Tecko747 Geschrieben 2. Oktober 2006 Melden Geschrieben 2. Oktober 2006 Hier geht’s zurück nach Liverpool… Die Flugzeugtür sollte eigentlich schon geschlossen werden, da kam noch eine Gruppe englischer Fussballfans angerannt und machten es sich in der Kabine gemütlich. Nun war es aus mit der Ruhe. Ein Passagier ging während es Rollvorgangs auf die Toilette und handelte sich dabei einen Riesenärger mit der Stewardess ein. Daraufhin wollte er sich nicht mehr anschnallen und es brach eine große Diskussion aus. Erst ein zweiter Flugbegleiter konnte vermitteln und die Maschine konnte endlich starten. Liverpool (LPL) – Amsterdam (AMS) Easyjet EZY 7007 Boeing 737-700 G-EZJW Auch während des Fluges war einiges geboten. Die Fussballfans rannten alle paar Minuten auf die Toilette und das Flugpersonal hatte alle Mühe mit dem Cateringwagen durch den schmalen Kabinengang zu kommen. Der Geräuschpegel in der Maschine war durch die Gesangseinlagen der Fans ein wenig lauter als sonst :-). Am Biergeruch in der Maschine ganz zu schweigen... Landung auf der benühmten Polder-Sattelitenbahn, bekannt für die endlos langen Rollwege zu den Terminals - da ist man wenn entsprechend Verkehr ist mal gut und gerne 20 Minunten unterwegs. Ankunft im neuen Pier H, der speziell für den Low-Cost-Verkehr ohne Fluggastbrücken gebaut wurde. Auch diesmal sollte es sehr knapp werden. Schließlich musste ich nicht in die Amsterdamer Innenstadt, wo die Züge bis spät in die Nacht in dichtem Takt verkehren, sondern ich hatte mein Hotel im Stadtteil Osdorp reserviert und musste noch einen Bus dorthin bekommen. Doch entgegen meiner Erwartungen herrschte am großen Busbahnhof im Flughafen noch reges treiben und mein Bus der Linie 192 traf bald ein und war nach der Abfahrt noch knallvoll. Viele Passagiere nutzen ihn, um auf die auf der anderen Seite des Flughafens angelegten Langzeitparkplätze zu kommen. Nach gut 30 Minuten erreichten wir Osdorp. Viele Plattenbauten, viele Einwanderer und einige Jugendcliquen, die auf der Straße rumlungerten. Eine nicht gerade einladendes Ambiente um Nacht um halb eins um zu seinem Hotel zu laufen - zumal Amsterdam eine sehr hohe Kriminalitätsrate hat. Aber gut - Augen auf und durch. Nach gut 15 Minuten Fußmarsch hatte ich gut versteckt zwischen Plattenbauten das Golden Tulip dann gefunden, checkte ein und ging bald darauf schlafen. Am nächsten Morgen machte ich bei strahlendem Sonnenschein einen kleinen Fussmarsch zur U-Bahnstation Lelylaan, kaufte mir ein Tagesticket und fuhr von dort aus zur Amsterdam Arena. Die Heimstädte von Ajax Amsterdam. Eröffnet 1996, eines der ersten Stadien Europas der neuen Generation. Ohne Laufbahn, verschießbares Dach, keine Zäune zwischen Spielfeld und den Zuschauerrängen, 52.000 Sitzplätze. Um das Stadion herum ein ganz neuer Stadtteil entstanden. Außerdem findet dort jährlich die berühmte Sensation statt. Eines der größten Indoorevents für elektronische Musik. Später fuhr ich mit der U-Bahn weiter zum Hauptbahnhof mit seiner herrlichen Bahnhofshalle. Leider ist der schöne Bahnhofsvorplatz mit Wasserfront derzeit eine große Baustelle. Es wird kräftig gebuddelt. Bis 2012 entsteht quer durch die Stadt die neue Nord-Süd-Strecke der U-Bahn. Hinter dem Bahnhofsplatz stieg in eines der bereitstehenden Boote und machte erstmal eine Grachtenrundfahrt. 6,50 Euro - sehr zu empfehlen. So lässt sich die niederländische Hauptstadt prima auf dem typischen Wasserweg erkunden. Über 100 km erstreckt sich das hufeisenförmig angeordnete Grachten-Netz durch die Stadt. Am Goldenen Bogen stehen prachtvolle Stadthäuser. Mahlerisch: Der Beginenhof ist das ruhende Herz der Stadt. Anne-Frank-Haus – Dort entstand das berühmte Tagebuch. Heute werden dort Ausstellungen über Rassismus und Antisemitismus gezeigt. Über 300 Coffeeshops stehen in Amsterdam – und ziehen Freunde der "weichen Drogen" aus ganz Europa an. Königliches Palais Blumen, Blumen und nochmals Blumen Am Abend fuhr ich mit der Straßenbahn und dem Bus zurück zum Flughafen. Typisch Holland – Windmühle Kurz vor erreichen von Europas viertgrößtem Flughafen machte ich noch ein kurzer Stopp an Europas wohl bekanntestem Spotter-Mc-Donalds. Interessant: Der Flughafen wird dort nicht durch einen Zaun, sondern durch einen kleinen Wassergraben abgetrennt. Verwunderlich, dass es hier keine Sicherheitsbedenken gibt. Der Flughafen Amsterdam gehört sicher zu den passagierfreundlichsten Airports in ganz Europa. Scheinbar endlose Laden- und Geschäftsstraßen ziehen sich durch die Terminals, sodass einem auch bei längerem Warten keine Langeweile aufkommt. Viele kleine Pluspunkte machen das Reisen dort sehr angenehm. Eine große, derzeit sogar kostenlose Besucherterasse befindet sich auf dem Dach eines Abfertigungsgebäudes. Diesmal stand eine kleine Premiere für mich an. Mein erster Flug mit dem englischen Erfolgsflieger FlyBe stand an. FlyBe hat sich auf Low-Cost mit Turboprop-Maschinen spezialisiert und bedient meinst solche Plätze, die mit dem Fluggerät von Ryanair und Easyjet nicht angeflogen werden können - mit großem Erfolg. Anders als bei den oben genannten, gibt es bei FlyBe fest zugewiesene Sitzplätze. Hier geht’s bald weiter nach Southampton
FLIEGER6 Geschrieben 2. Oktober 2006 Melden Geschrieben 2. Oktober 2006 Hallo, Tecko747, ich dachte, daß ich bei meinem Besuch in Amsterdam vor zwei Monaten einiges gesehen habe. Aber Deine Bilder bringen doch wieder Neues. Ist Amsterdam das Paradies für die englischen Fussballfans?. Ich hatte so eine Horde auch an Bord auf meinem EZY Flug von AMS nach STN. Interessanter Report, schöne Bilder, freue mich schon auf Flybe, Gruß, Markus (FLIEGER6)
IL62 Geschrieben 2. Oktober 2006 Melden Geschrieben 2. Oktober 2006 Eine interessante Europareise hast du da gemacht. Danke für die schönen Berichte, auch die beiden ersten Teile. Weckt schöne Erinnerungen an eine ähnliche Loco Europatour mit meiner Freundin vor 2 Jahren. In Amsterdam hast du ja richtig gutes Wetter gehabt. Bei mir gießt es immer aus Kübeln, wenn ich in der Stadt bin. ,-( Zu den berühmten Wassergräben in AMS, habe ich mir beim photographieren an den Bahnen auch schon Gedanken gemacht. Man hat ja irgendwie die Assoziation Zaun = sicher, kein Zaun = muss unsicher sein im Kopf. Aber ich denke in der Realität ist es weitaus aufwendiger einen Wassergraben zu überwinden als einen Zaun und somit machen sie durchaus Sinn. Außerdem ist es an der Polderbahn einfach traumhaft. Wie ist den in AMS der neue Loco Terminal. Letztes Jahr war ich nach dem Check In im Non-Schengen Bereich zu den gates fast 30 min unterwegs. Sind die Flieger jetzt direkt am neuen Terminal abgestellt? Freue mich schon auf Southampton und Flybe. Von Ersterem kenne ich nur den Flughafen und die Umgehungsautobahn, mit letzterer bin ich vor 3 Jahren geflogen als aus British European gerade der Loco Flybe wurde.
Tecko747 Geschrieben 2. Oktober 2006 Autor Melden Geschrieben 2. Oktober 2006 Wie ist den in AMS der neue Loco Terminal. Letztes Jahr war ich nach dem Check In im Non-Schengen Bereich zu den gates fast 30 min unterwegs. Sind die Flieger jetzt direkt am neuen Terminal abgestellt? Ein neues Terminal ist es eigentlich nicht. Man checkt im Terminal ein und geht dann einen laaaaangen Fussweg zum neuen Pier H, den man offiziell erst 30 Minunten vor Abflug betreten darf. Am Eingang des neuen Piers befindet sich auch die Sicherheitskontrolle. Bauweise schlicht und zweckmäßig ohne den gewohnten AMS-Komfort. Nicht besonders komfortabel: an meinem Abfluggate, das wie die anderen auch im Keller ist, gab es gerade mal 5 Sitzplätze. Der Rest musste stehen - hat nun wie Maschine 35 Minunten Verspätung kann die Steherei schnell unangenehm werden.
FLIEGER6 Geschrieben 2. Oktober 2006 Melden Geschrieben 2. Oktober 2006 In diesem Bereich, nach der Sicherheitskontrolle, gibt es nicht mal eine Toilette. OK, die Paxe werden erst eingelassen wenn der Flieger praktisch schon geparkt ist, sollte aber dann doch etwas nicht funktionieren, retour und nochmals Sicherheitskontrolle.
IL62 Geschrieben 3. Oktober 2006 Melden Geschrieben 3. Oktober 2006 Danke für die Infos. Habe mir jetzt auch mal einen Plan angeschaut. Ich dachte, dass der neue „Terminal“ nicht nur zur Abfertigung dient, sondern auch zum Check In, dass die langen Wege etwas kürzer werden.
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