Tecko747 Geschrieben 12. März 2006 Melden Geschrieben 12. März 2006 Mittwochabend. Starkes Schneetreiben und kilometerlange Staus machen die Anfahrt zum Flughafen Stuttgart zu einem sehr anstrengenden Unterfangen. Einige Ausfahrten vor dem Flughafen brach der Verkehr endgültig zusammen. Also wurde ich gezwungen auf überlastete Landstrassen auszuweichen, sodass ich etwas abgehetzt den „Echterdingen International Airport“ erreichte. Die Check-In Schalter für den Sky Europe Flug nach Bratislava befinden sich im neuen Terminal 3. Obwohl ich nur rund 90 Minuten vor Abflug den Schalter erreiche, war weit und breit keine Schlange zu sehen. Anderes als bei den meisten Low-Costern gibt es bei Sky Europe eine feste Sitzplatzvergabe. Der Flug war sehr schlecht gebucht. Nur etwa 50 Passagiere verirrten sich in die 737-500. An Bord hauptsächlich Slowaken und deutsche Geschäftleute, die zu Ihren Niederlassungen in der Slowakei reisten. Typische Low Cost Touristen war eher weniger an Bord. Sky Europe leistet sich in Stuttgart - eher LCC untypisch - sogar eine Fingerposition ganz im Osten von Terminal 1. Dort steht jeden morgen auch die Maschine von Delta nach Atlanta bereit. Die -500er hatte zwar schon ein paar Jahre auf dem Buckel und auch schon viele Besitzer rund um den Globus hinter sich, dennoch machte ich die Maschine einen sehr sauberen und angenehmen Eindruck. Getränke und Snacks gibt es bei "NE" nur gegen Bares. NE 507 Stuttgart (STR) – Bratislava (BTS) B737-500 OM-SEF Nach gut einer Stunde Flugzeit landeten wir in Bratislava. Der Flughafen ist nicht sehr groß und wird hauptsächlich von Low Costern als B-Flugplatz zum Großraum-Wien angeflogen. Als einzige große, klassische Netzwerkairlines bedienen Lufthansa und CSA den Platz. Im kleinen Ankunftterminal findet man eine kleine Wechselstube sowie einen Geldautomat um sich mit slowakischen Kronen zu versorgen. Ich bevorzuge die Wechselstube, um etwas Münzen für den Fahrkartenautomaten zu erhalten. Achtung: Der Automat nimmt ausschließlich Münzen. Um in die Innenstadt zu kommen, benötigt man ein Ticket, das 30 Minuten Gültigkeit hat. Natürlich kaufte ich zuerst das falsche 10-Minuten Ticket. Wie gut das die Fahrkarten für deutsche Verhältnisse so gut wie nichts kosten. Als einziger Passagier bestieg ich den Bus in die Innenstadt. Da mein Stadtplan vom Marco Polo Reiseführer nur die Altstadt abdeckte und der Flughafen-Bus jedoch am etwas entfernten Hauptbahnhof ankommt, irrte ich ein wenig durch die nächtlichen Strassen von Bratislava, bis ich endlich mein Hotel gefunden hatte. Über expedia.de hatte ich mich für das Hotel Kyiev entscheiden. Wie sich später herausstellte, war es eine etwas außergewöhnliche Wahl. Würde mir das Hotel gehören, würde ich in etwa so in meinem Prospekt schreiben. "Tauchen Sie ein in eine vergangene Zeit, die die Welt längst hinter sich gelassen hat. Erleben Sie typisches Ostalgie-Flair im Ursprungszustand". Die Interpretation dieses Textes überlasse ich mal jedem selbst. Weiterempfehlen würde ich das Hotel nur bedingt. Vom 14 Stock des 2-Sterne Schuppens hatte man jedoch eine sehr schöne Aussicht auf die slowakische Hauptstadt und das Frühstück entsprach dem eines 4-Sterne Hotels. Als ich am nächsten Morgen aus dem Fenster schaute, zeigte sich ein Bild, das einen eher weniger einladenden Eindruck machte: Es schneite und ein kalte Wind peitschte mir ins Gesicht. Dennoch ging ich auf Entdeckungsreise - schließlich wollte ich ja etwas von der verhältnismäßig jungen Hauptstadt sehen. Erst seit 1993 trägt 450.000 Einwohner-Stadt den Titel "Hauptstadt". Pressburg, wie die Stadt im Deutschen gerne genannt wird, liegt im Drei-Länder-Eck Österreich-Slowakei-Ungarn. Zur österreichischen Grenze sind es nur 2, nach Ungarn nur rund 15 km. Durch die Stadt fließt die Donau. Von der „Neuen Brücke“ hat man einen schönen Ausblick auf die Stadt. Erbaut wurde die Brücke in den Jahren 67-72. Hoch oben auf dem Pfeiler der Schrägseilbrücke befindet sich ein Panorama-Cafe. Hoch über der Stadt trohnt die alte Burg als Symbol vergangener Macht, von der man einen schönen Blick über die Stadt hat. Aufsteig zur Burg. Heute beherbergt die Pressburger Burg verschiedene Museen und ist Repräsentationssitz der slowakischen Regierung. Die Altstadt von Bratislava ist fast komplett renoviert. Es gibt einige sehr interessante Gebäude zu bewundern. Das Michaelertor mit seinem barocken Zwiebeldach Das slowakische Nationaltheater – entworfen von Wiener Architekten Palais Grassalkovich – Sitz des slowakischen Präsidenten Das klasizistische Primatialpalais. Hier wurde nach der Schlacht bei Austerlitz zwischen dem Habsburger Franz II und Napoleon der „Friede von Pressburg“ unterzeichnet. Typischer Ostblock-Stil. Der Hauptbahnhof von Bratislava. Strassenbahnen: Neu und Alt nebeneinander. Slowakische Nationalgalerie Schnee, Schnee und nochmals Schnee Als meine Schuhe dem Schneematsch nicht mehr trotzen konnten, entschied ich mich zum Flughafen zurückzufahren. Zuvor jedoch legte ich noch einen kleinen Stopp in einem großen, schicken Einkaufszentrum auf der grünen Wiese, ganz in Flughafennähe ein und gab meine restlichen Kronen aus. Dann fuhr ich mit der Linie 61 weiter zum Flughafen. Abflugterminal Praktisch: Sky Europe bietet in Bratislava einen offenen Check-In an. Das heißt, man kann an jedem offenen Schalter für alle Flüge einchecken. Draußen wurde das Wetter immer schlechter und die Räumdienste waren auf dem Runways und Vorfeldern im Dauereinsatz. Doch wie nicht anders zu erwarten war, war spätestens zur abendlichen Rush-Hour am Flughafen „Ende im Gelände“ und wir - und auch viele andere Maschinen - handelten sich satte Verspätungen ein. Die Informationspolitik war sehr zurückhaltend. Mit 2 Stunden Verspätung starteten wir schließlich Richtung Stuttgart. Auslastung: magere 59 Passagiere. NE 506 Bratislava (BTS) - Stuttgart (STR) B737-500 OM-SEB Nach gut 75 Minuten Flugzeit Ankunft in Stuttgart. Mit 7°C gerade zu warm bei starkem Tauwetter. Fazit: Sky Europe machte einen guten und seriösen Eindruck auf mich. In einer B-Note gab es einige Abfüge wegen schlechter Informationspolitik am Flughafen in Bratislava. Bratislava ist eine nette Stadt, jedoch trübte das schlechte Wetter etwas die Freude daran.
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