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[TRIP REPORT] Ibiza for one day


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Das hier ist die Fortsetzung des Ausflugs nach Stuttgart, es ist Donnerstagmorgen, irgendwann gegen kurz nach zwei in der Früh.

Ich liege mehr recht als schlecht auf einer Bank im Frankfurter Airsidebereich und laut meinem Wecker hätte ich eigentlich noch ein bisschen zu schlafen. Schließlich soll es mich schon in Bälde nach Ibiza führen. Doch eine Familie mit zwei Kindern befindet, dass der Penner auf der Bank schon genug geschlafen hat und macht es sich in meiner Nähe gemütlich – und beginnt so was ähnliches wie ein Frühstück. Die Kinder scheint die unmenschliche Zeit nicht zu stören und lärmen, dass an Schlaf nicht mehr zu denken ist. Was bleibt mir also anderes übrig, als mich unter nuschelnden Protesten zu verziehen und langsam Richtung Check-In zu schlurfen.

Frankfurt zeigt sich auch zu dieser nachtschlafenden Uhrzeit schon sehr busy, zahlreiche Charter fliegen diverseste Ziele im Süden. Beim Condor Check-In ist schon ein bisschen was los, aber elegant fädle ich mich an der Gepäcks-Durchleuchtung vorbei zum Schalter. Wenigstens keine Wartezeit und während verzweifelte Familienväter noch mit den 40kg-Spielzeug-für-die-Kinder-Koffern kämpfen, versuche ich einzuchecken. Tja, versuchen ist der richtige Ausdruck, denn leider bin ich offenbar nicht bei einer Buchung Vor- und Nachnamen zu unterscheiden (…).

Nach einiger Zeit schafft es der (wirklich!) sehr kompetente Check-In-Mitarbeiter, der für die Uhrzeit echt sehr freundlich war, mich einzuchecken und meine Unfähigkeit zu kompensieren – lustig fand ich nur, dass ich dann tatsächlich die ganze Zeit mit verdrehten Namen unterwegs war (Boardingkarte,…).

Um dieses Erlebnis zu verdauen, ging’s mal zum großen M um ein wenig was im Magen zu haben und im Halbschlaf dann Richtung Gate. Die Zeit bis zum boarden hab ich dann eh mehr geschlafen als gewacht und irgendwann bin ich dann auf den Flieger getaumelt *g*.

 

 

5. Oktober 2006

DE 4738, FRA – IBZ

Boeing 757-300, D-ABOC

 

Da der Flug doch recht gebucht war, machte ich mich auf zweieinhalb Stunden Sardinen-Büchsen-Feeling gefasst. Zielstrebig auf zu meinem Sitzplatz und mir ausgemalt, wer sich neben mir platzieren würde. Ein ebenso verrückter Daytripper wie ich? Eine Familie mit drei schreienden Kindern? Zeternde Pensionisten? Nichts von dem. Sollten die Check-In-Mitarbeiter, die an diesem Morgen in Frankfurt bei Condor waren, das jemals lesen, mein Dank sei mit euch.

Aufgrund irgendeines Zufalles (hab ich nach der Nacht am Flughafen wirklich so asozial in der Früh ausgesehen…?) blieben beide Plätze neben mir frei und ich war weit und breit der einzige mit einer ganze Dreier-Reihe für mich. Glück muss man definitiv haben…

Ich machte es mir, überrascht vom eigentlich ganz annehmbaren Sitzabstand auf meinem ersten 757-Flug, bequem und fiel Sekunden nach dem Take-Off in einen tiefen Schlaf.

Unterbrochen wurde der am Weg gen Ibiza nur durch das Service, wobei sich in etwas folgender Dialog entspann:

„Möchten der Herr ein Brötchen?“

„Häh, wie, was?“

„Ob sie ein belegtes Brötchen möchten oder etwas zu trinken?“

„Häh…schnarch!“

Vielen Dank an dieser Stelle für die echt freundlichen und verständnisvollen Flugbegleiter an Board. ;-)

Kurz vor der Landung erwachte ich dann halbwegs ausgeruht und noch vor Sonnenaufgang erreichten wir Ibiza. Während die TUI- und Neckermann-Meute noch auf ihr Gepäck wartete, steuerte ich bereits zielstrebig die Bus-Haltestelle für den Bus in die Stadt an. Sogar mit Fahrplan! Und pünktlich! Da fehlt einem ja glatt das Spanien-Feeling ;-)

Mit der Sonne erreichten wir Ibizas gleichnamige Hauptstadt, wo ich mir es mal am Hafen ein bisschen gemütlich machte und die fantastische Morgenstimmung genoss (wer bis hier noch nicht eingeschlafen ist, bekommt auch Bilder zu sehen!):

 

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Nachdem ich halbwegs fit war, machte ich mich auf den Weg, die Stadt zu entdecken. Das Flair um diese Uhrzeit war einfach wunderbar, noch keine Leute unterwegs, nur einige Einheimische. Von Touristen noch nichts zu sehen, machte ich mich durch das Fischerviertel, vorbei an den bekannten Clubs zur Altstadt hinauf.

 

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Völlige Ruhe gegen halb acht in Ibiza

 

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Morgenstimmung

 

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Amnesia…

 

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…und Space…

 

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…im Kleinformat, offenbar Bars oder Werbeläde. Die Eingänge der richtigen Clubs hätte ich doch etwas effektvoller erwartet... (danke an Tecko747, der meinen Irrtum korrigiert hat)

 

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Im Fischerviertel

 

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Land’s End am Hafen

 

In einigen Bögen spazierte ich durch das untere Fischerviertel in die höher gelegene Altstadt. Die Stadt zeigte sich im Morgenlicht von ihrer besten Seite, niemand, der die Ruhe störte bis auf einige Katzen und Einheimische am Weg in die Arbeit. So eine Touristeninsel hat in der Nachsaison absolut ihren Reiz, im Sommer bei 35° stell ich’s mir nicht mehr ganz so schön vor – aber so war es perfekt.

Einige morgendliche Impressionen aus der langsam erwachenden Stadt:

 

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Von oben quasi, wo sich die Kathedrale der Altstadt befindet, bot sich dann eine fantastische Aussicht in alle Richtungen – das sind die Momente, für die man unbequemen kurzen Schlaf am Flughafen in Kauf nimmt, für die man sich viel zu früh aufquält um sich in ein Flugzeug zu zwängen…

 

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Hafen

 

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Blick über die Festungen und die Altstadt

 

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Im Hintergrund der Flughafen, an der Küste die…äh…formschönen Hotels

 

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Aussicht in das überraschend grüne Landesinnere

 

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Vorne die alten Mühlen, hinten die, na ja, architektonisch nicht ganz so glanzvollen Hotels

 

Entlang der Stadtmauer und durch die Festung, die übrigens auf diversen Schautafeln sehr gut erklärt und in sogar für mich (man beachte Uhrzeit und meinen Zustand) verständlichen Texten erläutert war, ging es dann wieder Richtung Hafen.

 

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Alte Häuser in rauen Mengen, aber eigentlich alles sehr gepflegt und sauber

 

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Einer der alten Verbindungsgänge durch die Festungsmauer

 

Nach einem gemütlichen Mittagssnack (Sandwich mit Jambon ruled einfach!) am Hafen, erklomm ich den Bus zurück zum Flughafen. Wenigstens das war mal kompliziert – zuerst Ticket im Kiosk kaufen, dann zum Bus – natürlich alles nur auf spanisch angeschrieben und irgendwo winzig klein. So kommt man wenigstens mit netten Spanierinnen ins Gespräch *g*.

Mit Spotten am Flughafen ist’s ohne Mietwagen nicht viel, so musste ein Fenster bei den Gates herhalten – der Traffic war aber äusserst spärlich und kam nicht über die diesmal spanischen Standards (IB, JK, UX) hinaus.

 

5. Oktober 2006

IB 8111, IBZ – PMI

Dash 8-300, PH-DXA (ops. by Air Nostrum, A/C aber von Denim Air)

 

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Mit diesem Hobel ging es von Ibiza nach Mallorca, das Foto stammt dann aus Mallorca.

 

Mein bis dato mit Abstand kürzester Flug (knapp 140 km), führte in der Dash den kurzen Hüpfer übers Meer nach Mallorca. Da es keine zeitmäßig günstige Verbindung nach Wien zurück gab, musste es das Routing im spanisch-österreichischen (FlyNiki) Konglomerat sein.

Die Crew des Iberia- (aber eigentlich von Air Nostrum auf einer Demim-Maschine) Fluges war selten unmotiviert, aber für die paar Minuten war das auch recht egal. Lustig find ich ja nur, dass diese Haselnüsse verteilt werden, aber man nichts zu trinken bekommt. Da erstickt man ja halb… *g*.

 

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Blick zurück auf den formschönen (*hüstel*) Flughafen Ibiza

 

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Salzgewinnung auf Ibiza

 

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Blick auf die Hotelanlangen nahe der Hauptstadt

 

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Kurz vor der Landung, die mallorquinische Küste

 

Eigentlich hatte ich vorgehabt, die Zeit bis zum Heimflug nach Wien zu überbrücken, indem ich nach Palma hineinfuhr – aber zwei Tatsachen ließen mich davor zurückschrecken. Zum einen der Busfahrplan, der eine immense Anzahl an Haltestellen bis zum Zentrum aufwies und zudem nur alle halbe Stunden verkehrte, zum anderen setzte pünktlich zum meinem Ausstieg aus der Maschine strömender Regen ein, der sich für längere Zeit über dem Gebiet hielt. Und bei Regen durch Palma latschen wollte ich auch nicht unbedingt, so las ich mich durch meine zahlreichen Zeitungen und Bücher, beobachtete das Transfer-Durcheinander des AB-Drehkreuzes und ließ mich von den den Air Nostrum-FBs in Sachen Uninspiriertheit nichts nachstehenden AB-Check-In-Mitarbeitern einchecken.

 

5. Oktober 2006

HG 9139, PMI – VIE

Airbus A320-200, OE-LEE

 

Zeit war’s für den letzten Flug der zwei Tage. Die Maschine gesteckt voll, aber offenbar meinte es jemand gut mit mir an diesem Tag – wieder blieb der Platz neben mir frei, was mich und einen japanischen Tourist (??? Wie auch immer der dorthin kam…) sehr freute und wir uns so ziemlich als einzige an Board etwas ausbreiten konnte. Via Italien und Slowenien ging es in einem kleinen Bogen Richtung Heimat, wo ich durchaus geschlaucht ins Bett fiel - zwei echt schöne Tag hinter mir, das Museum in Stuttgart und der Spaziergang durch Ibiza, zwei echte Highlights.

(Ich hoffe, es hat dem einen oder anderen gefallen!)

 

Edith hat meinen Airline-Irrtum (thx to DennisT) und meinen Club Faux-Pas (thx to Tecko747) ausgebessert

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Wieder ein sehr interessanter Bericht von Dir. Als ich letztes Jahr im August dort war, war es schon deutlich voller. Wobei man auch sagen muss, dass nach den langen Nächten Ibiza generell lange ausschläft, bis es wirklich wach wird.

 

Die "Clubs", die du fotografiert hast, sind in Wirklichkeit wahrscheinlich Ticket- oder Souvenierläden. Das Space liegt nahe dem Flughafen direkt im Endanflug inkl. mit tollem "Düssendonner-über-der-Tanzfläche-Gefühl".

Das Amnesia liegt an der Landstraße zwischen Ibiza-Stadt und San Antonio.

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