coolAIR Geschrieben 2. Juli 2002 Melden Geschrieben 2. Juli 2002 Im Sinne einer kontroversen Diskussion zum Thema hier einige Ausschnitte aus einem Bericht der heutigen FTD. Link: www.ftd.de/ub/di/1014399255545.html?nv=cptn Aus der FTD vom 2.7.2002 http://www.ftd.de/billigflieger " Ryanair jagt Lufthansa kostbare Kunden ab Von Jenny Genger, Hamburg Billigflieger nehmen auch in Deutschland den etablierten Fluggesellschaften - allen voran der Lufthansa - massiv Kunden ab. In den Maschinen der Billigflieger sitzen bereits 48 Prozent Fluggäste die ansonsten Linie gebucht hätten. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie der Bonner Unternehmensberatung Simon, Kucher & Partners. "Von völlig neu entdeckten Kunden, die durch Billigangebote erstmals zum Fliegen kommen, kann keine Rede sein", so Georg Tacke, Airline-Experte der Beratergruppe. Die Kunden der Billigflieger seien oft lukrative Vielflieger, die ein Unternehmen wie Lufthansa halten müsse. Damit wird erstmals eines der stärksten Argumente entkräftet, mit denen Kritiker die Gefahr durch Ryanair und andere Billiganbietern herunterspielen. Bislang hieß es stets, dass die mit ihren Schnäppchenpreisen und teilweise neuen Flugzielen ein ganz neues Kundensegment schaffen. Lufthansa-Chef Jürgen Weber räumte zwar vergangene Woche ein, dass die Billigflieger ihm "den ein oder anderen Kunden" wegnehmen. Allerdings sei die Dimension "nicht dramatisch". " " Doch die Studie, bei der über 230 Fluggäste am Flughafen Hahn, dem deutschen Drehkreuz der irischen Ryanair, befragt wurden, legt eine andere Folgerung nahe. Denn nur ein kleiner Teil der Passagiere sind echte Neukunden: Lediglich 37 Prozent geben an, dass sie ohne die Ryanair-Angebote ihre Reise überhaupt nicht angetreten wären; 15 Prozent hätten stattdessen Bahn oder Auto genutzt. Aber fast die Hälfte wären sonst mit einer großen Linienfluggesellschaft geflogen. Die meisten hätten Lufthansa gewählt oder je nach Ziel auch British Airways, Aer Lingus oder Air France. Nach den ersten Erfahrungen beabsichtigen 57 Prozent der Befragten, in Zukunft häufiger die günstigen Gesellschaften zu nutzen ..." ".. Auch wenn Lufthansa-Chef Weber vorrechnet, dass von 125 Millionen Fluggästen im deutschen Luftverkehr nur 3,4 Millionen - ein Anteil von unter drei Prozent - auf die No-Frills entfällt. Das Segment wächst jedoch rasant. Bislang hat neben wenigen Angeboten von Germania, Buzz und Go hauptsächlich Ryanair dieses Geschäftsfeld in Deutschland besetzt. Während die Iren nur von drei kleinen Regionalflughäfen aus starten, stehen längst stärkere Anbieter in den Startlöchern: Die Deutsche BA bietet das Billigkonzept seit wenigen Wochen von Metropolenflughäfen aus an. 2003 will sie den europäische Marktführer Easyjet übernehmen. Zudem plant der weltweit führende Touristikkonzern TUI, der bereits flächendeckend von den meisten deutschen Flughäfen aus startet, sich im Billigflug-Sektor zu engagieren. " " Deshalb warnen die Bonner Berater: "Obwohl das Angebot der Billig-Anbieter bislang noch recht klein ist, sind die etablierten Anbieter auf Grund der Struktur der abwandernden Kunden stärker betroffen als bisher angenommen", so Michael Schleusener, ein Mitverfasser der Studie. Denn die befragten Passagiere stellten ein wertvolles Umsatzpotential dar: Über 51 Prozent sind Akademiker, 40 Prozent zwischen 25 und 35 Jahre alt. Zudem wiesen sich 27 Prozent durch ihre Vielfliegerkarte von einer etablierten Gesellschaft als häufiger Fluggast aus. "Das sind sehr attraktive Kunden", so Schleusener. Außerdem würden einmal verlorene Kunden bei den No-Frills bleiben. " " Die angegriffenen großen Fluggesellschaften müssten jetzt schnell handeln und gezielt ihre Preise und Serviceleistungen überarbeiten, so die Erkenntnis der Studienautoren. " " Die Lufthansa hat in den vergangenen Wochen in vorsichtigen Schritten ihr Tarifsystem verändert. Doch eine radikalerer Einschnitt ist vorerst nicht zu erwarten. "Die Erweiterung unserer Angebotsqualität als Netzairline hat bei uns Vorrang", erklärte Lufthansa-Chef Weber die Marschrichtung vergangene Woche. " © 2002 Financial Times Deutschland Das Ergebnis der Studie ist in meinen Augen etwas überraschend. Die Erhebungsbasis für die Studie ist schon extrem klein - da wurden gerade mal 230 Personen befragt. Das ist für eine wissenschaftliche Erhebung nicht gerade viel (wobei es freilich auch auf den Erhebungszeitraum ankommt). [ Diese Nachricht wurde geändert von: coolAIR am 2002-07-02 12:31 ]
Axel Geschrieben 2. Juli 2002 Melden Geschrieben 2. Juli 2002 Zweifel an dieser Studie sind angebracht, weil man die 230 people ausgerechnet am Flugplatz Hahn befragt hat. Klar, das man dort niemanden trifft, der einem sagt "Trotz der Billiganbieter fliege ich weiter mit Lufthansa!". Interessanter wäre eine solche Umfrage in Berlin, München, Köln/Bonn usw., wo die Billiganbieter dba und Germania direkt mit Lufthansa konkurrieren. Dort sollte man Fluggäste befragen, ob sie früher Lufthansa geflogen sind, um die "Kundenwanderung" zu belegen. [ Diese Nachricht wurde geändert von: Axel am 2002-07-02 12:56 ]
AvroRJX Geschrieben 2. Juli 2002 Melden Geschrieben 2. Juli 2002 Es gab auch schon einen Lufthansa-Senator, der sich in einem Fernsehinterview nach einem Germani-Flug als solcher zu erkennen gab......... 230 sind nicht so schlecht, weil man statistisch ab einer Stichprobe von 30 ohnehin alles beweisen kann - naja, fast alles....... Das Ergebnis überrascht insofern, als man aus den USA bzgl. Neukunden andere Ergebnisse erwartet hätte. Auch in den Staaten fliegen "Road Warrier" Southwest - oft sogar, weil es bei fast gleich schlechtem Service der Preis geringer ist. Das überrascht also weniger. Die Frage ist, welche Kundengruppe stärker wachsen wird: Airline-Umsteiger, Verkehrsmittel-Umsteiger oder Nicht-Flieger. Ansonsten kann ich mit der besagten Unternehmensberatung vom Namen her nichts anfangen!!!
Gast Geschrieben 2. Juli 2002 Melden Geschrieben 2. Juli 2002 Die Studie, die sicherlich repräsentativ ist, trifft den Nagel auf den Kopf! Die meisten sagen ja, FR fliegen nur arme Leute- ganz im Gegenteil! Auch von bisherigen Beobachtungen kann ich bestätigen, dass sich immer mehr Personen mit Aktentasche und Anzug auf dem Hahn wiederfinden. 2 Punkte sind eigentlich noch zu berücksichtigen: a)einige sind auch aus der Region B) widerum einige wollen gar nicht zum Beispiel nach Mailand, sondern nach Bergamo und sind somit doch schneller am Ziel Doch selbst unter Berücksichtigung des Punktes a) sind selbst Leute dabei, die über 200KM Anreise haben. (vgl. Studie HHN) Insbesondere mittelständige Firmen, welche Beziehungen zu Geschäftspartnern im unmittelbaren Umfeld der FR-Zielflughäfen ab HHN haben, setzen auf diese. Der Preis machts-grade in konjunkturell schwierigen Zeiten!
Gast Geschrieben 2. Juli 2002 Melden Geschrieben 2. Juli 2002 Ach so, Fernsehtipp wie bereits gesagt: Heute, 22:15 Uhr, SWR, Zeichen der Zeit. U.a. ist auch das Thema der Geschäftsreisenden.
AvroRJX Geschrieben 2. Juli 2002 Melden Geschrieben 2. Juli 2002 Repräsentativ????? LOL Was bitte schön ist die Definition einer repräsentativen Umfrage???????? LOL Nein, bitte Paddy0 - versuche es erst gar nicht!!!!!!!!!!!!
Gast Geschrieben 2. Juli 2002 Melden Geschrieben 2. Juli 2002 Lieber AvroRJX, dachte du wolltest nicht mehr antworten??!! Außerdem könnte man 100.000 Leute fragen und das selbe käme heraus- du würdest jeder Studie keinen Gluaben schenken... Diese Infos sind jedenfalls eine Tatsache und sprechen wohl für sich...
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