Zum Inhalt springen
airliners.de

Das DC-9 Erlebnis: JFK-DTW-CHICAGO und zurück mit Northwest


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

So jetzt habe ich es endlich mal geschafft den ersten Tripreport von meinem USA Aufenthalt fertig zu stellen. Nimmt ja doch ganz schön Zeit in Anspruch. Ist etwas länger geworden, also Zeit einplanen.

 

Während meines zweimonatigen USA Aufenthaltes wollte ich unbedingt noch mal mit DC 9 der Northwest fliegen. Bisher hatte nur die DC 9-10 der Aerocalifornia im Log. Mein Ziel war es in einem zweitägigen Trip möglichst viele DC 9 Flüge hinzubekommen und nach Möglichkeit noch alle Typen -30, -40 und -50 zu erwischen. Besonders für die -40 von der nur noch 10 im Einsatz sind hatte ich allerdings geringe Hoffnungen, da zudem NW häufig nur DC9S für alle Typen anzeigt und keine weitere Spezifisierung vorgenommen wird. Eine kurze Suche ergab Chicago als geeignetes, preisgünstiges und interessantes Ziel.

 

Die endgültige Zusammenstellung des Routings erforderte allerdings einiges suchen und basteln, da als Abflughäfen New York JFK, LGA, EWR oder auch PHL und als Zielflughäfen Chicago ORD oder MDW und außerdem noch Routings via DTW und MSP möglich waren. Also einiges an Kombinationsmöglichkeiten. Aber irgendwie passte immer eine Verbindung nicht und es kam ein A319/320 oder B757 dazwischen. Nach einigen Suchen hatte ich schließlich folgendes Routing:

JFK-DTW-ORD //MDW-MSP-DTW-JFK.

 

5 Fluege, 2xDC 9-30, 1xDC 9-50, auf DTW-ORD sogar DC 9-41 und auf dem einzigen Flug, der nicht mit DC 9 durchgeführt wird ein CRJ, nach Plan sogar ein CRJ-440, auch eine Typenpremiere für mich und definitiv besser als ein langweiliger Airbus. Dazu noch in Chicago beide Flughäfen mitgenommen sowie DTW und MSP engebaut. Problematisch war es lediglich dieses Routing auch zu buchen. Es war so nur auf NWA.com verfügbar. Nur leider kann man mit einer deutschen Kreditkarte auf NWA.com nicht buchen, auch die üblichen Tricks mit Amerikansierung der deutschen Adresse funktionieren dort nicht. Man wird auf die deutsche KLM Seite verwiesen, aber dort kann man, wenn ich nicht total blind bin, nur Flüge ab Deutschland buchen. Es ist also scheinbar nicht möglich bei NWA direkt aus Deutschland online Flüge zu buchen. Eine interessante Erkenntnis in diesen Tagen. Wenn es mir nicht um die DC-9 gegangen wäre, hätte ich die Buchung wahrscheinlich aufgegeben und bei einer anderen Airline gebucht. Eine Anfrage bei Flyertalk brachte schließlich die Lösung. Ich meldete meine Freundin, die momentan eine billing address und eine Kreditkarte in den USA hat, bei NWA World Pearks an, auch wenn sie nicht vorhat demnächst mit NWA oder einem Partner zu fliegen ;-), und konnte so über ihren account den Flug buchen.

 

Sehr angenehm ist, dass man bei NWA gleich bei der Buchung seine Sitzplätze auswählen kann. So konnte ich mir gleich die entsprechenden Fensterplätze nahe den Triebwerken sichern. Auch sehr angenehm ist die Möglichkeit im Internet einzuchecken und Boardingpässe auszudrucken und so direkt zum gate durchgehen zu können.

 

 

Der Tag begann um 8.00 in New Jersey mit einer 1.5h Busfahrt nach NYC Port Authority, von dort einer kurzer Fußmarsch zur Penn Station, dann mit der LIRR nach Jamaica und von dort mit dem Airtrain nach JFK. Die LIRR ist meiner Meinung nach die beste ÖPNV Verbindung nach JFK mit einer Fahrzeit von 20 min nach Jamaica und Abfahrten circa alle 10 min und mit $5 nur $3 teurer als die subway.

 

Da ich früh genug dran war, wollte ich noch ein paar Aufnahmen der noch verbliebenen Überreste des alten TWA Terminals von Saarinen machen. Alle vorfeldseitigen Gebäude sind bereits abgerissen, nur auf der Straßenseite scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Eine Schande wie man so ein architektonisches Denkmal der Flughafenarchitektur einfach abreißen kann, auch wenn ein Teil vielleicht (hoffentlich) erhalten bleiben wird. Ich ärgere mich heute, dass bei meinem ersten NYC Besuch vor circa 15 Jahren mein Interesse für Architektur leider noch nicht so ausgeprägt war und ich den L1011, B747 und B727 an den gates mehr Aufmerksamkeit schenkte als dem Terminal. Es dauerte allerdings nur etwa 3 Minuten bis ein Parklatzwächter kam und mir „no photo“ entgegenschmetterte. Argumente halfen alle nichts, law, terrorism, das übliche….. immerhin konnte ich ein paar wenige Aufnahmen machen.

IMG_0001_new.jpg

IMG_0003_new.jpg

IMG_0004_new.jpg

IMG_0005_new.jpg

 

Also ging es ins neue T4 zu NW. Auch das alte East- Westwing International Building gibt es ja nicht mehr. Auch wenn dass architektonisch nicht wirklich wertvoll war stand es für mich irgendwie doch für JFK. Das neue T4 ist ein moderner Glaspalast und war um diese Zeit menschenleer, lediglich ein TAM A330 und ein SAA A340-600, die frühmorgens ankommen, standen abgestellt an den Fingern. Da im A-pier vollkommen untypisch für amerikanische Flughäfen keine fastfood outlets sind hieß es ohne Mittagessen nach DTW zu fliegen.

 

NWA 5803 JFK-DTW 12.25-14.39

CRJ-200 N8543F

2 Sitze frei

 

 

Ein 5 Jahre alter CRJ 200 von Pinnacle Airlines in alten NWA Airlink Farben. Also leider kein seltener CRJ-440, aber gut das konnte ich verschmerzen, CRJ war eine Typenpremiere anyway.

IMG_0008_new.jpg

 

Das Boarding verlief relativ zügig und die meisten Passagiere gaben ihre trolleys als delivery at aircraft ab, so dass ich mein Laptop und meine Rucksack mit Kameraausrüstung behalten konnte. Interessanterweise werden bei all dem Sicherheitswahn am gate keine Ausweise mehr kontrolliert. Da ich ja im Internet eingecheckt habe, hat NWA oder irgendjemand anderes nie meinen Ausweis gesehen.

 

Nachdem ich 2 Wochen zuvor mit AZ ERJ-145 meine Regiojetpremiere hatte war ich nun auf den CRJ gespannt. Die Kabine ist mir wesentlich kleiner und enger vorgekommen als im ERJ. Die niedrigen Fenster sind wirklich lästig, da hat man ja schon nach ein paar Minuten am Boden Halsstarre. Die Ablehnung gegenüber dem CRJ kann ich nun wirklich nachvollziehen.

Die Sicherheitsvorführung war die gelangweilteste, die ich jemals gehört habe. Der junge Steward nuschelte vollkommen formlos und frei allgemeine Ansagen und Sicherheitsvorführung durcheinander und hielt anschließend kurz den Gurt und die Masken in die Höhe. Keine Schwimmwesten, obwohl die Abflugroute ja über den Atlantik geht und ein langes Stück über den Eriesee. Die Abflugzeit fällt mit dem ersten Mittagsarrivalpeak aus Europa zusammen und so standen wir erstmal circa 15 min an der runway.

Nach dem Start auf der 31L Richtung Nordwesten müssen alle Maschinen eine scharfen Linkskurve fliegen, damit es keine Kollision mit dem Anflugverkehr auf LGA gibt. Hier Bilder von der bekannten Spotterposition :

http://www.airliners.net/open.file/1036540/M/

http://www.airliners.net/open.file/1045356/M/

http://www.airliners.net/open.file/1009212/M/

 

Da ich für Flugzeugphotos noch nicht digital bin, war ich selber nicht an dieser Stelle sondern den Anflügen.

 

Weiter geht die Route über Rockaway auf den Atlantic und dann in Reiseflughöhe wieder über JFK Richtung Westen.

IMG_0018_new.jpg

 

 

Der Service bestand lediglich aus einem Getränk, aber immerhin in diesen Zeiten in den USA!!

 

Vor der Landung hatte ich einen schönen Blick auf Detroit, das sich als eine amerikanische Musterstadt darstellt. Eine nicht allzu spektakuläre downtown mit städtischer Ödniss drum herum.

IMG_0021_new.jpg

IMG_0022_new.jpg

 

Megamalls und Officeparks an den highways….

IMG_0024_new.jpg

 

und endlose suburbs

IMG_0025_new.jpg

 

In DTW dauerte das taxing einmal rund um den Fughafen bis zu den Regiogates ewig. In DTW docken auch CRJ und sogar SF340 an. Warum brauchen Amis eigentlich immer Fluggastbrücken? Selbst auf den kleinsten Provinzairports, die ich besucht habe gab es welche.

IMG_0026_new.jpg

 

Dann mussten wir auch noch warten bis die delivery at aircraft ausgeladen wurden und in einem Regal im Finger aufgestellt wurden. Das bedeutete eine Verspätung von 10min und einen zügigen Terminalwechsel. Als ich am gate für ORD ankam war das boarding fast beendet.

 

NWA1241

DTW-ORD 15:24-15:39

F und Y 100%

DC-9-41 N759NW

 

1968 an SAS ausgeliefert http://www.airliners.net/open.file/0666782/M/

und seit 1989 bei NWA http://www.airliners.net/open.file/0955945/M/

 

 

 

Da ich zügig boarden musste hatte ich keine Möglichkeit mehr zu sehen, um welchen DC-9 Typ es sich handelt. In der galley gab es aber schon den ersten Hinweis: auf den troelleys stand DC-9-41 only. Scheinbar gibt es in den Küchen also Unterschiede. Die Anzahl der Sitzreihen bestätigte schließlich den Typ. Es gab keinen Wechsel und ich war tatsächlich in einer der nur noch 10 DC-9-41. Großartig!! Mit 38 Jahren auch der viert älteste Flieger mit dem ich jetzt geflogen bin.

Auf den ersten Blick wirkt die DC-9 sehr geräumig, ok kann auch daran liegen, dass nach dem CRJ jeder Flieger groß wirkt ;-), und das Interieur ist auch relativ modern, nicht nagelneu, aber auch nicht Flair der 70er. Ich hatte Sitzplatz 19A nah genug an den Treibwerken gewählt. Und es lohnte sich, da der Flug gleich mit einem Highlight begann. Nämlich dem berühmten NWA DC-9 Schubumkehr pushback: Triewerke werden am gate angelassen, ein kurzes Rollen nach vorne, dann der unbeschreibbare Sound der Schubumkehr und es geht zurück. Auch der Sound beim Start ist herrlich.

 

DC-9 town DTW.

IMG_0031_new.jpg

 

DTW

IMG_0033_new.jpg

 

Die meiste Zeit des kurzen Fluges nach Chicago waren wir in den Wolken und auch beim Anflug auf ORD konnte man die downtown nur im Nebel erkennen.

IMG_0039_new.jpg

 

Nach einer Stunde war der erste DC-9 Flug auch schon beendet.

IMG_0042_new.jpg

 

 

Nach der Landung ging es Richtung U-bahn und ich fuhr in die Innenstadt wo ich noch 2 Tage vor Abflug bei priceline ein Residence Inn für $60 bekommen habe. Für Chicago ein sehr guter Preis. Danke noch mal für die Tipps mit priceline hier im Forum. Ein sehr schönes Hotel und im Preis war sogar ein kleines Dinnerbuffet mit kostenlosem Softdrinks und Bier mit eingeschlossen. Von letzterem nahm vor allem eine Schulklasse regen Gebrauch, deren Alkoholkonsum in Bars wohl am ID Check gescheitert wäre. Nach einer kurzen Stärkung ging es Richtung dowtown. Da ich ja nur diesen Abend und den nächsten Vormittag in Chicago hatte, wollte ich die Zeit für einen guten Eindruck nutzen. Wie gesagt bei diesem Trip ging es mir, ausnahmsweise, nur ums Fliegen mit den DC-9. Also lief ich an diesem bitterkaltem Abend durch den Loop und Millennium Park. Am nächsten Morgen dann Richtung Norden nach Lincoln Park und an die Golden Mile. Den Plan Richtung Lake zu gehen, gab ich aufgrund des eisigen Gegenwindes nur einen Block später wieder auf. Hier nun ein paar wenige Impressionen aus Chicago.

 

Skyline at night

IMG_0053_new.jpg

 

Millennium Park

IMG_0048_new.jpg

 

Eine Station des so berühmten Loops

IMG_0066_new.jpg

 

Herbie Hankock Observatory.

IMG_0077_new.jpg

 

Insgesamt hat mich Chicago irgendwie nicht wirklich überzeugt. Sicherlich habe ich in einer kurzen Zeit nur sehr wenig gesehen und normalerweise erkunde ich Städte wesentlich länger, aber irgendwie fehlte mir ein gewisses Flair. Es gibt zwar schon alle Sehenswürdigkeiten, auf der golden mile auch alles was man zum shoppen bräuchte, aber ich empfand alles irgendwie als etwas langweilig, wie eine Kopie. Der so „berühmte“ Loop zum Beispiel, auf den man so stolz ist, ist eben einfach nur eine alte Hochbahn. Vielleicht lag es an der Jahreszeit und den unangenehmen Temperaturen oder die Zeit war einfach zu kurz. Ich werde definitiv noch mal nach Chicago reisen, alleine schon um die vielen interessanten architektonischen Solitäre genauer zu besichtigen und auch um die etwas außerhalb gelegenen Stadtviertel zu besuchen, aber dann definitiv im Sommer, wenn man auch die Parks und die Lake Front genießen kann. Vielleicht ändere ich ja dann man Urteil über Chicago.

 

 

 

 

Gegen Mittag ging es mit der U-Bahn wieder zum Flughafen, diesmal Midway. Da bei allen Flügen ORD und MDW zum gleichen Preis buchbar waren, habe ich natürlich beide gewählt. Wieder zwei neue Flughäfen im Log.

Da ich am Abend zuvor wieder im Internet eingecheckt habe und mir den Boardingpass ins Hotel habe faxen lassen, konnte ich wieder direkt zu den Gates gehen. Allerdings dauerte die Wartezeit an der Sicherheitskontrolle circa 20 Minuten und mein Laptop bekam auch noch eine extra Behandlung. Auf den Bildschirmen konnte ich erkennen, dass die Morgenmaschine nach MSP verspätet war und immer noch am Gate und für meinen Flug war ebenfalls eine verspätete Ankunft von 20 Minuten angezeigt, was meinen 40 Minuten Übergang in MSP bedenklich schrumpfen lassen würde. Also versuchte ich einfach mal auf dem früheren Flug noch mitzukommen. Aber natürlich hatten die Idee auch andere und so reihte ich mich in die Schlange ein. Der letzte Platz auf der Maschine wurde dann leider an die Person vor mir vergeben. Damn, warum mussten die nur mein Laptop noch mal checken. Da mittlerweile am gate eine einstündige Verspätung angezeigt wurde erkundigte ich mich gleich mal nach meinem Anschlussflug, der in diesem Fall ja eigentlich weg sein sollte. Dies wurde mir auch bestätigt. Auf den folgenden Flügen von MSP nach DTW war ebenfalls kein Platz mehr verfügbar und so wurde ich wie bereits befürchtet auf einen direkten Flug nach DTW umgebucht. Also leider ein DC-9 Flug und neuer Airport weniger, aber leider auch 1000 Meilen, die der Umweg gebracht hätte und wegen denen ich ihn auch gebucht hatte (als milage run Element des Fluges sozusagen). Weiß jemand ob man da mal freundlich nachfragen kann und es Kulanz gibt? Jetzt fehlen nämlich noch 400 Meilen zu angestrebten Prämie und ich habe ja nicht freiwillig umgebucht. Aber immerhin ist auch der DTW Flug eine DC-9-32 und der Anschluss mit der DC-9-51 war auch gesichert. Wenn ich einfach mal nach MSP geflogen wäre, hätte noch das Risiko bestanden auf einen nonstop Flug nach NYC mit A319/320 oder B757 umgebucht zu werden. Grund für die Verspätungen war wohl schlechtes Wetter in Form von Schneestürmen in MSP, gut die sollte man in MSP eigentlich kennen, und deshalb ist am Morgen ein Flieger von einer runway gerutscht, so dass dieser zeitweilig geschlossen war.

Also noch eine Stunde in Midway rumlaufen. Immerhin konnte ich jetzt noch dieses Ausstellungsstück photographieren an dem ich zuvor noch vorbeisprinten musste.

IMG_0082_new.jpg

 

Außerdem konnte ich mir die in MDW zahlreichen Southwest B737 in allen Varianten anschauen.

 

NWA MDW-DTW

100% in F und Y. (Durchsage: F is fully booked, no upgrades possible.)

DC9-32 N9339

 

mit BJ.69 sogar ein Jahr jünger als die DC 9-41

zunächst als flying Banana bei Hugh Airwest: http://www.airliners.net/open.file/0834445/M/

dann bei Republic: http://www.airliners.net/open.file/0197979/M/

und seit 1986 bei NWA: http://www.airliners.net/open.file/0868398/M/

 

immer noch in alten Farben:

IMG_0085_new2.jpg

 

 

 

Boarding begann in strikten Zweierschritten von hinten nach vorne. Mit meinem neuen Sitzplatz 6F war ich also fast als letzter an der Reihe und konnte gleich ein Problem auf inneramerikanischen Flügen mit überwiegend Geschäftsreisenden feststellen. Jeder schleppt einen Riesentrolley, von denen maximal 2 oft auch nur einer, die overhead compartements füllen, und meist auch noch ein Laptop mit. Dazu kommen die Wintermäntel, die ja auch noch wo hinmüssen. Ärgerlich fand ich auch, dass NWA deadhead cabin crew mit bis zu 4 Handgepäckstücken die Platzproblematik noch verstärkten. Ok ich hatte auf diesem Flug auch ein Laptop und einen kleineren Rucksacktrolley mit meiner SLR Ausrüstung dabei, aber das sind eben Gegenstände, die man eher nicht einchecken will und das war kein Vergleich zu den Gepäckmengen der Durchschnittspassagiere auf diesen Flug. Letzteren zwängte ich unter den Vordersitz und ein Mitpassagier erklärte sich von sich aus bereit das laptop unter seinen Vordersitz zu nehmen. Passagieren, die nach mir kamen, wurde rigoros das Handgepäck abgenommen und in den belly befördert. Das kann es ja auch nicht sein. Ich hätte mich da geweigert. Also bei USA domestic Flügen eher hintere Sitzplätze und früh boarden wenn man sich den Ärger ersparen will, als mein Sitzplatztipp.

 

Das wäre mein Flug nach MSP gewesen

IMG_0087_new.jpg

 

 

On time departure und ein ereignisloser Flug, bei dem wir kurz nach dem Start in die Wolken eintauchten und erst kurz vor der Landung in DTW wieder Boden zu sehen war. Beim Getränkeservice gab es diesmal nur einen Becher und nicht die ganze Dose. Lustig fand ich noch, dass es zur F keinen Vorhang gibt, aber einen Absperrgürtel. Ich dachte immer der Vorhang soll vor den störenden Blicken der Billigklassler schützen, aber der Gürtel?

 

Hier das Terminal von MDW, eindeutig von SW dominiert

IMG_0096_new.jpg

 

Da wie auf den vorherigen Flügen auch nach der Landung die Cockpittür offen stand, nutze ich diesmal die Gelegenheit nach einem Photo zu fragen. „Of course, no problem“ Es folgte ein kurzer small talk mit den Piloten, die Eltern des FO wanderten einst aus Salzburg ein. Auf die Frage zur DC 9 kam die Antwort: „well something newer would be nice but this old metal keeps going strong“

 

IMG_0109_new.jpg

 

 

Der Flug ging übrigens nach einer Stunde unter gleicher Flugnummer nach Saginaw, ein Kaff in Michigan von dem ich noch nie gehört habe. Wo die mit DC-9 überall hinfliegen.

In Detroit galt es nun 5 Stunden totzuschlagen. Die erhoffte Variante ein paar Photos zu machen erledigte sich schnell, da in DTW die Scheiben mit einer schwarz gepunkteten Folie beklebt sind. Auch ein kurzer Abstecher in die downtown war leider nicht möglich. Da ich vor der Buchung diese Variante bereits im Auge hatte und gerne zumindest einen kurzen Eindruck von Detroit bekommen hätte, hatte ich mich schon über Transportmöglichkeiten informiert. Detroit ist nun mal die Motorcity und es gibt außer einer Busverbindung mit Umsteigen und einer Fahrzeit von circa 2 Stunden keine ÖPNV Anbindung an den Airport wie in so vielen amerikanischen Flughäfen. Auch deshalb hatte ich dann das Routing via MSP gebucht. Meine wireless Verbindung bockte auch, also blieb eigentlich nur die Möglichkeit zu beginnen diesen Tripreport zu schreiben. ;-) So suchte ich mir ein nettes Plätzchen mit Blick auf die Bahn. Den Sound der DC-9 hört man immerhin durch die Scheiben

.

 

DTW ist ein recht moderner und netter airport. Über den Warteräume und Läden fährt eine der in den USA so geliebten Monorails in NWA Farben und verbindet die beiden Enden des Terminals mit einer zentralen Station. Der Tunnel zu den B und C gates wartet mit Lichtvorführungen auf. Kommentare hierzu waren „ Woooow that`s like Disneyland“ und „That’s like a dance club“. Zumindest ist es mal was anderes.

 

IMG_0113_new.jpg

 

IMG_0115_new.jpg

 

 

Nun die 5 Stunden gingen auch irgendwie vorbei und der letzte Flug stand an.

 

NWA1916 DTW-JFK 20:57-22:36

F und Y circa 40%

DC 9-51 N677MC

1978 an die AUA abgeliefert http://www.airliners.net/open.file/0546442/M/

Über Eastern und weiter US Airlines http://www.airliners.net/open.file/0135020/M/

seit 1992 bei NWA http://www.airliners.net/open.file/0465006/M/

 

 

IMG_0118_new.jpg

 

Vor dem Start nütze ich noch die Gelegenheit zu einem Cabinshot

IMG_0120_new.jpg

 

Interessant zu sehen war, dass trotz aller Gesetze und Panik auch in den USA es manchmal noch etwas lockerer geht und beim Rollen bis kurz vor den Start die Cockpittür weit offen stand.

 

Hier noch mal ein Blick auf das schöne laute JT8D

 

IMG_0123_new.jpg

 

 

Der Flug war relative ereignislos. Beim Anflug auf JFK saß ich leider auf der falschen Seite für einen Blick auf Manhattan, aber der Blick auf EWR, Jersey und Staaten Island ist auch nicht schlecht. Pünktlich landeten wir wieder auf der 31L in JFK.

Nach der Landung noch mal eine Cockpitaufnahme. Gibt es größere Unterschiede zwischen der -30 und-50?

IMG_0125_new.jpg

 

Um diese Uhrzeit ist JFK wieder wie ausgestorben, da alle Europaflüge bereits abgeflogen sind. Lediglich der EK A340-500 nach DXB war noch am Platz und neben diesem parkten wir dann nach einem etwas umständlich wirkenden Rollen auch. Der Wartebereich der EK war recht gut gefüllt mit einem bunten Völkchen aus Arabern, Indern, Pakistani, Afrikanern und Asiaten. Der Flug schien an diesem Abend ganz gut ausgelastet zu sein,

 

Wie am morgen zuvor ging es mit dem Aitrain nach Jamaica und von dort mit der LIRR zur Pennstation und dann zur Fuß zum Port Authority Terminal. Im Madison Sqare Garden ging gerade irgendeine Veranstaltung für den St Patricks Day am nächsten Tag zu Ende und die Strassen um die Penn Station waren voll von Polizei und besoffenen Iren. Da ich in Manhattan noch etwas Zeit hatte, lief ich noch ein bisschen über den Times Sq und die New 42nd Street. Allerdings war hier kurz vor Mitternacht alles schon ziemlich ausgestorben. Von wegen „the city that never sleeps“. Um 24.00 nahm ich dann meinen Bus zurück nach New Jersey wo ich um 01.00 doch ziemlich müde zuhause ankam.

 

Ingesamt war es ein sehr schöner Trip. Es macht einfach Spaß mit diesen Oldtimern noch im täglichen Liniendienst zu fliegen. Fliegt sie solange es noch geht. Alleine wegen der DC 9 würde ich NWA auch wieder wählen und der Service ist einfach amerikanischer Durchschnitt. Fliegen war dort ja schon immer einfach ein Transportmittel. Das Ziel alle NWA DC 9 Typen ins Log zu bekommen habe ich tatsächlich erreicht. Ob die nun noch fehlende -21 dazukommt, wage ich allerdings zu bezweifeln. Ein Ausflug nach Venezuela wäre zwar auch mal wieder ganz nett, aber da dann die -21 zu erwischen, wenn sie bis dahin überhaupt noch fliegt, wird wohl schwierig.

 

Vielen Dank fürs lesen. Freue mich über Fragen und Kommentare.

Geschrieben

danke für den schönen Report!

 

ich bin vor 2 Jahren auch mit DC9 in den USA rumgeflogen, 1x die -51 und 1x die -41. Under Routing war ORD-DTW-ORD.

 

Dass man vom Airport in Detroit nicht in die Stadt kommt, fanden wir auch raus - nur hatten wir über 8 Stunden Aufenthalt! Aber wie du schon beschrieben hast, man kann sehr schön auf das Vorfeld und die Runway schaun, somit wirds eh nicht langweilig. Und bei Tacco Bell kann man sich mit Dr. Pepper und co nen Zuckerrausch ansaufen, dann vergeht die Zeit ja eh wir im Flug... ;-)

Geschrieben

Hier zum Vergleich das Cockpit einer DC9-32 der executive aerospace aus Südafrika im Feb 2006. Maschine wird für SAA bzw. SAX (South African Express) operiert. Man beachte das "Moving Map" System, welches auf dem Dashboard aufgesetzt wurde.

 

400_3732323562663362.jpg

Geschrieben

Schöner, oder sagen wir eher lauter ;) Tripreport!

 

Übrigens solltest du ohne trotzdem die volle Meilengutschrift zugestanden bekommen, auch wenn es bei mir bisher immer nur andersherum war (durch Rerouting MEHR Meilen).

 

j.

Geschrieben

"Der Flug ging übrigens nach einer Stunde unter gleicher Flugnummer nach Saginaw, ein Kaff in Michigan von dem ich noch nie gehört habe. Wo die mit DC-9 überall hinfliegen. "

 

Ey, Damn, Saginaw ist ein interessanter airport. Ich lebe in Michigan fuer ein Jahr und am 16. Juli geht es von dort zurueck. Ganze 2 Flugzeugbruecken, fuer NWA, Skywest operated for United Express.

Zum Vergleich, ungefaehr wie MGL oder AGP, nur mit laengerer Landebahn und Flugbetrieb und das ohne Subventionen!

Also nichts gegen Midland/Bay City/Saginaw, dafuer steht MBS.

Am Anfang habe ich auch gedacht, wo bin ich den hier gelandet, doch wenn man erstmal fuer 10 Monate in Michigan ist, sieht alles anders aus. Manche kleinen Airports haben unteranderem auch solche Landebahnen fuer Privatflieger, zum Teil werden hier nicht einmal Landegebuehren fuer diese Klientel gecharged. Da kann man sich mal an Beispiel dran nehmen, gegenuber den Flugplaetzen in DE.

Buerokratie und sonstige Huerden machen doch vieles unmoeglich bei uns.

 

Wie auch immer mein Routing wird sein, fuer die die's interessiert:

MBS-ORD UA by Skywest CRJ, leider keine DC-9

ORD-FRA LH330-300

FRA-DUS EW146-300

 

Und noch ein Kompliment an dich. Ein richtig guter Trip Report. Ich erinnere mich an meinen Besuch in Downtown Detroit. Nun habe ich einen Blick von oben, das ist echt gut, so habe ich mir das gar nicht vorgestellt. Aber man gewoennt sich halt an die Landschaft, wenn man hier wohnt.

Auch gute Pics vom alten TWA-Terminal. Ich erinnere mich noch an meinen Trip im Mai 2005 mit LT nach JFK und 4 Stunden Verspaetung nach DUS zurueck. Habe das alte Terminal auch bestaunt, wenn auch vom Train. Damals war noch etwas mehr zu sehen.

Haette mir vielleicht etwas mehr Zeit nehmen sollen, bei der grossen Verspaetung, naja egal.

Wann soll denn da endlich JetBlue einziehen?

Geschrieben

Danke für das feedback.

 

Dass man vom Airport in Detroit nicht in die Stadt kommt, fanden wir auch raus - nur hatten wir über 8 Stunden Aufenthalt!

 

Tja USA eben. Aber bei 8 Stunden hätte man es ja fast versuchen können. Die downtown sieht ja recht, …. übersichtlich aus.

 

Hier zum Vergleich das Cockpit einer DC9-32 der executive aerospace aus Südafrika im Feb 2006. Maschine wird für SAA bzw. SAX (South African Express) operiert. Man beachte das "Moving Map" System, welches auf dem Dashboard aufgesetzt wurde.

 

Da sind die Maschinen in RSA ja moderner als bei NWA. Die müssen auf so moderne “Spielereien“ verzichten.

 

Übrigens solltest du ohne trotzdem die volle Meilengutschrift zugestanden bekommen, auch wenn es bei mir bisher immer nur andersherum war (durch Rerouting MEHR Meilen).

 

Muss ich dann mal probieren. Die Meilen sind bei AZ und da muss ich sowieso noch einiges klären (Skyteam Aktion und DL Flug). Das Problem mit der Prämie hat sich mittlerweile allerdings gelöst, da ich für einen MUC-MXP Flug neben den 1200 Meilen noch 500 Extra für DL codeshare bekommen habe, obwohl bei AZ gebucht. Warum auch immer.

 

 

Ey, Damn, Saginaw ist ein interessanter airport. Ich lebe in Michigan fuer ein Jahr und am 16. Juli geht es von dort zurueck. (…)

 

Die Welt ist klein. Kaum zu glauben, ein a.de Mitglied aus Saginaw. Das mit dem Kaff nehme ich dann natürlich zurück. ;-) Aber ich kannte es wirklich nicht, obwohl meine geographischen Kenntnisse nicht so schlecht sind. Die Bilder aus Detroit fand ich ganz interessant, da mich solche Themen interessieren und ich die zwei Monate auch hauptsächlich abseits der Touristenrouten in suburban USA verbracht habe. Kann mir also schon vorstellen wie es in Saginaw aussieht.

 

Ist bei den Neunern die lezte Reihe auch fensterlos?

 

Ja, die ist auch schon neben den Triebwerken. Ich habe mir zuvor bei der Buchung Plätze 2 Reihen vor den Triebwerken gesichert. Da hat man eine schöne Sicht auf des Triebwerk und kein Hindernis nach unten. Und natürlich den sound. Nur bei meiner kurzfristigen Umbuchung in MDW war nur noch ein Platz direkt hinter der First frei. Eigentlich ein premium seat für status Kunden. Aber mit weniger sound macht es dort nur halb soviel Spaß.

Du fliegst doch dieses Jahr auch noch mit NWA DC-9 oder? Freu dich drauf. Ist ein Erlebnis heutzutage, und ich bin ja doch schon einige oldies geflogen.

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.

×
×
  • Neu erstellen...