Gast Geschrieben 16. August 2002 Melden Geschrieben 16. August 2002 Chicago (dpa) - Die Serie von Hiobsbotschaften bei den amerikanischen Fluggesellschaften reist nicht ab. Die Muttergesellschaft der finanziell schwer angeschlagenen United Airlines droht für den Herbst mit einem Gang zum Konkursrichter, falls sie nicht innerhalb von 30 Tagen weit reichende Konzessionen ihrer Gewerkschaften, Gläubiger und Lieferanten erhält. Dies hat das Unternehmen nach Börsenschluss bekannt gegeben. Die United Airlines ist mit der deutschen Lufthansa und anderen Fluglinien in der so genannten Star Alliance partnerschaftlich verbunden. «Falls wir nicht die Kosten dramatisch senken, ist ein Antrag auf Konkursschutz der einzige Weg, um die Zukunft der Gesellschaft und den weiteren Betrieb der Airline zu sichern», erklärte UAL-Chef Jack Creighton. Die US Airways, die siebtgrößte US-Fluggesellschaft, hatte am Wochenende einen Konkursantrag gestellt. Der globale Branchenführer American Airlines will 7000 Mitarbeiter nach Hause schicken, viele Flugzeuge aus dem Verkehr ziehen und Aufträge für neue Flugzeuge stornieren. Midway, Vanguard und Sun Country, drei kleinere Airlines, hatten ebenfalls seit den Terrorattacken vom 11. September Konkurs angemeldet. Ein United-Konkurs wäre die größte Pleite einer US-Airline, den es je gegeben hat. Die United Airlines ist die zweitgrößte Fluggesellschaft der Welt. Die Gesellschaft stöhnt ebenso wie die meisten US-Airlines unter hohen Schulden, den Nachwehen der Terrorattacken auf den Flugverkehr, der schwachen US-Konjunktur, niedrigen Flugpreisen, weniger Flugreisenden und der zunehmenden Konkurrenz von Billigfluglinien wie Southwest Airlines. Bei der United kommen aber noch extrem kostspielige Tarifabkommen für die 80 000 Beschäftigten hinzu. Creighton (69) ist UAL- Interimschef und will zurücktreten sobald ein Nachfolger gefunden ist. Branchenkenner verwiesen darauf, dass die Gesellschaft mit der Konkursdrohung den Druck auf die Gewerkschaften für starke Tarifkonzessionen verstärken könnte. Die Pilotengewerkschaft hatte sich zu Konzessionen von zehn Prozent bereit erklärt, doch hatten die Flugbegleiter, Mechaniker und das Bodenpersonal bisher Zugeständnisse abgelehnt. Die Fluggesellschaft gehört ihren Mitarbeitern zu 55 Prozent. Sie sind damit von einem Konkurs am stärksten betroffen. Die Aktien dürften bei einem Konkurs wertlos werden. Die UAL-Aktien sind am Donnerstag vorbörslich um 28,5 Prozent auf nur noch 1,75 Dollar eingebrochen gegenüber einem Zwölfmonatshoch von 35,02 Dollar. Die UAL hatte im vergangenen Jahr bereits einen Umsatzrückgang von 17 Prozent auf 16,1 Milliarden Dollar und einen Verlust von 2,1 Milliarden Dollar (2,15 Mrd Euro) verbucht. In den ersten sechs Monaten 2002 fielen weitere rote Zahlen von 850 Millionen Dollar an, und der Umsatz schrumpfte nochmals um 19 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar. Die UAL wolle mit Hilfe eines neuen Geschäftsplans eine stärkere und wettbewerbsfähigere Airline bilden, erklärte sie. Ob dies ohne Konkursantrag gelingen wird, bezweifeln viele Branchenkenner.
vincent Geschrieben 16. August 2002 Melden Geschrieben 16. August 2002 AA will die Stoßzeiten auf ihren Hubd in DFW und ORD auflösen. Sie erhoffen sich dadurch in DFW 11 und in ORD 7 Flugzeuge zu sparen. Ausserdem werden sie dadurch weniger Personal(5%)und Gates einsparen. Insgesamt will AA mehere Milliarden dadurch sparen.
sk Geschrieben 16. August 2002 Melden Geschrieben 16. August 2002 Laut "Gerüchten" hätte AA einige Flüge via IATA nicht bezahlt. Sieht wohl auch hier sehr ernst aus.
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