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Tripreport SXF-VLC-SVQ-VLC-CIA-FKB (recht lang...)


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Geschrieben

Teil 1: Spanien

 

Nach zahlreichen Flügen an dieser Stelle auch mal ein erster Reisebericht von mir. Angefangen hat die Planung mit dem Wunsch, endlich mal wieder anderes Fluggerät als B737 und A320-Familie zu fliegen, das ganze aber zu einem für Studenten noch erschwinglichen Preis. Günstige Inlandstarife auf einigen Routen bei Iberia, zum Teil sogar durchgeführt von Air Nostrum, waren da genau richtig. Zunächst hatte ich Bilbao als Ziel im Auge, dann wurden die Einstiegspreise auf der Strecke VLC-BIO aber von einem Tag zum anderen deutlich heraufgesetzt. Nach wie vor für 15 EUR plus Zuschläge zu haben war aber die Strecke von Valencia nach Sevilla, so dass ich mich noch Ende 2005 für einen Hin- und Rückflug VLC-SVQ-VLC einbuchte. Den easyJet-Zubringer aus Berlin gab es zu diesem Zeitpunkt auch noch für sehr wenig Geld: 23,99 EUR alles inklusive.

 

23. März 2006

EZY 4515

SXF-VLC

07:15 - 10:05

A319 G-EZIC

 

Ein im Vergleich zu meinen bisherigen acht easyJet-Flügen relativ unspektakulärer Flug. Die Kabinenbesatzung schien noch nicht sehr ausgeschlafen zu sein. Nach der üblichen Kiosk-Runde in den ersten 30 Minuten ließ sich im weiteren Flugverlauf kaum noch einer blicken. Lockere Sprüche bei de Ansagen? Dieses Mal leider Fehlanzeige. Auch aus dem Cockpit meldete sich von Berlin bis Valencia niemand, um ein paar Informationen zum Flug durchzugeben.

Erst zur Landung wurde der Flug dann doch noch aufregender: Der Final Approach erfolgte von der Küste aus, dabei herrschten allerdings heftigste Seitenwinde. Der Flieger wurde unmittelbar vor dem Aufsetzen noch in extreme Schräglagen gedrückt, da war es auf einmal total still in der Kabine. War ich erst noch enttäuscht, dass ich die hier im Forum angepriesenen stürmischen Anflüge auf Bilbao nun nicht erleben würde, so bot diese Landung definitiv den Ausgleich.

 

Der Flughafen von Valencia erschien mir recht klein, das Terminal hoffnungslos überlastet. Aber ein Neubau wird gerade hochgezogen, also wird sich die Lage in den nächsten Jahren wahrscheinlich entspannen.

 

23. März 2006

IB 8806

operated by Air Nostrum

VLC-SVQ

12:10 - 13:15

CRJ 200 EC-JEE

 

Endlich, einer der beiden Flüge, weshalb ich diesen Trip erst realisiert habe, stand an. Von vielen gehasst, so bin ich nach wie vor ein Freund des Canadair Jets. Nach fünf Jahren Pause konnte ich endlich wieder damit fliegen. Das Feeling während des Fluges ist einfach um einiges echter als in größeren Jets. Man spürt jede einzelne Bewegung des Flugzeuges viel mehr. Und allein die steilen Landanflüge, bei denen die Nase erst kurz vor dem Aufsetzen wieder hochgezogen wird…:-)

Für diesen Flug testete ich einen Tag vor Abflug die Möglichkeit von Iberia, online einzuchecken. Besonderheit hierbei: Anders als bei anderen Fluggesellschaften, geht das auch mit aufzugebendem Gepäck. Auf der Webseite konnte ich mir den Sitzplan anzeigen lassen, und mir meinen Wunschplatz per Klick aussuchen. Was mich allerdings verwundert hat, war die Tatsache, dass zahlreiche Plätze bereits als belegt gekennzeichnet waren, ich dann aber trotzdem die Boarding-Nummer 001 erhalten habe. Höchstwahrscheinlich waren die anderen nur Reservierungen. Beim Online-Checkin von Iberia druckt man sich die Bordkarte in doppelter Ausführung selbst am Drucker aus. Möchte man doch Gepäck aufgeben, muss man 45 Minuten vor Abflug mit der bereits bestehenden Bordkarte an einen Iberia-Schalter am Flughafen kommen. All das war überhaupt kein Problem und klappte in Valencia wunderbar.

Der Service von Air Nostrum im CRJ 200 bestand aus einem frei wählbaren Getränk, einem herzhaften „Häppchen“ (jeder nahm sich eine belegte Baguettescheibe vom Tablett) sowie einer Tüte Haselnüsse. Nicht schlecht für einen knapp einstündigen Inlandsflug, von 15 EUR Flugpreis will ich mal nicht reden :-) In der Kabine waren an den vorderen Wandverkleidungen mehrere Aufkleber angebracht, die auf das Handy-Verbot an Bord hinwiesen. Das scheint auch nötig zu sein, die Sticker haben aber eine Teenagerin nicht davon abgehalten, während des Reisefluges für vielleicht 20, 30 Minuten ihr Handy einzuschalten und damit, so nehme ich an, Musik zu hören. Dabei hielt sie den Hörer so, als würde sie telefonieren. Böse Blicke haben nichts daran geändert, die Flugbegleiterinnen haben es entweder nicht gesehen oder sich nicht dafür interessiert…

 

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Sevilla selbst hat mir sehr gut gefallen. Die Stadt ist für südeuropäische Verhältnisse äußerst sauber, die Fassaden sind hell und freundlich. Momentan wimmelt es in der Stadt von Bauarbeiten, was allerdings größtenteils mit dem Bau der ersten Metro-Linie Sevillas zusammenhängt. Die Stadt lässt sich ohne Probleme zu Fuß erkunden, Busse stehen eh nur im Stau. Der Flughafen-Zubringer fährt alle 30 bis 60 Minuten und benötigt knapp 30 Minuten für die Fahrt. Kostenpunkt: 2,40 EUR.

Auf jeden Fall lohnenswert ist ein Besuch des Real Alcazar sowie der Kathedrale (Turmbesteigung!). Ein oder zwei volle Tage in Sevilla sind in jedem Fall gut mit Sightseeing zu füllen. Als Schlafgelegenheit bieten sich unter anderem zahlreiche kleine Hostels, teils mit, teils ohne Frühstück. Ich hatte über www.bookings.es gebucht.

 

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25. März 2006

IB 8841

operated by Air Nostrum

SVQ-VLC

09:05 - 10:05

CRJ 900 (!) EC-JNB

 

Abflug in Sevilla mit einer neuen Erfahrung: Kenne ich bisher die Security-Checks hauptsächlich nur aus Deutschland und Italien, habe ich von Kontrollen in Südeuropa vergleichsweise wenig gehalten. Jetzt aber, nach der eigentlichen Sicherheitskontrolle ohne jedes Piepsen und ohne jede Beanstandung, wurde ich aus den Fluggästen herausgewinkt. Ein Security-Typ durchsuchte meinen Rucksack buchstäblich von Kopf bis Fuß. Nicht nur ein kleiner Blick hinein, nein, alles, wirklich alles wurde begutachtet und herausgeholt. Selbst die Plastiktüte aus dem Waschbeutel, in die ich vorsorglich das Duschgel eingewickelt hatte :-). Aber besser so, als zu lockere Kontrollen. Später in Valencia achtete ich darauf und sah, wie wiederum zufällig Fluggäste aus der Reihe gewinkt wurden und ihr Gepäck durchwühlen lassen mussten.

 

In den Wochen vor der Rundreise habe ich immer wieder bei Iberia überprüft, ob sich beim Flugzeugeinsatz für diesen Rückflug auch nichts verändert hat. Aber es blieb dabei, der neue und bislang bei Air Nostrum einzige Canadair Jet Version 900 (auch in Europa einzig, oder gibt es momentan noch woanders auf dem Kontinent CRJ 900??) übernahm den morgendlichen Flug Sevilla-Valencia. Beim Check-in bekamen wir Reihe 20 zugeteilt, ich dachte schon an eine Stunde Triebwerke pur. Allerdings war die Maschine nicht ganz ausgebucht, so dass wir erstmal in Reihe 12 vor der Tragfläche geblieben sind. Erst zur Landung setzte ich mich dann in Reihe 20, die bis dahin immer noch unbesetzt war. Der Flug mit dem CRJ 900 hat mir richtig gut gefallen, dennoch ist diese gestreckte Version schon hart an der Grenze dessen, was noch „brauchbar“ erscheint. Das Einsteigen dauerte extrem lang, die eine Tür und der schmale Gang sowie wie immer fehlender Platz für Handgepäck im CRJ trugen dazu bei. Lange Standzeiten sind so vorprogrammiert. Bei vergleichbarer Sitzplatzanzahl ist die Fokker 100 doch um einiges geräumiger in ihrer Kabine.

 

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Nachteil der Sitzplatzanordnung an Bord war, dass die Sitze anders als beim CRJ 200 nicht so gestellt sind, dass neben jedem Sitz genau eines der im CRJ eher spärlich verteilten Fenster angeordnet ist. Auf zahlreichen Fensterplätzen sitzt man daher neben der Wand (ICE 3 lässt grüßen).

 

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Anders als auf dem Hinflug war die Kabine hier groß genug für eine Klassenaufteilung. Hinter Reihe 3 befand sich ein verstellbarer Vorhang, ein einsamer Fluggast flog „vorne“. Im hinteren Kabinenteil gab es dieses Mal „nur“ eine Flasche stilles Wasser und ’ne Tüte Haselnüsse für jeden.

 

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Die Landung in Valencia war leider nicht so stürmisch wie beim Anflug zwei Tage zuvor. Erst nach dem Aufsetzen ging man hart in die Bremsen, um schnell auf einen Rollweg einschwenken zu können.

 

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Ein Teil der Rollwege und ein Teil des Vorfeldes in Valencia werden derzeit erneuert, so dass ohne das starke Bremsen zahlreiche Kreuz- und Querfahrten über den Flughafen erforderlich gewesen wären.

Die für mich schönsten Flüge auf dieser Reise waren somit vorbei, es folgte nun

 

 

Teil 2: Italien

 

 

25. März 2006

FR 9678

VLC-CIA

15:00 - 16:55

B 737-800 opt. winglets EI-DCT

 

Der Check-in für diesen Ryanair-Flug wurde in den ersten 30 Minuten an nur einem Schalter durchgeführt. Zum Glück standen wir recht weit vorne in der Schlange, schnell wuchs die Reihe durch zwei Schulklassen quer durch das ganze Terminal. Mehrere Passagiere kamen vor und beschwerten sich über den einen geöffneten Schalter. Anders als bisher erlebt waren die Mädels vom Check-in ohne Uniform hinter dem Schalter. Zivil gekleidet unterschieden sie sich lediglich durch ihren Mitarbeiterausweis von den Reisenden. Abgefertigt wurde manuell, ohne Computer. Dafür standen hinter jedem Ryanair-Schalter zwei Mitarbeiterinnen. Eine hat die Bordkarten ausgefüllt, die andere hat ihr zugearbeitet, Ausweise kontrolliert und sich um das Gepäck gekümmert. Hier habe ich mich gefragt, ob es überhaupt kostengünstiger sein kann, die Abfertigung pro Schalter von zwei Personalen durchführen zu lassen und auf den Computer als Hilfe zu verzichten…

Wir waren schätzungsweise Nr. 30 in der Warteschlange, bekamen dennoch eine von Hand ausgefüllte Bordkarte mit den Nr. 97/98! Erst ärgerte ich mich, dachte aber, dass es sicherlich kein Problem sein würde, früher an Bord zu gelangen. So kam es dann auch. Die Nummern wurden nicht ohne Grund wahllos ausgegeben, am Gate achtete kein Schwein auf irgendeine Nummer. Das wird in Deutschland immer noch am konsequentesten umgesetzt. Durch einen kurzfristigen Gatewechsel standen wir schließlich doch ganz vorn unter den Wartenden. In Valencia wurde ohne Bus geboarded. Interessant ist, dass wir zwei Tage zuvor mit easyJet auf derselben Position standen, damals aber einen Bus geschickt bekamen. Ryanair geizt halt wirklich überall. So wurden die ca. 300 Meter bis zum Flieger durch Sicherheitsposten flankiert. Insgesamt fand ich es aber sehr angenehm, auf diese Art zum Flugzeug zu gelangen. Benutzt man nämlich einen Bus, stürzt sich doch wieder die ganze Horde auf eine Tür und es gibt Stau. So hat sich alles schön entzerrt. Für einige ältere Mitreisende war der lange Weg nach eigener Beobachtung allerdings recht beschwerlich. Kurz vor dem Einsteigen wurde ich von einem Wachposten darauf hingewiesen, dass das Fotografieren verboten sei. Auch an Bord wurde mehrfach durchgesagt, dass Video- und Bildaufnahmen an Bord nicht gestattet seien! So eine Durchsage hatte ich auch noch nie. Deshalb gibt es leider keine besseren Bilder von der EI-DCT mit Winglets.

 

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Auch das Innenleben der Ryanair Boeing hat mich sehr positiv überrascht. Ledersitze!? Bei Ryanair? Zwar ohne Sitztasche, aber dennoch nagelneue Ledersitze. Die Kabine war echt in einem Top-Zustand und sah sehr ansprechend aus. Als Berliner bin ich ja naturgemäß eher easyJet-Anhänger und weiß nicht, welche Standards Ryanair setzt. Aber nach meinen bisherigen zwei Ryanair-Flügen hatte ich die Flugzeuge nicht in einem so guten Innenzustand erwartet!

 

Als zwei der ersten an Bord angelten wir uns Plätze 27 D und F, der Mittelplatz blieb bis zum Start frei :-). Dennoch leider Pech gehabt: Um uns herum versammelte sich eine der spanischen Schulklassen, die mit uns an Bord gingen. Das war kein Ohrenschmaus. Ich dachte immer, Italiener würden laut sprechen, aber die Spanier haben alles übertroffen. Gebrülle quer durch die Kabine, überwiegend sinnlose „Hallo!“-Rufe und Herumgewinke. Beim Start gab es eine lautstarke Laola-Welle. Für die Sicherheitshinweise musste die Purserette mehrfach um Ruhe bitten, über die Lautsprecher war kein Wort zu verstehen. Während des Fluges beruhigte sich die Truppe etwas, aber ich war froh, als ich in Ciampino aussteigen durfte und mein Gehör noch hatte.

 

Auf dem Vorfeld in Ciampino standen diese beiden Kampfansagen an nationale Fluggesellschaften:

 

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Nach 35 Minuten (!) Wartezeit, bevor sich das Gepäckband überhaupt in Bewegung setzte, ging es per Bus und Metro in die Innenstadt von Rom.

 

Zu den 3 Tagen Sightseeing in der ewigen Stadt, die bei weitem nicht so ordentlich und sauber daher kam wie Sevilla, will ich mich mal nicht weiter auslassen, sondern verweise auf einen beliebigen Reiseführer :-).

 

 

29. März 2006

FR 9623

CIA-FKB

15:10 - 16:55

B 737-800, EI-??? unbekannt

 

Tja, dieser Flug hätte es sein sollen, aber zum ersten Mal in meiner langjährigen Flugerfahrung habe ich einen Flieger verpasst. Oder besser mir wurde der Flieger verpasst bzw. die Beförderung verweigert?

 

Zur Vorgeschichte: Nachdem es eigentlich am 1.4.2006 direkt nach Berlin zurückgehen sollte, musste ich aus privaten Gründen eher nach Deutschland zurück, so dass ich mich eine Woche vor der Reise nach Alternativen umsah. Günstigste Variante war der Ryanair-Flug nach Karlsruhe und dann die Heimfahrt per McDonalds Ticket. Wie immer bei meinen Abflügen ab Rom-Ciampino nahm ich die Anreiseverbindung Metro A bis zur Endstation Anagnina und dann den Bus zum Flughafen. In Anagnina haben wir den 13:20 Uhr Bus zum Airport knapp verpasst uns mussten so bis 14 Uhr warten. Zu dieser Zeit hatte ich noch die Ruhe weg, da ich dachte, dass man mit 15 Minuten Fahrzeit noch locker bis 14:40 am Flughafen sein würde. Leider wusste ich nicht, dass der Bus um 14 Uhr aufgrund von Umwegen und Staustellen erst um 14:25 am Flughafen eintreffen würde und ich dachte als treuer easyJet-Kunde auch nicht daran, dass der Annahmeschluss bei Ryanair 40 (und nicht 30) Minuten vor Abflug liegt.

 

Um 14:25 Uhr betraten wir also die Halle mit den Abfertigungsschaltern am Flughafen Ciampino. Da die Halle verhältnismäßig klein ist und nur über 16 Check-in-Schalter verfügt, lässt sich der entsprechende Schalter für den eigenen Flug eigentlich jedes Mal sofort finden. Das Ziel Karlsruhe/Baden Baden wurde jedoch an keinem Monitor über den Schaltern angeschlagen. Wir steuerten daraufhin einen Schalter an, an dem zwar Ryanair stand, jedoch kein konkreter Flug angegeben war. Auf unsere Frage hin, wo man denn für FKB einchecken könnte, verwies die Mitarbeiterin uns auf die Nachbarschalter. Dort wurde allerdings für einen Flug nach STN abgefertigt, so dass die Dame dort sagte, wir sollen doch bitte auf den Monitoren nachsehen. Dort wurde der Flug nach FKB aufgeführt, ein Check-in-Schalter wurde jedoch nicht angegeben, statt einer Schalternummer stand dort „XXX“. Daraufhin kehrten wir zum ersten Schalter zurück und berichteten von der Angabe „XXX“ auf den Monitoren und betonten, dringend für FKB einchecken zu müssen. Die Angestellte konnte auch dieses Mal nicht weiterhelfen und schickte uns an den allgemeinen Informationsschalter des Flughafens. Dort reihten wir uns gezwungenermaßen in eine Schlange Wartender ein. Als wir an der Reihe waren und nach dem Schalter für FKB fragten, blickte die Angestellte zunächst auf einen Monitor, anschließend auf die Uhr an der Wand und verkündete uns, dass der Check-in nach Karlsruhe/Baden Baden nicht mehr möglich sei, da die 40-Minuten-Frist unterschritten sei. Zu diesem Zeitpunkt zeigte die Uhr an der Wand am Informationsschalter 14:33 Uhr. Ohne weiter auf uns einzugehen drehte sich die Dame um und quatschte mit ihrer Kollegin. Nach weiterem Nachfragen und der Bemerkung, dass das wohl nicht ihr Ernst sein könnte, rief sie eine Nummer an (Check-in, Gate, keine Ahnung wo) und sagte uns nach 10 Sekunden, man könne nichts machen. Wir hätten die Option, am folgenden Tag für 60 Euro Strafgebühr pro Person zu fliegen. Alles Aufregen brachte nicht, ich war in diesem Moment auch zu geschockt, um richtig wütend zu sein. Nach langen Telefonaten, um Alternativen zu finden, bleib uns am Ende nichts anderes übrig, als uns für den nächsten Morgen auf den Flug nach Hahn buchen zu lassen. Dabei war die Mitarbeiterin äußerst unfreundlich und zickig und fragte mit spitzer Stimme „Ach, haben Sie sich endlich entschieden, ja?“

 

Tatsache ist, dass die Abfertigungsschalter definitiv vor Ablauf der 40-Minuten-Frist geschlossen waren. Ich weiß, dass 40 Minuten nicht 35 sind, aber Ryanair sollte wissen, dass 40 Minuten auch nicht 45 sind. Meiner Meinung nach spekulieren die nur auf solche Fälle. Auch die 40 Minuten sind nicht gerade üblich, geläufig sind mir 30 Minuten. Ich denke, dass wird vielen Kunden genauso gehen. Ich vermute, dass die 40 Minuten absichtlich gewählt sind, um die Kasse zusätzlich klingeln zu lassen.

Fraglich erscheint mir diese „Missed Departure Gebühr“ dennoch. In den AGB von Ryanair steht nur etwas von Umbuchungen auf andere Flüge oder Namensänderungen. Ferner der Satz, dass die Beförderung verweigert werden kann, wenn man nicht pünktlich ist. Die Ryanair-Hotline in Deutschland sagte, eine solche Umbuchung nach verpasstem Flug sei grundsätzlich gar nicht möglich, man müsse neu buchen. Eine explizite Angabe über 60 Euro Gebühr pro Person in diesem speziellen Fall habe ich nirgendwo gefunden. Dieser Betrag könnte auch aus der Luft gegriffen sein. Fakt ist, dass wir zwei neue Buchungsbestätigungen ausgedruckt bekommen haben. Auf einer war der alte Flugpreis zuzüglich 60 Euro gebühren aufgedruckt, auf der zweiten nur der alte Flugpreis. Bezahlt haben wir per Karte dennoch 120 Euro. Ohne was unterstellen zu wollen, aber ich habe auch schon daran gedacht, ob hier jemand was in die eigene Tasche gewirtschaftet hat.

 

Ich hatte fest vor, mich bei Ryanair zu beschweren, leider habe ich keine postalische oder Mailadresse finden können. Beschwerden sollen auf Englisch und per Fax eingesandt werden. Dazu hatte ich bisher noch keine Muße.

 

Nach diesem Durcheinander und einer kurzen Nacht erfolgte ein Tag später mein bisher teuerster „Billigflug“.

 

30. März 2006

FR 4101

CIA-HHN

08:35 - 10:25

B 737-800, EI-DHS

 

Reichlich unspektakulär, wieder schicke Ledersitze, eine super harte Landung in Hahn…

 

Vielen Dank fürs Lesen, es ist leider etwas länger geworden… :-)

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Hallo fly@ cta,

das ist ja ein aufregender spannender Bericht. Also ich würde mir das nicht bieten lassen, denn ihr wart doch meiner Meinung nach auf alle Fälle noch rechtzeitig am Flughafen CIA und man hätte euch korrekt einchecken müssen, ich hatte in HHn schon erlebt, dass Leute auch 20(!!!) Minuten vorher ankommen, was ja wirklich knapper ist, noch ohne e probleme und unfreundliches Gehabe mitgenommen wurden, da sollte ja dann bei der Zeit, die ihr noch hattet, erst recht gehen. Auch wenn es Italien war und die wohl nicht allzu gern arbeiten am flughafen CIA, sowas darf es nicht geben und auch die Sache mit den 60€ Strafgebühr mutet äussert seltsam an- viel gelesen zur FR und anderen und davon noch nie was gehört. Sag mal, wart ihr denn die einzigen Passagiere, die an dem tag nicht mehr befördert wurden?

Man muss wohl deshalb nicht gleich die FR boykottieren, hat aber Anspruch auf Schadensersatz. Ich hätte da aber noch mehr Druck vor Ort gemacht ( man muss sagen, dass man unbedingt an dem Tag zu genau der zeit reisen muss) und nun würde ich an deiner Stelle doch den Brief an die FR schreiben, auch wenn es auf englisch sicher nicht so viel Spass macht.

Ich hatte aber mal erlebt- und weiss Gott, wie das passieren kann- dass die FR auf einem Flug eine Buchungsnummer ( aus dem Internet)wohl zweimal vergeben hatte und dann unter den Paxen Streit ausbrach, die aber nur einen mitnehmen wollten- sie haben da sonst nichts weiter angeboten, keine Adresse, wo man sich hätte beschweren können, mitgeteilt, nur gesagt, es ginge eben einen Tag später, was aber dann ein Vermögen kostet. Das finde ich einen Skandal. Die Sache ist, dass sich aber doch immer noch zu viele Passagiere so was gefallen lassen.

In dem Fall ging es um HHN- Götebog City airport ( code vergessen).

Bitte berichte mal, wie du weiter vorgehen willst.

Geschrieben

Also die 60 EUR Strafgebühr ist schon korrekt, aber im Vergleich mit anderen Regelungen (wie z.B. erstazloseses Verfallen mit Neubuchung) sehr human.

Bei HLX hat mich diese Aktion mal 250 EUR gekostet!!! Und das obwohl ich zwar knapp abr noch rechtzeitig am Airport war. Check-in schalter geschlossen (5 Min vor Check-In Schluss), hetzen zum Ticketdesk (angekommen: 2 min vor Check-In Schluss) dort anhören, ich solle wieder zum Schalter laufen (1 min nach Schluss) wo mir dann erklärt wurde, ich sei zu spät und das Flugzeug würde schon Abflugbereit auf dem Vorfeld stehen. Komisch nur, daß der Flieger erst 15 Minuten später überhaupt gelandet ist!?

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