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Altes Lufthansa Schulflugzeug fliegt wieder


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Restaurierung der Saab Safir erfolgreich abgeschlossen

 

Die Saab Safir lässt heute noch die Herzen vieler Lufthansa Piloten höher schlagen: Hunderte von Nachwuchspiloten wurden zwischen 1956 und 1967 auf diesem Typ ausgebildet. Eines der ersten Schulflugzeuge der Verkehrsfliegerschule, die Saab 91B Safir, wird am 2. August mit einem feierlichen Rollout der Öffentlichkeit präsentiert.

 

In neuem Glanz erstrahlt steht dieses Flugzeug für die lange Tradition der Verkehrsfliegerschule.

 

Der mit einem 190-PS- Lycoming O-435-A-Motor und zweiblättrigem Hartzell-Propeller ausgerüstete Traditionsflieger, ursprünglich von Saab als Militärtrainer entwickelt, fliegt bei einer maximalen Reisegeschwindigkeit von 245 Kilometern in der Stunde bis zu 1.075 Kilometer weit. Das Flugzeug war seinerzeit für Kunstflug und Instrumentenflugausbildung zugelassen, allwettertauglich war die Maschine allerdings nicht. Außer für die Schulung wurde die Safir früher auch im Post-, Fracht- und Passagiertransport eingesetzt.

 

Für 100.000 Mark hatte die damalige Lufthansa Verkehrsfliegerschule im Jahre 1954 die Saab Safir erworben - insgesamt flogen drei Safirs im Schulbetrieb. Diese Flugzeuge gehörten zu den Ersten, die in die Luftfahrtrolle des Luftfahrtbundesamtes der noch jungen Bundesrepublik eingetragen wurden. Bis Oktober 1967 hat die einmotorige Maschine 6000 Stunden gute Dienste in der Pilotenausbildung geleistet. Dann wurde der Dreisitzer an einen Privatmann aus Peine verkauft, der 1999 starb. Die Erben- gemeinschaft bot der Lufthansa Flight Training den Oldtimer wieder zum Kauf an. Für 25.000 Mark ging die um nochmals 1.400 Flugstunden Erfahrung reichere Maschine wieder in den Besitz des ehemaligen Eigentümers über und reiste auf einem Autoanhänger in die Werft der LFT Verkehrsfliegerschule zurück.

 

Bevor das Traditionsflugzeug wieder voll einsatzfähig wurde, musste es gründlich durchgesehen werden. Anschließend wurde ein Restaurierungsplan erstellt und das seltene Know How aktiviert, schließlich erfolgte die Umsetzung. Der Motor wurde generalüberholt, die Konservierung des seinerzeit mit verkauften und dann zurückgekauften Ersatzmotors hat die über dreißig Jahre gut überstanden.

 

Die veraltete Elektrik wurde komplett erneuert. Ein regelrechter Thinkpool mit pensionierten Experten und Mitarbeitern anderer Bereiche des Lufthansa Konzerns engagierte sich und beriet bei Fragen von der Bespannung der Flächen bis zur Lackierung. Alte Fotos aus Archiven und Privatalben dienten als Vorlage - das Original sollte schließlich möglichst 'originalgetreu' rekonstruiert werden. Besonderen Einsatz zeigten dabei die Auszubildenden der Lufthansa Technik, die sich mit viel Neugier an alten Bauweisen und Techniken an die vielen Kleinarbeiten der Restaurierung machten. Auch die Ehefrauen einiger Mitarbeiter aus der Werft halfen mit und nahmen sich der feinen Flügelkanten an, die bei der Bespannung besonderer Nähkenntnisse bedurften.

 

Die jetzt möglichen Flüge dienen nun nicht mehr der Ausbildung der Nachwuchspiloten, sondern der Traditionspflege der erfolgreichen Bremer Verkehrsfliegerschule. Ein detailliertes Einsatzkonzept soll für 2003 ausgearbeitet werden.

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