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Tripreport: Im 4er-Pack nach Kopenhagen


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Geschrieben

Voller Tatendrang brachen HLX4U, Marco und Sascha sowie meine Wenigkeit am gestrigen Christi Himmelfahrts-Donnerstag zu unserem gemeinsamen Daytrip nach Kopenhagen auf. Um 03:20 Uhr waren alle aufgegabelt und so konnte die Fahrt über die Autobahn A3 in Richtung Landeplatz Lohhausen (auch genannt Düsseldorf) beginnen. Trotz schlechten Wetters und gehörigen Turbulenzen kamen wir dort pünktlich an und begaben uns direkt zu den Air Berlin-Check-in-Schaltern. Musste ich den Service dort nach meinem Daytrip nach BCN im März noch loben, ist diesmal Kritik angebracht: Zwar gab man uns, wie gewünscht, die Reihen 28 und 29, jedoch wurde uns auf freundliche Nachfrage in einem überaus unfreundlichen Ton verständlich gemacht, dass es nicht möglich ist, den jeweiligen Mittelsitz bei einer mit zu unter 70% ausgebuchten Maschine zu blocken. Nicht sehr serviceorientiert! Kurz darauf gings durch die Sicherheitskontrolle zum Abflugbereich B, wo wir uns vor Gate B55 noch fast eineinhalb Stunden die Zeit totschlugen, um dann als erste die B737-800 mit der Kennung D-ABBA zu besteigen. Das Boarding mit lediglich 111 Paxen diesen Morgen verlief relativ zügig, sodass wir schnell zurückgepusht wurden. Auf dem Weg zur Bahn 23 rollten wir an unzähligen Regio Jets vorbei; Start erfolgte um 06:23 Uhr. Auf dem Flug bekam man diesmal eine Brotstulle mit wahlweise Schinken oder Käse, Salat sowie einer undefinierbaren, hellgrün schimmernden Masse serviert. Das schien neu zu sein bei AB, bis vor kurzen bekam man noch ein leckeres, herzhaftes Brötchen. Jedenfalls schmeckte dieses Sandwich-ähnliche Etwas furchtbar und unser Urteil war vernichtend: ungenießbar! Während meine Mitstreiter es sich trotzdem mehr oder minder gezwungenermaßen zu Leibe führten, zog ich es vor, das ganze zurückgehen zu lassen. Dass Air Berlin finanzielle Probleme hat, war mir klar, aber dass es nichtmal mehr für ein Brötchen reicht, stimmt einen doch nachdenklich ;-) Naja, in Zukunft bezahle ich dann lieber 10 € weniger und werde dafür nicht genötigt, so etwas zu essen. Der Flug als solches verlief aber ruhig und normal, lediglich der Landeanflug auf CPH stellte sich für alle Beteiligten als Geduldsprobe heraus: Es musste eine ziemlich große Warteschleife geflogen werden...

 

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Langer Anflug auf CPH...

 

Dann gings über Malmö (Schweden) nach einem großen Schlenker direkt auf die Bahn 22L in CPH.

 

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Über eine Gangway und den fast menschenleeren Gatebereich für den direkten Rückflug nach DUS gelangten wir in einen langen Gang, der direkt zum Ausgang führte. Zuerst war Geld umtauschen angesagt, da Dänemark ja bekanntlich noch keinen Euro hat und hier alles in Kronen bezahlt werden muss... Die Gebühren sind allerdings ziemlich deftig: 20% des Umtauschwertes werden hier veranschlagt. Nach einer kurzen Überlegung entschlossen wir uns dann, den Zug zu meiden und stattdessen mit dem Bus in die City zu fahren, was sich nachher auch als keine schlechte Entscheidung herausstellte. Dazu nahmen wir die Linie 250S, die bis zum Hauptbahnhof ca. 20 Minuten braucht. Kostenpunkt: 27 Kronen (ca. 4 €) für ein Oneway-Ticket.

 

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Erster Eindruck von Kopenhagen während der Busfahrt

 

Um ca. 09:00 Uhr kamen wir an.

 

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Der alte Hauptbahnhof wirkt noch ein wenig antik, ist aber mal eine gelungene Abwechslung zu den hochmodernen Einkaufszentren, die sich bei uns zu Lande noch „Bahnhof“ schimpfen.

 

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Der Kopenhagener Hauptbahnhof liegt direkt gegenüber des Tivoli, der im übrigen nichts mit der gerade in die 1. Fußball-Bundesliga aufgestiegenen Alemannia aus Aachen zu tun hat ;-)

 

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Tivoli

 

Wir waren ehrlich gesagt ein wenig schlecht vorbereitet, brauchten daher auch erst mal einen kurzen Moment, um uns mithilfe der Touristeninfo und unserer grauen Zellen ein wenig zu orientieren. Über die Vesterbrogade gingen wir zunächst einmal in Richtung Rathaus.

 

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Rathaus

 

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Es steht mitten in der City, umgeben von Einkaufsstraßen und dem üblichen City-Trubel. Von dort aus erkundeten wir weiter zu Fuß ein wenig die Stadt, bis air an einen kleinen Hafen kamen und uns nach Rundfahrten o. ä. erkundigten. Es stellte sich heraus, dass man für 50 Kronen (ca. 7-8 €) eine ganz gute Karte bekommt, mit der man mehrere Linien benutzen kann. Das ganze ist eine Art Rundfahrt, aber es gibt mehrere Stationen, man kann aussteigen wo und sooft man will, ohne sich eine neue Karte holen zu müssen. Allerdings mussten wir dazu zu einem anderen Hafen (Nyhavn), den man relativ bequem in 10-15 Minuten erreicht. HLX4U und ich rannten die ganze Zeit voraus, während unsere beiden Mitstreiter den ein oder anderen Foto-Stopp einlegten ;-) Am Nyhavn stiegen wir sofort auf das lange Schiff der grünen Linie und kurz danach gings auch schon los. Da nur ein Schirm da war und das Schiff keine Dachkonstruktion hatte, machten wir uns schon ein bisschen Sorgen, denn das Wetter war nicht das allerbeste, es war relativ kühl und der Regen war fast schon vorprogrammiert! Um es vorweg zu nehmen: Als er dann einsetzte, waren wir zum Glück schon an Land ;-) Trotzdem hieß es kurz nach der Abfahrt: Kopf einziehen! Sonst hätte man bei dieser doch sehr niedrigen Brücke erhebliche Probleme bekommen:

 

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Nyhavns Bro

 

Mit der grünen Linie ließen wir uns zunächst mal gemütlich durch die Gegend fahren, um vom Wasser aus Kopenhagen noch etwas zu erkunden. Die Fahrt führte durch den großen Hafen, vorbei an der Meerjungfrau und irgendwann gings zurück Richtung Nyhavn.

 

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Prominenter Besuch: Die AIDAblu im Hafen von Kopenhagen...

 

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Weil wir ins Einkaufszentrum wollten, mussten wir hier in die blaue Linie umsteigen. Sie fuhr durch den Christianshavns Kanal.

 

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Erst hier haben wir dann endgültig festgestellt, dass scheinbar auch in Dänemark heute Feiertag war und deshalb kein einziger Laden auf hatte. Trotzdem gingen wir nicht leer aus: Im McD. wurde dann erst mal standesgemäß zu Mittag gegessen. HLX4U war die Nacht davor keine Minute im Bett gewesen und kurz davor, schon um 11:30 Uhr schlapp zu machen und wäre vor Müdigkeit fast vom Stuhl gekippt. Außerdem verschlechterten sich seine Verdauungsprobleme nach dem Burger zusehends *ROFL*

 

Statt aufs Schiff zu warten, setzten wir unsere Tour zu Fuß fort. Wir latschten ein ganzes Stück bis zur nächsten Brücke.

 

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Kurz darauf fing es dann auch an zu regnen, wir mussten uns kurzzeitig unterstellen. Wir liefen danach zunächst etwas planlos umher und entdeckten – trotz Müdigkeit – allerlei Dinge:

 

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Achtung Autofahrer, Fluss voraus!

 

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Solche Schiffe findet man hier zu Hauf, mit so etwas schipperten wir durch die Gegend

 

Irgendwann entschlossen wir uns aber, unsere Gehirne wieder in Gang zu setzen und wollten nun zur Frelsers Kirke, einer Kirche mit einem sehr hohen Turm, auf den man bis ganz oben steigen kann.

 

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Die Treppen im innern des Turms sind allerdings sehr steil und eng, sodass das ganze zur reinsten Kraxel-Tour mutierte. Der auf einmal doch wieder so quicklebendige HLX4U kam als erster oben an der Terrasse an. Den Rest des Turms muss man außen erklimmen, eine Treppe führt bis ganz hinauf zur Spitze (auf dem Außenbild gut zu erkennen). Während meine Mitstreiter auf halbem Weg schlapp machten, ließ ich es mir nicht nehmen, nach ganz oben zu gehen. Mit Recht – wie dieser tolle Ausblick zeigt:

 

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Der Wind wurde allerdings immer stärker und deshalb ging ich lieber wieder runter, wo ich auf der Terrasse wieder auf Marco und Sascha traf, die dort freundlicherweise auf mich gewartet hatten, während HLX4U gerade wieder strammen Schrittes auf dem Sprung nach unten war. Der Wind war jetzt sehr heftig, aber bevor wir wieder ins Treppenhaus konnten, mussten wir noch einen Moment den „Gegenverkehr“ abwarten, den Marco nutzte und in Anspielung auf den starken Wind ganz euphorisch (User unter 18 bitte weggucken) „Wow! Ich hab noch nie so einen geblasen bekommen!“ rief ;-)

 

Nach dem Abstieg wartete HLX4U schon längst gelangweilt und ungeduldig auf die Uhr guckend auf uns unten auf einer Parkbank – ich sollte wirklich mal was an meiner Kondition tun! :-D

 

Nun war zu überlegen, wie wir den Rest des Tages noch halbwegs sinnvoll verplanen konnten. Wir entschlossen uns, zurück zum Nyhavn zu laufen, um dort noch gemütlich einen Kaffee zu trinken und Kopenhagens Flair zu genießen. Danach machten wir uns wieder zurück zum Bahnhof, um zum Airport zurückzufahren. Leider fing es jetzt ziemlich stark an zu regnen, und da unter HLX4U’s Schirm nur 2 Leute passen, wurden 2 eben nass (Ich war nicht dabei ;-) ). Alles wie gehabt, wir nahmen wieder die Buslinie 250S, zahlten unsere 27 Kronen und los gings. Über 5 Stunden vor dem geplanten Abflug waren wir schon da und erkundeten den Airport. Zunächst wurden alle Terminals ausgiebig begutachtet, auch das abgelegene Inlandsterminal T1, zu dem uns HLX4U dann noch scheuchte... Es gibt nur wenige Inlandsziele, trotzdem ist die Größe des Terminals recht beachtlich gewesen, auch wenn es natürlich kein Vergleich zu den anderen war. Anschließend wollten wir ein bisschen spotten, was sich aber als äußerst schwierig herausstellte, da die einzige Möglichkeit, einen Blick auf das Vorfeld zu erhaschen, das Parkhaus P10 war. Von hieraus hatte man einen halbwegs guten Blick auf startende und landende Maschinen, die vom Meer kamen, zum spotten war diese Position aber gänzlich ungeeignet. Trotzdem hatte man von hier oben eine schöne Aussicht:

 

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Die Brücke, die Dänemark (Kopenhagen) mit Schweden (Malmö) verbindet...

 

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...und die andere Seite: Blick aufs Meer

 

Zurück im Terminal, gings noch einmal zu Burger King.

 

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Terminal 3

 

Im Anschluss latschten wir rüber zum Air Berlin-Terminal, dem T2. Das Check-in-Prozedere dauerte ungewöhnlich lange, aber schlussendlich bekamen wir mal wieder unsere Wunschsitzplätze: 29D und F, Marco und Sascha mussten sich diesmal mit Reihe 20 begnügen.

 

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Terminal 2

 

Den Rest der Zeit verbrachten wir im Sicherheitsbereich, genauer gesagt am Kopfende des Bereichs B, von dem aus man einen ganz guten Überblick auf das Geschehen auf dem Vorfeld hatte. Von unserem Gate war lange nichts zu sehen, erst kurz vor der Landung des inbound-Fluges war klar, dass wir zu A23 mussten, was ganz am anderen Ende lag und deshalb unsere Sprinterqualitäten noch mal auf die Probe stellte ;-)

 

Am Gate stand wieder mal die D-ABBA. Um kurz nach halb 10 gings los und wir waren wieder mal eine der ersten von insgesamt nur 110 Pax, die an diesem Abend nach DUS flogen. Da HLX4U mir diesmal nicht den Fensterplatz überlassen wollte, hoffte ich, dass noch eine Reihe im hinteren Teil der Kabine unbesetzt sein würde. Und so war es dann auch: Kurz nach dem „Boarding completed“ sprang ich voller Vorfreude auf Platz 31F auf und hätte dabei noch fast eine Stewardess über den Haufen gerannt ;-) Wie dem auch sei, um 21:59 Uhr erfolgte der Start in südliche Richtung gen Lohhausen. Zu unserer Überraschung gab es diesmal keine ungenießbaren Brotstullen, sondern wieder vernünftige Brötchen, die diesmal allerdings nicht von Air Berlin selber waren. War sogar halbwegs lecker, so kanns bleiben! Später ging es dann in den descent auf DUS, wo wir um 22:54 Uhr auf der 23 aufsetzten. Rest normales Prozedere, runter zum Bus, ab zum Parkplatz und dann rauf auf die Autobahn. Negatives Highlight des Tages: Wir wurden bei gut 140 km/h in Düsseldorf auf der Autobahn geblitzt – gut 40 km/h zu schnell! Ein sehr langer, aber schöner und interessanter Daytrip ging zu Ende.

 

Fazit: Kopenhagen ist eine wirklich sehenswerte Stadt, die allerdings nicht ansatzweise so viele Highlights bieten kann wie bspw. Berlin, Paris oder London. Trotzdem lohnt sich eine Reise dorthin auf jeden Fall, auch wenn die Zeiten für einen Daytrip diesmal, wie schon gesagt, wirklich lang waren.

 

So, ich hoffe der TR hat gefallen, bei Fragen stehen alle viere gerne zur Verfügung.

 

Bis denne

Gruß, stekar

Geschrieben

Ah Kopenhagen, die zweitschönste Stadt im Norden :)

Schöner Tripreport! Und HLX4U, pack dir am besten immer bisschen Loperamid in den Rucksack, das kann man immer gebrauchen :D

Geschrieben
Ah Kopenhagen, die zweitschönste Stadt im Norden :)

Hatten wir diese Diskussion nicht erst ;)

 

Schöner Tripreport. So langsam bin ich ja mal auf die neuen AB-"Delikatess"-Brötchen gespannt... klingt ja eher durchwachsen, was man so liest.

Geschrieben

Bei deinem Report werden Erinnerungen (gell, Alex?) und Vorfreude wach. Nächsten Monat bin ich in CPH und freu mich, die Stadt und den Flughafen mal ohne Schnee zu sehen.

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