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Ein kleiner Report: Daytrip Sylt (DUS-GWT-CGN)


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Geschrieben

So, wieder mal ein Tripreport von meiner Seite, doch diesmal gänzlich ohne Bilder. Besten Dank an die Firma Nikon, des Herstellers der Kamera, die mir kurz vor Abflug noch verreckt ist und ich deswegen kein einziges Bild von einem insgesamt doch sehr schönen und interessanten Daytrip zur Hand habe... aber alles der Reihe nach!

 

Heute sollte mich der bis dato günstigste Daytrip meines Lebens (0 € für hin dank AB Top Bonus-Meilen und rund 16 € zurück dank HLX-20 €-Gutschein) ins beschauliche Sylt führen. Los gings Sonntag Morgen am Flughafen Düsseldorf. Viel zu früh traf ich an den Air Berlin Check-in-Schaltern ein und organisierte mir meine Bordkarte für den Flug AB 8660 nach Westerland. Verdutzt schaute die Check-in-Agentin auf den Bildschirm und konnte mich allem Anschein nach nicht auf der Passagierliste finden, ehe ich ihr dann mithilfe der Buchungsbestätigung ein wenig auf die Sprünge half und alles nun doch seinen geregelten Gang ging. Später bei McD. machte meine Cam dann erste Zicken und ich hatte Zweifel, ob sie den Tag noch lebend überstehen würde... Eine Stunde vor Abflug begab ich mich dann in den Sicherheitsbereich B und schlenderte wie gewohnt ein wenig umher. Ein AB-Flug nach Malle (Abflug 11:45 Uhr) wurde schon 40 Minuten vor Abflug zum Boarding aufgerufen, am Gate B79 (AB nach GWT) tat sich hingegen indes nicht sehr viel. Viel zu spät kam die Crew zur schon seit Stunden in DUS rumstehenden Fokker 100 mit der Kennung D-AGPE. Auch was neues: In insgesamt 117 Flügen meines Lebens war es mir bis dato nicht vergönnt gewesen, schon einmal mit diesem doch mittlerweile auch bei deutschen Airlines recht verbreiteten Fluggerät zu fliegen... Premiere also. Freuen wäre zu viel gesagt, aber gespannt dufte man sein! Gegen 15 Minuten vor dem geplanten Abflug war es dann endlich soweit: Boarding! Die auf diesem Flug doch recht zahlreich vertretenen Sylt-Urlauber etwas älteren Semesters erwiesen sich den Tag über als z. T. äußerst penetrant, wollten viele doch überall die ersten sein und so musste ich mich auch hier geschlagen geben und betrat erst als Vierter oder Fünfter den Jet ;-). Trotz der doch für Düsseldorfer Verhältnisse außergewöhnlich guten Buchungslage (92%) ging das Boarding recht zügig vonstatten und so konnte rasch mit dem Push-back begonnen werden. Schnell waren die Reisefön- bis Presslufthammer-ähnlich klingenden Triebwerke angelassen und ab gings zur Bahn 23L. Der Start erfolgte um exakt 12:04 Uhr. Nun mein ganz persönliches Urteil zur Fokker 100: Der Geräuschpegel im hinteren Teil der Kabine ist sehr hoch und in keinster Weise mit modernen Boeing- oder Airbus-Jets zu vergleichen. Liegt wohl an der Nähe der Triebwerke zur Kabine, trotzdem: das ganze wirkt extrem unangenehm, zudem ist die Fokker nicht gerade die formschönste und neu ist auch was anderes... Von innen wirkte zumindest die AGPE doch arg schäbig, war das Tischlein vor mir doch schon halb aus der Verankerung gerissen und die Kabinenfarbe statt weiß oder sanftem beige einfach nur Nikotin-braun.

Nachdem ich das ungenieß und –definierbare AB-Sandwich dankend ablehnte und mich stattdessen lediglich mit einem kühlen Getränk begnügte, begann auch schon der descent auf GWT. Der französische Pilot legte eine saubere Landung hin, bremste jedoch etwas überhart, weshalb mit meine Rückenlehne schon von hinten entgegenkam und mich fast schon an den Vordersitz presste... Fokker halt ;-) Das Vorfeld war mit der doch noch im Vergleich relativ kleinen Fokker praktisch schon zu über 50% voll, deboarding erfolgte zu Fuß zum kleinen Terminal, was wohl von der Größe her noch gerade eben den Vergleich zu deutschen Standard-Wohnzimmern standhalten könnte. Aber dazu später mehr! Ich wartete erst mal vor dem Terminal auf den Bus des gerade erst zum 01.07. eingeführten Airport-Shuttles der SVG (Sylter Verkehrs-Gesellschaft) und fuhr damit für 1,95 € direkt zum Omnibus-Bhf. gegenüber des Hauptbahnhofs der Hauptstadt Sylts, Westerland. Mir fielen sofort 2 große Busse mit der Aufschrift „Inselrundfahrt“ auf, jedoch war ich zu Beginn etwas skeptisch, ich dachte an einen hohen 2stelligen Betrag als Fahrpreis ;-) Das ganze erwies sich dann aber doch noch als relativ günstig, mit 13 € ist man für eine 3stündige Inselrundfahrt dabei! Anstatt erst mal Westerland auf eigene Fast unsicher zu machen, machte ich lieber bei der Fahrt mit und bekam dafür auch noch richtig viel zu sehen, für Westerland sollte später immer noch genug Zeit sein! Also: Die Fahrt führte zunächst durch Wenningstedt und Kampen nach List (Hafen), wo die erste etwas größere Pause eingelegt wurde. Rund eine halbe Stunde hatte man Zeit, sich im Hafengebiet umzusehen und das Flair der nördlichsten Ortschaft Deutschlands zu genießen! Insgesamt aber auch ein relativ kleiner Ort... Weiter gings auf der selben Route zurück, jedoch erst mal in den Osten Ri. Tinnum und dann runter über Rantum nach Hörnum, der südlichsten Ortschaft Sylts. Dort standen einem dann zwei Möglichkeiten offen: Entweder für 3 € eine Kaffeefahrt per Schiff mitmachen oder sich in Hörnum ein wenig die Beine zu verteten. Ich entschied mich für letztere Variante und erkundete Hörnum ein wenig auf eigene Faust. Zunächst am Strand entlang, gings dann ein wenig ortseinwärts bis hin zu einem alten Kriegsopferdenkmal, welches ein wenig versteckt über eine Art Feldweg zu erreichen ist. Zurück gings dann über einen anderen Weg, vorbei am Hafen zurück zum Treffpunkt, wo unser verwaister Reisebus auf die Weiterfahrt wartete, denn auch der Fahrer hatte an der Kaffeefahrt teilgenommen... Damit ging die Tour dann auch schon fast zu Ende, denn es ging auf direktem Wege zurück zu Westerlands Busbahnhof. Insgesamt war die Fahrt nach anfänglicher Skepsis dann doch eher kurzweilig, witzig und interessant, man hat am Rande allerlei Dinge über Sylt, seine Geschichte und aus der Rubrik „Klatsch und Tratsch“ erfahren ;-)

Nach der Fahrt nahm ich mir dann vor, die Hauptstadt Westerland dann doch noch etwas auf eigene Faust unter die Lupe zu nehmen. Ich ging runter durch die Friedrichstraße (Hauptflaniermeile) zum Strand. Interessant: Praktisch alle Geschäfte waren auch am Sonntag geöffnet, es war kein Unterschied zu Wochentagen festzustellen... und das innerhalb Deutschlands!

Wie dem auch sei: Am Strand schlenderte ich etwas entlang und gönnte mir für 2,50 € eine leckere Waffel. Schnell in einem Cafe noch was Bundesliga geschaut, gings nach ca. 1,5 Stunden dann auch wieder zur Bushaltestelle, um den 19:15 Uhr-Bus zum Airport zu bekommen. Auf den Bussen ist GWT übrigens als „Flugplatz“ ausgezeichnet ;-)

19:30 Uhr: Jetzt waren es zwar noch über 2,5 Stunden bis zum Abflug, aber der nächste Bus fuhr mit zu spät, deshalb nahm ich die Wartezeit lieber in Kauf! Exakt 2 Stunden vor Abflug begann dann auch der Check-in... Es gibt in GWT 4 Check-in-Schalter, wovon allerdings immer nur maximal 2 gleichzeitig in Betrieb sein können. Reicht so gerade eben, denn mittlerweile kann sich Sylts Flugplan durchaus sehen lassen... Zwischen 16:30 Uhr und 22:10 Uhr ließen sich hier immerhin 9 Linienmaschinen (von LGW Do328 über LH Regiogurken und AB F100 bis HLX 73G alles dabei) blicken! Trotzdem hat dieser Flughafen mit internationalen Standards ungefähr so viel zu tun wie Angela Merkel mit der Miss World-Preisverleihung... Wie ich dann nach der Sicherheitskontrolle feststellen musste, besteht der einzige Warteraum (logischerweise dann auch nur 1 Gate) aus einem weißen Pavillon, welches auch nicht über eine Heizung verfügt und man nur erahnen konnte, wie sehr man sich hier im Winter wohl den allerwertesten abfrieren mag... Die Ramp-Agentin half übrigens auch beim Boarding als Bordkarten-Einkassiererin aus und fungierte gleichzeitig als eine Art Begrüßungskomitee an der Tür eines jeden ankommenden Jets... verkehrte Welt mitten in Deutschland! Um 21:22 Uhr (nach exakt 42 Minuten Flugzeit, nachdem ich den Start in CGN per Handy dank dem gerade am Airport wartenden HLX4U um 20:40 Uhr live miterleben durfte...) setzte unsere Boeing 737-700 mit der Kennung D-AGEP in GWT auf. Bemerkenswert: Alle Jets starteten in entgegengesetzter Richtung zur Landerichtung – wie ich schon sagte: verkehrte Welt! Das deboarden der 103 Paxe aus CGN dauerte relativ lange, da wieder viel typisches Sylt-Publikum an Bord war (Generation 70 plus) und Gebrechen hier keine Seltenheit waren... Ziemlich zügig allerdings das weitere Prozedere. Von den zwar überaus attraktiven, aber genervt wie nach 2 Abschiebeumläufen hintereinander wirkenden Stewardessen wurde man an Bord begrüßt. Ich sicherte mir direkt mal meinen Lieblingsplatz in der 73G... 27A! Zügig war dann das Boarding mit 102 Paxen beendet und unser Jet machte sich ein letztes mal an diesem Tage auf zur Startbahn... 22:06 Uhr, 4 Minuten zu früh: takeoff! Die Startphase war relativ wackelig, trotzdem ließ sich eine ältere Dame nicht davon abhalten, aufs Klo zu gehen und hätte sich dabei noch fast auf die Nase gelegt! Was soll ich sagen: Landung um 22:51 Uhr auf der Bahn 25 des Köln/Bonner Flughafens. Kurz nach dem deboarden per Treppe machte dann noch ein Mann auf sich aufmerksam, der seine Tasche angeblich auf dem Flug verloren hatte... Wie sich herausstellte, hatte er sie beim Check-in einfach aufgegeben, kein Wunder also, dass sie sich im Handgepäck nicht wieder auffinden ließ ;-)

So, jetzt ist es halb 3 in der Nacht und ich bin doch schon ziemlich müde... noch mal sorry wegen der fehlenden Bilder, aber ich ärgere mich wohl selbst am meisten, es gab nämlich einige wirklich schöne Motive, die ich euch eigentlich hätte zeigen wollen! Hoffe, ich konnte den Report trotzdem einigermaßen interessant gestalten! Für Fragen steh ich natürlich gerne zur Verfügung...

 

Viele Grüße

stekar

Geschrieben

Hallo Stekar,

 

Schön, daß Dir meine 2. Heimat gefallen hat, eine Sache ist in Deinem Report allerdings nicht ganz korrekt:

 

Wie ich dann nach der Sicherheitskontrolle feststellen musste, besteht der einzige Warteraum (logischerweise dann auch nur 1 Gate) aus einem weißen Pavillon, welches auch nicht über eine Heizung verfügt und man nur erahnen konnte, wie sehr man sich hier im Winter wohl den allerwertesten abfrieren mag...

 

Es gibt sehr wohl 2 Warteräume mit Ausgängen im Terminal selber, diese sind jedoch auf die Flugzeuggröße DH1/DH3 und AT4 ausgelegt, so daß man Anfang der Saison das Zelt hinzu gebaut hat. Dieses ist bei kälterem Wetter (wie z.B. am Abend des 1.5.) mit Gasbetriebenen Heizstrahlern ausgestattet.

 

Auch kann durchaus an allen 4 CKI-Schaltern gleichzeitig gearbeitet werden, was wir am 1.5. zumindest bei 3 gleichzeitig auch sehen konnten (2 CKI X3 73G CGN, 1 CKI LH CRJ HAM)

 

Für ein paar Bilder vom Check-In und Terminal verweise ich auf meinen Report vom 2.5. unter

http://www.airliners.de/forum/viewtopic.php?t=31149

 

Wir selber werden im September noch mal mit dem Auto hochfahren und dann über Silvester mit der X3.

Geschrieben

Hallo, stekar87,

mit Bildern sicher interessanter aber auch so ganz ok und gut zu lesen.

GWT kenne ich nur per Zug, mal sehen ob ich das auch mal per Flug ereiche.

Gruß,

Markus (FLIEGER6)

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