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Flightreport " Nahe Osten, Asien und noch mehr "


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Flightreport " Nahe Osten, Asien und noch mehr "

 

12 Airlines, 8 Staaten, 15 Airports, 14 Flugzeugtypen, 41.893 Flugkilometer, 56Stunden 45Minuten ... das

ist das Ergebnis, was nach 19 Tagen als Essenz in meinem Flugbuch zurückbleibt.

Es werden über die Zeit gesehen viele Erinnerungen bleiben, Tolle, über den einen oder anderen

Flug, den wir noch geschafft haben, weniger Schöne, über Dinge, die wir gesehen haben, die uns

vielleicht etwas unvermittelt trafen, "Schlimme", über Begegnungen, denen wir eher lieber aus

dem Weg gegangen wären und die im Endeffekt, unsere geplante Reise nicht unwesentlich verändert

sollten.

Diese Zeilen hätten vielleicht eher am Ende des Berichts stehen sollen, aber sie beschreiben am Besten,

das jede Plannung eben nur eine Plannung ist, und eben Alles nicht so feststeht, als das man es nicht

doch noch " über den Haufen werfen kann ".

Ich wünsche jedenfalls auch diesmal wieder den Lesern, das Sie das von meinem Bruder und mir

Erlebte " Nacherleben " können, das manche von Ihnen das Schöne an dem Hobby des Flightspottings

und des Planespottens ein wenig mehr verstehen werden.

Also allen Lesern viel Ausdauer beim Lesen, Betrachten und wie immer: alle Meinungen, Anregungen

und Hinweise sind herzlich willkommen ....

 

Nach unserer gemeinsamen Russland-Reise im März des vergangenen Jahres, stellten wir fest,

das wir zehn Tage mitteinander, in brüderlicher Verbundenheit, ganz gut ausgekommen sind.

Also begannen wir im Juli oder August 2007, eine neue Idee in uns aufkeimen zulassen.

Es gibt auf dieser Erde noch einige alte Flugzeugtypen, die Gerrit ( mein Bruder ) noch nicht

in seinem, und ich ( Jens-Peter ), schon seit längerer Zeit nicht mehr in meinem Flugbuch zustehen habe.

Wir dachten dabei an Boeing 747SP, DC-10 und natürlich die Boeing 707.

Die 707, also Iran, sollte sozusagen den Kern der Reise bilden. Wenn man aber schon einmal

in der " Ecke " ist, kann man ja auch gleich noch versuchen, die Boeing 747SP sowie eben

auch die Tu134 und die Yak40 in Syrien zufliegen. Als Dreh- und Angelpunkt stellten wir uns

in den ersten Gedankenspielen Dubai vor, welches ja auch nicht weit weg von Kuwait ist, wo,

im Gegensatz zu Dubai, regelmäßig die Möglichkeit besteht, auch noch die vom Aussterben

bedrohte DC-10 zufliegen.

Diese Ansätze wurden nun über die nächsten Wochen immer wieder durchgespielt und

erweitert, das wir dann mittlerweile so etwa mit drei Wochen Urlaub rechnen mussten.

Als wir dann gegen Ende des Jahres unsere Urlaubswünsche vom jeweiligen Arbeitgeber bestätigt

bekamen, konnte es nun an das Buchen der Flüge gehen ....

 

Wie gesagt, der Kern der Reise sollte die aviatische Vielfalt des Irans sein, Anreise am Besten über

Dubai, davor oder danach etwa 4 bis 7 Tage auf nach Syrien und abschließend etwa

eine knappe Woche nach Bangladesh bevor es über Dubai wieder in die heimatlichen Gefilde

gehen sollte. Was es endlich geworden ist, lest bitte selbst ...

 

08. April 2008

 

Heute sollte es nun endlich nach langer Planung losgehen, auf in den Nahen Osten. Für mich, der

ich bei Berlin wohne, hieß dies erst einmal ganz profan nach Frankfurt zufliegen.

Von Berlin aus gibt es keine grosse Auswahl: Lufthansa oder Air Berlin. Die Aussicht auf einen

Flug mit dem RetroJet, sprich A 321, ließ meine Entscheidung zu Gunsten der Lufthansa fallen.

Das Ticket dank einer Rabattaktion von Opodo eben dort für 88 Euro gebucht, brachte mir am

heutigen Tag leider keinen A 321, sondern zum wiederholten Male einen A 320 ein.

Was soll's, es ist ja nur der Zubringer. Eingesetzt wurde der D-AIQD, 17 Jahre alt, getauft auf meine

Geburtstadt Jena.

Er brachte mich, vollbesetzt, in 55min nach Rhein/Main, wo ich um 10:07Uhr am Vormittag

landeten.

 

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Kurzer Anruf bei Gerrit, " Ich bin da und wo bist du ? ", aber wir brauchen ja nichts zuüberstürzen.

Für unsere Anreise in die arabische Gegend, haben wir uns der abwechslungsreichen Typen-

vielfalt wegen, für Royal Jordanien entschieden. Eben aus diesem Grunde ist unser Einstiegstor

auch nicht Dubai geworden, sondern Damascus. Für das Routing FRA-AMM-DAM und zurück

sind A 320, Embraer 195 und Fokker 28 vorgesehen gewesen.

Das Ticket kostete übrigens über expedia.de gut 460 Euro.

Der CheckInn begann gegen 12:00 Uhr, etwa zwei Stunden vor Abflug. Wir hatten das Glück,

das unser Flug nach Amman heute, dank eines Wüstenmarathons in Jordanien, bis auf den

letzten Platz gebucht war. Wir hatten unsere reservierten Plätze erhalten, wurden auch schon

durchgecheckt bis Damascus.

Also begaben wir uns in aller Ruhe durch die Sicherheitskontrolle und harrten dort der Ankunft

unseres A 320, der leider etwas zufrüh aus AMM eintraf, weshalb nur noch eine Notaufnahme

möglich war.

 

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Wir wurden mit einem Vorfeldbus zu unserer Airbus gefahren, JY-AYF sollte uns heute sicher

nach Amman bringen.

Beim Einstieg eine Überraschung, alles sehr neu, und sogar mit IFE im Vordersitz ausgestattet.

Es versprach eine bequeme Anreise nach Amman zuwerden.

Wir bekamen einen Abflug auf der Westbahn zugewiesen, welche wir relativ zeitnah erreichten.

Um 14:38Uhr befanden wir uns auf der Reise in eine andere Welt, ein gewisses Herzklopfen

war da schon dabei.

 

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In Jordanien war ich 1994 schon einmal, aber Syrien sollte doch einige Überraschungen für uns

bereithalten.

 

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Antalya

 

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Kabine A320

 

Der Flug war bequem, das Essen wirklich sehr lecker, Beef mit Kartoffelbrei, etwas nervig die

Gespräche und Erlebnisse der Marathonläufer mit anhören zumüssen ....

Kurz vor der Landung ging die Sonne unter, nach 3h43min setzten wir am Queen Alia Airport

von Amman auf. Beim Taxing zum Terminal konnte man trotzdem abgestellte B 707, B 727 und

Lockheed TriStar erkennen.

Da wir unsere Bordkarte nach Damascus schon aus FRA mitgebracht hatten, konnten wir den

Transitschalter gekonnt umgehen, und fanden uns in einem kleinen, dunklen und schmutzigen

Transitraum wieder ... 1994 haben wir hier im Hochsommer über 10 Stunden festgesessen,

aber man sieht wohl in jungen Jahren vieles anders bzw. nimmt es anders wahr.

Die Aussagekraft der Monitore mit der Anzeige der nächsten Flüge, wechselte von Standort

zu Standort, einmal gab es unseren Flug überhaupt nicht, beim nächsten sollte er der

Flugnummer nach, nach Aleppo gehen, dann wieder nach Damascus über Aleppo ....

Zu guter Letzt ging er mit fast einer Stunde Verspätung nach Aleppo über Damascus.

Wir fanden uns für diesen Flug in einer Embraer 195 wieder, top Zustand, sehr sauber, der erste

neue Flugzeugtyp für uns auf dieser Reise .... übrigens die JY-EMG.

Ein Saftpack gab es vor dem Start, der erfolgte um 21:53Uhr, Flugzeit genau 33min ...

 

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Kabine Embraer 195

 

Welcome to Syria ....

Auf dem Vorfeld war eine AirFrance A 320 sowie eine AMC / Cham Airlines MD-83 abgestellt.

Unsere Embraer wurde mitten auf dem Vorfeld parkiert, gut ausgeleuchtet.

Beim Ausstieg überlegte ich einen Moment, die Kamera in Aktion zusetzten, zum Glück

machte ich es nicht ....

Mit dem Bus ging es zum Terminal, vorbei an zwei Yak-40 sowie Tu 134 und einer Boeing 727,

alle in neuer Bemalung. Vorfreude stieg in uns auf.

Das Visum haben wir per Einsendung von Pass und Unterlagen an die syrische Botschaft in

Berlin, zum Preis von 35 Euro innerhalb einer Woche erhalten; die Einreise ging dank des

geringen Andrangs relativ zügig. Schnell noch Geld getauscht, ohne Probleme.

Unsere Inlandflüge haben wir über das Büro der Syrianair in Berlin reservieren lassen, da wir am

nächsten Morgen um 07:00Uhr nach Kameshli fliegen wollten, sollten wir unmittelbar nach

Ankunft dann auch gleich unser Ticket am Flughafen kaufen.

Also kurze Suche, schon gefunden.

Kurze Frage, ob wir auch gleich den Flug nach Latakia mit Yak-40 kaufen möchten, den wir

für den nächsten Abend reserviert hatten, wir verneinten, wir hätten doch morgen Vormittag genügend

Zeit, wenn wir aus Kamishli zurück wären. Der Syrianair-Mitarbeiter störte sich auch kein

bißchen daran, das wir einen Hin-und-Rückflug mit ein und derselben Maschine kaufen wollten, denn

laut RB-Website ist dies nicht möglich.

Also das Ticket für etwa 40 Euro retour erstanden, und jetzt aber ab ins Hotel.

Taxi's gibt es genug, man bezahlt im Voraus am Schalter. Dies erspart einem böse Überraschungen

am Zielort.

Für ein paar Euro, 2-4 etwa, erreichten wir nach circa 15min Fahrt unser Hotel, welches unweit der

Airport Road auf halben Weg nach Damscus liegt: das Ebla Cham Palace. Gebucht über

Octopustravel für 116 Euro die Nacht. Sicherlich kann man für diesen Preis in Damascus auch eine

ganze Woche übernachten, aber wir wollten es halt ziemlich nahe am Airport.

Das Hotel hält was es verspricht: modern, luxuriös, sehr angenehm.

Da wir am Ende der Reise noch einmal für vier Tage in Syrien Aufenthalt haben, überlegten wir schon,

ob wir dann nicht auch hier wieder absteigen sollten.

Schnelles Einchecken, ab ins Zimmer, wirklich absolut überzeugend, jetzt ist es kurz vor

Mitternacht und wir müssen früh raus, also schnell duschen und dann endlich schlafenennnnn .....

 

09.April 2008

 

Die Vorfreude auf die Tupolev 134 der Syrianair ließ uns schon beizeiten erwachen, ab 05:30Uhr gab

es Frühstück im Hotel, neben uns beiden zu dieser frühen Stunde war nur die AirFrance-Crew auch

schon auf den Beinen.

Gut gestärkt machten wir uns mit dem Taxi auf zum Damascus-International Airport. Am Eingang die

erste Kontrolle mit Durchleuchtung, zehn Meter weiter auf dem Weg zum CheckInn die nächste

Kontrolle. Am CheckInn hat sich schon eine kleine Schlange gebildet, es ging trotzdem sehr schnell.

Als wir an der Reihe waren, gleich die Frage, ob wir auch für den Retourflug einchecken können, leider

nicht. Aber wir haben in Kamishli ja eine Stunde Zeit, es sollte also kein Problem sein.

Jetzt ging es in den Transitraum, und die Augen suchten das Vorfeld ab. An einer Tu-134 wurde

tatsächlich gearbeitet. Jetzt kam die dritte Kontrolle, bevor wir dann einen kleinen Transitraum betraten.

Am Gate dieses Raumes stand ein A 320 bereit, na Klasse, sollte unsere Vorfreude jetzt sich

gänzlich in heisse Luft auflösen ???

Aufruf zu Boarding, wir schritten das Gate hinunter und ..... es ging ab in einen Vorfeldbus.

Dieser brachte uns querab zu unser gewünschten Tupolev .... YK-AYF ....

Sie machte von Außen einen ganz passablen Eindruck, von Innen sah es da schon etwas spartanischer

aus. Aber egal, Hauptsache Tu-134.

Der Flug war ausgebucht, Triebwerke anlassen, und wir setzten uns gen Runway in Bewegung.

Triebwerke auf Startleistung und um 07:17Uhr steht ein Tu-134 - Flug mehr in meinem Flugbuch.

Der Sound, immerwieder ein Erlebniss.

Als Bordservice gab es einen Muffin und Tee / Kaffee dazu.

Wir waren die einzigen Ausländer auf diesem Flug, wir wurden also öfter von der Crew beobachtet.

Irgendwann wagte ich es, meine Kamera aus der Tasche zuholen, vorsichtig, und machte zwei

Aufnahmen über die linke Tragfläche hinaus. Keiner hatt's gesehen, gut so.

Um 08:21Uhr landeten wir in Kamishli, eine Stadt im Nordosten Syriens.

Einige Kleinflugzeuge waren auch auf dem Vorfeld abgestellt.

Zu Fuß ging es die hundert Meter ins Terminal.

Von Syrianair bekamen wir beim Ticketkauf einen Ausdruck, wo unsere Buchung drauf stand.

Mit diesem Ausdruck begaben wir uns umgehend wieder zum CheckInn, wie schon dutzende Male auf

anderen Reisen auch.

Am Schalter wurden wir mit grossen Augen angesehen, warum wir denn gleich wieder zurück wollten.

Jedenfalls wollte man erst einmal unsere Pässe haben, und schon waren beide Pässe für die

nächsten 15 Minuten unseren Blicken entschwunden. Auf solche Situationen reagiere ich ganz allergisch.

Auf meine Nachfrage hin, wann wir denn endlich einchecken könnten, meinte man nur, wir hätten ja

noch genügend Zeit .... Nach eben einer Viertel Stunde tauchten unsere Pässe wieder auf,

Erleichterung stieg in mir auf. Wir bekamen unsere Bordkarten und konnten zur Sicherheitskontrolle

gehen.

 

Eine kurze Anmerkung: Kamishli ist die sicherste Tu-134 Destination in Syrien. Es gibt nur einen

Flug am Tag, lt. Syrianair-Website läßt sich dank Umsteigezeit auch kein Hin-und-Rückflug an

einem Tag buchen. Also versuchten wir wochenlang ein Hotel aufzutun: via Internet, via RB ...

es gab einfach keine Info's. Und da uns RB in Berlin bestätigte, das ein Roundtripp an einem

Tag kein Problem sei, ließen wir uns darauf ein. Mit zwei einzeln gebuchten Tickets, hätte es

sicherlich auch keine Probleme gegeben. Aber lest selbst ....

 

Die erste Kontrolle hinter uns gebracht, kamen wir dann zum eigentlichen CheckInn; Plätze in

der drittletzten Reihe, wir sollten diesmal den Sound also auch etwas geniessen können.

Dann ging es zu einer Passkontrolle: Ein Mann saß in seiner Glaskanzel und blätterte ettliche

Seiten in einem hangeschriebenen Buch in A3-Grösse durch; über uns fand er nix, also

bekamen wir unsere Pässe auch wieder zurück.

Dann ging es zur nächsten ScanKontrolle, beim Durchsuchen der Taschen wurde wir darauf

hingewiesen, die Batterien und Akku's au unseren Kamera's zuentfernen : Explosionsgefahr.

Wahrscheinlich eher die Angst, wir könnten vom Flugzeug oder während des Fluges Aufnahmen

machen. Was soll's, wir beugten uns der etwas merkwürdigen Argumentation.

Der Transitraum war gut gefüllt, Minuten später wurden wir zum Boarding gebeten.

Es ging wieder zu Fuß zur YK-AYF, und sie stand in einem Traumlicht da, neben uns einige

Gangways abgestellt, hier jetzt rauf, und wir hätten die tollste Aufnahme gemacht. Und wir

hätten auf diese Weise auch viele " neue Leute " kennengelernt ....( zwinker. zwinker ... )

Beim Einstieg sah uns die Crew verwundert an, das wir schon wieder auftauchten, ein Herr,

der vorhin so verliebt in unsere Pässe war, sagte noch in gebrochenem Deutsch, er wünsche

uns noch einen guten Flug ... wie recht er hatte ....

Um 09:27 Uhr verließen wir jedenfalls wieder Kamishli, Service wie gehabt, aber der Sound war

wirklich Spitze ...

Nach 1h13min erreichten wir wieder Damascus International und wir machten uns schon Gedanken,

wie wir den Tag bis zu unserem abendlichen Yak-40 Flug nach Latakia herumkriegen würden.

Unsere Parkposition haben wir erreicht, da bemerkte ich beim Aufstehen, wie ein Steward zwei

Reihen hinter uns sich mit einem Herrn in Anzug unterhielt und dabei vorsichtig auf uns wies.

Ich ahnte Schlimmes ... Wir taten ganz unbeteiligt, gingen zum Ausstieg und ...

der Herr im Anzug fragte nach unseren Pässen.

Aslo ging der ganze Irrsinn weiter. Wir fuhren mit den anderen Paxen per Bus ins Terminal,

umringt oder besser beobachtet von einigen Herren in Schwarz bzw. " Crewmitgliedern ".

Im Terminal angekommen wurden unsere Pässe dem nächsten Herren überreicht, es wurde

sich über uns kurz ausgetauscht und dann sprach uns dieser Herr, zu meinem Erstaunen,

in gutem Deutsch an und wollte wissen, was wir in Kamishli gemacht hätten.

Über das Deutsch war ich in erster Linie natürlich sehr froh, vielleicht würde sich der Irrtum

nun schnell aufklären.

Kurzum: das Problem für die Syrer war, wieso jemand in eine Stadt fliegt und mit der gleichen

Maschine diese sofort wieder verläßt.

Wer diesem Hobby wie wir nachgeht, weiß, das es ja schon schwer ist, seinen Arbeitskollegen

den " Sinn für uns " zuerklären, und nun kann man sich vorstellen, wie schwierig es ist, den Syrern

dies zuerklären, die einen von vornherein für einen Spion oder Terroristen halten.

Wir wurden jedenfalls in ein, auch von der Öffentlichkeit genutztes, Büro der Sicherheit geführt,

und es begann eine Befragung. Warum, Wieso, Weshalb ...

Es war eine ruhige, ja freundliche Art des Beamten, die mich etwas Aufatmen lies.

Zwischendurch wurde uns immer wieder Tee oder Kaffee angeboten, wir lehnten dankend ab.

Nach der dritten Ablehnung meinte Gerrit, das sie unsere Zurückweisung missverstehen

könnten, und so nutzten wir das nächste Anbieten und bestellten uns ein " Heißgetränk ".

Zum Mittag gab es dann so eine Art Fladen-Sandwiches, diese waren etwas gewöhnungs-

bedürftig.

Der Beamte versicherte uns in regelmäßigen Abständen, das wir uns keine Sorgen machen

sollten, es ist reine Routine, das dieser Sachverhalt geklärt werden müsse. Vor drei Wochen

soll es hier drei Österreichern genauso gegangen sein. Ich dachte mir meinen Teil dazu, sie

müssten ja dann hier schon einige Übung haben. Nach etwa zwei Stunden ging es dann zu

einem Vorgesetzten unseres Gegenübers, wir wurden nach Photo's befragt, die wir gemacht

hätten. Meine zwei Aufnahmen ... eine davon löschte ich jetzt, ohne das sie etwas davon

merkten, die andere erschien Ihnen unverfänglich. Mehr interressierte sie unser Visum für den

Iran im Pass, warum auch immer. Nach einer Viertel Stunde fanden wir uns wieder zurück

im anderen Büro. Es wurden noch einmal alle Aussagen durchgesprochen, warum auch immer.

Eine gute halbe Stunde später begaben wir uns dann in ein nächstes Büro, was heißt Büro, es

war wohl eher ein Audienzzimmer. Wir wurden dem Chef des Flughafens Damascus vorgestellt,

ob er es war, keine Ahnung. Jedenfalls las er sich den handschriftlichen Bericht unseres

" Beamten " durch und befragte uns dann noch einmal stichprobenartig. Der Grund unserer

Flüge spielte dabei wieder die größte Rolle.

Nach 10min wurden wir in einen Nebenraum gebeten, nach weiteren 15min war über unser

Schicksal entschieden. Da wir erwähnten, das wir eine Reservierung für den nächsten Tag

nach Dubai hätten, und bloß noch das Ticket kaufen müssten, wurden wir nun zur Bank begleitet.

Zum Geldumtausch ... am RB-Schalter sah man uns aber mit großen Augen an, Auslandsflüge

müßten in Dollar bezahlt werden. Also Versuch des Rücktausch's: keine Chance.

Dies war unserem Begleiter sichtlich unangenehm, er wurde auch schon langsam etwas

ungehalten ... Wir durften dann trotzdem in Syrischen Pfund bezahlen, und erhielten für

umgerechnet knapp 220 Euro unser Ticket nach Dubai.

Unser Vernehmer entliess uns nun etwas zögerlich aus seiner Obhut, er begleitete uns noch

zum Taxistand und meinte immer, wir sollten noch etwas warten, aber worauf ...

Beim Einsteigen stieg neben uns und dem Fahrer auch noch ein Mann mit ein, auf meine

energische Nachfrage, was das soll, sagte man uns, er wohne in der Nähe des Hotel's ...

Also nun konnten wir uns sicher sein, das wir von nun an bis zum nächsten Morgen unter

Überwachung standen.

Das mulmige Gefühl in meiner Magengegend verstärkte sich nun wieder ....

Im Hotel angekommen, fühlten wir uns auch wieder beobachtet, und das sollte sich auch nicht

mehr ändern. Sogar eine Verwanzung unseres Zimmers zog ich in Betracht.

In uns keimte bloß noch ein Gedanke ... endlich hier raus ....

 

10. April 2008

 

Irgendwann sind wir vor Müdigkeit eingeschlafen, im Hinterkopf mit dem Gedanken, ob wir hier

wieder heil rauskommen.

Nach einem kleinen Frühstück im Restaurant hollten wir unsere Sachen aus dem Zimmer,

checkten aus und nahmen uns ein Taxi zum Flughafen ... heute ohne Begleitung.

Nach guten 10min waren wir am Flughafen, wieder eine erste Kontrolle, ohne Probleme.

Bei der zweiten Kontrolle unmittelbar dahinter sah es auch gut aus ...

Aber als ob wir es geahnt hätten: bitte einmal die Tasche öffnen ...

Zuerst ging es an die Phototaschen, Kamera's, Filme, DvD-Cam, LapTop usw.

Dann ging es an die Koffer, ein einiziges Rumgewühle ... wir hatten noch knappe zwei

Stunden bis zum Abflug. Es wurde alles feinsäuberlich aufgeschrieben, und extra gelegt.

Dann ist jemand mit der Liste verschwunden. Nach einer guten halben Stunde wollte ein

nächster Herr meine Bilder sehen, dabei habe ich dann unauffällig auch noch die zweite

Aufnahme von unserem gestrigen Flug gelöscht. Er nahm dann die Kamera, die Cam und

den Computer mit.

Ich schrieb unauffällig eine SMS an meine Frau, falls wir hier festsäßen, das sie wusste, wo

wir geblieben sind. Ich kam mit einem jungen Mann aus Belgien ins Gespräch, erzählte ihm

von unseren Problemen, von der wenigen Zeit bis zum Abflug. Es beruhigte mich etwas, er sei

das dritte Mal hier in Syrien und er kenne diese Aktionen schon, aber wir sollten uns wegen des

Abfluges keine Sorgen machen.

Zwischendurch wurde Gerrit zur Geräteinspektion dazugerufen, stand ich also nun allein da.

Ca. 30min vor Abflug kam er mit aller Elektronik zurück, und meinte, wir könnten jetzt alles

einpacken und dann einchecken. So plötzlich, wie der Spuk begann, war er auch wieder vorbei.

Also in Begleitung eines Sicherheitsoffiziers schnell eingecheckt, Ausreisetax bezahlt,

durch die Passkontrolle und ab in den Transitraum. Hier nocheinmal eine letzte Kontrolle, und

wir befanden uns wieder am gleichen Gate wie gestern vor dem Tu-134-Flug.

Diesmal stand allerdings das Objekt unserer Begierde direkt am Gate, die Boeing 747SP.

Minuten später begann das zügige Boarding, wir betraten die YK-AHB, Erstflug 1976.

Die Maschine war nur gut zur Hälfte gebucht, es konnte also endlich doch noch ein

gemütlicher Flug werden. Pushback, kurzes Taxing zur Bahn, um 08:10Uhr verließen wir

Syrien, und auf dem Rückflug suchen wir uns eine Alternative.

Der Service war eher mäßig, das Essen eher ungenießbar, was uns nervte, wir wurden

weiter regelmäßig von der Crew beobachtet.

Gerrit erzählte mir noch, das vorhin im Büro, ein Mitarbeiter der RB sprachlich aushelfen

mußte, da die Sicherheit kein englisch-sprechendes Personal im Dienst hatte.

Dieser RB-Angestellte ließ sich auch noch einmal den Grund für das ganze Pallaver

erklären, konnte sich aber ein Lachen darüber nicht verkneifen. Als er von Gerrit erfuhr, das

wir auf dem Dubai-Flug gebucht waren, machte er etwas Druck, und so löste sich dieses

Intermezzo dann doch noch relativ zügig zu unseren Gunsten auf.

Gegen viertel elf begannen wir mit dem Anflug auf Dubai, ein schöner Vorbeiflug an

Sharjah folgte, und die ganze Rampe voll abgestellter Flieger.

Um 10:44Uhr setzten wir in DXB auf, ein längeres Taxing zur Abstellposition folgte.

Parkposition erreicht, am liebsten hätte ich mich vorgedrängelt, bloß noch hier raus.

Als der Vorfeldbus, mit uns drinnen, die Türen schloss, fühlte ich tonnenweise Steine von

meinem Herzen fallen. Jetzt war Syrien ein-für-alle-Mal Geschichte...

 

Die Einreise verlief in die Emirate sehr zügig und völlig problemlos. Innerhalb von 10min war

trotz Warteschlange alles erledigt. Von Deutschland aus hatten wir für die eine Nacht ein

Appartment gebucht sowie über Avis einen Mietwagen. Diesen erhielten wir umgehend, es

war jetzt etwa 12Uhr mittags und was soll man mit diesem angebrochenen Tag machen ...

also auf nach Sharjah zum Spotten.

 

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Dank Stau brauchten wir etwa eine Stunde bis wir den Sharjah National Park erreichten.

Am Eingang mußten wir zwei Dirham Eintritt zahlen, kein Problem. Wir hatten im Internet

mehrere Aufnahmen von anfliegenden Maschinen gefunden, auch in der Aero war mal ein

Bildreport mit Aufnahmen abgedruckt.

So machten wir es uns für die nächsten Stunden auf einem Hügel bequem, recht windig, aber

bei Temperaturen bis fast an die vierzig Grad dann auch wieder ganz angenehm.

Der Verkehr , den wir uns wünschten, stellte sich auch recht bald ein: in etwa vier Stunden

vier An-12, vier IL-76, dazu Saudia EMB-170, B 757 Air Italy Polska, Aria Air Fokker 50 und

natürlich viel Air Arabia, leider war der Himmel etwas Wüstensandgetrübt.

 

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Nach den vier Stunden hatten wir dann aber auch wirklich genug von der Hitze und wir

wollten eigentlich nur noch ins Hotel.

Wir hatten eine " etwa Angabe ", und natürlich etwas Schwierigkeiten, es zufinden.

Aber irgendwann standen wir dann doch direkt davor, juhu. Also rein zur Rezeption und mit

Schrecken erfahren, das wir trotz Reservierung hier heute nicht übernachten werden.

Wir wurden in einem Appartment-Komplex in der Nähe der Mall of the Emirates untergebracht.

Dies erfordert nur noch mal eine Autofahrt von 30-40 min. Na absolute Spitze !!!

Man orderte dann aber einen Fahrer für uns, welcher uns den Weg wies. Er hatte nicht gerade

einen Fahrstil, der es einem einfach machte, ihm zufolgen.

Was soll's: am Ende erreichten wir das Appartmenthotel, für 60 Euro hatten wir eine

komfortabel eingerichtete 3-Zimmer-Wohnug, und dank der Mall auch gleich noch die

Möglichkeit, uns etwas zuEssen zukaufen.

Aber irgendwann muss jeder einmal schlafen, und dieses Schicksal ereilte uns dann doch

ziemlich schnell ....

 

11.April 2008

 

Heute war Ausschlafen angesagt, was aber heissen sollte, das wir auch wieder gegen 8Uhr

auf den Beinen waren.

In Ruhe alles eingepackt, ausgecheckt, rein in den Wagen und ganz ohne Stress Richtung Flughafen

aufgebrochen. Den Mietwagen wieder bei Avis abgegeben und dann unseren

Abfertigungsschalter gesucht. Heute sollte es mit zwei Zwischenlandungen zu unserem

zweiten Hauptziel gehen: Am Schalter der Yemenia wurde schon eingecheckt, wir erhielten unsere

Bordkarten bis zum Endziel, also ganz in Ruhe durch die Sicherheits- und Paßkontrolle.

Wir hatten noch etwa zwei Stunden bis zum Abflug, also suchten wir einen Internetzugang.

Die öffentlichen Terminals sind dauerhaft überfüllt, also fanden wir eine FirstClass-Lounge des

Flughafens, die gegen Bezahlung uns Eintritt gewährte. Wir zahlten 70 Dirham pro Person und

hatten dann unseren gewünschten Internet-Anschluss.

Schließlich suchten wir ja noch einen Rückflug nach Deutschland. Unser Retourticket mit

RJ hätten wir in Damascus beginnen müssen, aber nicht mehr mit uns, niemals....

Nach kurzer Suche wurden wir auf der GulfAir-Website fündig, 220 Euro pro Person von

DXB über Bahrain nach FRA. Für ein Oneway ein wirklich sehr guter Preis.

Für die verbleibenden Tage, die wir durch Syrien einsparen, buchten wir auch gleich noch ein

Hotel in Dubai über HRS.

So, jetzt war es an der Zeit, uns zum Abflugschalter zubegeben, das Boarding war schon fast

abgeschlossen. Am Gate stand für uns heute die Boeing 737-800 7O-ADQ bereit, mit ihr sollte

es erst einmal von Dubai nach Bahrain gehen. Allerdings der Flieger, der am Nachbargate stand,

hätte auch gut in mein Flugbuch gepasst: Boeing 757 der Saudia mit türk. Zulassung.

Taxing zur Runway, wir mussten noch einige Maschinen landen lassen, wir konnten deutlich

die Sandwehen auf der Runway erkennen.

 

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Um 13:35Uhr verließen wir nun das erste Mal auf dieser Reise Dubai, Blick auf die Skyline,

und sofort ging es hinaus auf den Persischen Golf Richtung Bahrain.

Es gab Knabereien und eine Getränkerunde, nach genau 50min war unsere erste Etappe

abgeschlossen. Am Terminal parkte eine B 737-800 der GulfAir, auf der militärischen Seite

zwei DC-8ten mit gelben Leitwerk sowie einige Hercules. Unmittelbar darauf landete noch eine

Heavylift DC-8.

 

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Wir konnten während des Stopps in der 737 bleiben, die Kabine leerte sich um etwa

die Hälfte. Nicht ganz vollbesetzt rollten wir nun wieder zum Start, um 14:40Uhr loc. waren wir

wieder in der Luft, jetzt nach Sanaa, der Hauptstadt des Jemen.

Kurz nach dem Start wurde ein warmes Essen ( Beef, Reis, Gemüse ) serviert, ich glaube, es hat

ganz gut geschmeckt.

 

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In der 737 gab es über Monitore über den Sitzen einen Film zusehen,

" No country for old man ", auf englisch, aber um die Zeit rumzukriegen ausreichend.

Mit einiger Spannung erwarteten wir die Landung, was werden wir alles sehen ???

Zum Fotographieren braucht man dort etwas Mut, zum ersten Mal auf dieser Reise merkte ich

die Nachwirkungen von Syrien.

Nach 2h24min setzten wir in Sanaa auf, der Anflug war schon allein sehenswert. Wir

überflogen im Tiefflug die Stadt, die sich an mehrere Berge schmiegt.

Nach der Landung gingen unsere Köpfe nur noch im Wechsel von rechts nach links und zurück,

um auch nichts zuübersehen.

Hier eine kleine Auflistung aus dem Gedächtnis:

mehrere An-26, eine davon mit Yemenia-Leitwerk, drei IL-76 ( zwei in full c/s, die dritte mit Aeroflot

Kabinenstreifen und Yemenia-Leitwerk ), eine IL-18 ( unbekannt ), viel Militär: Mig-21, Mig-29,

DC-3 Yemenia, zwei unbekannte DC-3en, B-747 Air Dhabia, Yemenia: B-747SP, B-727, B-737-200

und am Terminal abgestellt drei Dash 8 und drei TwinOtter jeweils mit Yemenia-Logo.

Wir waren doch etwas überwältigt von dieser Vielzahl an interessanten Flugzeugen.

Für uns folgte das Deboarding, mit einem Bus ging es in Terminal ( vielleicht 60iger Jahre ) und von

dort mit einem neuen Bus in den Transitraum. Dieser war gut gefüllt mit Passagieren vornehmlich

in den afrikanischen Raum.

Wir warteten jetzt auf unseren Abflug nach Dhaka, geplant mit einem Airbus 310 der Yemenia.

Am Monitor wurden wir über eine Abflugverzögerung von 30min informiert, das Boarding ging dann

aber doch schon pünktlich los. Schon beim Einstieg in den Bus stellten wir, nicht überraschend,

fest, das wir die einzigen Europäer auf diesem Flug waren. Wir kamen uns teilweise wie im Zoo

vor. Der Bus überquerte das Vorfeld, vorbei an etlichen Yemenia-Maschinen und hielt vor unserer

A-310 7O-ADJ. Jeder Passagier hatte auch hier eine Sitzplatznummer auf seinem BoardingPass,

die CabinCrew hat aber bei dem ganzen Durcheinander beim Boarding schnell aufgegeben, wies

die rein männlichen Passagiere ( alles Gastarbeiter ) nur noch an, sich irgendwo hinzusetzen.

Da wir " Zweierplätze " bekommen haben, bestanden wir aber auf eben diesen und bekamen sie dann

auch. Draußen ist inzwischen die Sonne untergegangen, die Türen wurden geschlossen, der Airbus

( 19 Jahre alt ) setzte sich in Richtung Runway in Bewegung. Bei dem ganzen Durcheinander beim

Einstieg, muss man den Leuten aber lassen, das sie die jetzt dargebotenen Sicherheitsvorführungen

so spannend fanden wie den neuesten Film aus Indien, es war absolute Stille, und man folgte

gebannt der Darbietung.

Um 18:41Uhr loc. hatten wir den Boden unter den Reifen verloren, und es ging auf direktem Wege

Richtung indischen Subkontinent.

Es schloss sich relativ zügig die Verpflegungsrunde an, es wirkte irgendwie alles wie im Ferienlager:

die Crew wirkte etwas gernervt: wenn beim Getränke verteilen etwas alle war, hieß es einfach, es gibt

nichts mehr. Und so wurde es denn auch von den Paxen hingenommen.

Das Essen war bis auf das letzte Reiskorn exakt das gleiche wie auf dem Flug nach Sanaa, und beim

zweiten Verzehr hat es auch etwas an Faszination des neuen Geschmack's verloren. Wir hatten

Hunger und so wurde es trotzdem alle.

Das Filmprogramm beschränkte sich auf einen aus indischer Produktion in hindi ...

Was soll's, wir wollten ja sowieso gerade schlafen. Irgendwann schaute ich aber doch etwas zu,

und irgendwie kam mir die Handlung doch etwas bekannt vor ... richtig, es gab den Film auch

schon einmal aus amerikanischer Produktion, aus den 50 / 60iger Jahren mit Spencer Tracy in der

Hauptrolle, es ging um die Jagd nach einem Geldschatz, welcher schlussendlich unter einem

doppelten " W " aus Palmen vergraben war ... hier irgendwie alles sehr platt dargestellt ...

Gute sechs Stunden Flugzeit waren angekündigt, um 03:37Uhr loc. hatten wir nach 5h56min

den Dhaka Zia International Airport erreicht.

Beim Taxing konnten wir einige Inlandmaschinen wie Fk-28 Biman, Dash-8 Royal Bengal und

MD-82 GMG erkennen.

Zügiger Ausstieg durch Gates, Einreisepapiere ausgefüllt, das Visum hatten wir uns für 35 Euro

in der Botschaft in Berlin besorgt, wurden wir an allen anderen Wartenden vorbei an einen seperaten

Schalter für Crew's geleitet, nach zwei Minuten ... Welcome to Bangladesh ....

Unsere Rolli's liessen etwas auf sich warten, so sahen wir noch, wie gerade eine Boeing 747-300 der

GMG Airlines aus Dubai eintraf. Die Boeing ist von Atlanta Iceland gemietet, die Crew, die wir sahen,

gemischt Isländisch und amerikanisch, die CabinCrew rein asiatisch.

Unsere Koffer bekamen wir etwa 10min später an einem anderen Gepäckband. Nun wollten wir gleich

noch unseren Rückflug bestätigen lassen, wir ließen die Wechselstuben erst einmal links liegen, raus

aus dem Transitraum. Nach etwa 30min hatten wir einen Yemenia-Vertreter gefunden und die

Flüge wurden bestätigt. Jetzt noch etwas Geld, das wäre schön ... einziges Problem, wechseln geht

nur im Transitraum. Einige Diskussionen, man hat mich wieder rein gelassen ....

So tauschten wir erst einmal die ersten Taka ein.

Jetzt noch ein Taxi, es ist gerade kurz nach fünf am Morgen, und dann ab ins Hotel.

Das Taxi haben wir für etwa fünf Euro in Landeswährung schon am Airport bezahlt, der Fahrtwind

lies die ersten Schweißtropfen trocknen. Das Termometer zeigt jetzt immerhin schon gut

30 Grad an. Nach etwa einer halben Stunde Fahrt über leere Strassen, teilweise entgegengesetzt

der üblichen Fahrtrichtung erreichten wir unser Hotel: Best Western DaVinci Hotel.

Für 100 US$ eine gute Wahl. Einchecken soll erst ab 14Uhr möglich sein, aber man war sehr

entgegenkommend und so erhielten wir schon vor sieben Uhr am Morgen unser Zimmer.

Das Hotel befindet sich übrigens in einem Bürohochhaus: bis zur 5.Etage Büro's, in der 6. befindet

sich die Rezeption und in der 7. bis 9. die Zimmer.

Unser Zimmer ist zweckmäßig eingerichtet, Sat-Fernsehen, alles Bestens.

Für uns beginnt jetzt erst einmal die Nacht am Vormittag, soll heißen : Gute Nacht ....

 

Gegen 15:00Uhr klingelte der Wecker, und ein " neuer Tag " sollte für uns beginnen.

Wir hatten über das Büro der Biman uns einen Flug mit einer DC-10 gebucht, die

Linie nach Chittagong ist oft die erste Etappe auf dem Weg in die Golfregion.

Das Passagieraufkommen ist eher bescheiden, doch trotzdem fliegt Biman bis auf

ihre " neue " Boeing 747 mit allen Typen dorthin. Neben BG ist es auch die Rennstrecke für

GMG Airlines, United Air, Best Air und Royal Bengal.

 

Als wir unser Zimmer verließen, bemerkten wir, das der " EtagenKellner " immer genau auf

unsere Tür sieht, also von uns jede Bewegung mitbekommt.

Nach unseren Syrien-Erfahrungen fange ich halt an, überall Gespenster zusehen.

An der Rezeption sah man uns auch gleich mit großen Augen an, als wir einen Transfer zum

International Airport bestellten, wir besänftigten, das wir nur nach Chittagong fliegen würden, und

morgen früh wieder zurück seien. Da unser BG-Flug für den Abend geplant war, gab es keine Chance

mehr für einen Rückflug nach Dhaka.

Das Hotel stellte uns für 12 US$ einen Wagen zum Airport zur Verfügung, gute 30min später

erreichten wir diesen. Das InlandTerminal befindet sich vis-a-vis des großen Internationalen Bereichs.

Alle Domestics sind hier mit Büro's vertreten.

In uns keimte ein Gedanke: da wir auf dem Herflug das Terminal in Sanaa schon kennengelernt

haben, und uns auf dem Rückflug dort sieben Stunden bevorstanden, könnte man doch einmal

bei GMG anfragen, ob sie vielleicht einen Flug für den 15. oder 16. nach Dubai hätten?

Gesagt, getan. Leider ist am 16. alles ausgebucht und am 15. ist kein Flug vorgesehen.

Naja, es war halt bloß ein Versuch.

Der Biman-Schalter wurde geöffnet, wie gesagt, wenig Andrang. Kurze Frage, ob denn wirklich eine

DC-10 fliegen wird: JA ! Es sollen sogar zwei innerhalb einer Stunde fliegen, was uns natürlich

beruhigte und zugleich auch etwas verdrießlich aussehen ließ, der zweite Flug sollte eigentlich

eine A 310 sein, mit der wir morgen früh wieder retour nach DAC fliegen wollen.

Wir bekamen unsere Bordkarten mit dem Hinweis, wir würden mit dem ersten Flug der geht

mitkommen. Also Vorfreude auf dieses für mich schönste Flugzeug.

Aus dem Transitraum hat man leider keinen wirklichen Blick auf's Vorfeld, man sieht einige

Leitwerke. Rauchen kann man vor der Tür auf dem Vorfeld, wirklich ....

Wir sahen unter anderem ein größeres Flugzeug mit " UN "-Leitwerk landen, ein Typ war aber

leider nicht zuerkennen.

Gegen 18:30Uhr wurden nun alle Paxe in einen Bus gebeten, ca. 30 an der Zahl, und in Richtung

unseres Dreistrahlers gefahren. Hier mußten wir noch eine Security-Control im Internationalen Teil

des Terminals über uns ergehen lassen, bevor wir die DC-10 betreten konnten. Für die Inland-

Passagiere war der vordere Teil der Kabine reserviert, angeblich BusinessClass genannt.

Der Sitzabstand ließ diese Definition aber nicht zu, was soll's, die knapp 30min übersteht man

auch so, es ist ja endlich wieder einmal eine DC-10 für mich. ( nach Canadian und Garuda )

Was einem hier sofort auffällt: Militär und noch mehr Militär. Photo's habe ich mir deswegen erst

einmal verkniffen, ich sage nur Syrien ...

Kurz nach sieben erfolgte der PushBack, drei DC-10 nebeneinander, ein toller Anblick.

Um 19:26Uhr erhob sich unsere S2-ACO wie eine Feder in die Luft, wir hatten den Eindruck, der

Pilot wollte seine zugewiesene Flugfläche in einem Durchgang so schnell wie möglich erreichen.

Der Sound, einfach Klasse ....

Der Service, so man ihn als solchen bezeichnen kann, folgte umgehend in Form eines Bonbons.

Hatte man diesen denn vertilgt, sanken wir auch schon wieder dieser wichtigsten Hafenstadt des

Landes am Golf von Bengalen entgegen. Nach genau 26min ließ unser Pilot unseren 30 Jahre alten

Dreistrahler wie eine Feder zu Boden sinken, und uns darauf die volle Bremsleistung spüren.

Nach einem Backtrack auf der Bahn schwenkten wir auf das Hauptvorfeld ein, abgestellt war eine

in Bangladesh zugelassene Fokker 27.

Noch einige Safety's und Kotztüten verstaut und dann war dieses Erlebnis erst einmal Geschichte.

 

Für diese Nacht hatten wir uns wie gesagt auch um ein Hotel in Chittagong gekümmert, telefonisch

hatte ich das Asian SR gebucht, sowie via WebSite das TowerInn. Für das letztere haben wir

uns dank der Photo's, des Airport-Transfers und des Preises von 30 US$ entschieden.

Unsere Ankunftszeit haben wir per Mail mitgeteilt, uns würde ein Transfer erwarten.

Leider war es dies, was wir die nächste Stunde machten, warten...

Mit Hilfe eines Airport-Mitarbeiters fanden wir dann doch noch ein Taxi, da wir ja vorher alle Angebote

ausgeschlagen hatten und keine Ankünfte mehr zuerwarten waren, ist die Taxidichte stark gesunken.

Wir hatten jedenfalls noch ein Taxi ergattert, Komfort Fehlanzeige, aber vier Räder plus Lenkrad

und einem Fahrer, der wohl auch weiß, wo unser Hotel liegt.

Die Stadt ist vom Flughafen in 30-40min erreichbar, es geht teilweise durch die reinste Einöde.

Nach ca. 30min erreichte unser Gefährt das Asian SR, wo er noch einmal nach dem Weg fragte.

Es beruhigte mich, hatten wir doch auch für dieses Hotel eine unverbindliche Reservierung.

Nach nocheinmal fünf Minuten Fahrt, Ankunft im TowerInn Hotel ... Gott sei Dank.

Auf die Frage, was denn mit unserem Transfer passiert sei, Achselzucken, und der Hinweis,

wir hätten es doch auch ohne geschafft.

Das Zimmer war schön und zweckmäßig eingerichtet, AC, Sat.-TV ... was will man mehr.

Etwas zuEssen wäre nicht schlecht. Der Zimmerservice konnte da hervorragend Abhilfe schaffen.

Zum Essen noch ein PremierLeague-Spiel via BBC gesehen, also alles Bestens ...

 

13. April 2008

 

Gegen sechs Uhr morgens ließen wir uns wecken, für kurz vor sieben haben wir uns einen Transfer

zum Airport bestellt. Der Transfer ließ uns noch 30min warten, aber er kam dann doch endlich.

Die Stadt ist schon lange erwacht, es ist stickig, viel Verkehr auf den Strassen, tausende Menschen

laufen durcheinander, Armut wohin man sieht, bettelnde Kinder und Greise, Dreck und Schmutz,

Häuser, die ihre Definition nicht mal annähernd verdienen.

Die Umgebung unseres Hotels bei Licht betrachtet: erschreckend. Slums, nichts als Slums ...

Auf halber Strecke kamen wir wieder in die Hafengegend, die Strasse wird schmaler, holpriger,

ein besserer Sandweg. Dies ein Weg zu einem intenationalen Airport ... auf keinen Fall.

Doch nach einer viertel Stunde tat sich vor uns ein recht " modernes " Terminal auf.

Wir sind wieder in der Gegenwart angekommen, Erleichterung ...

Unser Flug soll gegen 8:30Uhr aus Jeddah ankommen, also noch eine gute halbe Stunde Zeit.

Alle Inlandairlines öffneten ihre Schalter nach Dhaka, nur Biman lies sich nicht blicken.

Kurz nach acht meinte noch ein anderer Wartender, dort sei ein Biman-Angestellter, also hin,

er händigte uns im Vorbeigehen je eine Bordkarte aus. Wir sind also drei Paxe, die Biman

für ihren Flug nach Dhaca gewählt haben. Die Konkurenz läßt grüßen.

Im Transitraum Platz genommen, schon landete auch unser DC-10-Shuttle-Flug, wie gehabt:

S2-ACO. Unser Dreimann-Boarding, in Sekunden ...

Die Kabine war halbleer.

Auf dem Weg zur Startbahn kamen wir an einer militärischen Abstellfläche vorbei, und sahen

in unmittelbarer Nähe eine An-32 der Air Force parkiert.

Um 09:14Uhr waren wir wieder in der Luft, Bonbon, Sound, alles wie gehabt.

Reiseflughöhe erreicht und nach Minuten ging es auch schon wieder danieder.

Um 09:46Uhr hieß es dann: zurück in der Hauptstadt.

 

Kurz zu Dhaka: Am Tag ist an einen normalen Verkehr nicht zudenken. Staubig, Chaos, alles

läuft und fährt durcheinander. Sehenswürdigkeiten auch eher die Ausnahme.

Was könnte man also machen, umherfliegen? Wäre eine Möglichkeit, aber immer hin und

zurück ? Wieder einmal machte sich " Syrien " in meinem Hinterkopf breit ...

 

Also wieder im Terminal, machte ich meinem Bruder einen Vorschlag: Wie wäre es, wenn wir

morgen,also am 14., zurück nach Dubai fliegen, wir hätten dann noch zwei Tage zusätzlich, um

in Sharjah zuspotten. Ich muss dazu sagen, ich fliege lieber, Gerrit ist eher der Photospotter.

Ein kurzes Abwegen des Für-und-Wieder, okay, wir versuchen für morgen einen Flug bei GMG

zubekommen. Dazu müssen wir aber erst einmal zum Domesticterminal gehen.

Dies noch kurz unserem wartenden Shuttle zum Hotel mitgeteilt, uns in 20min hier erneut

verabredet.

Bei GMG angekommen, Nachfrage, ob es einen Flug gibt. Ja, den gibt es, Plätze sind auch noch frei.

Also 200 Euro pro Person gezahlt, und schon hatten wir ein etix nach Dubai für den nächsten

Tag in der Tasche. (leider kein OriginalTicket )

Unser Shuttle wartete schon auf uns, also ab ins Verkhrschaos.

Zum Glück gibt es eine Klimaanlage, die Temperaturen wandern vorsichtig der vierzig Grad-Marke

entgegen. Auch hier wieder an jeder Kreuzung bettelnde Kinder, die unser Auto belagerten, wir

waren etwas peinlich berührt, wo soll man hinschauen, überall dieser Armut zubegegnen.

Wir haben uns in der Vorbereitung dieser Reise mit der Luftfahrt der Länder beschäftigt aber die

Zustände im Land selbst völlig außer Acht gelassen, ein Fehler, der eigentlich nicht passieren

sollte.

 

Nach einer guten Stunde haben wir unser Hotel erreicht, an der Rezeption kurz mitgeteilt, das wir

schon morgen abreisen möchten. Man zeigte sich kulant, uns wurde nur in Rechnung gestellt, was

wir auch wirklich verbrauchten bzw. benutzten.

Also den Abend wieder im Hotel verbracht, im Internet surfen, fernsehen, das Erlebte und Gesehene

Revue passieren lassen. Die Angestellten sind allesamt sehr freundlich, aber einen gewissen Grad der

Beobachtung kann man einfach nicht übersehen.

 

14. April 2008

 

Den Tag haben wir in Ruhe begonnen: ausschlafen, frühstücken im Hotel. Unseren Shuttle zum

Zia Intl. Airport haben wir uns für den Mittag bestellt, pünktlich 12:00 Uhr wurde unser Gepäck verladen

und wir machten uns auf in den Stau über Schleichwege, Hinterhöfe ging es Zentimeter für

Zentimeter vorwärts.

 

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Nach knapp zwei Stunden erreichten wir das Flughafengelände. Ein kurzer Weg ins Terminal, ein erster

Check gefolgt von einem zweiten, um in den CheckInn-Bereich zukommen.

Unser Abflug war um 17:00 Uhr nach Dubai geplant, das Einchecken hatte schon begonnen.

Da ausreichend Schalter besetzt waren, kamen wir schnell an die Reihe, Koffer weg, Bordkarten in der

Hand ging es zur Ausreise-Kontrolle, welche einige Minuten dauerte.

Im Transitbereich angekommen, kann man durch eine breite Glasfront das Vorfeld betrachten.

Es ist ziemlich viel Polizei und Militär anwesend, was einem ungetrübten Fotovergnügen etwas im Wege

stand. Ich will sagen, wir haben es erst einmal auch nicht versucht.

Nach etwa 20min des Auf-und-Ab-Wanderns, landete wieder das vor zwei Tagen von uns nicht

identifizierte " UN "-Flugzeug, und dies war für uns die Überraschung schlechthin: eine A-310 in vollem

United Nations-Anstrich. Aber was soll's, ein Photo war ja nicht möglich ...

Wir spazierten immer weiter in einen Teil des Terminals, wo als einziges Flugzeug gerade eine Thai

A-300 sich auf den Weg nach Bangkok machte. Hier waren wir plötzlich neben einigen Bauarbeitern,

die von uns keine Notiz nahmen, die einzigen Personen. Auf einer Außenposition machte man sich

bereit, ein Flugzeug abzufertigen, gelandet ist doch eigentlich nur die A-310, und keine 2min später

taxte im Schritttempo die JY-JAV an uns heran, aha also von Jordan Aviation gemietet.

Jetzt gab es für uns kein Halten mehr, aller Vorsicht zum Trotz, es war ja gerade niemand zusehen.

Also raus mit den Kamera's und einfach drauf gehalten. Für uns das Highlight schlechthin.

Nach circa 10sec des ungehemten " Fotovergnügens " ein vorsichtiger Blick, ob uns jemand bemerkt

hat, es schien nicht der Fall zusein, also so als wäre nichts passiert einfach weiter schlendern ....

 

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Für die Wartezeit von noch knapp zwei Stunden versuchten wir eine ruhige Ecke zufinden; aussichtslos.

Also versuchten wir unser Glück in der Airport Business Lounge, und wir wurden gegen Bezahlung

eines Obulus von 12,50 US$ eingelassen. Ruhe, Getränke und einige Speisen sowie Internet sollten uns

die Zeit bis zum Abflug angenehm verkürzen. Die Lounge wird übrigens vom Sheraton Hotel betrieben.

Gegen 16:30 Uhr begaben wir uns dann zu unserem Gate, eine lange Schlange von Gastarbeitern, nach

kurzer Zeit wurden wir an allen Wartenden vorbei gewunken, man wollte neben unserer Bordkarte auch

unser etix sehen und behielt es daraufhin auch gleich. Wir hatten jetzt also nichts mehr in der Hand,

außer unsere kleine Bordkarte. Wir befanden uns jetzt in einem Mini-Warteraum, ausreichend gefüllt

mit Gastarbeitern, vor uns am Gate die TF-AMK, eine 1983 gebaute Boeing 747-300 in voller

GMG-Bemalung. Auch hier mußte ich erst einmal versuchen, eine Aufnahme zumachen, ohne viel

Aufsehen zuerregen, was schwer genug war, als einzige Europäer im gesamten Warteraum.

 

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Unmittelbar darauf gab es dann eine Durchsage, das sich der Abflug auf etwa 17:30 Uhr verzögere.

Also eine gute Stunde in der Sardinienbüchse, nicht mit uns. Das Bodenpersonal hatte ein Einsehen,

wir sagten, das wir in der Lounge zuerreichen wären, man versprach uns, uns dort zubenachrichtigen,

wenn das Boarding dann irgendwann beginnen sollte.

Das Personal dort war sehr nett, man ließ uns ohne nochmalige Bezahlung wieder ein, also noch ein

wenig surfen, Mails verschicken ...

Gegen halb sechs ein neuer Anlauf, und siehe da, es ging vorwärts.

Da es keine Sitznummern gab, setzten wir uns in die zweite Sektion, wo wir einen schönen Blick auf die

Triebwerke hatten. Neben uns parkierte ein Biman Fokker-28, jetzt wo wir auf dem Wege außerlandes

sind, kann man ja auch mal etwas fotographieren, ohne Angst haben zumüssen, das sich die

Staatsmacht daran stören könnte.

 

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Die Maschine wurde voller und voller, von einer Stewardess wurden

wir darauf hingewiesen, das wir nach Beendigung des Boardings einen Platz bekommen würden,

" wo wir unsere Beine etwas ausstrecken könnten."

Sie meinte es gut, und setzte uns dann in die erste Reihe in die Mitte an der Austiegstür.

Von mir dann darauf hingewiesen, das uns der erste Platz besser gefallen hätte ( wegen der Foto-

möglichkeit ), bat sie uns um einen Augenblick und setzte uns dann in die BusinessClass Reihe 3.

 

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Damit hatten wir nun nicht gerade gerechnet, aber hier wollten wir dann auch nicht wieder weg.

Gegen 17:45 Uhr wurde unsere ex. Corsair 747 ( die Trennwände waren in deren Design belassen )

auf das Vorfeld gepusht, es ging vorbei an der 747 der Biman ( auch ein Wunschflugzeug von uns ),

an einer 737-800 der britischen FlyGlobespan ( wird von GMG auf dem täglichen Flug nach KUL

betrieben ) und an einigen DC-10 der Biman in Richtung Startbahn.

 

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Da wir nun einmal fast in der ersten Reihe saßen, und auch zum ersten Mal " vor dem Piloten ", war

es auch eine Erfahrung zusehen, mit wieviel Augenmaß dieser die 747 taxte, besonders als er sie

auf die Runway einschwenkte. Wir hatten den Eindruck, das wir diese schon wieder verlassen haben,

bevor er sie auf der Centerline ausrichtete.

Ein kurzer Test der Triebwerke, Startleistung ... um 18:03Uhr tauchten wir in den Smog der Hauptstadt

ein, und wieder ließen wir eine Etappe dieser Reise hinter uns.

 

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Ich machte einige Aufnahmen der Kabine, wir freuten uns über die Bequemlichkeit für die nächsten Stunden.

Wir sind etwa 10min in der Luft, ein kurzes heftiges Schütteln durchdringt das Flugzeug. Wir schauen

uns kurz an, es wird wohl eine Wirbelschleppe gewesen sein, die wir durchflogen haben.

Ein wunderschöner Sonnenuntergang spielt sich vor uns ab, meine Kamera ist im Dauereinsatz.

Dann meldet sich der Pilot: Einige Angaben zum Flug ? - denkste ....

Er teilte uns mit, das sich ein Triebwerk verabschiedet hat ( oder explodiert ist ), und man habe sich

entschlossen, nach Dhaka zurückzukehren. Wir würden jetzt etwas Sprit ablassen und in ca. 45min

wieder landen.

Na toll .... wir wußten nicht so recht, ob wir uns darüber freuen sollten, schließlich haben wir in Dubai

schon alles gebucht, Hotel und Mietwagen, aber auf der anderen Seite hätten wir jetzt auch einen Flug

mehr, und es sieht ja im Flugbuch auch mal ganz gut aus, wenn nicht alles immer 100%ig klappt.

Also befanden wir uns kurze Zeit später wieder im Anflug auf Dhaka, nach 61min nun doch wieder in

Bangladesh. An der Runway wartete schon eine !!! Feuerwehr auf uns, Sicherheit wird groß geschrieben.

( Zum Vergleich: 2005 ist mir gleiches schon einmal mit einem GermanWings A320 in CDG passiert, dort

wurden wir von 10 Fahrzeugen empfangen. )

Ganz langsam taxten wir wieder auf das Vorfeld, wo wir dann auch schon von der Technik empfangen

wurden.

 

Wir sahen nun schon unsere Fälle davon schwimmen, heute noch nach Dubai zukommen. Als ich aber

neben uns am Gate die 777 der Emirates sah, keimte eine Idee in mir.

Als fest stand, das sich unser Jumbo heute nirgendwohin mehr bewegen würde, begann das Debording,

und unser bekannter Transitraum füllte sich in Minuten.

Wir verliessen diesen dann auch so schnell wie möglich, und trafen dann einen Verantwortlichen der GMG.

Diesem teilte ich unser Problem mit, wir hatten uns, um unser Absicht Nachdruck zuverleihen, auch schon

eine familiäre Begründung zurecht gelegt.

Er gab uns zuverstehen, das wir uns einen Augenblick gedulden sollten, er müsse dies erst mit seinem

Vorgestzten klären. Nach einer knappen halben Stunde kam er dann auf uns zu und erklärte uns, das

ein Ersatzflug mit Emirates leider nicht möglich wäre, aber um 23:00Uhr würde eine Maschine der

Biman auch nach Dubai fliegen, wenn wir dies wünschten, würden wir auf diese umgebucht.

Ein kurzes Überlegen: Einverstanden. Er wollte daraufhin unsere Tickets sehen, wir bedeuteten ihm,

das uns diese ( etix ) ja vollständig beim Boarding abgenommen wurden, und wir keinen Ausdruck mehr

besäßen. Da in diesem Lande jeder für Alles einen Kuli hat, wurde ein Untergebener damit beauftragt, aus

den rund 500 Tickets nun das Unsrige herauszusuchen.

Wir wurden indessen gebeten, im Hauptwarteraum auf Ihn zuwarten.

Auf dem Weg dorthin kamen uns zwei dunkelhäutige Stewardessen entgegen, ich sagte meinem Bruder,

das ich gleich wieder komme, und ging daraufhin den Stewardessen zu ihrem Gate nach.

Wie erwartet, begaben sie sich zum Gate der 747 der Biman, welche ja aus Nigeria von KaboAir gemietet

ist. Am Gate angekommen, fragte ich sie, welchen Flug die 747 heute denn noch bedienen würde, sie

antworteten, das sie um 23:00Uhr nach Jeddah über Dubai fliegen wird. Na Super ....

Diese Nachricht mußte ich Gerrit gleich mitteilen, wir würden es doch jetzt tatsächlich schaffen, mit einem

Ticket für 200 Euro beide von uns begehrte 747 hier in Bangladesh zufliegen.

Kurze Zeit später traf auch der Verantwortliche von GMG wieder bei uns ein und überreichte uns zwei

handausgeschriebene Original-Tickets der GMG. Wenn der Flug umgebucht wird, brauche man ja

schliesslich auch etwas in der Hand. Welch Freude, heute noch Original-Airline-Tickets zuerhalten.

Es schloss sich jetzt ein kleiner bürokratischer Kraftakt an, der uns aber komplett von Mitarbeitern der

Airline abgenommen wurde. Tickets umschreiben, neu einchecken, wieder Passkontrolle ...

Gegen 22:30Uhr konnten wir dann unsere Bordkarten in Empfang nehmen, und ab zur Sicherheitskontrolle

am Gate. Der Abflug verzögerte sich noch um einige Minuten.

In der Kabine fand ich dann noch eine Plakette, die 747 besaß 542 Plätze, welche auch fast vollständig

gebucht waren.

 

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Zur Geschichte: diese 747 wurde 1986 gebaut und an Northwest ausgeliefert, sie flog dort bis 2003, war

dann vier Jahre in der Wüste abgestellt, bis sie von KaboAir aus Nigeria gekauft wurde.

Seit März 2008 ist sie an Biman untervermietet, die diese bis zum Erhalt der 777 in die Golfstaaten

einsetzt. So kommt auch diese geniale Mischbemalung zustande: Northwest Bemalung, Zulassung aus

Nigeria 5N-MAD und Titel und Logo von Biman Bangladesh.

 

Wir wurden dann doch pünktlich gepusht, kurzes Taxing zur Startbahn und um 23:07Uhr hieß es erneut:

Bye, Bye Bangladesh ...

 

Wir hatten diesmal wieder Plätze in der vorderen Kabine, hier aber engste Touristenbestuhlung.

Die Crew war sehr nett, den beiden Stewardessen von vorhin mußten wir auch noch erklären, woher wir

denn KaboAir kannten. Sie schienen jedenfalls unsere Antwort mit Freude aufzunehmen.

Es gab eine Getränkerunde sowie ein warmes Essen, es hat auch ganz gut geschmeckt. Was es aller-

dings war, ich kann mich einfach nicht mehr daran erinnern.

Irgendwann kam Ruhe in die Kabine und ich nutzte die Zeit wie fast alle anderen auch, um etwas zuschlafen.

Kurz vor zwei Uhr Ortszeit, nach 4h49min, landeten wir dann mit rund fünf Stunden Verspätung doch noch

glücklich in Dubai, es war wieder eine Etappe geschafft.

 

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Ausstieg in Dubai

 

Gerrit, der bis dahin nur die 747-400 geflogen war, freute sich, das er bis jetzt auf dieser Reise neben der

747SP nun auch die Serie -200 und -300 in sein Flugbuch eintragen konnte.

Uns blieb abschließend nur eins zusagen: Vielen dank GMG, für die Rückkehr nach DAC und das

für dortige Verhältnisse ungewöhnliche unbürokratische Handeln.

 

Die Einreise in Dubai brachten wir wieder schnell hinter uns, den Mietwagen von Avis hatten wir auch in

Minuten, wenn uns auch ein mürrischer Mitarbeiter um diese Zeit etwas nervte.

Unser Appartment in Sharjah zufinden, stellte uns schon vor eine etwas größere Aufgabe.

Im Nachhinein gesehen, haben wir es erst mehrmals umrundet, um es schlussendlich gegen 04:00Uhr

dann zufinden. Schnell eingecheckt, ab in die elfte Etage, achja, es hieß Al-Sharq-Appartments, und dann

totmüde ins Bett gefallen, und erst einmal ausschlafen ........

 

15. April 2008

 

Gegen 10:00Uhr befanden wir uns so langsam wieder unter den Lebenden, kurzes Klären, was wir jetzt

machen wollen: natürlich auf nach Sharjah zum Spotter.

Die Sonne strahlt unnachgiebig, Temperaturen weit über 30 Grad, aber eine angenehme Briese macht

sie erträglich. Nach einer guten Stunde haben wir wieder den Sharjah NationalPark im Anflug erreicht und

uns mit kühlen Getränken wieder auf dem Hügel niedergelassen. Nach etwa 10min wurde uns aber von

einem Mitarbeiter des Parks bedeutet, das bis etwa 14:00Uhr der Park nur für Frauen und Schulklassen

reserviert sei, danach könnten wir gern wiederkommen. Kurze Frage, o es mit dem Fotographieren

irgendwelche Probleme gibt; Nein, es ist nicht verboten, kein Problem.

Also verliessen wir wieder diesen Ort und versuchten außerhalb unser Glück. Dort ist man ein ganzes

Stück näher dran an den landenden Maschinen, weshalb wir auch nicht böse über den Verweis waren.

 

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Gegen 14:00Uhr suchten wir dann aber dann doch den Hügel im Park wieder auf, es ist halt etwas

lufttiger und auch etwas ruhiger, da man doch ein ganzes Stück von der Autobahn entfernt steht.

Der Flugverkehr war heute auch wieder sehr abwechslungsreich, wenn auch die Pausen mitunter doch

ziemlich waren. Da dies hier ein Familienpark ist, fielen uns von Zeit zu Zeit doch auch immer wieder

der eine oder andere einzelne Herr in gehörigem Abstand auf, der sich hier rein zufällig bewegt.

Ein ungutes Gefühl stieg dann schon in uns auf, aber wir hatten dann auch immer wieder die Worte des

Parkangestellten im Ohr, das das fotographieren hier kein Problem darstellt.

Gegen 17:00Uhr drehte dann plötzlich de Anflug, was sich uns in einem tollen, tiefen Abflug einer IL-76

mitteilte. Dies war für uns das Signal, hier für heute unsere Zelte abzubrechen. Morgen ist ja auch noch

ein Tag.

 

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Also packten wir zusammen, und begaben uns langsam zum Ausgang. Auf dem Weg dorthin muß man

an einer kleinen Moschee vorbei. In dem Augenblick, als wir dort vorbei kamen, drehte ich mich in diese

Richtung und bemerkte noch ein Blitzlicht. Ich sagte Gerrit, das wir vermutlich jetzt phtotgraphiert wurden,

und da war es wieder, das Gefühl aus Syrien ...

Wir gingen ganz ruhig weiter, passierten den Ausgang, wurden dort nicht aufgehalten. Unser Auto stand

etwa 20 Meter vom Ausgang entfernt, fünf Meter hinter uns folgte uns ein junger Mann, den wir auch schon

vom Hügel aus vor Stunden schon einmal bemerkt hatten. Er telefonierte, kurz darauf erschienen noch zwei

Männer in Zivil. Auf die Frage, ob er etwas wünsche, bedeutete er uns nur, das wir warten sollten.

Was folgte, war eine nächste Passkontrolle, und Fragen, Fragen, Fragen ...

Die zwei Letztgekommenen nahmen unsere Pässe erst einmal mit, und telefonierten. Mit dem Anderen

entstand ein ruhiges, freundliches Gespräch. Er bedeutete uns, jedliche Aufnahmen von Flugzeugen und

Airports seien in den Emiraten verboten. Ein vorsichtiger Einwand, das selbst in einer großer deutschen

Luftfahrtzeitschrift ( AERO ) Aufnahmen aus diesem Park veröffentlicht worden seien, tat er mit einem

Kopfschütteln ab. Das das Internet vor Aufnahmen aus Sharjah und Dubai überläuft, konnte er nicht so

recht glauben. Das es in Sharjah vom Airport Vorfeldgenehmigungen gibt, erwähnten wir lieber nicht.

Nach zehn Minuten bekamen wir unsere Pässe aber wieder zurück, und wurden nocheinmal darauf

hingewiesen, jedliches Fotographieren zuunterlassen.

Wir versprachen es und machten uns auf den Rückweg in die Stadt.

Damit stand der nächste Tag zur Disposition. Gerrit wollte dann eben nach Dubai zum Spotten, ich

wies nur auf das Verbot hin. Wir vertagten die Entscheidung dann aber erst einmal auf den nächsten

Tag. Zum Essen suchten wir uns noch eine gutklimatisierte Mall in Sharjah aus, kein Problem, nur der

Dauerstau in den Abendstunden stellte unsere Mägen auf eine Gedultsprobe.

In mir machten sich aber schon die ersten Gedanken breit, unserer weiteren Reise eine gewisse

Wendung zugeben.

 

16. April 2008

 

So, jetzt mußte ein klärendes Gespräch her, wie soll es weiter gehen.

Den heutigen Tag haben wir nach kurzer Disskusion spottertechnisch abgeschrieben. Eigentlich soll es

morgen für eine Woche weiter in den Iran gehen. Zum größten Teil zum Fliegen, aber Gerrit möchte auch

unbedingt einen Tag zum Spotten in Tehran nutzen. Wir hatten unterschiedliche Stimmen eingeholt: ich habe

einige deutsche Spotter angeschreiben: der Tenor war, viel Vorsicht walten zulassen. Er schrieb einige

iranische Spotter an, sie meinten, Spotten wäre überhaupt kein Problem, es ist ja nicht verboten.

Und wir sind ja schließlich keine Presse, sondern rein hobbymäßig unterwegs. Das glaube ich wohl,

aber ob die Polizei es angesichts Gerrit seiner Nikon F5 auch so sieht, nährrt in mir einige Zweifel.

Ich brachte jedenfalls vor, das ich von allen Kontrollen und Überwachungen absolut die " Schnauze voll "

habe, und ich des Spottens wegen nicht in den Iran fahren möchte.

Nach etwa einer halben Stunde habe ich Gerrit soweit bequatscht, das er bereit gewesen ist, mit mir nach

einem InternetCafe zusuchen, und dort nach einem neuen Ziel für die nächsten 10-11 Tage Ausschau

zuhalten.

In unmittelbarer Umgebung des Hotels fanden wir dann auch recht schnell ein Cafe.

Der Tag spielte sich in etwa so ab: von 10 bis 13 Uhr erste Suche im Net, dann drei Stunden zur Selbst-

findung, 16 Uhr ging es in eine Reisebüro ohne Erfolg, dann wieder in die Mall zum Essen und von 17 bis

nach 20 Uhr wieder ins InternetCafe.

Es kristallisierten sich drei Ziele heraus: 1. Florida mit GulfAir / Northwest über Frankfurt.

2. nach Bangkok / Phuket mit ... keine Ahnung mehr. 3. nach Südafrika.

USA schied ziemlich schnell aus. Thailand wäre nett, aber zum Spotten in HKT fraglich. Dort sind wir 2005 auch

schon einmal verhaftet worden.

Dann also Südafrika. Gegen 20:00Uhr einigten wir uns auf Südafrika. Die Buchung war über eine mehr als lahme

Internetverbindung mehr als mühsam, aber nach rund einer Stunde hatten wir einen Hinflug für rund 390 E

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