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[Tripreport] Edinburgh, Oban, Coll und Tiree


Jubilee

Empfohlene Beiträge

So liebe Community, dieses Mal gibt’s einen aufregenden und verrückten Trip von mir.

 

Mich führte die Reise nach Edinburgh und auf die inneren Hebriden, Coll und Tiree.

Die Gründe für diesen Abstecher waren wieder mal die Flugzeugtypen. Die Inselhüpfer BNI und DHT wollte ich erschlagen, auf deutsch Islander und Twin Otter.

 

An dieser Stelle sei anzumerken, dass Großbritannien gerade in diesem Bereich noch reichlich Exoten bietet. Seien es die Jestreams 32 / 42 oder die Britten-Norman Islander / Trislander, Saab 340 / 2000, Let 410, Metroliner oder eben auch DHC-6 Twin Otter. Reichlich Auswahl und alles auch zu bezahlbaren Preisen.

 

Ich erfuhr aus dem Forum über die Pleite der Highland Airways und den Ersatz, der auf den Namen Hebridean Air Services hört. Ich schaute mir fortan die Sache etwas genauer an und bastelte mir wieder ein Konstrukt zusammen.

 

Jedenfalls hatte ich folgendes Flug-/Zug-/Fährprogramm für die kommenden Tage

 

10.05.2010

09:55-11:05 SXF – EDI FR6607

 

11.05.2010

07:15-11:27 Edinburgh Waverley – Oban (Zug)

14:45-17:25 Oban – Coll (Fähre)

 

12.05.2010

09:25-09:40 OBN – TRE HAS202

12:10-13:00 TRE – GLA BE6854

16:50-18:05 GLA – STN U2216

19:45-22:30 STN – SXF FR8546

 

Soweit so gut, wäre da nicht die altbekannte Aschewolke. Wenige Tage vor meiner Abreise war GLA stark beeinträchtigt, TRE-GLA war auch des öfteren gestrichen bzw verspätet und die nächste Wolke war im Anmarsch.

 

Hier mal die Prognose für FL000 – FL200 vom 07.05 1200 UTC – 08.05. 1800 UTC

 

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Ryanair nahm vorsorglich meinen Flug SXF-EDI schon mal aus dem Verkauf. Ich war ziemlich verunsichert. Ich verfolgte täglich die angebliche Aschevorhersage und versuchte so meine Lage in etwa einzuschätzen. Der FR Flug war ab 09.05. wieder buchbar, aber die Entwicklung für die kommenden Tage war weitab von jeglicher Sicherheit.

Nach EDI zu kommen war nicht mehr das Problem, eher die Rückfluge. Ich kam zu dem Schluss, es könnte klappen, da die Windvorhersage auf dem Atlantik eher Nord / Nordnordwest-Winde vorhersagte. Somit an meinem Zielgebiet vorbeiziehen könnte.

 

10.05.2010

 

So entschied ich mich am Abflugtag morgens um acht zum Ja, ich will. An ein mögliches Desaster wollte ich nicht denken. Es gab keinen Plan B. no risk no fun

 

09:55-11:05

SXF-EDI

Ryanair

73H EI-DHE

Seat 1A

 

Ryanair sollte mich nach EDI bringen. Als einer der letzten stieg ich ein und fand mich in der ersten Reihe alleine wieder. Fensterplatz und angenehme Beinfreiheit inkl.

 

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Wir veließen SXF und das miese Wetter. Für Schottland war freundliches Wetter vorhergesagt.

 

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Tower in Edinburgh

 

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Ich fuhr mit dem AirLink100 bis zur Endstation Edinburgh Waverley. Kosten 3,5£ Oneway.

Brachte mein Handgepäck schnell ins Hostel, mitten im Zentrum gelegen, was auch der Name schon sagt, City Centre Hostel. Also wer nur ein Dach über dem Kopf braucht, ist hier gut aufgehoben. ;-)

 

Edinburgh hat mir wirklich gut gefallen, zumindest das was ich gesehen habe. Man kann vieles locker zu Fuss erreichen und das Bus-Tagesticket kostet auch nur 3GBP.

 

Ich begann meinen Rundgang am Bahnhof Waverley.

 

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und zog gleich hinauf zum Schloss, der Sehenswürdigkeit in Schottland.

 

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Blick auf den West Princes Street Gardens

 

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National Gallery und Royal Academy

 

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so angekommen.

 

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Der Eintrittspreis war mit 13£ schon ordentlich gewaschen, aber wenn ich schon mal da bin.

 

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Der Blick vom Schloss ist klasse.

 

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Satire Court und Usher Hall

 

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Die Seite 4 hätte mich schon interessiert ;-)

 

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Scottish National War Memorial

 

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Hospital und Restaurant

 

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Argyle Battery

 

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Mons Meg

 

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Forewell und Half Moon Battery

 

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Im Hintergrund Salisbury Crag und Arthur's Seat (251m)

Das war fortan mein nächstes Ziel.

 

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Feuer!

 

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Royal Palace

 

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Nach fast drei Stunden fand ich den Ausgang wieder. Und schlenderte die Straßen entlang ich Richtung Salisbury Crag. Auch hier war ich zu Fuß erstaunlich schnell.

 

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St Giles Cathedral

 

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The Royal Mile

 

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Salisbury Crag

 

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Und wieder der Blick von oben.

 

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auf die anderen Seite zum Calton Hill

 

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Old Town / New Town

 

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Palace of Holyroodhouse

 

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Hinter mir ragte Arthur's Seat 251m in die Höhe. Auch diesen wollte ich noch besteigen.

 

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Ich nahm den kürzesten, somit steilsten Weg. Oben auf dem Gipfel waren auch noch paar nette Leute unterwegs, vor allem Amis.

 

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Ich wählte einen anderen Abstieg und kam zufällig noch an der...

 

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St Anthony's Chapel vorbei.

 

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Doch das Wetter verschlechterte sich minütlich, so dass ich schnurstracks zum Calton Hill weiterzog.

 

Burns Monument

 

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National Monument

 

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Nelson's Monument

 

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Dugald Stewart Monument

 

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Es fing leicht an zu tröpfeln, doch einen Ort wollte ich noch aufsuchen.

Die Ross Fountain im West Princes Street Gardens gelegen.

 

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Anschließend gings zurück ins Hostel zum Abendessen, natürlich selber eingekauft.

Auch wollte ich mich nach der aktuellen Aschevorhersage informieren. Es gab leider noch keine Entwarnung, da die Prognose leider nur bis 11.05. 0600 UTC Daten lieferte. Irland wird wieder betroffen sein, davon ging ich aus, Glasgow könnte es auch treffen. Nach kurzer Überlegung schloss ich kurzfristig noch die ERV (Europäische Reiseversicherung) für 5€ ab, die mir zumindest bei Verspätungen bis STN weiterhelfen sollte.

 

Mit einer heißen Dusche wollte ich den Tag beenden. Doch hatte ich die falsche Dusche gewählt. Die Erfahrung muss jeder selber machen, deswegen gibt es keinen Hinweis von mir ;-)

Das Wasser wird fast warm, gerade mal so erträglich. Aber dann kommt auf einen Schlag eiskaltes Wasser. Zeitlich genau dann, wenn man voll eingeschäumt unter der Dusche steht.

 

An Einschlafen war nicht mehr zu denken. Ich zog nochmals kurz vor die Tür.

 

Edinburgh ist für Nachtfotos eher ungeeignet. Die Beleuchtung fällt sehr spartanisch aus.

Zwei Objekte konnte ich ausfindig machen.

 

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Auf dem Rückweg nochmal eine kleine Stärkung im Gasthaus zur Goldenen Möwe, bevor ich im Hostel erschöpft in eine Art Bett fiel.

 

 

11.05.2010

 

Um halb sieben kroch ich aus dem Bett und traf heute die richtige Wahl. Eine heiße Dusche später konnte nun die Urlaub-Backpacker-Stimmung beginnen.

 

Nach dem Frühstück brach ich zum 2min entfernten Bahnhof Waverley auf.

 

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North Bridge

 

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Sir Walter Scott Memorial

 

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Und die Zugfahrt konnte losgehen.

 

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An der Glasgow Queen Station musste ich nochmals umsteigen.

 

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Die Fahrt nach Oban entpuppte sich als eine wunderschöne Eisenbahnstrecke, mit jeder Menge Postkartenmotive.

 

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Nach über vier Stunden Zugfahrt war Oban erreicht. Ein relativ kleiner Ort, aber ein wichtiger Fährhafen für die inneren und äußeren Hebriden.

 

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Auch Oban lockt mit einem Ausblick vom Battery Hill, dem sog. McCaig's Tower. Ein unvollendeter Nachbau des Kolosseums. Ein geplante Turmbau wurde erst gar nicht begonnen.

 

Beim Aufstieg erblickte ich eine C130 der Royal Air Force. Wo sich wohl die Aschewolke derzeit befindet?

 

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Oban von oban ;-)

 

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McCaig's Tower

 

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Mein Schiff, die „Clansman“

Alles wichtige zu den Fähren, Preise usw gibt’s hier.

http://www.calmac.co.uk/Timetables-Fares/s...timetables.html

 

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Und so setze sich das Schiff in Bewegung. Viele Leute verbrachten nahezu die gesamte Fahrt, mich eingeschlossen auf der Dachterrasse. Der Wind war bitterkalt, aber danke der Sonne ließ es sich aushalten.

 

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nochmal Oban

 

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Hutcheson's Memorial

 

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immernoch Oban

 

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Dunollie Castle

 

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Eilean Musdile Lighthouse

 

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Coll in Sicht

 

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In Coll verließen erstaunlich viele Leute das Schiff. Fußgänger, Radler, Autos und auch drei LKWs, somit alles dabei. Doch bereits nach wenigen Minuten war der Spuk vorbei und ich war fast ganz alleine, sah keine Menschenseele mehr, nur noch Schafe, Kühe, Hasen und Möwen.

 

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Größte Siedlung auf Coll, Arinagour

 

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Dieser Ort bietet viele Übernachtungsmöglichkeiten (Guest Houses), den einzige Laden, eine Kirche und Bar / Restaurant. Wer einen Trip auf die Insel plant, sollte reichlich Geld und noch mehr Proviant im Gepäck haben. In Oban gibt es extra noch einen großen Tesco und Lidl.

 

Ich war jedenfalls zu Fuß unterwegs und hatte noch einen weiten Marsch vor mir. Der Flugplatz befindet sich ca. acht Kilometer entfernt im Süden. Die Strecke verlängerte sich nochmals um vier Kilometer, da ich eine Felsformation auf Coll bewundern wollte. Den sog. Ben Hogh, ein Überbleibsel der Eiszeit. Der gesamte Hügel heißt ebenfalls so.

 

Ich stiefelte los und wurde, welch Glücksfall, bereits nach wenigen Metern von Einheimischen mitgenommen. An der nächsten Kreuzung trennten sich unsere Wege. Somit waren die ersten vier Kilometer schon geschafft.

 

Ab sofort lief ich ununterbrochen...eine laaaange Zeit nur geradeaus

 

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Ich konnte den Weg nicht verlasse, alles war links wie rechts umzäunt, Schilder gab es so gut wie keine.

 

Wenigstens hatte die Tiere ihren Spaß.

 

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Scheint wohl nicht so häufig ein Fussgänger vorbeizukommen.

Ich wurde immer sehr freundlich empfangen. ;-)

 

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Meine Lieblinge, Wallace and Gromit läßt grüßen

 

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Ein kurzer Regenschauer später

 

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So langsam türmte sich auf der linken Seite der Ben Hogh auf, aber ich fand keinen Weg, keine Schilder, nichts. Alles war umzäunt. Kein Durchkommen.

Auf einmal näherte sich tatsächlich ein Auto. Ich hielt es an und fragte nach einem Weg zum Gipfel. Leider erwischte ich einen Urlauber, der mir nicht weiterhelfen konnte. Beim nächsten Haus war auch von Bewohnern keine Spur, so konnte ich auch hier nicht nachfragen. So entfernte ich mich wieder von meinem ersten Ziel. Damn it. Wirklich schade, die Aussicht von da oben wäre sicherlich super gewesen.

 

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So zog ich erstmal weiter gen Süden.

 

Kurze Zeit später stand ich schon vor dem nächsten Problem. Sackgasse inmitten einer Schafherde. Zumindest fand ich den weiterführenden Weg nicht mehr. Den Zaun wollte und konnte ich nicht überspringen, da in gefährlicher Höhe Stacheldraht angebracht war.

Also blieb mir nichts anderes übrig, bis zur Steilküste zu laufen und dort zu versuchen einen Durchgang zu finden.

 

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Nach weiteren Kilometern und jeder Menge Wut im Bauch, ließ mich der Anblick die Schinderei vergessen. Gut, dass ich den Weg nicht gefundet hatte ;)

Ich wollte sofort ins Wasser springen. Aber ein Blick auf die Uhr erlaubte nur eine kurze Erholungspause. Ich hatte noch einen weiten Marsch vor mir.

 

Hogh Bay

 

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Gefühlte Stunden später traf ich wieder auf einen Weg, der mich direkt am Flugplatz vorbeiführen sollte.

 

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Für den nächsten Morgen wollte ich mich zumindest mit den Örtlichkeiten vertraut machen. Umwege vermeiden.

 

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Das schnuckelige Terminal

 

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Doch da ich schlecht im Terminal übernachten konnte, zog es mich weiter in den Süden. Ein Strand in vier Kilometern Entfernung war das Ziel.

 

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Da die Beschilderung auf der Insel äußerst spärlich ausfällt, ist ein Verlaufen ohne weiteres möglich. Es gibt zwar wenige Wege und nahezu alles ist umzäunt, aber ich habe es mehrmals geschafft. Ein Hofeinfahrt kann schon der vermeintliche Weg sein.

Weiter im Süden verpaßte ich wieder die nächste Abzweigung, und musste wieder einen Umweg gehen. Ich hatte zwar am Fährhafen eine Landkarte mitgenommen, war aber nicht fähig meine derzeitige Lage mit Gewissheit festzustellen.

Ich wollte den Sonnenuntergang am Strand erleben, doch führte der Weg in seinem Verlauf an einer Kuhherde und Schafen vorbei. Da ich aber nicht sicher war, ob ich richtig bin, beschloss ich wieder umzukehren und einfach einen anderen Strand aufzusuchen, sprich einfach zum Meer zu laufen und abwarten wo ich rauskomme.

 

Nach 200 verscheuchten Schafen war ich schließlich da. Ich erreichte Crossapol Bay abends gegen zehn Uhr. Es war immernoch hell.

Der Strand war dreckig und gar nicht schön, bei Schafen hingegen anhand der Spuren sehr beliebt. Aber mir blieb nichts anderes übrig. Irgendwo musste ich mein „Zelt“ aufschlagen.

Also Schlafsack raus und rein ins Warme. Das erste Mal konnte ich kurz entspannen.

Leider nicht allzu lange, da es schnell kühl wurde. Auf Tiree ging ein Regenschauer nieder, ich musste schmuzeln. Hoffte aber, selber verschont zu bleiben.

Es wurde immer kühler und ich zog nach und nach all meine mitgebrachten Klamotten an. Ich fror zwar nicht mehr überall, aber es blieb ungemültlich kalt.

Mittlerweile war es stockdunkel und immernoch wolkenlos. Ein traumhafter Sternenhimmel über mir. Da ich meine Höhle nicht verlassen wollte, gibt’s kein Bild ;-)

 

12.05.2010

 

Gegen drei Uhr wurde es bereits langsam wieder hell. Ich kann mich nicht erinnern geschlafen zu haben, aber es muss passiert sein, da die Nacht erstaunlich schnell vorbei war. Gegen sieben sollte mich mein Wecker aus dem Schlaf reißen, aber um sieben war ich schon längst durchgefroren und hellwach.

Mit im Gepäck war auch die Badehose für genau diesen Morgen, aber an ein Bad im kühlen Nass war nach der Nacht nicht mehr zu denken. So erkundigte ich die Insel weiter und wärmte mich in der Sonne wieder auf.

Noch hatte ich genug Zeit. Mein Flug nach Tiree war für halb zehn geplant. Ein letztes Ziel war der Strand, den ich gestern nicht mehr erreichen konnte, Feall Bay.

 

Port-na-Luing Bay

 

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Mein Schlafplatz der vergangenen Nacht, Crossapol Bay

 

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Wer findet das Schaf?

 

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Wenige Schafe und nur eine Kuh im Weg, wenn das mal kein Hinterhalt ist ;-)

Das war übrigens der offizielle Weg mit Blick auf Ben Feall.

 

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Nach einem längeren Fußmarsch hatte ich es endlich geschafft. Feall Bay und was für ein Traumwetter.

 

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Mich zog es nun doch ins Wasser, also schnell die Badehose an und hinein. Frage mich im Nachhinein, warum ich nicht nackt ins Wasser gesprungen bin.

 

Nach fünf Minuten musste ich leider schon wieder raus, viel mehr Zeit war nicht. So trocknete ich mich mit meinem sandigen Handtuch ab. Massage samt Häutung.

 

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Nun war es an der Zeit zum Flughafen zurückzukehren. Wiederum ein längerer Marsch inkl einmal Sackgasse. Ich konnte fast nicht mehr laufen, meine Füße waren total platt.

 

Unterwegs kam ich an Pitbull-Schafen vorbei, zum Glück hinter dem Zaun. ;-)

 

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Dann war es endlich geschafft, der Flugplatz war erreicht.

 

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Ich betrat das Terminal und wurde freundlich empfangen. Der Flughafen-Chef fragte mich, ob ich heute fliegen würde, ich bejahte dies. Dann meinte er, dass müsse dann die Pilotin überprüfen. Okay.

 

Ich erzählte ihm von meinen weiteren Flügen und fragte ob es Behinderungen wegen der Aschewolke gibt. Er schaute nach und gab Entwarnung. Spanien und Kanaren wären betroffen. Damit war ich erst mal beruhigt.

 

Überpünktlich kam Julie ohne Passagiere in Coll an.

Aber was ist das denn? Schneeweiß? Hatte mich schon so auf die gelbe G-HEBS gefreut. :(

 

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Nach der Ankunft kam sie ins Terminal, stellte sich gleich vor. Sie erledigte alles alleine. Sie war Check-In Agent, Stewardess und Pilot zugleich. Erst wog sie mein Gepäck, anschließend gabs die Sicherheitsvorführung sogar direkt im Terminal. Wirklich erfrischend und eine willkommene und schöne Abwechslung zu den normalen Flügen.

Im Flugzeug zeigte sie uns noch alle Notausgänge, einsame Spitze. Sie hat wirklich ihren Traumberuf gefunden, das merkte man ihr auch an.

Beliebt war sie schon zu Highland Airways Zeiten, nun fliegt sie auch für Hebridean Air Services dieselben Strecken.

 

Hebridean Air Services betreibt derzeit drei Twin Otter.

Leider hat Hebridean die Preise deutlich angezogen.

 

OBN-COL 65£ / OBN-TRE 75£ / COL-TRE 20£

vorher kostete OBN-COL z.B. „nur“ 40£

Für die Schulkinder kostet ein Flug im Vergleich stolze 1£. ;-)

 

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Wie starteten zum Glück in Richtung Norden, sonst wäre es ein verdammt kurzer Flug geworden. Viel länger war er dadurch natürlich auch nicht.

Recht laut ist das Ding. Gerne wieder.

 

09:25-09:40

COL-TRE

Hebridean Air Services

BNI G-HEBR

Seat 1C

 

Genießt den Sound!

 

Hogh Bay

 

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Feall Bay

 

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Nur wegen mir flogen wir nach Tiree, ansonsten wäre sie gleich wieder nach Oban zurückgeflogen.

Besonders viele Gäste sind nicht auf den Flügen, zumal es tägliche und deutlich günstigere Fährverbindungen zum Festland gibt.

Flüge kann man telefonisch übrigens hier buchen

http://www.hebrideanair.co.uk/flights/Air_Charter.html

 

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Blick auf Tiree

 

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In TRE war das Terminal abgeschlossen, so mussten wir über den Hintereingang den Innenraum betreten. Mich hatte niemand erwartet.

Ich verabschiedete mich von Julie und bedankte mich für den klasse, wenn auch sehr kurzen Flug.

Der Mitreisende indes saß die ganze Zeit alleine im Flugzeug. Mir hat es wirklich eine Freude bereitet. Total unkompliziert, locker. Überhaupt kein Stress, kann ich jedem nur empfehlen.

 

Nun blieben noch gut zwei Stunden. Ich lief schon wieder umher und zwar zum nahe gelegenen Strand. Doch dieser war bei genauerer Betrachtung wie die Crossapol Bay, ein Reinfall.

 

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Dieses Mal der Geheimfavorit der Kühe

 

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Ich aß meine Lebensmittelvorräte alle auf und lief zum Flughafen zurück.

 

Ja, ich hab euch auch lieb ;)

 

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Tiree Terminal

 

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Ich checkte ein und erwartete sehnsüchtig die Ankunft der Maschine.

 

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12:10-13:00

TRE-GLA

FlyBE operated by Loganair

DHT G-BZFP

Seat 3A

 

Negativ war der Sitzabstand, so eng bestuhlt kenne ich bisweilen kein anderes Flugzeug. Der Flug war aber top. Sehr wacklig, leiser als die BNI.

 

 

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In GLA habe ich gleich für den nächsten Flug nach STN eingecheckt und die Abflugstafel begutachtet. Tatsache, keine Streichungen oder Verspätungen.

 

Nach kurzer Stärkung mit Fish & Chips, betrat ich wieder den Sicherheitsbereich und spottete noch ein wenig, bevor ich mich überpünktlich zu meinem Abflugsgate nach STN begab.

 

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16:50-18:05

GLA-STN

Easyjet

319 G-EZDU

Seat 24F

 

Ich konnte die Bordingprozedur von Beginn an mitverfolgen und empfand das Vorgehen doch etwas übertrieben. Aber so bekommt U2 die Nachzügler wohl schneller zum Gate.

Final Call, obwohl noch überhaupt kein Gast eingestiegen war.

 

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16::50 geplanter Abflug

 

16:07 Boardingbeginn laut Durchsage und der Anzeige

16:14 fuhr der Tanker vor

16:15 lief die Crew an den wartenden Gästen vorbei ;)

16:20 Final Call laut Anzeige

16:24 stieg der erste PAX ein

 

...lächerlich.

 

Flug war unspektakulär.

 

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Im Anflug bin ich kurz eingeschlafen und habe diese hübsche Maschine im Line-up verpaßt.

 

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In STN musste ich den Sicherheitsbereich verlassen, warum verstehe ich eigentlich nicht. Bordkarte hatte ich bereits und Passkontrolle fand erst in Berlin statt.

 

Also raus und gleich wieder rein.

In der Lounge wartete ich auf die Bekanntgabe des Abflugsgate.

Und nun ist etwas vorgefallen, was ich mir niemals zugetraut hätte.

 

Gate 41 entnahm ich der Anzeige. Habe die übliche Schlange am Gate vorgefunden, nahm erst mal Platz. Als einer der letzten zeigte ich meine Bordkarte und Ausweis.

 

Meine Maschine

 

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Ich entschied mich für den hinteren Eingang. Der Purser wollte meine Bordkarte sehen.

Er sagte, „das ist die falsche Bordkarte.“ Ich erwiderte nur, „doch doch, das ist die richtige nach Berlin.“ Er antwortete lapidar, „wir fliegen aber nach Wroclaw“ Ich dachte ich werde veräppelt. :-)

 

Also wieder raus. Am Gate wurde ich bereits sehnlichst erwartet. Ich fand es lustig, aber nur, da ich meinen Flug noch erreichen konnte.

 

Am Nachbargate 43 wurde nach Berlin geboardet.

 

19:45-22:30

STN-SXF

Ryanair

73H EI-DCB

Seat 32D

 

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Aber hier war noch eine riesige Schlange. Ich setzte mich zur Bordkarten-/Gepäckkontrolle und beobachtete das Treiben. Sobald ein Passagier zwei Taschen hatte, kam sofort die Aufforderung alles in eine zu packen.

Es wird derzeit weniger auf die Maße geachtet, als auf die Anzahl. Ein Geschäftsreisender hatte wirklich einen winzigen Rucksack und eine Laptoptasche. Pech gehabt, ein Gepäckstück zuviel. Im Vergleich zu anderen hatte er wenig dabei, auch ich hatte vom Volumen her mehr. Er empfand seine Behandlung ungerecht. Keine Chance. Schließlich schaffte er alles in eine Tasche zu packen, eben bis auf die zweite Tasche. So landete seine leere Laptoptasche im Müll :-)

Eine türkische Familie ist mir schon in der Lounge aufgefallen, wo ich mich schon fragte, wie die das anstellen wollen, sollten sie mit FR fliegen. Zu dritt unterwegs, mit fünf riesigen Tüten / Taschen. Ich sah sie an meinem Gate wieder und tatsächlich, sie mussten noch zwei Gepäckstücke aufgeben. Im Flugzeug bekam ich noch mit, dass diese drei auch keinen Online Check-In durchgeführt hatten. Teurer Spaß.

 

So, nun hieß es auch für mich einzusteigen. Ich tat dies wiederum hinten, dieses Mal ohne böse Überraschungen.

 

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Und so kam ich geschafft in Berlin an.

 

Negativ empfand ich mal wieder die vergleichsweise langen Wege in SXF, wenn man mit U2 oder FR ankommt.

Aber bald kommt der BBI und da wird alles noch viel länger.

 

Ich freute mich über den reibungslosen Reiseablauf und auf mein Bett.

 

Kurz zum Fazit:

 

Sicherlich hatte ich Glück gehabt, die Reise hätte auch ziemlich in die Hose gehen können.

 

Edinburgh ist auf jeden Fall eine Reise wert. Kann ich nur empfehlen, hat mir sehr gut gefallen. Die kurzen Wege sind ein großer Vorteil der Stadt. Das Schloss ist interessant, aber 13£ sind schon recht teuer. Vielleicht sollte man lieber lecker Essen gehen.

 

Oban ist eher ein verschlafenes Nest, im Sommer voll mit Touristen. Pension an Pension.

 

Auf Coll und Tiree hat man auf jeden Fall seine Ruhe. Da ich länger auf Coll unterwegs war, ist diese Insel auch an erster Stelle.

Die Schotten bekommt man dort eher selten zu Gesicht, da sie doch sehr scheu sind.

Übernachtungsmöglichkeiten sind hier natürlich auch die Pensionen, aber es soll auch einen Camping Platz geben, auf dem ich eigentlich schlafen wollte. Da aber meine Anfrage nicht beantwortet wurde, entschloss ich mich für wild camping.

Wer mal zu sich finden möchte, dem kann ich die Insel nahelegen.

Fahrräder kann man auch ausleihen

Ein fünfacher Pluspunkt ist die Tatsache, dass beide Inseln die sonnenreichste Orte in ganz UK sind.

 

So dat war's.

Ich hoffe der Report regt ein wenig zur Nachahmung an.

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Warum hast du mich nicht mitgenommen? Gemein.

 

Vielen Dank für die schönen Bilder und die Erzählungen, muss da auch endlich mal hin, wer weiß auch wie lange Barra noch angeflogen wird. Bisher hab ichs nur nach Skye, Harris, Lewis und auf die Shetlands geschafft.

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Vielen Dank für den schönen Bericht. Die Hebriden haben es mir seit einem Besuch in Barra und Benbecula vor ein paar Jahren auch angetan. Ein idyllisches und ruhiges Fleckchen Erde am Ende der Welt. Ich hatte damals von Barra nach LHR durchgecheckt und es war schon fast skurril dort eine Boardkarte für LHR in der Hand zu halten, welches zu diesem zeit Punkt wie ein anderer Planet erschien. Mein Koffer konnte damals übrigens nicht durchgecheckt werden, da es auf Barra kein Röntgengerät gab.

 

Um das exotische Flugerlebnis zu komplettieren hättest du hiermit nach von Glasgow Clyde River nach Oban Bay fliegen können. Leider nicht ganz billig.

 

http://www.lochlomondseaplanes.com/index.php?doc=12

 

 

 

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Danke euch allen.

schöner Tripreport mit super schönen Bildern. Ich freue mich schon darauf weitere Tripreports zu lesen :rolleyes:
Der nächste Report kommt bestimmt ;)

 

Warum hast du mich nicht mitgenommen? Gemein.

 

Vielen Dank für die schönen Bilder und die Erzählungen, muss da auch endlich mal hin, wer weiß auch wie lange Barra noch angeflogen wird. Bisher hab ichs nur nach Skye, Harris, Lewis und auf die Shetlands geschafft.

Nach Barra wollte ich auch schon immer, nun kam mir jetzt Coll / Tiree gerade recht.

Aber am Strand zu landen hat bestimmt auch was.

 

Vielen Dank für den tollen Bericht! - hatte selbst vor, eine ähnliche Tour zu machen...
Stehe gerne für Tipps / Ratschläge zur Seite ;)

 

Vielen Dank für den schönen Bericht. Die Hebriden haben es mir seit einem Besuch in Barra und Benbecula vor ein paar Jahren auch angetan. Ein idyllisches und ruhiges Fleckchen Erde am Ende der Welt. Ich hatte damals von Barra nach LHR durchgecheckt und es war schon fast skurril dort eine Boardkarte für LHR in der Hand zu halten, welches zu diesem zeit Punkt wie ein anderer Planet erschien. Mein Koffer konnte damals übrigens nicht durchgecheckt werden, da es auf Barra kein Röntgengerät gab.

 

Um das exotische Flugerlebnis zu komplettieren hättest du hiermit nach von Glasgow Clyde River nach Oban Bay fliegen können. Leider nicht ganz billig.

 

http://www.lochlomondseaplanes.com/index.php?doc=12

Danke für den Tipp. Saustark, der Caravan laufe ich nämlich noch hinterher. Die Flüge sind mir aber doch ein bisschen zu teuer. Mal anfragen, was ein Oneway kostet. :rolleyes:

 

 

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  • 5 Wochen später...

Selten so einen witzigen Reisereport gelesen. Von Edinburgh war ich auch begeistert. Oban habe ich nur per Durchreise gesehen, da kein Hostel und kein B&B mehr frei war. Ich kann noch Fort William empfehlen, das Hostel liegt direkt am Fuße des Ben Nevis. Rechtezeitig buchen, dort ist es immer voll.

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Wow, bin begeistert. :)

 

Tolle Fotos und echt gut geschrieben... und die Landschaft erst, ein Traum. Und Respekt dafür das du da zu Fuß rumgelaufen bist und dann sogar noch im Zelt geschlafen hast, sowas würde ich bestimmt nicht machen (und dadurch natürlich auch einiges verpassen).

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Muss auch sagen hat mir außerordentlich gut gefallen der TripReport! Musste aber erstmal Google Earth starten um die Inseln einordnen :D

Dein Zelterlebnis kann ich gut nachvollziehen hab ich im letzten Sommer auch in Northwales durchgestanden. Dauerregen => alles nass und das schlimmste am Morgen wieder in die nassen Klamotten rein. Never again!

Auf Edinburgh freue ich mich auch schon ist im nächsten Monat geplant :)

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  • 2 Wochen später...

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