MIchacgn Geschrieben 8. April 2010 Melden Geschrieben 8. April 2010 Hi zusammen! habt ihr eine Ahnung wie es bezüglich Flame-Outs bei Triebwerken ausschaut? Laienhaft stelle ich mir vor, dass, wenn eine Maschine im Start oder der Landung befindlich durch Wolken mit hohem Regenanteil fliegt, doch irgendwann einmal ein Punkt erreicht sein muss, indem das Wasser den Luftanteil mindert und so zu wenig Sauerstoff angezogen werden kann im Triebwerk?
CPIOM Geschrieben 8. April 2010 Melden Geschrieben 8. April 2010 Hi, in der Regel ist ein Engine Flame Out die Folge eines Stall (Strömungsabriss im Verdichter) bzw. Surge (Triebwerk pumpt). Zivile Triebwerke sind so ausgelegt, dass bei normalen Betriebsbedingungen kein Surge auftreten kann (ausreichender Abstand von der Pumpgrenze). Dennoch können Fremdkörper im Triebwerk (Vögel, etc.) zu einem kurzzeitigen Verdichterpumpen führen, was in der Regel durch das Triebwerk bzw. Regelung selbständig ausgeglichen wird (verwendete konstruktive Maßnahmen sind z.B. verstellbare Leitschaufeln, Abblasen von Verdichterluft sowie Mehrwellentriebwerke). Starker Wassereinbruch (z.B. in einem extremen Gewitter in den Tropen) kann ein Triebwerk kritisch beeinflussen, dann aber eher auf Grund des veränderten Massenstroms bzw. der durch das Wasser verursachten Abkühlung als durch unzureichende Luftzufuhr. Ein Beispiel für einen durch Regen/Hagel verursachten Flame Out ist TACA Flight 110 im Jahr 1988 (=> Designfehler). In der Regel braucht es aber deutlich mehr als Starkregen um ein Triebwerk ernsthaft zu beeinflussen. Interessant Links: http://en.wikipedia.org/wiki/TACA_Flight_110 http://www.airspacemag.com/flight-today/flameout.html
744pnf Geschrieben 9. April 2010 Melden Geschrieben 9. April 2010 Starker Wassereinbruch (z.B. in einem extremen Gewitter in den Tropen) kann ein Triebwerk kritisch beeinflussen, dann aber eher auf Grund des veränderten Massenstroms bzw. der durch das Wasser verursachten Abkühlung als durch unzureichende Luftzufuhr. Um einen flame-out gar nicht erst möglich werden zu lassen kann in kritischen Situationen auch "continuous ignition" gewählt werden.
PEOPLES Geschrieben 9. April 2010 Melden Geschrieben 9. April 2010 CPIOM hat das super beschrieben, kommerzielle (soll die Militärischen nicht abwerten, nur kenne ich mich damit nicht aus) verfügen über eine "robuste" bauweise hinaus über diverse Schutztfunktionen sofern ein FADEC-System verbaut ist (elektronsiche Triebwerkskontrolle), natürlich abhängig von Hersteller und Triebwerk selbst. So kann die Lufttemperatur im Triebwerk gemessen werden, welche kurz vor der Brennkammer ist (nennt man T30), sackt diese plötzlich unter einen Schwellwert ab, werden Ventile am Kompressor geöffnet (welche eigentlich der Kompressorsteuerung dienen) um das Wasser vor der Brennkammer zu entfernen, die Drehzahl wird angehoben und die Zündung wird eingeschalten. -> nennt sich Sinngemäß "Flame-Out Protection". Ist es aus anderen Gründen zum Flame-Out gekommen, oder gings zu schnell, dann registriert das Steuergerät das an absackender Kompressordrezahl, sinkendem Druck und auch an plötzlich abfallender Abgastemperatur. Auch hier wird die Zündung eingeschalten um das Gemisch wieder zu zünden. Sofern das Enteisungssystem des Triebwerks eingeschalten wird, wird auch wieder die Zündung automatisch angewählt, weil ja ohnehin mit widrigen Bedingungen gerechnet wird. gruss
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