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Gründe für die Steuerung mit dem "Tiller"


pilotbenjami

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

ich habe mich vorhin hier ein bisschen im Forum durchgelesen und habe gelesen, dass die größeren Flugzeuge per Tiller am Boden gesteuert werden. Das wusste ich bisher noch nicht.

Jetzt frage ich mich, warum denn am Boden in den meisten Fällen mit dem Tiller gesteuert wird und man nicht einfach die Seitenruderpedale so benutzt, wie bei den kleineren Motormaschinen.

Ich habe schon gelesen, dass der Ausschlag des Bugrades bei Benutzung der Seitenruderpedale nur wenige Grade (etwa 7°?, je nach Flugzeugtyp) beträgt und starke Richtungsänderungen nur mit dem Tiller möglich sind.

Wieso ist das denn so konstruiert und nicht so, dass nur die Pedale verwendet werden?

 

Gruß,

Benjamin

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Naja stell dir mal vor voller Ruderausschlag wäre auch voller Nosegearausschlag. Dann hättest du bei Takeoff Roll ein kleines Problem wenn du mal korrigieren müsstest und das macht er ja auch. Der Ausschlag wäre viel zu groß und es bestünde die Gefahr, daß der Flieger von der Bahn rutscht.

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Ja, das kann ich mir vorstellen. Danke!

 

Wird nicht auch beim takeoff das Bugrad fixiert, so dass eine Steuerung nur noch über das Seitenruder möglich ist? Oder bewegt sich das Bugrad leicht mit, wenn man die Pedale tritt?

 

Und bei einer Landung mit Seitenwind, wenn der Pilot das Seitenruder benutzt, was passiert denn, falls beim Aufsetzen das Pedal leicht gedrückt ist? Dreht sich da das Bugrad um wenige Grade mit oder bleibt es starr?

Das würde mich noch interessieren.

Danke schonmal!

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Nein das Nose Gear bewegt sich nicht mit. Sobald das Nosegear ausgefedert ist, wird das Nose Gear mechanisch zentriert und der Hydraulik Druck wird nicht mehr zu den Zylindern weiter geleitet. So ist es zumindest beim Jumbo. Bei anderen Fliegern wird es ähnlich sein.

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Alles klar, danke! Und die Ausfederung, wird die durch den Piloten getätigt? Ist da ein Knopf am Tiller?

 

Und wenn ich dich richtig verstanden habe, ist also eine Steuerung bei takeoff und landing nur über das Seitenruder möglich, oder? Also kann man nur ab höheren Geschwindigkeiten (ca. 80 Knoten?) eine Korrektur vornehmen, oder?

 

 

Benjamin

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Und dazu doch noch eine letzte Frage :-)

 

Wenn jetzt das Bugrad ausgefedert ist, heißt das, dass es sich überhaupt nicht mehr bewegen lässt oder einfach nur, dass man es vom Cockpit nicht mehr ansteuern kann? Denn eigentlich sollte es sich ja (zumindest meiner Ansicht nach) bewegen können, denn wenn man die Maschine mit dem Seitenruder korrigiert und das Bugrad starr bliebe, wäre das ja nicht gut.

Jedenfalls stelle ich mir das so vor.

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Ausgefedert ist das Nose Gear wenn es in der Luft ist. Schwerkraft zieht den unteren Teil des Nosegears nach unten. Im Zyilnder wird dann das Nosegear zentriert und lässt sich nicht mehr bewegen. Des weiteren wird die Hydraulik zum Nose Gear im Air Mode abgeschlatet, damit der Zylinder nicht gegen das zentrierte Nosegear arbeitet. Beim Take Off funktioniert die Nose Gear Steuerung ganz normal. 7° sind ja nicht sooo viel und der Kutscher tritt ja auch nicht voll ins Ruder sondern macht nur kleine Bewegungen zum korrigieren.

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Ein Tiller ist ein kleines Rad, mit dem die Piloten das Bugrad steuern können. Es befindet sich teilweise auf beiden Cockpitseiten, teilweise auch nur auf der Seite des Captain.

Schau dir am Besten bei www.airliners.net ein paar Cockpitbilder an, da wirst du es schnell entdecken.

 

Gruß,

Benjamin

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Es ist Typenabhängig. Beim A300-600 und beim A310 geht das Nose Wheel über die Ruderpedale maximal 6.5 Grad in beide Richtungen. Also ein voller Ruderauschlag von 30 grad schwenkt das Nose Gear um maximal 6.5. Wenn Du auf der Bahn per Ruder korrigierst, kommt auch das Nose Wheel immer ein Stück mit. Das ist aber sehr gering, weil Du das Ruder auf der bahn meist nur relativ gering auschlagen musst, um gegenzusteuern...

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Das Nosegear wird nicht von der Schwerkraft ausgefedert sondern vom Federbein das einerseits Öl zur Dämpfung (wie auch beim Auto der stoßdämpfer) hat und Stickstoff der als "Feder" dient (eine Technik die Citroen z.b. auch in einigen Modellen angewendet hat).

 

Zentriert wird es mechanisch in "gerade aus" damit es im Fahrwerkschacht reinpasst und die Hydraulik wird dafür ebenfalls abgesperrt zur Lenkung, dies kann einerseits elektronisch gesteuert in Airmode oder mechanisch beim ausfedern passieren.

Allerdings, keine regel ohne ausnahme, bei der 757-300 gibt es diese deaktivierung in dem sinne nicht, hier kann das Bugrad immer ausgelenkt werden wenn das Fahrwerk ausgefahren wird, wird erst deaktiviert wenn der gearhandle außerhalb von down ist und die Zentrierung im ausgefederten Federbein kann überdrückt werden. Dies ist aber der einzige flieger den ich kenne der das hat, boeing hatte damals wegen der länge angst ;)

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Ja, Ausnahmen scheint es immer irgendwo zu geben. :-)

 

Aber wenn die Ausfederung nicht über die Schwerkraft geht, woher merkt denn das Bugrad, wann es ausgefedert werden soll? "Spürt" das Bugrad die Schwerkraft und setzt daraufhin einen Mechanismus in Bewegung, der die Ausfederung bewirkt oder funktioniert das anders?

 

Benjamin

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Ja, Ausnahmen scheint es immer irgendwo zu geben. :-)

 

Aber wenn die Ausfederung nicht über die Schwerkraft geht, woher merkt denn das Bugrad, wann es ausgefedert werden soll? "Spürt" das Bugrad die Schwerkraft und setzt daraufhin einen Mechanismus in Bewegung, der die Ausfederung bewirkt oder funktioniert das anders?

 

Benjamin

 

Die Frage ist doch oben beantwortet. Das ganze ist wei ein großer Gasdruckstoßdämpfer. Hebt der Flieger ab, wird das Fahrwerk entlastet, und der im Fahrwerk vorherschende Überdruck drückt das Federbein nach unten.

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