Manxxx Geschrieben 18. Oktober 2006 Melden Geschrieben 18. Oktober 2006 [Tripreport] HAM-MUC-GRZ-FRA-HAM Um nicht nur immer von den Berichten der Anderen hier zu profitieren, möchte ich von meinem Ausflug ins steirische Graz am 30.09./01.10. erzählen. Lustigerweise war ja zur selben Zeit auch jemand aus diesem Forum dort und hat seinen Bericht verfasst. Aber ich denke, doppelt genäht… Bereits im Jahre 2001 hatte ich im Rahmen eines Blinddates eine ‚Grazie’ kennenlernen dürfen; sah jedoch von der Stadt nichts, da wir damals sofort nach außerhalb fuhren. Diesmal lockte mich ein LH RTF-Angebot zum etwas längeren Verweilen ein. Da ich gern sehr rechtzeitig am Fliegehafen eintreffe, war auch am Sonnabend noch Zeit, sich in der kleinen Hamburger Business-Lounge dem Genusse von Schaumwein und Salzstangen hinzugeben. Es war angenehm ruhig dort und die meisten Plätze verwaist. Pünktlich zum Einsteigen fand ich mich dann bei B40, also ganz hinten links, ein. LH 047 HAM-MUC D-AIQA A 320-200 (neue Bestuhlung) Boarding: ab 13:18 Startzeit gemäß Flugplan: 13.35 Abgehoben um: 13:50 Mitgeteilte Flugzeit: 1:05 Landung: 14:47 Schon auf der Buchungsmaske zu Hause fiel mir die doch recht knappe Umsteigezeit von 40 Minuten auf. Knapp meine ich in Bezug auf die Gepäckumladung. Okay, ich als arroganter Snob brauche eben auch schon für eine Übernachtung meine Sprühfönwelle und das feuchte Toilettenpapier, ergo gibt es aufzugebendes Gepäck. Mangels mir passender Alternativen buchte ich das dann auch so… Eilte mit Stechschritt nach der Landung in MUC von G 32 nach G 17, wo die brummige ATR schon fleißig geentert wurde. LH 3642 MUC-GRZ (durchgeführt von Contact Air) D-ANFH ATR 72-500 Boarding: ? um 15.05 waren sie schon dabei Startzeit gemäß Flugplan: 15.30 Abgehoben um: 15:38 Mitgeteilte Flugzeit: 1:05 Landung: 16.39 Frei nach dem Motto ‚Leichter abheben ohne Gepäck’ machte ich am Band in Graz dicke Backen und musste feststellen, daß ich ohne Sprühfönwelle würde zurechtkommen müssen. Die wirklich engagierte und freundliche L&F-Dame überreichte mir tröstend das (u.a. Zahncreme/-Bürste, XXL-Schlafhemd und Wattestäbchen enthaltende) Survivalkit von Lufthansa und versprach, mich noch am Abend anzurufen, wenn sie wisse, wo mein Trolley sich befinde. (Tat sie zwar nicht, aber das war nicht so schlimm). Ich habe es zwar schon einmal geschrieben, daß ich die Seite http://www.toandfromtheairport.com/ ziemlich klasse finde, wenn man erfahren möchte, wie man vom Flughafen in die Stadt kommt, wiederhole mich aber gern noch einmal, für alle, die sie noch nicht kennen. Dort sieht man auch, daß es niedliche kleine Minibusse gibt, die gelegentlich ins nahe gelegene Grazer Zentrum fahren. Den Fahrplan gibt es hier: http://www.verbundlinie.at/busbahnbim-ausk..._00u613_j06.pdf Ein Tipp: Auch wenn man nicht beabsichtigt, viel mit dem ÖPNV zu fahren: Die 24-Stunden-Fahrkarte für z. Zt. 3,70 Euronen ist auch für die Schlossbergbahn gültig! Der Kleinbus kam wie erwartet, ich sprang hinein und wurde bis zum Jakominiplatz, dem wichtigsten Knotenpunkt für den öffentlichen Nahverkehr gebracht. Von dort waren es nur ein paar wenige Schritte zu meinem Hotel GOLLNER, das meine Buchungsseite der ersten Stunde www.ratestogo.com teurer als schließlich opodo anbot. Nach einer ersten Schmunzelei über den Türhänger und einer Erfrischung mit meinen bescheidenen Möglichkeiten machte ich mich noch magenknurrig auf einen kurzen Stadtrundgang, bevor die Dunkelheit einbrach. Landete irgendwann in einer Maredo-Zweigniederlassung und ließ mir im Freien internationale Fleischspezialitäten auffahren. Gesättigt trat ich unbejackt aber nicht frierend den Heimweg ins Gollner an. Soviel zum vorletzten Tag meiner Grazreise Zweiter Tag: Recht gut besucht präsentierte sich der Frühstückssalon des Gollner-Hauses, und bis auf das angebrannte Rührei war auch alles nach meinem Geschmack, so daß ich direkt danach Abschied nahm, um bis zum Abflug am frühen Nachmittag noch etwas von der Stadt zu sehen. Ziemlich vorn in der Herrengasse begegnet man der Stadtpfarrkirche, schon um 1440 begonnen als kleine Fronleichnamskapelle Eigentlich interessieren mich Kirchen quasi wenig, also weiter… Lustige duftige Maronenröstereistände kreuzen den Weg Ich ging dann die Herrengasse weiter und stieß auf die nächste Sehenswürdigkeit, das Landhaus – obwohl ich zuerst den Eingang verpasste Der Innenhof mit Besuchergruppe Drei Arkadengänge übereinander Wirklich interessant war auf der rechten Seite der Herrengasse eine Sonderausstellung. Bevor ich mir hierzu einen Wolf schreibe: und hier sind die Zombies, gefertigt aus PU-Schaum und diversen Metall/Computerschrottabfällen Nicht zu übersehen ist auch das Rathaus aus dem 19. Jh. am Hauptplatz Beherzt schritt ich die Herrengasse trotz dieses Zombieschockers weiter voran. Generell findet man in Graz ganz schnell abseits der Hauptstraße schöne kleine Gänge und Innenhöfe Letztlich dürstete es mich natürlich nach dem Schlossberg (mein Vorredner war selbstverständlich ebenfalls dort). Man kann den beschwerlichen (ja, es war heiß) Fußweg zum Aufstieg wählen oder es sich mit der Bahn gemütlich machen -> und hier zahlte es sich aus, daß ich die günstige 24-Stunden-Verbundfahrkarte wählte, die auch hier gilt. Bevor ich aber darüber berichte, noch etwas zur Mur-Insel: Die Murinsel wurde 2003 errichtet, als Graz Kulturhauptstadt war. Der New Yorker Künstler und Designer Vito Acconci hat nach einer Idee des Grazers Robert Punkenhofer ein 50 Meter langes und 20 m breites Gebilde auf der Mur errichten lassen, das neben einem kleinen Amphitheater und einem Kinderspielplatz auch ein Café beinhaltet. Von beiden Seiten der Mur ist der schwimmende Ponton über einen Steg erreichbar. Bei Nacht sieht das Ganze natürlich besonders beeindruckend aus, aber davon habe ich keine Bilder. Für sehbeeinträchtigte und blinde Menschen gibt es ein grob vereinfachtes Tastmodell und einen schmalen Pfad direkt am Wasser, gut geeignet zum Trimm-Traben, dem Laufen ohne zu Schnaufen Aber nun zurück zum Schlossberg. Es gibt hinauf wie hinunter mehrere Möglichkeiten. Die Treppen, den gläsernen Lift oder die Bergbahn. Da meine Tageskarte ja wie erwähnt galt, entschied ich mich für die Fahrt mit der Bahn. Oben wehte dank des knuffigen Wetters ein wunderschönes laues Lüftchen, die Aussicht war toll und zur Entspannung hätte ich es noch viel länger ausgehalten Blick nach Westen Richtung Mur: Oben gibt es u.a. noch eine Art Amphie-Arkadentheater und natürlich den Uhrturm Treppab ist bekanntlich einfacher und so wählte ich einen der möglichen Fußwege (den Felsensteig) nach unten zum Startpunkt des Aufzugs. Ein niedliches Gemengelage aus Honoratioren und keuchenden Asiaten kam mir von unten entgegen. Zwischendurch konnte ich diese schöne Spätsommeratmosphäre einfangen. Auf den Bänken saßen vereinzelt lesende Menschen und genossen den Frieden des Tages Kurz vor Ankunft am unteren Ende des Felsensteigs eine auf den Lift wartende Besuchergruppe Endlich wieder unten angekommen ! Falls es jemanden interessiert: Hier startet auch die unterirdische Märchengrottenbahn – nicht nur was für Kinder – ich hatte leider nicht mehr genug Zeit. Hier der Link: http://www.graz.at/cms/beitrag/10029325/356383/ Ich schaute nun schon etwas häufiger auf die Uhr, um ja nicht den Minibus zum Thalerhof zu verpassen. Aber es war noch genug Zeit, um etwas durch die Gassen zu schlendern. Wie wäre es z.B. mit diesem leckeren Törtchen als Mitbringsel ? In der Nähe vom Jakominiplatz gibt es den Marienlift, eine recht lustige Sache. Nach Einwurf eines kleinen Obolus (okay, off topic, aber ich mag das Wort so und hier die Erklärung: http://de.wikipedia.org/wiki/Obolus kann man sich direkt neben der Mariensäule auf etwa 18 m Höhe begeben und quasi in Augenhöhe mit der Madonna eine neue Perspektive auf die Innenstadt gewinnen. Mein Minibus kam dann auch ziemlich pünktlich und br8e mich zum Flughafen Thalerhof Da war doch noch was !? Ja, mein Gepäck ! Es stellte sich heraus, daß es mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit mit dem kommenden MUC-Flieger eintreffen sollte. Da ich keine Lust hatte, extra den Trolley entgegenzunehmen und gleich wieder aufzugeben, übertrug ich diese Aufgabe dem Bodenpersonal und musste dafür nur einmal unterschreiben – war das allzu gutgläubig ? Na, am Ende kam das Köfferchen wohlbehalten in HAM an. Auch praktisch so ein unbenutztes Gepäckstück: kann man gleich für den nächsten Ausflug benutzen Ich verbrachte noch eine geraume Zeit im Abflugbereich, kaufte natürlich etwas Kürbiskernöl und ein paar Pullen Schlumberger und wartete auf das Einsteigesignal. Das kam dann auch mit 20minütiger Verspätung und wir bestiegen füßig die 737-300 nach FRA LH 3633 GRZ-FRA D-ABED 737-300 Boarding: ab 14:30 Startzeit gemäß Flugplan: 14.20 Abgehoben um: 14:53 Mitgeteilte Flugzeit: 1:10 Landung: 16:02 Ich hatte mich mit instinktiv zuckendem, unkontrollierbarem Meilenverbrennfinger für ein Upgrade entschieden und landete insofern auf Platz 3A. Insgesamt hatte sich außer mir noch ein Paar in die C „verirrt“, sonst war alles frei. Ein leckeres Porzellantellergeschmause mit zweierlei Brötchen, freiem Nebensitz, geschmackvollen, marinierten Geflügelspießen, Käse, Schinken, Paprika und einem deliziösen Mandelpudding und zwei Mozartkugeln stellte die Verpflegung dar. Als Trunk wählte ich Sekt und Orangensaft Nun, der Zauber hatte nach einem guten Stündchen sein Ende und es fehlte nur noch der Anschluß von Frankfurt nach Hamburg, der sehr unauffällig verlief. LH 022 FRA-HAM D-AIRN A 321-100 Boarding: ab 17:20 Startzeit gemäß Flugplan: 17.40 Abgehoben um: 18:02 Mitgeteilte Flugzeit: 0:50 Landung: 18:43 Dies war mein erster Reisebericht hier. Nächster Ausflug: TRD 27.-29.10.
Tecko747 Geschrieben 18. Oktober 2006 Melden Geschrieben 18. Oktober 2006 Kompliment. Sehr schöner Bericht!
f0zzyNUE Geschrieben 18. Oktober 2006 Melden Geschrieben 18. Oktober 2006 schön zu lesen, was mir heute abend anschauen hätte können :-) bin noch bis freitag früh in graz, aber der kunde hat mich weit ausserhalb von graz untergebracht - im courtyard marriott ... ist zwar ein schönes hotel, aber man kommt ohne auto nur mit dem taxi in die stadt - eine strecke 20€. da hab' ich mich dafür entschieden, für das "gesparte" taxigeld lecker im hotelrestaurant zu essen :-) morgen bin ich schlauer - und fahre nach dem kundentermin nicht gleich ins hotel, sondern bleib' gleich in der stadt - will auch auf den schlossberg :-) der CHris
Gardermoen Geschrieben 18. Oktober 2006 Melden Geschrieben 18. Oktober 2006 Lustigerweise war ja zur selben Zeit auch jemand aus diesem Forum dort und hat seinen Bericht verfasst.Hallo Manxxx,das war ich! Danke für die tollen Fotos, steirische Erinnerungen werden wieder wach... Bei Nacht sieht das Ganze natürlich besonders beeindruckend aus, aber davon habe ich keine Bilder.Fassen wir unsere beiden Tripreports zusammen, dann siehst Du die Murinsel auch bei Nacht :)
Manxxx Geschrieben 18. Oktober 2006 Autor Melden Geschrieben 18. Oktober 2006 Ich weiß :-) Demnächst lande ich sogar in Oslo-Gardermoen. Ist das Zufall, oder hast Du eine besondere Affinität zu Norwegen ?
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