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Analysten sehen Lufthansa wieder im Aufwind


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Frankfurt (Reuters) - Knapp ein Jahr nach den Anschlägen von New York und Washington dürfte sich die Deutsche Lufthansa nach Einschätzung von Experten bereits ein gutes Stück von der damals ausgelösten Krise für die internationale Luftfahrt erholt haben.

 

Am Mittwoch will die Fluglinie ihre Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2002 vorlegen, und Analysten sehen einen Gewinnsprung sowohl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum als auch gegenüber dem Vorquartal. Die drastischen Kapazitätskürzungen und Kosteneinsparungen hätten zu greifen begonnen, begründen die Branchenexperten ihre optimistischen Vorhersagen.

 

Im Gegensatz zu den meisten amerikanischen Konkurrenten und auch einigen europäischen Wettbewerbern hatte die Lufthansa schon im ersten Quartal dieses Jahres einen kleinen operativen Gewinn verbucht und damit gezeigt, die wohl schwerste Krise in der kommerziellen Luftfahrt allmählich in den Griff zu bekommen.

 

SPARMAßNAHMEN GREIFEN - BASISEFFEKT HILFT OPTISCH

 

Mit einem operativen Ergebnis von 192 Millionen Euro und damit beinahe doppelt soviel wie im Vorjahr rechnen die von Reuters befragten Analysten im Schnitt im ersten Halbjahr. Für den Umsatz sagen die Prognosen einen Zuwachs von fast sechs Prozent auf 8,25 Milliarden Euro voraus. Nur im zweiten Quartal hätte die Lufthansa damit operativ etwa 180 Millionen Euro verdient und knapp 4,4 Milliarden Euro umgesetzt.

 

"Man kann davon sprechen, dass wir eine recht deutliche Erholung haben beim Ergebnis", sagte Jürgen Pieper von Bankhaus Metzler zu den erwarteten Lufthansa-Zahlen. Allerdings sei dies in erster Linie ein Verdienst der Einsparmaßnahmen des Konzerns. "Die Nachfrage ist immer noch schwach, aber die Kapazitätsanpassungen greifen", fügte der Analyst hinzu.

 

Beim Vergleich der anstehenden Zahlen mit den Vorjahreswerten erhält die Lufthansa zudem "Schützenhilfe" vom Basiseffekt. In den ersten sechs Monaten vergangenen Jahres hatten der Arbeitskampf und die kostspieligen Streiks der Piloten das Ergebnis belastet. Aber auch ungeachtet dieser Verzerrung sei die Lufthansa die Fluglinie in Europa, die die Krise "mithin am besten bewältigt hat", sagte Luftfahrt-Analyst Hans Huff von der Bankgesellschaft Berlin.

 

MARKT SCHAUT AUF "SORGENKINDER" TOURISMUS UND CATERING

 

Auch wenn die Analysten bei der Lufthansa ganz klare Erholungstendenzen nach den Ergebniseinbrüchen im Krisenjahr 2001 sehen, stellt sich sich bei ihnen noch kein ungebremster Optimismus ein. Vor allem für die Touristik-Tochter Thomas Cook und das stark vom US-Markt abhängige Caterging-Geschäft LSG Sky Chefs sind die Auguren skeptisch.

 

"Man erhält die Verkehrszahlen und ein Gefühl für die aktuelle Rentabilität im Luftfahrtgeschäft, was den Eindruck vermittelt, dass der Markt sich erholt", sagte Rebecca Langley von Dresdner Kleinwort Wasserstein. "Aber auf LSG Sky Chefs und Thomas Cook müssen wir noch genau schauen."

 

Qelle: Reuters

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