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Das Luxair Projekt „Building a new Airline“


Twainmarx

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Geschrieben
Das Luxair Projekt „Building a new Airline“

 

Das Projekt "Building a new Airline", durch das die Luxair Airline ihr finanzielles Gleichgewicht bis 2008 wiedererlangen soll, tritt nun in die entscheidende Phase. Der Geschäftsbereich Luxair Airline hat 2005 Verluste von 12 Millionen Euro verzeichnet. Ohne konkrete Gegenmaßnahmen würde das negative Geschäftsergebnis bis zum Jahr 2008 auf über 21 Millionen Euro steigen. Dieser Verlust könnte noch höher ausfallen, wenn sich beispielsweise zusätzliche Konkurrenzunternehmen am Flughafen Findel niederlassen oder die Erdölpreise weiter steigen würden. Die derartige Anhäufung und das Ansteigen der Verluste würde nicht nur den Fortbestand des Geschäftsbereiches Airline, sondern das des gesamten Unternehmens Luxair S.A. gefährden.

Ziel des Projektes „Building a new Airline“ ist es, die Maßnahmen umzusetzen, die erforderlich sind, um die finanzielle Stabilität des Geschäftsbereiches Airline wiederzuerlangen und diesen bis 2008 wieder profitabel zu machen. Nur so kann das Überleben der Luxair als einer der Hauptwirtschaftsakteure in Luxemburg und der Großregion sichergestellt werden.

 

Steigerung der kommerziellen Effizienz

Bereits heute werden eine ganze Reihe Maßnahmen umgesetzt, die darauf abzielen, Kosten zu senken und die Einkünfte zu erhöhen. Es handelt sich dabei um folgende Effizienz steigernde Maßnahmen: Neudefinition der Tarifstruktur, Förderung der Weiterentwicklung des E-Commerce und der Produkte wie E-Ticketing sowie verstärkte Ausrichtung der kommerziellen Strategie auf die Bedürfnisse des Kunden – um nur einige Beispiele zu nennen.

Parallel dazu wird ein breit gefächertes Programm zur Reduzierung von Kosten, die nicht im Zusammenhang mit dem Personal stehen, realisiert. Unter anderem umfasst dieses Programm Neuverhandlungen von Verträgen mit Serviceanbietern, die Optimierung von Produktionsabläufen und eine strenge Kostenkontrolle.

Um die vorhandenen Märkte zu konsolidieren oder neues Potenzial zu erlangen, ist Luxair auch dabei, Handelsabkommen mit anderen Anbietern auszuhandeln, um so genannte Code-Share-Abkommen wie dies kürzlich mit Alitalia für die Flüge von und nach Italien initiiert wurde, abzuschließen.

 

Zusätzliche Existenz sichernde Maßnahmen für den Geschäftsbereich Airline

Die genannten Maßnahmen werden jedoch nicht ausreichen, um die Aktivität des Geschäftsbereichs Airline rentabel zu gestalten.

Um die finanzielle Situation der Luxair Airline verbessern zu können, erweist sich eine konsequente Produktivitätssteigerung sowie eine Reduzierung von Flugzielen und die Umstrukturierung der Flotte als unumgänglich.

 

Diese Maßnahmen werden sich zwangsläufig auch auf das Personal auswirken. Somit ist Luxair gezwungen, den Personalbestand bis 2008 schrittweise um ungefähr 200 Mitarbeiter zu reduzieren.

Außerdem sollen durch das Einfrieren von Löhnen und Gehältern im gesamten Unternehmen für den Zeitraum von 2007 bis 2009 zusätzliche notwendige Einsparungen erzielt werden.

Um diese zusätzlichen Maßnahmen zu realisieren, hat der Verwaltungsrat während seiner Sitzung vom 31. März 2006 die Geschäftsleitung beauftragt, den Gemischten Ausschuss und die Sozialpartner von Luxair diesbezüglich zu informieren und zu Rate zu ziehen.

 

Reduzierung der Flugziele im Luxair Streckennetz

Mit dem Winterflugplan 2006 beabsichtigt Luxair, das Streckennetz der Fluggesellschaft den wirtschaftlichen Gegebenheiten und der Wettbewerbslandschaft anzupassen. Dabei soll der Schwerpunkt auf Destinationen mit einem tatsächlichen Potenzial sowie auf strategisch unentbehrliche Destinationen wie London, Paris oder Frankfurt gelegt werden. Zahlreiche Flugziele, die derzeit hohe Verluste einfahren, werden aufgegeben und die Frequenz der Flüge zu anderen Destinationen wird reduziert.

 

Umstrukturierung der Flotte

Um das neue Streckennetz effizient bedienen zu können, wird Luxair auch die Zusammensetzung und Größe seiner Flotte prüfen. Luxair beabsichtigt unter anderem, einen Flugzeugtyp mit einer Kapazität von 70 bis 90 Sitzplätzen einzuführen und hat diesbezüglich Angebote der Hersteller ATR, Bombardier und Embraer eingeholt. Derzeit wird die Möglichkeit einer aus 12 Flugzeugen bestehenden Flotte abschließend analysiert – die endgültige Entscheidung bezüglich der neuen Flotte wird Anfang Mai 2006 fallen.

 

Allgemeine Produktivitätssteigerung

Eine konsequente Produktivitätssteigerung soll die Produktionsprozesse bei der Airline, aber auch bei Luxair im Allgemeinen optimieren. Die erforderliche Produktivitätssteigerung wird zum einen im Rahmen der Erneuerung von Teil 2 des Kollektivvertrages für Angestellte verhandelt, der für die Flugzeugbesatzungen Anwendung findet, sowie durch spezielle Maßnahmen innerhalb der einzelnen Abteilungen der Luxair S.A umgesetzt werden.

 

Reduzierung des Personalbestandes

Diese Maßnahmen, durch die die Zukunft des Geschäftsbereiches Airline sowie des Unternehmens Luxair gesichert werden soll, bringen auch Konsequenzen auf Personalebene mit sich. Die Geschäftsleitung der Luxair schätzt, dass die Streichung von ca. 200 Stellen bis Ende 2008 schrittweise erforderlich ist. Die Reduzierung des Personalbestandes darf jedoch nicht als Selbstzweck verstanden werden, es handelt sich vielmehr um eine unvermeidliche Konsequenz der erforderlichen Maßnahmen um das Überleben des Geschäftsbereiches Airline und des Unternehmens Luxair zu sichern.

Die Umsetzung des Programms zur Reduzierung des Personalbestands wird bis Ende 2008 stufenweise erfolgen und umfasst ein Paket mit den folgenden sozial verträglichen Maßnahmen:

Keine Neueinstellungen, Vorruhestandsprogramm, Ermutigung zum Eintritt in den Vorruhestand, finanzielle Anreize für freiwillige Abgänge, Teilzeitbeschäftigung oder Stellenumbau. Dieses Maßnahmenpaket wird derzeit mit den Sozialpartnern diskutiert.

 

Einfrieren von Löhnen und Gehältern

Luxair beabsichtigt, die Löhne und Gehälter sämtlicher Mitarbeiter für den Zeitraum von 2007 bis 2009 einzufrieren, um die für das Überleben der Gesellschaft unumgänglichen Einsparungen garantieren zu können. Das Ansteigen der Löhne und Gehälter gemäß Indexierung wird selbstverständlich beibehalten.

 

Sozialer Dialog und Information des Personals

Luxair wird auch weiterhin eine transparente Informations- und Kommunikationspolitik hinsichtlich des Projekts „Building a new Airline“ praktizieren. Der Dialog mit den Sozialpartnern und dem Personal hat nach wie vor Prioriät.

Ein erstes Gespräch mit dem Gemischten Ausschuss und den Sozialpartnern fand Montagmorgen, den 03. April, statt. Zwei spezielle Informationsveranstaltungen für das Personal sind für diese bzw. nächste Woche vorgesehen.

 

Eine neue Luxair für 2008

Luxair ist zuversichtlich, dass bis Ende 2008 das Projekt „Building a new Airline“ erfolgreich umgesetzt werden kann. Luxair beabsichtigt, seine Rolle als Referenzfluggesellschaft im Dienste der verschiedenen Gemeinschaften Luxemburgs und der Großregion und als sozial verantwortlicher Arbeitgeber behaupten zu können.

 

 

 

Was denkt ihr wie die Zukunft der Luxair aussehen wird?

Geschrieben

Tja, die Probleme sind beinahe alle hausgemacht.

 

- teure Flotte mit E145 und v.a. E135 (Schwachsinn, bei den Spritpreisen zur Zeit weiterhin E135 zu fliegen, den müsste man sofort an die Kette legen!)

 

- Ausmusterung günstiger Turboprops, aus Prestigegründen Umstellung auf reine Jetflotte.

 

- irrsinnig hohe Flugpreise

 

- Lohnkosten: Luxemburger Angestellte haben ein unglaublich hohes Einkommen. Wie man hört, verdient man bei LG "sehr gut". Wohl zu gut...

 

- beinahe größenwahnsinniger Aufbau eines europäischen Liniennetzes.

 

- irrsinniger Einstieg in neue Märkte, wie z.B. SCN (PMI, CTA) , SXB, ETZ oder auch neu ZQW. (einmal pro Woche ab Juli ZQW-PMI, nebenan in SCN fliegen HF und HHI täglich billig nach PMI, Bekanntheit des LG-Fluges ab ZQW nahe null, da nur über Luxair-Tours buchbar). Man wollte Einzugsgebiet erweitern - ohne durchsclagendcen Erfolg!

 

- Low-Cost-Konkurrenz durch FR in HHN und Charleroi.

 

- kleiner Quellmarkt. (das Land Luxemburg hat nur ca. 350.000 Einwohner)

 

- günstiges Charterflugangebot nebenan in SCN.

 

- generell sehr hohe Airportdichte in der ganzen Großregion.

 

- bald wird auch der Paris-Markt für LG sehr stark einbrechen, hier gibts demnächst eine TGV-Verbindung über Metz.

 

Mich wundert, daß man nicht schon früher die Notbremse gezogen hat. Die Auslastung war in der letzten Zeit immer schon mies, irgendwo habe ich gelesen durchschnittlich 48% !!!

 

Die Saarbrücker Zeitung berichtet, daß es unklar ist, wie die Strecke LUX-SCN-MUC weitergeführt wird. Also auch möglich, daß die Strecke gestrichen wird. Für Cirrus würde es mich freuen, Brandecker sagte, daß er diese Strecke schon immer gerne gehabt hätte.

 

Das einzige Glück was Luxair zur Zeit noch hat ist die fast fehlende Konkurrenz ab LUX, ab LUX direkt fliegen auch keine LCC.

 

In Zukunft sehe ich für LG nur noch wenige Linienrennstrecken und halt den Zubringerverkehr zu den großen Hubs. Und halt noch den Charterverkehr.

Geschrieben

Vorbei sind die Zeiten des IATA-Kartells und damit der besonderen Freiheiten Luxemburgs - inzwischen ist Luxair Passage ein fliegender Anachronismus bei diesem Quellmarkt. Der Flughafen Luxemburg tut offensichtlich sein Bestes, um Konkurrenz abzuhalten, aber das allein reicht wohl nicht. Wollen die sich nicht mal übernehmen lassen, z.B. von SN Brussels-Virgin?

Sonst kommt irgendwann Herr Wöhrl und kauft alles für einen Euro...

Geschrieben

Im großen und ganzen gebe ich L1011Tristar vollkommen recht.

Auch was SCN-MUC betrifft. 3x tägl. C9 im richtigen Code-Share (ERF-Modell) mit LH würde für den Wirtschaftsraum Saar/Pfalz mehr bringen als mit LG, da man bei LG nur bedingt Durchgangstarife mit LH anbietet und die Strecke nur ein Marketing-Abkommen ist aber kein richtiger Code-Share.

 

Eine Reduzierung und Umstellung der Flotte könnte meiner Meinung nach bei LG so aussehen:

 

- Ausflottung aller EMB 135 sowie 3-4x EMB 145 und 2x B737

- Einführung von einer modernen Quiet-Prop Familien Flotte z.B. Dash8Q-

Serien oder ATR 42/72-500 mit 50-70 Sitzen

- Einstellung LCY und 3x tägl. neu nach LHR (anstatt 2x)

- Einstellung VIE und Weiterführung der OS Ops als Nonstop mit

LG Code-Share

- Einstellung von TRN, BUD, MAN, DUB sowie im Ferienflugprogramm

AJA, ALC, XRY, SFU, TUN

- Einstellung der SCN-MUC Route und Umstellung auf 2x tägl. LUX-MUC

- Reduzierung von CDG auf 4x tägl.

- Reduzierung von FCO auf 1x tägl. im Code-Share mit AZ

- Reduzierung von OPO auf 2-3x wöchentl. und Code-Share mit TP

- Reduzierung von PMI auf 4x wöchentl.

- Reduzierung von MXP auf 2x tägl. im Code-Share mit AZ

- Reduzierung von CPH auf 1x tägl. und neu 2x tägl. Code-Share mit SK

- Reduzierung von MIR auf 1x wöchentl.

- Dreiecksflüge im Ferienflugprogramm wie z.B.

LUX-AGP-IBZ-LUX

LUX-MIR-MLT-LUX

LUX-CFU-SUF-LUX

- Vermarktung der Kapazitäten auch für andere Reiseveranstalter

- Mehr Engagement im Ad-hoc Charter und Lease mit den EMB 145

(eventuell Zusammenarbeit mit Cirrus Aviation)

- Kanaren-Flüge und Ägypten-Flüge über Nacht

 

Hört sich zwar alles drastisch an, aber könnte für LG ein Ausweg sein.

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