheimer Höhen gelegenen Internationalen Verkehrsflughafens abgedeckt, den Hettrich auch einräumt. Das Gesamtpaket, das unter anderem auf Grund neuer EU-Auflagen nötig wird, umfasst mehrere Positionen: Ausweisung vorgeschriebener Sicherheitsflächen an den jeweiligen Bahn-Enden von 90 Metern, die bislang nicht ausgewiesen sind und deren Fehlen im Deutschen Luftfahrt-Handbuch auch angezeigt sind; Vergrößerung der Vorfeldfläche vor dem Terminal, auf der die Flugzeuge zum Aus- und Einsteigen abgestellt sind. Grund: Der Abstand zwischen Terminal-Ausgang und den Maschinen muss vergrößert werden, damit im Katastrophenfall die Fluchtwege Richtung Vorfeld bis zu den geparkten Maschinen größer und damit sicherer werden; Ausweisung und Bau einer gesonderten Abstellfläche weg vom Terminal für Flugzeuge nach Bombendrohungen. Dazu wird die bisherige Abrollbahn (Taxiway) vom Bahnwestende zum Terminal nach der Abbiegung parallel zur Hauptbahn verlängert, und es wird kurz vor deren Ende eine Sonderplatz für den Bombendrohungs-Fall geschaffen. Gleichzeitig müssen weitere Arbeiten an der Hauptbahn vorgenommen werden, das aber alles bei "laufendem Flugbetrieb", so Hettrich. Es soll keine Flugausfälle durch die Baumaßnahmen geben. Die Sicherheitsdebatte erhält durch die nötige Ausweisung der Sicherheitsflächen neuen Auftrieb. "Derzeit laufen Untersuchungen eines von uns beauftragten Spezialunternehmens über die nötigen Maßnahmen", so Hettrich. Die Vorschläge - es soll mehrere Alternativen geben - sollen im März auf dem Tisch liegen. Je nach Umsetzung der Maßnahmen kann sich die amtliche Bahnlänge verkürzen, räumt Hettrich ein. Ob damit auch eine Beschränkung für den Einsatz der bisherigen Maschinen - dabei geht es vor allem um die Ferienjets - einhergehen könnte, sei derzeit aber noch offen. Man strebe aber an, dass alle Flugzeugtypen, die bisher in Saarbrücken starten und landen, auch künftig den Saar-Flughafen nutzen können. Das Geld für die Investitionen muss die im Landesbesitz befindliche Flughafen Besitzgesellschaft aufbringen, der die Immobilie gehört. Die Frankfurter Flughafengesellschaft Fraport, mit 51 Prozent mehrheitlich an der Betriebsgesellschaft des Flughafens beteiligt, braucht kein Geld in die Hand zu nehmen. Sie zahlt als Betreiber des Flughafens Pacht an die Besitzgesellschaft. Bezüglich einer möglichen Zusammenarbeit mit dem benachbarten Ex-Militärflugplatz Zweibrücken werde am 27. Januar eine Verhandlungsrunde "auf Arbeitsebene" zwischen dem rheinland-pfälzischen und dem Saar-Wirtschaftsministerium stattfinden. Daran nehmen auch die beiden Wirtschafts-Staatssekretäre Albert Hettrich und Günter Eymael teil. Gibt es schon eine Marschrichtung? Hettrich gestern: "Wir gehen die Verhandlungen ergebnisoffen an." Die Entscheidung nach Vertragsende über die Form des weiteren Engagements von Fraport in Saarbrücken ab 2008 werde um die Jahresmitte fallen, so Hettrich gestern. _______________________ Welche Arbeiten werden denn an der Hauptbahn erfolgen? Hoffe, mit den geplanten Sicherungsmaßnahmen gibts weiter ne Ausnahmegenehmgigung, um die 2000 m voll nutzen zu können. Wegen der Topographie ist es schwierig, größere Sicherheitsflächen hinter den Landebahnenden auszuweisen. In einem weiteren Bericht gibt FRAPORT Zweibrücken einen Korb, man werde sich dort auf keinen Fall beteiligen.
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