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airliners.de

LH mit deutlichem Aufwärtstrend


sk

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Geschrieben

Soeben war im Intranet bei LH folgendes zu lesen:

 

Lufthansa übertrifft Erwartungen: Operativer Gewinn im ersten Halbjahr mehr als verdreifacht

Konzern erhöht Prognose für das Gesamtjahr auf mindestens 500 Millionen Euro

 

21.08.02

Mit einem operativen Ergebnis von € 332 Millionen hat Lufthansa im ersten Halbjahr 2002 den Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdreifacht. "Wir haben trotz Konjunkturschwäche und Terrorfolgen eine hervorragende Leistung erzielt und damit unsere Spitzenposition im internationalen Wettbewerb gestärkt. Unser Kapazitäts- und Kostenmanagement wie auch das Programm D-Check haben diesen Erfolg ermöglicht und sich als der richtige Kurs erwiesen", sagte der Lufthansa Vorstandsvorsitzende Jürgen Weber. Zudem konnte die Verschuldung im ersten Halbjahr deutlich reduziert werden. Gute Fortschritte machte auch die Sanierung des Geschäftsfeldes Catering. Entsprechend hat Lufthansa ihre Gewinnerwartung erhöht und rechnet jetzt mit einem operativen Ergebnis von mindestens 500 Millionen Euro für das Gesamtjahr. Auf der Hauptversammlung hatte die Konzernführung noch ein Ergebnis von 400 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Diese neue Prognose berücksichtigt die kalkulierbaren Risiken. Sollte eine Konjunkturbelebung in Deutschland im zweiten Halbjahr einsetzen, ist eine weitere Verbesserung des Ergebnisses möglich. Voraussetzung bleibt jedoch, dass keine neuerlichen terroristischen oder weltpolitischen Ereignisse die positive Geschäftsentwicklung beeinträchtigen.

 

Im ersten Halbjahr setzte der Konzern von Januar bis Juni 8,2 Milliarden Euro um und damit 4,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Lufthansa erzielte trotz der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen Verkehrserlöse von 5,9 Milliarden Euro, das waren 5,8 Prozent weniger als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Die Fluggesellschaften des Konzerns haben ihre Kapazitäten konsequent der geringeren Nachfrage angepasst und damit die Auslastung der Maschinen deutlich gesteigert. Durch diese Netzoptimierungen und die positive Entwicklung der Durchschnittserlöse in der Passage konnte der Rückgang der Verkehrserlöse begrenzt werden. Die anderen Betriebserlöse stiegen aufgrund des erweiterten Konsolidierungskreises um 46,3 Prozent.

 

Kostensenkungen in allen Geschäftsfeldern führten zu einem unterdurchschnittlichen Anstieg der betrieblichen Aufwendungen. Sie liegen mit 8,2 Milliarden Euro nur um 3,0 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2001. Die Personalkosten stiegen durch die Neukonsolidierung von Gesellschaften zwar um 10,2 Prozent, ohne diese wären sie aber um 3,6 Prozent gesunken. Der Materialaufwand ging um 6,3 Prozent zurück, der Aufwand für Treibstoff sogar um 22,4 Prozent.

 

"Die Unternehmensstrategie der Lufthansa hat sich bewährt. Qualität, Flexibilität und Kostenbewusstsein haben die Ertragskraft nachhaltig gestärkt", betonte Weber. So konnte der Konzern das operative Ergebnis um 227 Millionen Euro auf 332 Millionen Euro steigern. Auch das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit nahm deutlich um 114 Millionen Euro auf 138 Millionen Euro zu. Nach Abzug der Steuern beträgt das Konzernergebnis zum Halbjahr -27 Millionen Euro im Vergleich zu -43 Millionen Euro des Vorjahres.

 

Die Verschuldung konnte beachtlich reduziert werden: Die Netto-Kreditverschuldung ging in den ersten sechs Monaten um 1,1 Milliarden Euro auf 2,7 Milliarden Euro zurück. Die Investitionen blieben aufgrund der Maßnahmen des Krisenmanagements mit 439 Millionen Euro deutlich unter dem gewohnten Niveau (Vorjahr: 2,6 Milliarden Euro). Demzufolge entwickelte sich auch der Cashflow positiv: Er stieg um 59,2 Prozent im Halbjahresvergleich.

 

Der Lufthansa Konzern im Überblick

Jan.-Juni 2002 Jan.-Juni 2001 Veränderung in Prozent

Umsatzerlöse

Mio. €

8 176

7 811

4,7

davon Verkehrserlöse

Mio. €

5 876

6 239

-5,8

Operatives Ergebnis

Mio. €

332

105

216,2

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

Mio. €

138

24

475,0

Konzernergebnis

Mio. €

-27

-43

37,2

Operativer Cashflow

Mio. €

1 396

877

59,2

Investitionen

Mio. €

439

2 557

-82,8

Netto-Kreditverschuldung

Mio. €

2 717

4 192

-35,2

Mitarbeiter

(Durchschnitt)

90 308

85 771

5,3

 

Sieht ja dann doch positiver aus, als in den Medien berichtet.

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sk am 2002-08-21 12:05 ]

Geschrieben

Die Zahlen sind wirklich überraschend gut. Das Management um Jürgen Weber hat sehr gute Arbeit geleistet. Das sollte man neidlos anerkennen.

 

Man muß sich vor Augen halten in welcher Situation die Luftfahrt sich immer noch befindet. Nicht nur die Folgen der Terroranschläge drücken die Nachfrage, auch eine europa- und weltweite Wirtschaftsflaute. Das schlägt sich nicht nur auf die Passage-Airline nieder, sondern vor allem auf die TC-Beteilgung und die LSG/SkyChefs, die beide noch tief in den roteh Zahlen hängen. Dass die Nachfrage in dieser Situation deutlich hinter dem Vorjahr zurückbleibt verwundert nicht, dass LH allerdings über 330 Mio. € operativen Gewinn einfährt, das aber umso mehr.

 

Man wagt sich es kaum vorzustellen, wie es aussieht, wenn die Wirtschaft wieder mal richtig anspringt. Dann kann LH die jetzt hart erarbeiteten Kostenvorteile voll ausspielen.

 

Die Jahresgewinnprognose (operativ) von 500 Mio.€ geht ja wohl nicht mehr konservativer. Wenn man bedenkt, dass das zweite Halbjahr immer mit Abstand das ertragreichere ist, dann müssten 600-700 Mio. € bei einer gleichbleibenden Entwicklung locker drin sein, wenn nicht sogar 700-800 Mio €. Da hat sich das Management ein schönes Fenster zur Erhöhung der Gewinnprognose im zweiten Halbjahr offen gelassen.

 

Auch die Verschuldung wurde um satte 1,1 Milliarden € im Vgl. mit Ende 2001 reduziert, ebenfalls ein stolzes Ergebnis.

 

 

Insgesamt hat LH in so einer hervorragenden Verfassung beim nächsten Aufschwung alle Möglichkeiten - sogar wieder an AF vorbei an die Spitze der europäischen Airlines zu ziehen.

Geschrieben

Ja die Zahlen sind gut, aber leider nur auf den ersten Blick.

 

Denn der Gewinn ist nur durch Einsparungen zustandegekommen, der wirklich wichtige Yield bei Lufthansa ist weiterhin im Sinkflug.

Gerade aber das ist auf Dauer nicht zu verkraften.

 

Trotzdem denke ich, das LH auf einem guten Weg ist. Man hat klare Strategien, wie man Low-Cost begegnen will, die Flottenstruktur wird vereinfacht, das ist positiv.

 

Bis auf die Ecke Ozeanien/Pazifik ist die Star-Alliance gut aufgestellt, und davon wird LH auch weiterhin profitieren. Ein Chapter 11 bei UA könnte für ein wenig Ungemach sorgen, aber da sind ja noch nicht alle Messen gegessen.

Geschrieben

Ich meinte, dass AF wirtschaftlich nach dem 11.9. besser dran war als die LH. So hatte AF in ihrem letzten Geschäftsjahr (April01-März02) trotz der Krise einen beachtlichen Gewinn ausgewiesen. AF hatte eben nicht einen Verlust von hunderten von Millionen € verursdacht durch den vollständigen Kauf von SkyChefs in den USA zu verdauen.

 

Die Verkehrsergebnisse der AF waren zudem zuletzt immer etwas besser als die der LH, d.h. AF hatte immer etwas niedrigere Rückgänge beim Verkehrsaufkommen zu verzeichnen als die LH.

 

Somit dürfte sich der Vorsprung der AF auch in wirtschaftlicher Hinsicht im wesentlichen wieder erledigt haben.

 

 

 

 

LH-Ergebnis:

 

Natürlich kam das gute Ergebnis zu einem guten Anteil offensichtlich durch das umfangreiche Einsparungsprogramm (D-Check akut) zu Stande. Doch auch die durchschnittlichen Verkehrserlöse (Yield) konnten v.a. im 2.Quartal deutlich gesteigert werden.

 

siehe eine Passage aus der FTD:

"Vor allem Preiserhöhungen katapultierten das Ergebnis nach vorne. Die als durchschnittlicher Yield bezeichnete Kennzahl (Passagiere mal verkauften Streckenkilometern) stieg im ersten Halbjahr um 3,2 Prozent an. Zogen die Preise im ersten Quartal 2002 noch um 1,2 Prozent an, erhöhten sie sich im zweiten Quartal um weitere fünf Prozent. Positiv wirkte sich zudem die Angebotsreduzierung um zehn Prozent aus. Die Nachfrage sank allerdings gleichzeitig um neun Prozent auf 21 Millionen Passagiere."

 

Klar das durch die zurückgehende Nachfrage die Verkehrserlöse insgesamt auch zurückgehen - alles andere wäre ja ein Wunder. Aber pro Pax stiegen die Erlöse v.a. im 2.Quartal sehr deutlich - und das ist außerordentlich positiv. Der Gewinn fusst also keineswegs nur auf den Einsparungen im Konzern.

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: coolAIR am 2002-08-23 16:08 ]

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