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Carcassonne im Süden Frankreichs


Eyet

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Geschrieben

Ich fliege mit Ryanair bald zum ersten Mal in den Süden Frankreichs nach Carcassonne. Der Flug dauert 1h 40min.

Im Terminal des Flughafen von Carcassonne gibt es Wi-Fi, kostet aber 6 Cent die Minute.

Es gibt einen Shuttlebus vom Flughafen zum Stadtzentrum für € 5,-, der jeweils 25 Minuten nach der Landung abfährt. Mit dem gelösten Fahrschein lässt sich eine Stunde lang auf dem städtischen Verkehrsnetz reisen.

Für das gesamte Verkehrsnetz kostet eine 1-Stunden-Einzelticket € 1,20 und € 2,60 für ein Tagesticket.

Für längere Aufenthalte gibt es auch Zeitkarten. Tickets gibt es an der zentralen Haltestelle Dôme und direkt im jeweiligen Verkehrsmittel beim Fahrer. Tickets müssen beim Einsteigen entwertet werden.

 

Bild für Carcassonne:

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Carcassonne liegt wunderbar gelegen, da nicht allzu weit entfernt von anderen Orten. Nach Toulouse sind es nur 100 km bzw. 1h Autofahrt.

Carcassonne - Toulouse

 

Hier kann man sehen wo die Stadt liegt und wie die 156 km lange Autostrecke (2,5h Autofahrt) nach Andorra aussieht:

Carcassonne - Andorra

 

Nach Girona in Spanien, von wo aus man billig zu noch mehr Zielen fliegen kann, sind es nur 204 km bzw. 2h Autofahrt.

Carcassonne - Girona

 

Carcassonne liegt circa 70 km nordwestlich von Perpignan an einer alten Handelsstraße zwischen Mittelmeer und Atlantik und hat circa 44.000 Einwohner. Die Stadt wurde von den Römern im 1. Jahrhundert v. Chr. gegründet und zählt heute zu den am besten erhaltenen Festungsstädten Europas. Die restaurierte Altstadt mit gut erhaltener doppelter Stadtmauer wurde 1997 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die cité innerhalb der Mauern ist 14 Hektar groß. Auf denen wohnten im Mittelalter 3.000-4.000 Menschen, heute leben dort 229 Einwohner ständig. Die cité ist ein ausgedehntes Freilichtmuseum und normalerweise für Autos nicht zugänglich. Im 13. Jahrhundert beherbergte die Festung die zentrale Verwaltung der Inquisition in Süd-Frankreich. Sie war ein Zentrum der heterodoxen (ketzerischen) Katharerbewegung. Katharer (von griechisch: die „Reinen“; katharós = rein) bezeichnet eine christliche Glaubensbewegung vom 12. Jahrhundert bis zum 14. Jahrhundert, vornehmlich im Süden Frankreichs, aber auch in Italien, Spanien und Deutschland. Verbreitet ist auch die Bezeichnung Albigenser nach der südfranzösischen Stadt Albi, einer ehemaligen Katharerhochburg. Sie selbst nannten sich veri christiani („die wahren Christen“) oder boni homines bzw. Bonhommes („gute Menschen“). Gebräuchlich waren auch die Bezeichnungen Patarener bzw. Pateriner. Durch den ersten Ketzerkreuzzug (Albigenserkreuzzug) und das unerbittliche Vorgehen der Inquisition als Häretiker vernichtete die römische Kirche zwischen 1209 und 1310 die katharische Glaubensbewegung. Aus dem Wort Katharer wurde später auch die abwertende Bezeichnung Ketzer für alle Abweichler von einem herrschenden Glauben abgeleitet. Die römisch-katholische Kirche verwendete in ihrer Propaganda auch die volksetymologische Ableitung von lat. Cattari (lat. cattus, die Katze). Danach würden die Katharer die Katze als Tier Satans auf das Hinterteil küssen. Beim Katharismus handelt es sich um eine dualistische Form des Christentums. Die materielle Welt wird als böse angesehen, das Gute ist lediglich bei Gott im Himmel zu finden. Das Leben des Katharers ist deshalb darauf ausgelegt, das Gute im Menschen (die Seele) aus der bösen Welt in den Himmel zu bringen. Die Katharer sahen sich selbst als die „wahre“ christliche Kirche. Kern ihrer Lehre war, gemäß ihrer dualistischen Weltsicht, die Unvereinbarkeit von Materie (Fleisch) und Seele. Ziel war die Befreiung der Seele über die Erlangung des Consolamentums. Die Katharer unterschieden sich von der damaligen christlichen Kirche auch durch die Ablehnung des Alten Testaments der Bibel, in dem sie den Schöpfergott einer bösen Welt beschrieben sahen. Im Neuen Testament hatte das Evangelium des Johannes eine herausragende Rolle. In ihren Predigten kamen viele Bibelzitate vor, die Auslegung war oft nicht eng an den Text gebunden, was sich auch bei den Bibelübersetzungen feststellen lässt. Die katharischen Priester (sowohl Männer als auch Frauen) predigten in der Volkssprache (im Gegensatz zum Latein der römisch-katholischen Kirche) und erreichten dadurch weite Bevölkerungsschichten. Armut, Bescheidenheit und Enthaltsamkeit (auch in der Sexualität) galten als erstrebenswert und trugen zur Popularität der Bewegung bei, während die römisch-katholische Kirche aufgrund der Lebensweise vieler ihrer Funktionsträger abgelehnt wurde. Der katharische Kult ist zwar dem Kern nach bogomilischer Tradition, was sich vor allem in der Tatsache äußert, dass die Vergebung der Sünden nur durch die Aufnahme in die Kirche der Sündenlosen erfolgte – aber abendländische Riten haben sich um den Kern der bogomilischen Aussage gelegt, so dass hier eine Vermischung der bogomilischen Tradition mit der abendländischen zu erkennen ist. Der Grundgedanke, dass nur durch die Aufnahme in die Kirche der Katharer die Vergebung der Sünden sowie die Erlösung erreicht werden konnte, war die Kernaussage.

Regeln für Perfecti/ae waren beispielsweise

* das Verbot, Menschen, vierbeinige Tiere und Vögel zu töten,

* das Verbot zu fluchen und

* die Verpflichtung zur Arbeit.

Aus der Ablehnung der Fortpflanzung als Teufelswerk kann bis zu einem gewissen Maße die Ablehnung sämtlicher Speisen, die aus der Fortpflanzung entstanden sind, also von Tierfleisch, Fetten und Milchprodukten, begründet werden.

Eine weitaus stärkere Begründung für die Ablehnung dieser Speisen war die Annahme, dass sich in den Tierkörpern die Seelen verstorbener Menschen aufhielten. Wer ein Tier tötete, um es zu verspeisen, stand also in der Gefahr, einen Mord an einer Engelsseele zu begehen, die in einem Tierkörper Zuflucht gesucht hatte. Fische hingegen durften von den Katharern verzehrt werden, da sie der (im Mittelalter weit verbreiteten) Ansicht waren, Fische seien kein Zeugungsprodukt, sondern gingen aus dem Wasser hervor. Außerdem war das Trinken gegorener Getränke (z. B. Wein) verboten.

Endura bezeichnet ursprünglich den Hungertod. Bei den Katharern war sie mit einer Sonderform des Consolamentums (dem „Krankenconsolamentum“) verknüpft: Gläubigen, die sich erst am Sterbe- oder Krankenbett entschieden, das Consolamentum zu empfangen, um ihre Seele zu retten, jedoch nun nicht mehr die Möglichkeit hatten, ein strenges asketisches Leben als Perfecti/ae zu leben, nahmen stattdessen nach dem Consolamentum und dem darauf folgenden Gebet (beziehungsweise feierlichen Gelobigung) im Interesse der Reinheit des Körpers keinerlei Nahrungsmittel zu sich. Nach dem Tod kamen Enduristen also rein in Gottes Reich.

Katharer wandten die Endura auch an, um der Inquisition und der Anklage der Häresie zu entgehen und geläutert zu sterben.

Die Perfecti (weibliche Form: Perfectae, Wortbedeutung: lat. „Vollkommene“), bezeichnet auch als „gute Menschen“, bildeten den harten Kern der eigentlichen Mitglieder der katharischen Kirche. Ihnen war erlaubt, das Vaterunser zu beten und das Consolamentum zu erteilen. Sie führten eine keusche und schlichte bis asketische Lebensweise in persönlicher Armut mit vielen Fastenregeln und standen vor den Gläubigen (Credentes), in denen sie eine „bemerkenswerte Hingabe“ erweckten, „in der machtvollen Tradition des Märtyrertums“. Ihre Besitztümer überschrieben die Perfecti/ae bei ihrem Eintritt an die Gemeinschaft ihrer Kirche. Es hat wohl zu keiner Zeit mehr als zehntausend Perfecti gegeben; es kann sogar vermutet werden, dass die Zahl der Perfekten nicht mehr als viertausend betragen hat. Wenn die Perfecti/ae nicht auf Wanderschaft waren, um zu predigen, oder in ihrer Gemeinde unterwegs waren, lebten sie in eigenen Häusern, die der Gemeinschaft gehörten. Eine Perfecta durfte nur in der Gegenwart eines Diakons das Consolamentum spenden.

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