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[Tripreport] Hannover/Newcastle/Den Haag (HAJ-NCL)


Tecko747

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Eines Abends saß ich wie so oft vor meinem PC und durchstöberte eine Vielzahl von Internetseiten nach interessanten Flugangeboten. Dabei entdeckte ich eine recht günstige TUI-Verbindung von Hannover nach Newcastle. Da Newcastle schon längere Zeit auf meiner Wunschliste stand, buchte ich ein. Doch die das spätere weiterkommen ab Newcastle zu interessanten und günstigen Zielen erwies sich als etwas schwerer. Mangels geeigneter Flüge schaute ich mich anderweitig um und entdeckte die Fährverbindung von Newcastle nach Ijmuiden in den Niederlanden. Da mir meine letzten beiden Fährfahrten Göteborg-Kiel und Harwich-Hoek van Holland so gut gefielen, entschied ich mich für diese Lösung. Die anschließende Rückfahrt mit der Bahn war schnell gefunden.

 

Da bei TUI die Anreise mit der Bahn bereits am Vortag möglich ist, entschied ich mich dafür, bereits einen Tag früher nach Hannover zu fahren und mir noch ein wenig die Stadt anzuschauen.

 

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Die erste Etappe der Reise sollte mit dem TGV von Ulm nach Stuttgart zurückgelegt werden. Der Zug wird einmal täglich auf die Relation München-Paris verlängert und kann mit dem Rail+Fly-Ticket der TUI ohne Aufpreis und Reservierung genutzt werden.

 

Der Zug war recht gut ausgelastet. Zusammenfassend läßt sich jedoch sagen, dass mir in den Punkten Sitzkomfort und Inneneinrichtung der deutsche ICE deutlich besser gefällt. Man muss die Bahn ja auch mal loben…

 

In Hannover hatte ich mich für das Hotel Tulip Inn direkt an der Messe entschieden. Über die Weihnachtsfeiertage war dort nicht viel los. Auf dem Parkplatz keine! Autos, keine Lichter auf den Zimmern zu sehen. Ich glaube ich war der einzige Gast in jener Nacht.

 

Am Abend ging es noch ein wenig Feiern. Elektronisches Weihnachtskolletiv mit 3-Tage-Wach-Mann Lützenkirchen und „Mützenschwarm“ und Oliver Koletzi.

 

Die Party war gut – die Nacht bzw. der Ruhezeit am Vormittag war kurz. Und auch nach Ausschöpfung der maximalen Check-Out-Zeit im Hotel war ich noch recht träge auf den Beinen. Aber es half nix. Ich musste ja weiter – schließlich wollte ich mir noch ein wenig Hannover anschauen.

 

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Neues Rathaus

 

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Die Herrenhäuser Gärten gehören zu den bedeutendsten Landschaftsgärten Europas.

 

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Niedersachsen is calling: Das Sachenross

 

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Am Abend fuhr ich mit der S-Bahn zum Flughafen und besuchte noch ein wenig die Besucherterrasse. Nicht viel Verkehr am 2. Weihnachtsfeiertag.

 

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Wesentlich interessanter wirkte auf mich das ausgestellte Flughafenmodell. Man beachte den doch recht hohen Anteil von Großraumflugzeugen. Bei Gestalter des Modells war wohl Träumen erlaubt!

 

Hannover (HAJ) – Newcastle (NCL)

Tuifly X31516

Boeing 737-700

D-AHXJ

 

Da wir Newcastle erst spät am Abend erreichten, entschied ich mich für das Britannia Hotel direkt am Flughafen, nur wenige Schritte vom Terminal entfernt. Sehr praktisch.

 

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Terminal Flughafen Newcastle

 

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Der Flughafen ist direkt an das örtliche U-Bahnnetz angeschlossen, so erreicht man recht bequem die Innenstadt.

 

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Welcher Fussballfan kennt Newcastle United nicht?

 

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Der St. James Park fasst aktuell 52.000 Zuschauer. Bei der Europameisterschaft 1996 wurde hier gespielt und auch bei den Olympischen Spiele 2012 sind Vorrundenspiele hier geplant.

 

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Hauptbahnhof

 

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Schick – Einkaufspassage in der Innenstadt.

 

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Newcastles berühmtester Anblick – das Brückenensemble über den Tyne.

 

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Die Milleniumbrücke kann an den Seilen nach oben gezogen werden, sodass Schiffe unter der Brücke durchfahren können.

 

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Das sieht schon mal recht gut aus. Überraschend schnell fand ich den Weg von der U-Bahnstation „Meadow Well“ zum rund 2 Kilometer entfernten Fährterminal. Man läuft einfach durch ein Wohngebiet die Strasse immer bergab und hat man erstmal das erste Hinweisschild zum Fährhafen entdeckt, ist es nur noch ein Katzensprung.

 

Newcastle hat in den letzten Jahren leider einige Fährverbindungen verloren. Letzter schmerzhafter Verlust war die Einstellung der Nordroute von Newcastle nach Bergen. Sogar Hamburg stand einmal auf dem Fahrplan.

 

An diesem Abend sollte uns die „Princess of Norway“ in 16 Stunden über die Nordsee bringen. Früher war das Schiff unter dem Namen Peter Pan auf der Route Travemünde-Trelleborg unterwegs, danach ging es für einige Zeit nach Australien, wo die Tasmanienroute befahren wurde. Nach einem kleinen Abstecher bei der norwegischen Fjordline kaufte die DFDS das Schiff und setzte es auf der Route Bergen-Newcastle ein. Nach der Einstellung der Route verkehrt das 1986 in Bremerhaven gebaute Schiff nun zusammen mit dem Schwesterschiff King of Scandinavia auf der Route nach Holland.

 

Rund 1,5 Stunden vor Abfahrt wurden die Tore geöffnet und das Schiff konnte betreten werden. Die Bordkarte die man beim Einchecken im Terminal erhält, gilt gleichzeitig auch als Zimmerschlüssel.

 

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Trotz Ihrer 23 Jahre machte das Schiff einen sehr schönen und gepflegten Eindruck. Ich fühlte mich wohl an Bord. Die Preise an Bord lagen allerdings auch etwas höher als bei anderen vergleichbaren Redereien.

 

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Das ist also heute der Chef auf dem Kahn.

 

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Ein Hauch von Flughafenstimmung. Nur mit etwas anderen Größenverhältnissen.

 

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Modell der Prince of Scandinavia (u.a. Harwich-Hamburg) - heute im Einsatz bei Moby Lines im Mittelmeer.

 

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Als wir ausliefen, war die Nacht schon hereingebrochen. Der Fährhafen von Newcastle liegt nicht direkt am offenen Meer, sondern einige Kilometer im Landeinneren, am Fluss Tyne. Daher ist das Auslaufen durch die enge Fahrrinne besonders interessant.

 

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Blick auf die digitale Seekarte.

 

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Die See war ein wenig aufgewühlt, Teilweise ging es auch hoch auf Windestärke 7 und man trökekte ein wenig durch die Gänge, aber alles in allem recht war es eine recht ruhige Fahrt.

 

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Da es zu dieser Jahreszeit wegen dem kalten Fahrtwind etwas schwer fiel, sich draußen an Deck aufzuhalten, lohnte sich der Mehrpreis für die Außenkabine sehr. Da es mir nachts etwas schwerfiel einzuschlafen, lehnte ich mich zurück und schaute einfach nur aus meinem Guckloch nach Draußen. Ein wunderbares Gefühl. Die Weite des Meeres, die Sterne, ab und an mal ein Licht eines anderen Schiffes oder einer Bohrinsel am Horizont – traumhaft.

 

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Kurz nach Sonnenaufgang erreichten wir Ijmuiden.

 

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Aus Sicherheitsgründen können die LKW- und Autodecks nur ab 15 Minuten vor der Ankunft betreten werden. Daher warf ich noch schnell einen Blick nach unten. Während auf den Passagierdecks doch recht viel Betrieb war, war die Auslastung hier unten eher mäßig. Ein deutliches Zeichen dafür, dass die Route auch von viele Fußpassagieren genutzt wird, die einfach mal sich das Erlebnis „Mini-Cruise“ mitmachen wollen. Man beachte auf dem Bild auch den klassischen Niederländischen Blumen-LKW. Dieser durfte natürlich nicht fehlen.

 

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Geschafft! Wieder festen Boden unter den Füßen.

 

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Die Skyline von Ijmuiden wird vom einzigen Hüttenwerk Hollands geprägt. Der Ort dient auch als Seehafen von Amsterdam. An den Schleußen zum Nordseekanal wird der Amsterdamer Pegel gemessen – Bezugspunkt für alle Höhenangaben in Deutschland.

 

Das Wetter war sehr schön, aber ziemlich windig und kalt. Fest eingepackt machte ich mit zu Fuss auf den Weg zur nächstgelegenen Bahnstation, die sich am Nachbarort Driehuis befindet. Die Wanderung dauerte rund eine Stunde, bis ich etwas ausgekühlt ankam.

 

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Haltepunkt Driehuis

 

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Umsteigen in Haarlem. Im Anschluss ging es mit der markanten MAT '64 weiter nach Den Haag, der Hauptstadt der Niederlanden sowie einigen wichtigen EU-Institutionen, wie beispielsweise dem Europäischen Gerichtshof.

 

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Kopfbahnhof Den Haag Central.

 

Den Haag hat 475.00 Einwohner und ist somit die drittgrößte Stadt im Land.

 

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Auch die Niederländische Königin Beatrix hat hier ihrem Amtssitz.

 

Am Nachmittag fuhr ich wieder in wenig in Richtung Amsterdam nach Leiden, wo ich im dortigen Holiday Inn auch die Nacht verbringen sollte.

 

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Eine sehr schöne Ortschaft mit typisch holländischem Stadtkern.

 

Am nächsten Morgen fuhr ich mit dem Zug nach einem kleinen Stopp in Schiphol weiter nach Amsterdam.

 

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Amsterdam Hauptbahnhof

 

Ich spazierte ein wenig durch Amsterdam – ich hatte ja noch gut 2 Stunden Zeit bis zur Abfahrt meines fest gebuchten Zuges. Als ich rund 15 Minuten vor der Abfahrt des Zuges an den Abfahrtsmonitoren den Abfahrtsbahnsteig des Zuges suchen wollte, wurde mein gebuchter Zug nicht angezeigt. Schnell als zum klassischen gelben Aushangsfahrplan gegangen – doch auch hier Fehlanzeige. Etwas unruhig kramte ich mein Ticket heraus. „Amsterdam C – Nürnberg“ stand dort drauf. Doch als ich auch noch den Ausdruck meiner Sitzplatzreservierung aus meinem Rucksack kramte, stieg der Puls rapide an. Amsterdam-Zuid, Hannover, Nürnberg. Blick auf die Uhr – 10 Minuten bis zur Abfahrt des Zuges – keine Chance mehr den Südbahnhof mit der Straßenbahn zu erreichen. Dabei hatte ich doch feste Zugbindung. Einerseits war ich verärgert über meine Schlampigkeit, nicht alles genauer geprüft zu haben und um falschen Bahnhof zu stehen. Andererseits über die DB, die auf das Ticket Amsterdam C druckte, was ich als Amsterdam Central Station interpretierte. Aber zum Ärgern blieb wenig Zeit und ich ging zum Serviceschalter der niederländischen Bahn. Natürlich brauchte der Mann vor mir eine gefühlte Ewigkeit, was nicht gerade zu meiner Beruhigung betrug. Also ich endlich an der Reihe war erklärte ich schnell mein Missgeschick. Ich solle schnell zum Bahnsteig XY rennen, dort fährt in 2 Minuten ein Intercity nach Hilversum. „Dort können sie wiederum 2 Minuten später in ihren Intercity nach Hannover umsteigen“.

 

Schnell rannte ich los und erreichte gerade noch den Zug. Die Schaffnerin sagte, dass ich nix zahlen musste, da in den Niederlanden die Zugbindung der DB nicht gelte. Glück gehabt!

 

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Der 2-Minunten-Anschluss in Hilversum klappte hervorragend.

 

Die weitere Bahnfahrt über Hannover nach Nürnberg verlief ohne Probleme oder besondere Vorkommnisse und ein recht interessanter Ausflug ging zuende.

 

Ich hoffe es hat euch wieder ein wenig gefallen. Da ich kein großer Schifffahrsexperte bitte ich zu entschuldigen, falls sich hier und zu ein kleiner Fehler eingeschlichen hat.

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Vielen Dank für den Report, sowas könnte mir auch gefallen. :)

 

Das Problem mit Amsterdam C kenne ich... hatte für Mitte Dezember eine Fahrt ab Amsterdam Süd gebucht, auf dem Ticket das per Post kam stand dann später jedoch Amsterdam C.

 

War mir sogar lieber, allerdings hatte ich mich schon auf Diskussionen eingestellt falls bis Hilversum kontrolliert worden wäre. Aber gut zu wissen das es dort erlaubt ist.

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Das Problem mit Amsterdam C kenne ich... hatte für Mitte Dezember eine Fahrt ab Amsterdam Süd gebucht, auf dem Ticket das per Post kam stand dann später jedoch Amsterdam C.

 

Ich könnte mir vorstellen, dass dies viele Leute irritiert. Aber so lange sie es irritiert geht es ja noch - dann merken sie es wenigstens noch. Wenn überhaupt nicht wahrgenommen wird, dann wird's hektisch. Aber warscheinlich geht das vielen so und der Anteil von Umsteigern mit etwas erhöhtem Puls wird in Hilversum recht hoch sein.

 

Find ich nicht ganz so glücklich gelöst.

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Im Anschluss ging es mit der markanten MAT '64 weiter nach Den Haag, der Hauptstadt der Niederlanden sowie einigen wichtigen EU-Institutionen, wie beispielsweise dem Europäischen Gerichtshof.

Sehr schöner Report, aber die Hauptstadt der Niederlanden ist immer noch Amsterdam, in Den Haag sitzt lediglich die Regierung.

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Schöner Report. Und der IC Berlijn (so nennen sie hier den Zug von Amsterdam nach Berlin) war sogar pünktlich... Wahnsinn.

 

Den EuGH haben wir hier in Den Haag auch nicht, dafür aber den IGH (ICJ), das ICTY (Jugoslawien-Tribunal) und den Internationalen Strafgerichtshof (ICJ).

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