EDFW Geschrieben 11. Juni 2007 Melden Geschrieben 11. Juni 2007 Willkommen zurück! Zu Teil 1:http://www.airliners.de/forum/viewtopic.php?t=37732 und zu Teil 2:http://www.airliners.de/forum/viewtopic.php?t=37823 Nach einer weiteren Nacht in Buenos Aires und etwas Shopping am nächsten Vormittag, machte ich mich mittags mit dem Taxi auf den Weg zum Stadtflughafen Aeroparque für meinen Flug nach Salta. AEP-SLA(Salta) 15.05.2007 4M 4110 STD: 16.50 Uhr; STA: 18.50 Uhr Gecancelled Als ich den modernen Check-In Bereich betrat, fielen mir sofort die mit Plakaten verhängten Schalter von LAN Argentina auf. Ein genauer Blick auf die Monitore bestätigte meinen Verdacht; aufgrund des Streiks( der, wie sich später herausstellte noch zwei Tage dauern sollte) waren alle LAN Argentina Flüge gecancelled. Also stellte ich mich in die Schlange, die sich vor dem ebenfalls verhangenen LAN-Kundenbüro gebildet hatte. Nach ca. 15 Min sammelte ein Mitarbeiter die Pässe der Reisenden nach den einzelnen Destinationen geordnet ein, und verschwand damit zum Büro von Aerolineas Argentinas. Weitere 30 Minuten später kam die erlösende Nachricht: Ich war auf einen Aerolineas/ Austral Flug nach Salta umgebucht worden. AEP-SLA 15.05.2007 AU 2458 MD-88; LV-VGC Sitz 26E STD: 17.40 Uhr; STA: 19.45 Uhr ATD: 17.50 Uhr; ATA: 19.45 Uhr Das Check-In war schnell erledigt und ich hielt glücklich meine Bordkarte in den Händen; glücklich zum einen deshalb, weil ich doch noch nach Salta kommen würde, und zum anderen deshalb, weil die Aerolineas/Austral Inlandsflotte mit 737-200 und MD-80 doch die interessanteren Flugzeugtypen bietet. Nach dem ich ziellos durchs sehr moderne und hübsch anzuschauende Terminal gestreift war, begab ich mich durch die Sicherheitskontrolle, um noch etwas zu essen. Der Wartebereich im Aeroparque Durch die großen Glasfenster hatte man einen prima Blick über das Vorfeld, die LAN Airbusse standen untätig an ihren Fingergates, während die Aerolineas/ Austral Flotte im geschäftigen Nachmittagstreiben war; die restliche Zeit bis zum Boarding wollte ich eigentlich mit Fotografieren verbringen, doch kaum hatte ich meine Kamera gezückt, stürmte ein Sicherheitsmann auf mich zu und verbot mir, irgendwelche Fotos zu machen. Deshalb blieb es dann auch bei ein paar schnellen Fotos des Vorfeldes und des Terminals. Im Hintergrund sind diverse abgestellte Flugzeuge bankrotter Airlines zu sehen, die dort vor sich hingammeln. Das Boarding begann dann um 17.25 Uhr am Gate 5, mit dem Bus wurden wir dann zu unserem Flieger gebracht. Ich stieg über die hintere Tür ein und suchte mir meinen Fensterplatz. Wie erwartet war der Flieger zu 100% ausgelastet, so dass es etwas länger dauerte, bis schliesslich alle sassen und das Handgepäck verstaut war. Das Flugzeug selber zeigte sein Alter deutlich, der Sitzbezug war ziemlich verschlissen, manche Stellen der Verkleidung waren getapt, aber ich war einfach nur glücklich meine Reise wie geplant fortsetzen zu können. Mit etwas Verspätung rollten wir zur Bahn 31 und erhoben uns dann in die Dämmerung. Die einzige Information zum Flug, die verständlich war, war die Flughöhe von 32000 Fuss, der Service bestand aus einer Snackbox und einer Cola. Über dem Rio de la Plata In Salta landeten wir pünktlich auf der Bahn 20 und rollten zum Gate 1, einem Fingergate; nach kurzer Wartezeit aufs Gepäck gings mit dem Minibus zu meinem zentral gelegenen Hotel, wo ich ein Sechserzimmer für mich alleine hatte. Die nächsten zwei Tage verbrachte ich in Salta, leider regnete es fast die ganze Zeit, so dass von der tollen Landschaft aufgrund der tiefhängenden Regenwolken nur wenig zu sehen war. Die Kathedrale an der Plaza in schweinchenrosa. Nach zwei Tagen stand die Busfahrt nach San Pedro de Atacama(Chile) an, die mich über den Paso de Jama mit 4200 Metern Höhe über die Hochanden führen sollte.Eigentlich sollte die Busfahrt etwas mehr als 8 Stunden dauern, leider wurden fast 12 Stunden daraus, da der Bus kurz vor der Passhöhe einen Schaden am Turbolader hatte und die Steigung nicht mehr schaffte; nach ca. 3 Stunden warten, die aufgrund der Höhe mehr als unangenehm waren, wurden wir von einem Sattelschlepper über die Passhöhe gezogen, von da ab ging es nur noch bergab bis nach San Pedro de Atacama, wo ich nach den Einreiseformalitäten erschöpft ins Bett fiel. San Pedro ist eigentlich ein total verschlafenes Wüstennest, hat sich aber zu DEM Backpacker-Treff in Nordchile gewandelt. Die nächsten drei Tage machte ich verschiedene Touren durch dir grossartige Landschaft. Am ersten Tag besuchte ich nachmittags das Valle de La Luna und schaute mir dort den Sonnenuntergang an, der die Bergketten der Anden in die unterschiedlichsten Farben taucht. Am nächsten Morgen musste ich um 4 Uhr aufstehen, denn ich hatte eine Tour zu den Tatio-Geysiren gebucht. Diese liegen 90 km nordwestlich von San Pedro, und sind am besten bei Sonnenaufgang zu bewundern. Obwohl es bitterkalt war( minus 10 Grad) waren die Geysire sehr sehenswert. Bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten, gab es noch Frühstück, die Milch wurde dazu direkt im Geysir erhitzt. Auf dem Rückweg hielten wir noch kurz in einem winzigen Dorf mitten im Nirgendwo mit 4(!) Einwohnern, bevor wir mittags wieder in San Pedro ankamen. Die Dorfkirche von San Pedro de Atacama Am Nachmittag besuchte ich dan noch den Salzsee in der Nähe von San Pedro, schwamm-oder besser gesagt, trieb in einer Salzlagune- und schaute mir einen weiteren Sonnenuntergang in der Wüste an. Am nächsten Nachmittag hiess es dann Abschied von der Wüste nehmen, eine weitere Busfahrt später kam ich am nächsten Morgen in La Serena an, ca. 450 Km nördlich von Santiago. Hier machte ich eigentlich nur Pause, weil ich keine Lust mehr auf eine weitere 24 Stunden Busfahrt hatte, schaute mir kurz die Stadt an, bevor ich am nächsten Tag weiter nach Santiago fuhr. An der Plaza von La Serena Ich kam abends in Santiago an, ging ein letztes Mal lecker Steak essen und verbrachte meine letzte Nacht auf dieser Reise in einem weiteren unbequemen Hostel-Bett. Am nächsten Vormittag fuhr ich mit dem Airport-Bus zeitig zum Flughafen, musste dort beim Check-In noch etwas warten, bis der Schalter öffnete; das Check-In selber war innerhalb weniger Minuten erledigt und ich hatte meine Bordkarten bis Frankfurt in der Hand. Der Check-In bereich in SCL Nachdem einer Tour durch den Flughafen ging ich durch die Sicherheitskontrolle, holte mir den letzten Stempel in meiner Sammlung im Pass und kaufte noch billige Zigaretten im Duty-Free-Shop. Mein Flieger war pünktlich aus Sao Paulo gekommen und stand schon am Gate 10, so dass es dann auch pünktlich losgehen konnte. SCL-GRU 23.05.2007 LX 097 Airbus A340-300; HB-JME Sitz 24J STD: 12.05 Uhr; STA: 16.40 Uhr ATD: 11.55 Uhr; ATA: 16.30 Uhr Das Boarding begann pünktlich um 11.25 Uhr und war sehr schnell abgeschlossen, was aber bei nur 66 Passagieren insgesamt nicht weiter verwunderlich war. Wir rollten am Terminal vorbei zur neuen Startbahn 17R, von wo aus wir uns um 12.05 Uhr in die Luft erhoben. Der "überragenden Steigleistungen des A340 sei Dank mussten wir zu nächst in Richtung Küste fliegen, bevor wir dann die Anden überfliegen konnten. Die Route führte uns über die Anden, weiter nach Cordoba, Posadas über Curitiba nach Sao Paulo. Der Service bestand aus mehreren Getränkerunden, zum Essen gabs Hähnchenbrust mit Kartoffelgratin und Gemüse und Salat. Der Sitz neben mir blieb leer, so dass ich die Aussicht auf die Anden geniessen konnte. Je näher wir Sao Paulo kamen, desto schlechter wurde das Wetter, und als wir schließlich auf der Bahn 27L landeten regnete es aus Strömen. Wir rollten zum Gate 23, wo alle Passagiere das Flugzeug verlassen mussten. Mit einer gelben Transit-Bordkarte bewaffnet ging ich durch die Sicherheitskontrolle wieder in den Wartebereich. Ich wunderte mich über die endlosen Schlangen an der Passkontrolle, wo lediglich zwei Schalter besetzt waren. Noch dachte ich mir nichts böses dabei und verbrachte die Zeit bis zum Boarding damit, den Verkehr auf dem Vorfeld zu betrachten. Ganz klare Nummer 1 war hierbei übrigens GOL, noch vor TAM Bei einer näheren Betrachtung der Monitore fiel mir auf, dass ausnahmslos alle Flüge verspätet waren, zum Teil für mehrere Stunden. Von einem Deutschen neben mir erfuhr ich, dass die für die Passkontrolle zuständige Polizei streikte, was auch die langen Schlangen an der Passkontrolle erklärte. GRU-ZRH 23.05.2007 LX 097 Airbus A 340-300; HB-JME Sitz 24 J; ( später 23K) STD: 18.40 Uhr; STA: 11.05 Uhr +1 ATD: 20.50 Uhr; ATA: 12.35 Uhr +1 Das Boarding begann um kurz nach 18.00 Uhr, doch schon bald meldete sich der Kapitän und erklärte, dass sich der Abflug noch verzögern würde, da immer noch zahlreiche Passagiere in der Schlange vor der Passkontrolle standen. Zunächst war von ca. 45 Minuten die Rede, nach einer Stunde hiess es dann, man hätte das Boarding jetzt abgeschlossen, das Gate wäre geschlossen. Man müsse jetzt nur noch das Gepäck derer, die es nicht geschafft hatten, wieder ausladen, also noch einmal 20 Minuten Wartezeit. Doch es tauchten immer wieder noch Passagiere auf, die auch an Bord gelassen wurden, so dass sich unser Abflug weiter verzögerte. Auf dem Vorfeld herrschte ein ähnliches Chaos wie im Flughafen, da noch sämtliche Gates belegt waren, musste z.B. eine American B777 45 min. auf dem Rollweg warten, währenddessen wurde eine Air Canada B767 ans falsche Gate gezogen, wodurch eine Gol B737 blockiert war, etc. Für ausreichend Unterhaltung war also gesorgt. Um 20.50 Uhr schliesslich ging es los, wir reihten uns in die Schlange vor der Bahn 27R ein, zwei Positionen vor der LH-Maschine nach Frankfurt. Um 21.05 Uhr erhoben wir uns endlich in den Nachthimmel gen Zürich. Ich hatte mir inzwischen den unbesetzten Fensterplatz in der Reihe vor mir unter den Nagel gerissen. Kurz nach dem Start wurde dann das Essen serviert, bestehend aus Geschnetzeltem mit Kartoffeln, Salat und einem Brötchen. Der Flieger war in der Economy beinahe zu 100% ausgelastet, trotz des Chaos am Flughafen. Die Nacht vertrieb ich mir mit meinem PTV, der allerdings insgesamt dreimal abstürzte. Am nächsten Morgen wurde dann das Frühstück serviert, bestehend aus Joghurt, Brötchen und Croissant, über den Alpen begannen wir dann den Anflug auf Zürich. Mit eineinhalb Stunden Verspätung landeten wir auf der Bahn 16 und rollten zum Gate E 34. Mein Anschlussflug sollte eigentlich LX 1072 um 12.20 nach Frankfurt sein, doch der war wohl schon im Anflug auf Frankfurt, als wir landeten. Ich nahm die Beine in die Hand, lief zum Transferschalter und liess mich auf den nächsten LH-Flug nach Frankfurt umbuchen. Da ich der erste war, klappte dies problemlos, doch angesichts von 90 Umsteigern aus dem GRU-Flug bildeten sich wenig später lange Schlangen vor dem Transfer-Schalter. Ich ging zum Gate A 73, wo mein Flieger schon wartete, bis das Boarding um 13.15 Uhr begann, beobachtete ich den Betrieb auf dem Vorfeld. ZRH-FRA 24.05.2007 LH 3727 Boeing 737-300; D-ABET Sitz 17C STD: 13.35 Uhr; STA: 14.40 Uhr ATD: 13.40 Uhr; STA: 13.30 Uhr Wir starteten in Zürich von der Bahn 28 und drehten dann nach Norden, auf dem direkten Weg nach Frankfurt. Der Flug war komplett ausgebucht, wohl auch durch die Umsteiger, der Service bestand aus einem Schokoriegel und einem Getränk. In Frankfurt kandeten wir auf der Bahn 7L und rollten zu einer Vorfeldposition vor dem Flugsteig A. Innerlich schloss ich schon Wetten mit mir selbst ab, ob mein Gepäck es bis nach Frankfurt geschafft hatte, doch nach längerer Wartezeit am Gepäckband und 5 Minuten beim LH-Gepäck-Service war klar, dass es in ZRH hängengeblieben war. Am nächsten Morgen kam dann schliesslich auch mein Rucksack an, so dass der etwas chaotische Rückflug auch ein gutes Ende nahm. Vielen Dank für die Ausdauer beim Lesen, Fragen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge sind wie immer herzlich willkommen. Jonas
RoadStarNRN Geschrieben 11. Juni 2007 Melden Geschrieben 11. Juni 2007 Herzlichen Dank für den tollen Bericht. Ich habe alle drei Teile mit Interesse gelesen und die herrlichen Bilder bewundert.
Reifel Geschrieben 11. Juni 2007 Melden Geschrieben 11. Juni 2007 Superschöner Bericht, wirklich äusserst interessant zu lesen... ich bin erst einmal mit der A340, und zwar mit LAN von MAD nach FRA geflogen, und ich fand die "Steigleistung" auch furchtbar... Zumindest gehts gemächlich und ruhig gen Himmel :)
Tecko747 Geschrieben 11. Juni 2007 Melden Geschrieben 11. Juni 2007 Vielen Dank für deinen sehr schönen Reisebericht. Alle drei Teilen haben wir sehr gut gefallen und waren sehr interessant zu lesen. Aus Südamerika hört man ja sonst hier ja nicht so viel.
CarstenS Geschrieben 11. Juni 2007 Melden Geschrieben 11. Juni 2007 Auch von mir vielen Dank für den schönen 3. Teil deines Berichts! Hat Spaß gemacht, dir durch die Anden zu folgen. Wunderbare Bilder, die Lust machen, auchmal in dieser Ecke der Welt vorbeizuschauen. Und über einen Andenpass geschleppt zu werden, das hat man wohl auch nicht alle Tage. Grüße, Carsten
kulumba Geschrieben 12. Juni 2007 Melden Geschrieben 12. Juni 2007 Super Report. Sag mal sind Spanischkenntnisse pflicht? Oder gehts auch mit den kleinsten Basics (wenn ich was lese, kann ich es mir ganz gut zusammenreimen)? Sicherlicher erlebt man das ganze anders wenn man sich auch mit den Leuten unterhalten kann.
Fergie Geschrieben 12. Juni 2007 Melden Geschrieben 12. Juni 2007 Muß sagen, daß Dir auch Teil 3 Deines tollen Reiseberichtes super gelungen ist. Schön mal solche Eindrücke durch die Fotos vermittelt bekomen zu haben. Dankeschön.
EDFW Geschrieben 13. Juni 2007 Autor Melden Geschrieben 13. Juni 2007 Naja, zumindest fernab der touristischen Zentren sind ein paar Brocken Spanisch Pflicht.
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