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US-Fluggesellschaften schreiben im 2. Quartal rote Zahlen


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NEW YORK (dpa-AFX) - Belastet durch das unverändert schlechte Geschäft mit Geschäftskunden und Urlaubsreisenden erwarten Analysten von den in dieser Woche anstehenden Quartalsbilanzen der US-Fluggesellschaften zumeist enttäuschende Zahlen. Während die Branche bereits vor dem 11. September unter der Rezession und demüber Jahre aufgebautenÜberangebot gelitten hat, belasteten nach den Anschlägen von Washington und New York der starke Nachfragerückgang und gestiegene Sicherheitskosten die Budgets.

Nach Ansicht von Joe Nadol von JP Morgan erholt sich die Nachfrage langsamer als bislang angenommen."Da die Statistiken weiterhin nur eine lustlose Erholung zeigen, bleiben wir bei unserer Überzeugung, dass der aktuelle Abwärtstrend noch längere Zeit bestehen bleiben wird."Die steigenden Auslastungszahlen verdankten die Unternehmen sinkenden Preisen und einem reduzierten Angebot. Im Mai sei die Zahl der in der Mojave-Wüste geparkten Flugzeuge zwar kräftig um 70 auf 2.075 Stück zurückgegangen. In der Mehrheit der Fälle seien jedoch Jahrzehnte alte Maschinen verschrottet worden.

Von den großen Unternehmen haben bislang lediglich US Airways Group Inc.und die United-Airlines-Mutter UAL Corp.Antrag auf die Bankbürgschaften der US-Regierung gestellt. Nach intensiver Lobbyarbeit der Luftverkehrsbranche hatte der Kongress insgesamt 15 Milliarden US-Dollar als Nothilfe bereit gestellt. 5 Milliarden davon wurde als direkte Geldspritze genutzt, 10 Milliarden sollten als bestehenden Krediten gelten oder aber als Anleihen und Bürgschaften den Fluggesellschaften dienen.

Susan Donofrio, Luftfahrtanalystin der Deutschen Bank sieht die Ertragslage vor allem von drei Faktoren belastet: Die Ticketpreise seien nicht gestiegen, während der Wettbewerb im unteren Preissegment schärfer werde. Zudem seien wichtige Details zur Sicherheit auf den Flughäfen bislang ungeklärt."Wir sind zusätzlich davonüberzeugt, dass die Branche finanziell angeschlagen, auf lange Sicht jedoch nicht gebrochen ist."In diesem Sommer rechnet die Expertin nicht mit kräftigen Kursaufschlägen bei den Luftfahrtaktien.

Mit ihrer Bilanz für das zweite Quartal wird Continental Airlines Inc.am Dienstag den Zahlenreigen eröffnen. Analysten erwarten einen Verlust von 75 Cent je Aktie, nach einem Gewinn je Aktie von 74 Cent im Vorjahr. Bei AMR Corp.wird ein Quartalsverlust von 2,99 Dollar erwartet, nachdem das Unternehmen vor 12 Monaten 68 Cent verloren hatte. Das Unternehmen legt am Mittwoch seine Zahlen vor.

Delta Air Lines Inc.soll das Quartal Analysten zufolge mit einem Minus von 1,39 Dollar je Aktie abschließen. Im Vorjahreszeitraum hatte der Verlust bereits 1,03 Dollar betragen. Einzelheitenüber den Geschäftsverlauf will das Unternehmen am Donnerstag veröffentlichen.

Verlustreich dürften die vergangenen drei Monate auch für US Airways Group Inc.verlaufen sein. Auf 3,28 Dollar je Aktie wird der Quartalsverlust geschätzt, nach einem Verlust von 36 Cent im Vorjahr. Trotz einer Bürgschaftüber 900 Millionen Dollar ist das Unternehmen von der Insolvenz bedroht. Außerdem wird bei Northwest Airlines Corp.nach einem Minus von 65 Cent im Vorjahreszeitraum ein Verlust von 1,21 Dollar vermutet. Bei Southwest Airlines Co.sollte sich der Gewinn je Aktie gegenüber dem Vorjahr von 22 auf 11 Cent halbieren.

Analysten zufolge soll UAL Corp.am Freitag schließlich einen Quartalsverlust von 7,13 Dollar je Aktie bekannt geben. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch 5,5 Dollar pro Anteilsschein eingebüßt. Im Vormonat hatte UAL bei der Regierung eine Bürgschaft für 1,8 Milliarden Dollar beantragt./FX/so/zb/sh

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: LTU am 2002-07-16 07:16 ]

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