larsen Geschrieben 13. Dezember 2006 Melden Geschrieben 13. Dezember 2006 Hallo Zusammen, bis jetzt habe ich hier immer nur mitgelesen, mich nun aber entschlossen, auch einen Trip-Report zu schreiben. Da ein Trip-Report eigentlich nicht geplant war und es schon etwas her ist, kann ich leider nicht mehr mit genauen Uhrzeiten, Registrierungen oder mit Fotos aufwarten, denke aber, es ist trotzdem ganz interessant. Das Ganze fand statt am 14.09.03 abends mit Swiss von DUS via ZRH nach JNB und weiter mit South African nach CPT. Am Vormittag waren meine Frau und ich noch ganz entspannt. Die Koffer waren gepackt, und ich fuhr noch mal zum Supermarkt, um ein wenig Reiseproviant zu kaufen, da in Economy das Essen meines Erachtens doch recht knapp bemessen ist. Im Auto traf mich dann der Schlag, als ich im Radio hörte, dass der Flughafen Düsseldorf wegen einer Bombendrohung gesperrt ist. Also schnell nach Hause, Fernseher an, und so verfolgten wir die weitere Entwicklung. Mein Vater, der uns zum Flughafen bringen wollte, wurde sofort zu uns beordert, so dass wir sofort starten können, wenn sich die Lage entspannen sollte. Aber der Flughafen blieb erstmal geschlossen. Ich versuchte die angegebenen Telefon Hotllines zu erreichen, hatte aber das Gefühl, dass die auch nur n-tv sehen, und auch nicht mehr Infos hatten wie ich. Gegen späten Nachmittag wurde dann gemeldet, dass der Betrieb nach und nach wieder aufgenommen wird. Wir also rein ins Auto und ab die Post. Laut Verkehrsfunk war der Autobahnzubringer nach DUS vollkommen dicht, und so schlugen wir uns sozusagen von hinten durch die Innenstadt zum Flughafen durch, welchen wir dann auch erreichten. Am Check In der Swiss eine Riesenschlange!! Prima, dachte ich, der Nachmittags-Flug nach Zürich ist natürlich gestrichen worden und jetzt balgen sich ne Menge Leute, um die paar Plätze. Da wir mit ermäßigten Tickets für Reisebüromitarbeiter unterwegs waren, sah ich uns schon als erste stehen bleiben. Aber Swiss war pfiffig und hat kurzerhand einen A320 (von Swiss Sun) anstatt des geplanten Avro oder der Embraer nach DUS geschickt und so war für alle ein Platz verfügbar. Letztendlich begann das Boarding für den ZRH Flug ungefähr zur selben Zeit, wie das Boarding der Maschine nach JNB in Zürich. Ob das mit dem Umsteigen oder mit dem Koffer in Zürich noch passt, konnte mir in DUS kein Mensch sagen. O.K. , schaun `mer mal. Dann ging es mit dem Bus zur hinterletzten Vorfeldposition schon kurz vor dem IC-Bahnhof und wir stiegen ein. Man erklärte uns noch mal (auch um sich selber ein wenig auf die Schulter zu klopfen), dass man extra einen A320 eingesetzt hat, dass genug Sprit und das ganze Catering-Zeugs schon in Zürich geladen wurde und dass die Crew den Flieger selber gereinigt hat (Ryanair Stewardessen sagen jetzt , ja und?), damit man so schnell als möglich wieder Richtung Zürich starten kann. Nach dieser Ansage gab es dann Applaus und ich gebe zu, diesmal habe auch ich im Flieger geklatscht (das erste und bis jetzt einzige Mal). Während des Fluges wurde dann durchgesagt, dass die Maschine nach Johannesburg und, wenn ich mich recht erinnere, auch der Flieger nach Buenos Aires auf jeden Fall in Zürich auf uns warten werden. Ich war erstmal beruhigt und genoss einen ausgezeichneten Nudelsalat, den es, da Swiss gerade das neue Servicekonzept „Essen muss bezahlt werden“ einführte, noch umsonst gab. Mit dem Anflug auf Zürich schlug dann allerdings Murphys Gesetz gnadenlos zu. Weiß der Geier warum, aber zu dieser späten Stunde drehte der Vogel erstmal in die Warteschleife ein, obwohl ich mir nicht vorstellen konnte warum so spät am Abend noch so viel Verkehr in ZRH sein soll. Nun gut, letztendlich landeten wir. Da wir im Jahr zuvor dieselbe Route geflogen sind, wusste ich, dass man zu Fuß nur ca. 3 Minuten von einem Gate zum anderen braucht, aber was machte die Maschine??!! Zielstrebig taxelte sie zum neuen Terminal E anstatt zu A wo die Maschine nach JNB stand. Also noch eine Verzögerung. Kurz vor dem Andocken blieben wir dann erstmal stehen. Nichts tat sich. Wieder eine Durchsage, dass es ihnen furchtbar Leid tue, aber die Fluggastbrücke hat einen Defekt, man bittet noch um ein paar Minuten Geduld. Mein Adrenalinspiegel stieg wieder an. Dann „Stunden später“ raus aus dem Flieger und mit einem Affenzahn, wir und ca. 10 andere Leute, Richtung Terminal A, und schon tat sich eine neues Problem auf, denn leider war zu dieser späten Stunde der Zugang zu diesem Terminal Shuttle Zugbahnhof vom Hausmeister schon abgesperrt worden. Das darf doch nicht war sein, dachte ich, und wir alle drückten wie die Vollidioten auf jeden Notfallknopf der sich in der näheren Umgebung finden ließ. Endlich kam dann auch jemand, ich glaube irgendein Kantonspolizist, und sperrte uns auf. Wir erreichten unser Gate, der Flieger war noch da. Welch ein Glück. Ich fragte eine Dame von Swiss, ob sie denn wüsste, ob unsere Koffer auch mit kommt. Die Antwort war: Wollen wir es hoffen! Gut, war letztendlich auch eine dumme Frage von mir, dafür gibt’s halt eine dumme Antwort. Wir stiegen ein, zwei Leidensgenossen ließen sich gleich vorne in der Business in ihre Sessel fallen, wir mussten leider weiter ganz nach hinten durch, kritisch beäugt von ca. 250 anderen Passagieren und erreichten die letzten beiden noch freien Plätze. Schweiß überströmt ließen wir uns nieder, machten es uns im Rahmen der Economy-Möglichkeiten gemütlich und schnallten uns an. Koffer ja oder nein, war mir egal. Wir saßen im Flieger nach Südafrika, das war die Hauptsache. Kurz nach dem Start kam dann jemand von der Crew und servierte uns erstmal einen Cognac. Oh Mann, das war genau das, was ich brauchte. Herzlichen Dank, für diese Aufmerksamkeit. Swiss stieg und stieg in meiner Anerkennung. Der weitere Flug verlief nach Schema F. Über Zentralafrika wachte ich aus dem Halbschlaf auf, da ich spürte, wie die Maschine ständig hin und her kurvte. Ich guckte aus dem Fenster und sah ein bombastisches Gewitter. Riesige Wolkentürme, plötzlich durch die Blitze hell erleuchtet und wir im Zick-Zack mitten durch. Ein gigantisches Schauspiel. Landung in Johannesburg dann mit ordentlicher Verspätung, durch die Passkontrolle und dann Warten am Gepäckband. Die Nervosität stieg wieder an, aber unsere Koffer waren da!!! Wenn wir mit Air France geflogen wären, läge unser Gepäck wahrscheinlich noch immer in Charles de Gaules herum, aber das ist ein anderes Thema. Swiss war endgültig bei mir auf der Gewinnerseite. So, jetzt hieß es wieder Tempo, denn man muss in JNB zu Fuß zum Domestic Terminal wechseln. Wir hatten noch ca. 30 Minuten Zeit bis unser Flug nach CPT ging. Da in Südafrika jeder sehen muss, wie er über die Runden kommt, bieten einem vor dem Internationalen Terminal jede Menge Leute an, gegen ein kleines Entgelt die Klamotten zum Domestic Terminal zu tragen. Eigentlich begegne ich solchen Dienstleistungen sehr kritisch, da ich hinter jeder Ecke Abzocke vermute, aber jetzt war es mir egal. Ich drückte dem hilfsbereiten Geist unsere Koffer in die Hand und wir preschten los. 25 Minuten vor Abflug standen wir am Check In der SAA. Auch für diese Strecke hatten wir Agententickets, und da hier die Differenz zwischen Economy und Business nur 20 Euro betrug, haben wir uns die Business geleistet. Die Dame am Check In mahnte uns zur Eile, und versprach uns, dass das Gepäck schon mitkommen würde. Lounge konnten wir natürlich knicken, schade eigentlich, denn wenn schon Business, wollte ich das ganze Programm mitmachen. Aber egal. Jetzt konnten WIR es uns vorne bequem machen, und auch wenn der Flug nach CPT nur zwei Stunden dauerte, war es sehr komfortabel, da ich extra einen Flug mit dem Airbus A340 mit Langstrecken Bestuhlung herausgesucht hatte. Ankunft Kapstadt, Koffer waren da, Mietwagen übernommen und drei Wochen herrlichen Urlaub verlebt. Noch kurz zur Rückreise: Gleicher Weg, South African von CPT nach JNB und dann mit Swiss via ZRH nach DUS. Diesmal hatten wir in Johannesburg etliche Stunden Aufenthalt. Meine Frau erklärte mich zwar für bekloppt, aber was hättet ihr gemacht? Kurzer Übergang in JNB mit einer 08/15 Boeing 737, oder ein paar Stunden Wartezeit, dafür aber mit einer brandneuen A340-600 mit flachen Betten? Na eben!! In Johannesburg haben wir uns am Flughafen noch ordentlich den Bauch voll geschlagen (knappes Essen in Economy) und für die nötigte Bettschwere noch zwei große Bier getrunken. Leicht angesäuselt dann zum Swiss Gate, wir konnten bereits in Kapstadt für Düsseldorf durchchecken, und „Pling“ – Upgrade in Business! Swiss strahlte in meinem Herzen wie ein heller Stern. Nur doof, dass ich pappsatt war. Jetzt noch mal das volle Schlemmerprogramm, dazu etliche Gläser Wein, Cognac, Kaffee, das ganze Pipapo. Ich kämpfte während des gesamten Rückfluges gegen ziemlich starkes Sodbrennen an, aber das war es wert. Die ganze Geschichte ist jetzt doch ziemlich lang geworden, hoffe aber, sie war recht unterhaltsam. Jedenfalls gebe ich sie im Freundeskreis gerne mal zum Besten. Auf Wunsch auch mehrfach.
enet Geschrieben 13. Dezember 2006 Melden Geschrieben 13. Dezember 2006 Ein paar Bilder wären schön gewesen, aber vielleicht schaffst du ja noch welche online zu stellen?
larsen Geschrieben 13. Dezember 2006 Autor Melden Geschrieben 13. Dezember 2006 Leider gibt es keinerlei Fotos, da die digitale Fotographie erst letztes Jahr bei mir Einzug gehalten hat. Normale Fotos habe ich leider auch nicht gemacht, worüber ich mich jetzt grenzenlos ärgere. lg Lars
Rini Geschrieben 13. Dezember 2006 Melden Geschrieben 13. Dezember 2006 Da wird man ja echt neidisch... Schade, dass es keine Bilder gibt, die hätte ich echt gerne gesehen ;) Lg, Rini
flieg wech Geschrieben 13. Dezember 2006 Melden Geschrieben 13. Dezember 2006 hm...also mein Neidfaktor haelt sich in Grenzen...immerhin war der Hinflug schon ein ganz schoener Stress.... BTW. wie fandet Ihr eigentlich cape town und was habt Ihr genau gemacht!
larsen Geschrieben 14. Dezember 2006 Autor Melden Geschrieben 14. Dezember 2006 Kapstadt ist toll. Die Lage am Meer, den Tafelberg im Hintergrund ist einmalig. Es gibt tolle Bed & Breakfast Unterkünfte , super Restaurants zu erschwinglichen Preisen. Wohnviertel mit riesigen Villen. Aber natürlich gibt es für europäische Verhältnisse auch unbeschreibliche Armut. Vom Flughafen in die Innenstadt fährt man kilometerweit an Slums entlang. Nach Geschäftsschluss bzw. nach Einbruch der Dunkelheit sollte man die Innenstadt nicht mehr betreten. Man braucht auf jeden Fall einen Mietwagen. Tagesausflüge sind möglich in die Weingegend um Stellenbosch, auf die Kap Halbinsel zum Kap der Guten Hoffnung, oder im September/Oktober zum Wale Beobachten nach Hermanus. Man kann dort die Wale von Land aus sehen. Sensationell. lg Lars
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