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Tripreport: Verona/Bologna (STR-MUC-VRN-BLQ-STR)


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Geschrieben

Auf gehts nach Italien, dem deutschen Winter entfliehen und warme italienische Sonne tanken. Doch bis es soweit war, gab es noch jede Menge Ärger zu überwinden. Im Herst buchte ich bei Germanwings einen Flug von Stuttgart nach Verona. Da 4U die Strecke mit täglich anbot, plante ich am Abend nach Bologna zu fahren und am nächsten Tag ebenfalls auf der neuen Germanwings-Strecke nach Stuttgart zurückzufliegen. Soweit so gut. Ende 2005 wurde hier im Forum über die Streichung der gerade erst aufgenommenen Strecke nach Verona berichtet. Da ich nach einigen Tagen immer noch keine E-Mail über die Flugstreichung von Germanwings hatte, entschloss ich mich bei Germanwings anzurufen. Dort bot man mir eine Stornierung

meiner Buchung an. Ich lehnte ab. Daraufhin versprach die freundliche Mitarbeiterin andere Optionen zu prüfen und mich zurückzurufen. Und tatsächlich rief mich Germanwing nach einigen Tagen zum vereinbarten Termin an und bot mir eine Umbuchung auf den Flug von Stuttgart nach Mailand Malpensa an. Obwohl mein Rückflug am nächsten Tag nicht von Verona sondern von Bologna nach Stuttgart gehen sollte und ich somit in der kurzen Zeit auch noch eine zweite Zugfahrt absolvieren mußte, willigte ich ein. Schließlich fühlte ich mich gut behandelt und deshalb muss man ja nicht immer das maximale seiner Rechte einfordern. Germanwings wollte mir die Transferkosten von MXP nach Verona mit Bus/Bahn nachträglich erstatten. Einige Wochen später entdeckte Germanwings jedoch, dass sich wohl die Strecke Suttgart-Malpensia auch nicht rechnet und strich auch diese Verbindung. Also rief ich wieder bei Germanwings an und frage wie es nun weitergehen sollte. Diesmal war es jedoch mit der Freundlichkeit vorbei: "Wir fliegen

von Stuttgart aus an diesem nicht mehr nach Norditalien. Wir überweisen Ihnen das Geld zurück. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun." Etwas sauer versuchte ich mein Glück am Schalter am Flughafen Stuttgart. Eine Mitarbeiterin hörte sich meine Geschichte an und telefonierte daraufhin mit einer anderen Abteilung. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass ich

nicht mithören sollte, weil Sie das Gespräch trotz vorhandenem Telefon zwei Schalter weiter führte. Also folgte ich Ihr demonstrativ und stellte mich davor. Leider kamen wir trotzdem nicht weiter und sie drücke mir einen kleinen Zettel mit dem Kontakt des Kundenservices von Germanwings in die Hand. Ich sollte doch eine E-Mail schreiben.

 

Gesagt getan. Nach etwas über einer Woche dann eine kurze Mail, Germanwings prüfe gerade gerade Alternativen. Nach 3 Wochen immmer noch keine Antowrt. Also kurze Erinnungsmail an Germanwings.

Am Tag später dann die Antwort man werde mich auf LH5969 umbuchen. Ortsangaben Fehlanzeige. Fliegt Lufthansa jetzt schon STR-VRN nonstop? Gottseidank konnte mir hier im Forum schnell weitergeholfen werden: Es wurde mir die Strecke STR-MXP mit Lufthansa angeboten (klar ist ja auch billiger als die Umsteigeverbindung nach Verona). Also nochmal eine Mail an Germanwings, dass ich verdammt nochmal nach Verona möchte und nicht nach Mailand. Endlich hatte es der Kundenservice begriffen und versprach mir meine Etix-Daten zukommen zu lassen. Einige Tage später noch ein Kontakt: Flugscheine nicht E-Tix-fähig, also gekommen ich die Papiertickets per Post.

 

Soviel zur etwas langwierigen Vorgeschichte. Aber am Ende wollte man mich dann noch pünktlich nach Verona bringen und das war schließlich das Wichtigste. Deshalb keine Minuspunkte für Germanwings.

 

Samstagmorgen, ich rauschte über die Autobahn zum Flughafen und hastete zur Schlage zum Check-In Schalter im Terminal 1, holte meine Bordkarten und ging zum Abfluggate des Lufthansa-Fluges nach München im Kellergeschoss von T1. Es ist immer wieder schön mit Props zu fliegen. Diese ungewöhnliche Stille beim Einsteigen. Kein Düsengerausch, keine Musikuntermahlung, kein Entertainmentprogramm. Einfach nur das Trampeln der Passagiere.

 

LH1365

Stuttgart (STR) – München (MUC)

Operated by Contact Air

ATR-72

D-ANFH

 

Der Flug an sich war ziemlich unspektakular. Es gab eine kleine Getränkerunde - nicht mehr und nicht weniger.

 

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Isar im Endanflug auf "MUC"

 

Ankunft in München auf der Nordbahn. Geparkt wurden wir auf dem Prop-Abstellplatz hinter dem geplanten Satelliten von Terminal 2.

 

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Mit dem Bus wurden wir zum Abfluggebäude gebracht. Air Dolomitti hat sich im Kellergeschoss (eigentlich ist es ja das Erdgeschoss) am südlichen Ende von Terminal 2 eingerichtet. Dort war reger Betrieb. Interessant ist, dass das größte Drehkreuz von Air Dolomitti nicht in Italien ist, sondern eben man Münchner Flughafen. Von dort aus wird fast jede Milchkanne in Norditalien mit Erfolg bedient.

 

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Mit skepsis schaute ich auf meine Bordkarte. Sitzplatz 1D. Dabei hatte ich doch extra am Check-In einen Fensterplatz gefordert. Doch bei Air Dolomitti wird alphabetisch gezählt und der versprochene Fensterplatz iwar auch einer. Und was für einer: Die Reihe 1 in der ATR zeigt entgegen der Flugrichtung. Reihe 1 und 2 sitzt sich quasi wie bei einem 4er-Sitz im Zug gegenüber. Es ist schon ein interessantes Gefühl, wenn man beim Start nicht mehr in die Sitze gepresst wird, sondern die Kräfte dich aus dem Sitz drücken möchten.

 

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Leider hatte während des Rollvorgangs neben mir eine hübsche Flugbegleiterin sitzen, die mir klarmachte, wie gefährlich mein Foto für die Flugsicherheit wäre und mir das Fotografieren untersagte. Deshalb

war ich dann doch froh, als für sie die Servicearbeit rief.

 

LH2692

München (MUC) - Verona (VRN)

Operated by Air Dolomiti

ATR-42

I-ADLV

 

Wiedereinmal bot sich eine traumhafte Aussicht auf die verschneiten Alpen. Diesmal besonders schön, da die ATR auf der kurzen Strecke nicht sonderlich hoch steigt und man somit die Berggipel deutlich näher als sonst vor sich hat.

 

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Angekommen in Verona kaufte ich mir beim Busfahrer ein Ticket für 4,90 EUR. Der Bus fährt alle 20 Minuten vor dem Terminal ab und benötigt rund 15 Minuten bis zum Hauptbahnhof. Die 250.000 Einwohner-Stadt ist sicher eine der lebenswertesten Städte Italiens und macht einen sauberen und geplegten Eindruck.

 

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In einer großen Schleife fliegt die Etsch durch die Stadt.

 

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Hauptattraktion ist das alte römische Amphietheater, das mit einem Fassungsvermögen von 25.000 Besuchern gleich hinter dem Kolluseum in Rom die zweitgrößte Anlage seiner Art in Italien ist.

 

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Castel San Pietro

 

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Shakespeares Schauspiel Romeo und Julia spielt in Verona. Deshalb durfte natürlich auch ein Besuch des Balkons von Julia nicht fehlen.

 

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Die Piazza delle Erbe ist einer der schönsten Plätze Italiens.

 

In den Abendstunden marschierte ich zurück zum Bahnhof und besorgte mir eine Fahrkarte nach Bologna. Bahnfahren in Italien ist sehr günstig. Mit 5.80 Euro kostete die 2-Stündige fahrt im Inter-Regio gerade mal 90 Cent mehr als der Bus zum Flughafen in die Innenstadt von Verona.

 

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Vom Fusse der Alpen ratterte der Zug über die weite Landschaft der Po-Ebene nach Bologna, das wiederum am Rande des Gebirgszuges der Apeninnen liegt.

 

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Po

 

Da es schon dunkel war, suchte ich gleich mein Hotel mit dem schlichten Namen "Holiday" auf. Ein durchschnittliches, kleines Stadthotel mit etwas engem Badezimmer.

 

Am nächsten Morgen marschierte ich noch ein wenig duruch die Hauptstadt Region Emilia-Romagna.

 

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Typisch für Bologna sind die Arkraden. Insgesamt erstrecken Sie sich auch einer Länge von über 38km druch die Stadt.

 

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Am Piazza Maggiore – dem Hauptplatz der Stadt stehen zahlreiche schöne Gebäude.

 

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Eine der Hauptsehenwürdigkeiten von Bologna ist der Torre degli Asinelli. Der Turm ist 97,5 Meter hoch und für über 100 Jahre das höchste Gebäude Europas.

 

Durchaus positiv überrascht von der Stadt machte ich mich wieder vom Hauptbahnhof aus mit dem Bus auf den Weg zum Flughafen. Kosten: 4,50 Euro.

 

Besonders freute mich, dass Germanwings diesmal den A-319 mit der Sonderbemahlung "Spirit of Cologne" schickte. Die Liste meiner Germanwings-Flugzeuge, mit denen ich in der Luft war, wurde wieder erweitert.

 

4U2837

Bologna (BLQ) - Stuttgart (STR)

Germanwings

A-319

D-AILN "Spirit of Cologne"

 

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Der Rückflug war unspektakulär und erneut sehr schönem Blick auf die verschneiten Alpen.

 

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Pünktliche Landung in sonnigen Stuttgart.

 

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An diesem Tag war neben einer alten DC-8 auch eine US-Regierungs 737-800 auf dem Platz. Zu guter Letzt kommt nur der Satz der am Ende meistens kommt: Ein sehr schöner Wochenendausflug ging zuende...

Geschrieben

Klasse Tripreport mit super Bildern!

Macht immer Spaß, deine Tripreports zu lesen!

Mit der anscheinend relativ problemlosen Umbuchung auf Verona scheint sich germanwings ja recht kulant gezeigt zu haben.

Geschrieben

Vielen Dank für euren netten Worte.

 

Mit der anscheinend relativ problemlosen Umbuchung auf Verona scheint sich germanwings ja recht kulant gezeigt zu haben.

 

Man hört es ja auch bei anderen Berichten. Ich würds mal so ausdrücken: Nach einigem hin- und her hat man Germanwings doch weitaus bessere Karten zu seinem Recht zu kommen als wie z.B. bei ausländischen Airlines wie Wizzair, Easyjet oder Ryanair (Marboro kann sicher ein Lied davon singen). Wie es auch schon häuftig erwähnt wurde, bringt es meist nichts sich mit der Hotline herumzuschlagen. Die Mitarbeiter im Call-Center haben nur eingeschränkte Befugnisse und dürfen/können Kunden garnicht auf andere Airlines umbuchen. Der bessere Weg ist meist die Airline per E-Mail / Brief zu kontaktieren.

 

Trotz der vielen Briefe und Telfonate mit Germanwings hat sich die Airline am Ende korrekt verhalten und ich werde auch in Zunkunft wieder gerne (und zuverlässig) mit dem LH-Enkel durch die Lüfte düsen.

Geschrieben
Trotz der vielen Briefe und Telfonate mit Germanwings hat sich die Airline am Ende korrekt verhalten

 

Kann ich bestätigen. Zu verschenken hat keiner was, aber 4U hat sich von allen Airlines, mit denen ich Ärger hatte, am Korrektesten verhalten. So kann man auch Kundenbindungen aufbauen: Wenns Ärger gibt, sich fair verhalten! Es gibt andere, die brauchten sogar nen Mahnbescheid, bis es trotz Zusage das Geld gab...

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