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[Tripreport] Kurzer Sprung nach Bornholm


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Geschrieben

Ein kleiner, feiner Tripreport, der mich einerseits auf eine Insel in der Ostsee, andererseits in die Geburtsstadt der europäischen Industrie führen sollte – da die Ziele doch sehr unterschiedlich sind, habe ich den Report in zwei Teile geteilt, dies hier ist der erste Streich.

Da ich in der glücklichen Lage bin, meine Termine zum Teil selber zu koordinieren, versuche ich, diese so oft wie möglich mit meiner Affinität zur Aviatik zu kombinieren, und mit Hilfe interessanter Routings zum Ziel zu kommen. Leider war dies hier eher schwer möglich, denn ein vielleicht eher selten bereistes Reiseziel war meine Enddestination – die dänische Insel Bornholm, gelegen in der Ostsee, unweit der schwedischen Küste.

Da im Winter lediglich Flüge von Kopenhagen (Cimber Air und Danish Air Transport) nach Bornholm fliegen, buchte ich (zwecks Meilenkontoaufbesserung) den Flug hin via Berlin mit der Airline aus ebendieser Stadt, dann sollte es am nächsten Tag nach Manchester weitergehen. Von Kopenhagen würde mich Cimber Air auf die Insel bringen, leider konnte ich den Konkurrenten DAT nicht miteinbinden.

(Bitte nicht über die teilweise mit Rahmen versehenen Bilder wundern – ich habe nur ein wenig herumprobiert.)

 

 

Nach dem üblichen morgendlichen Stress befand ich mich alsbald an Bord der D-ABDA auf dem Weg in Richtung Berlin.

 

VIE.jpg

Guten Morgen am Flughafen Wien

 

13. November 2006

AB 8359, VIE-TXL

Airbus 320-200, D-ABDA

 

Ein ganz normaler Air-Berlin-Flug auf einem ganz normalen A320 an einem ganz normalen Montagmorgen – ich denke, mehr gibt’s dazu nicht zu sagen.

 

Hoppegarten.jpg

Im Anflug auf Berlin-Tegel ein kleiner Blick auf die Pferderennbahn Hoppegarten

 

Umsteigen in Berlin, oder besser gesagt in Tegel, ist immer ein etwas eigenartiges Prozedere. Es gibt keinen Transitbereich, nur wenig Geschäfte, in denen man die Zeit totschlagen kann. Für einen Sprung in die Stadt ist der Weg zu kurz, der Burger King bietet auch nicht unbedingt Unterhaltung für längere Zeit, die Besucherterasse geschlossen, bleibt nur die Möglichkeit, ein paar Fotos von Tegel zu machen. Der Flughafen strahlt ohnehin eine ganz eigene Faszination auf mich aus – es ist dieser Nicht-Charme, der ihn so eigenartig macht. Man fühlt sich nicht willkommen, hat nirgends die Möglichkeit sich bequem zu setzen und streunt eigentlich nur ziellos in der Wartezeit umher, nur, um sich endlich vor dem Gate breit machen zu können – und jedem, der vorbeigehen möchte, im Weg zu stehen. Dennoch geht, vor allem bei schlechtem Wetter, diese Unnahbarkeit vom Gebäude aus, die sonst kaum ein Flughafen bieten kann.

 

Tegel1.jpg

 

Tegel2.jpg

 

Tegel3.jpg

Tegler Impressionen

 

Die Zeit ging trotzdem vorüber, nach dem Passieren der Sicherheitskontrolle überraschte mich ein weiß-grüner Anblick vor dem Gate – die in Diensten der dba stehende D-AGEB sollte uns 60 Passagiere nach Kopenhagen bringen.

 

13. November 2006

AB 8092, TXL-CPH

Boeing 737-300, D-AGEB

 

 

Die Flottenvereinigung dürfte also schon recht gut funktionieren – eine Passagiere waren allerdings durchaus verwirrt, da nirgendwo auch nur ein kleiner Hinweise zu sehen war, dass man jetzt quasi in einem Flugzeug von Air Berlin sitzen würde. Nachdem allen Leuten versichert wurde, dass man auch wirklich nach Kopenhagen unterwegs sei, ging es dann auch schon in Richtung der dänischen Hauptstadt – ist ja nur ein kurzer Hüpfer über die Ostsee.

Am dortigen Flughafen angekommen hatte ich erstmal überhaupt keine Ahnung, wo ich für die Inlandsflüge eigentlich hinmüsse.

Auf der großen Anzeigetafel im Transferbereich prangt zwar mein Flug – aber ohne Gate oder sonst eine Information. Nun gut, die Infotafeln schwiegen sich aber über den Check-In für Flüge der Cimber Air aus – erst nach circa 15 Minuten des Suchens, gelang es mir zu ergründen, dass die Party wohl im Terminal 1 abgehen würde. Äh, ja…und wo ist das? Ein kleiner Hinweis tauchte dann doch noch auf und ich machte einen dummen Fehler – unter dem Motto „die paar Meter machst du doch zu Fuß“ marschierte ich außen (!), also im Freien (!!) los – bei waagrechtem Regen und gefühlten minus 5 Grad eine schlechte Idee. Vor allem als der wohlig warm wirkenden Shuttle-Bus an mir vorbeizog, bezichtigte ich mich einiger unschöne Dinge.

In dem IKEA-Terminal (genau so sieht das Terminal 1 nämlich aus) gibt es genau einen Check-In-Schalter für alle Flüge – viele Airlines sind es ja nicht, die innerdänisch unterwegs sind – SAS, Sterling, Cimber Air und Danish Air Transport.

Nach einem leckeren Smörgasbröd ging es dann schon zum etwas verspäteten Boarding – ein wenig geriatrisch war mir anbetrachts meiner Mit-Passagiere zumute. Ich vermochte den Altersschnitt vermutlich um etwa 30 Jahre zu senken, ich tippe mal auf Kuraufenthalte oder einfach Leute, die nach Kopenhagen für Erledigungen fliegen. Angesichts von Returnpreisen ab etwa 50 € kein Wunder.

 

13. November 2006

QI 625, CPH-RNN

ATR 72, OY-CIN

 

Ein beeindruckender Flug, der mitten durch eine Wolkenfront über der Ostsee führte. Service wurde keines durchgeführt, dafür war der Flug zu unruhig. Cimber hat Free-Seating, um mir das richtige ATR-Feeling zu gönnen, nahm ich recht nahe den Propellern einen Platz ein. Sehr freundliche Flugbegleiterinnen machten den kurzen Flug sehr angenehm, erst kurz vor der Landung durchstießen wir die Wolkendecke und landeten leider schon im Dunklen auf Bornholm, unweit der Hauptstadt Ronne.

Eigentlich hatte ich geplant nach dem erledigten Business-Teil etwas durch Ronne zu streifen, doch das Wetter ließ nichts dergleichen zu – Wind, Regen und Kälte ließen mich das Taxi zurück zum Flughafen dirigieren. Dieser ist so ein typische Regional-Airport – kleiner Warteraum, ein kleines Restaurant, Touristen-Info, Mietwagen-Büro und zwei Check-In-Schalter. Einer für DAT, einer für Cimber Air. Wobei vor allem letztere wesentlich stärker auf dem Flughafen dominieren – bei bis zu sechs täglichen Verbindungen im Winter nach Kopenhagen kein Wunder…

 

Ronne1.jpg

Gepäcksannahmeraum

 

Ronne2.jpg

Warteraum

 

Ronne3.jpg

Na ja, der Versuch, den Flughafen von außen zu fotografieren…

 

Ich finde es immer nett, wenn so kleine Flughäfen von wenigen Leute unterhalten werden – es gibt eine Dame von Cimber Air, die offenbar für die Stationsleitung und das Check In verantwortlich ist, einen Security-Mann, der das Handgepäck checkt und das war’s dann auch schon – irgendwie nett, dass es „so“ heutzutage auch noch funktioniert.

 

13. November 2006

QI 644, RNN-CPH

ATR 72, OY-CIN

 

Der Warteraum füllte sich recht gut, quer über das Vorfeld ging es (leider wieder) zur OY-CIN, die uns zurück nach Kopenhagen brachte. Diesmal sogar mit Service, welches immerhin aus etwas Schokolade (sehr lecker!) und Wasser bestand.

Mit dem Zug ging es dann noch für mich zum Zleep-Hotel nahe dem Flughafen, welches bei den horrenden dänische Hotelpreisen zwar eine günstige, allerdings qualitativ bedingt empfehlenswerte Unterbringung war – mehr als eine Nacht würde ich dort nicht wohnen, allerdings bei zwei Sternen sollte man nicht allzu viel erwarten.

Der nächste Tag sollte mich dann nach Manchester bringen – mehr dazu später…

Geschrieben

Hallo, BorisWie,

schöner Report, über Bornholm habe ich hier noch nicht viel gelesen.

Ebenso Cimber.

Nicht schlecht wenn man Business und Interessen so schön verbinden darf.

Die Sache mit den Bildern ist schon etwas speziell, na ja, wenn es gefällt!.

Gruß,

Markus (FLIEGER6)

Geschrieben

Ne wat 'n Ding!

 

Als ich im Mai in CPH war hab ich im Zleep übernachtet und bin mit der OY-CIN für eine Nacht nach Bornholm rüber :D Da kommen wieder Erinnerungen hoch - Herrlich.

 

In Ronne hat's übrigens gleich am Hafen 'n nettes kleines Hotel, der Name fällt mir leider grad nicht wieder ein. Das war jedenfalls mein Beweggrund rüberzufligen da ich mit Hotel und Flug nur etwa 10€ mehr als für eine Übernachtung in CPH gezahlt habe.

Geschrieben

netter Tripreport...und für Berliner, die in ihren Flughafen vernarrt sind und sich seit 30 Jahren heimisch drin fühlen interessant zu erfahren, welche in s/w Bildern ausgedrückte Abweisung Fremde dort fühlen können... Uff! ;-)

Geschrieben

@ DAP: nicht falsch verstehen, ich mag Tegel absolut. Er hat so etwas herrlich anachronistisches an sich. Aber es sind so viele Details, wo man sich fragt, wie man so planen kann. Bestes Beispiel ist der Hindernislauf durch die Warteschlange der Gates, die Tatsache, dass man für jeden Flug einzeln beim Gate einchecken muss etc.

Aber cool, dass es so Retro-Flughäfen mit besonderem Flair immer noch gibt - nüchteren 08/15-Glasbauten gibt es ohnehin schon viel zu viele.

 

@ Reifel: Beschwören kann ich's nicht, aber ich denke es war DI-Crew mit AB-Futter.

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