MIchacgn Geschrieben 28. August 2010 Melden Geschrieben 28. August 2010 Hi, frage mich gerade, woran es liegt, dass ein und derselbe Motor (von Austroengine) mit Jet-A1 und Diesel betrieben werden kann? Ähneln sich die Eigenschaften dieses Treibstoffs so sehr? Im Falle eines Mischberiebs wird aber vermutlich zuerst der Tank gereinigt werden müssen? Grüße, Micha.
Mech Geschrieben 28. August 2010 Melden Geschrieben 28. August 2010 Ja, Diesel und Kerosin sind sich sehr ähnlich. Kerosin ist etwas "dreckiger" d.h. mehr Fremdstoffe als im Diesel, was u.a. auch grund für den geringeren Brennwert ist. Zudem sind die Schmiereigenschaften sehr gering. Mischbar ist das ganze auch.
PEOPLES Geschrieben 28. August 2010 Melden Geschrieben 28. August 2010 Also Kerosin ist nicht dreckiger im Sinne der Kontamination, sondern besteht aus etwas kurzkettigeren Kohlenwasserstoffe und wird im Raffinierieturm etwas weiter oben gewonnen. Prinzipiell ist es dem Petrolium sehr ähnlich, möglichst entschwefelt (um die Triebwerke vor Korrosion zu schützten) und besitzt Additive die Temperturen von unter -50° ermöglichen. Der Heizwert ist im übrigen nahezu identisch, wenn man die Masse als Bezugspunkt nimmt (und nur das macht Sinn). Die meisten Diesel (auch die neuen) würden auch mit Kerosin laufen, die Frage ist nur, wie lange die das mitmachen, vorallem im bezug auf den fehlende Schwefel, der ja zumindest bischen schmiert. Ohne die Bedienungsanleitung zu kennen: Ich denke Mischbar in jedem Verhältniss, wenn man den an Kerosin in kleinen Mengen kommt.
Windyfan Geschrieben 29. August 2010 Melden Geschrieben 29. August 2010 Oh, ich glaube Kerosin (zumindest Jet A1) hat noch nen paar ganz außergewönliche Eigenschaften: 1. Hochrein, damit sich keine Ablagerungen bilden 2. Hochgradig wasserfrei, dann ansonsten könnten sich Eiskristalle bei Abkühlung auf -50 Grad bilden und die Filter verstopfen habe mal im Fernsehen einen Betankungsvorgang gesehen, dabei würde jeder einzelne Betankungsvorgang mit einem Indikator überprüft, dass auch absolut kein Wassergehalt beim Sprit besteht. Zur Demonstation tippte der Tankwart den Indikator nach der Prüfung ganz leicht direkt mit dem Finger an = sofortiger Farbumschlag. 3. Jede Menge Additive beigefügt, u. anderem die die Kältefestigkeit erhöhen und einen restlosen Verbrennungsprozeß fördern 4. Trotz Steuerfreiheit und der großen Abnahmemenge ganz schön teuer. Wenn man die Steuer aus Diesel rausrechnet, dann dürfte 1 Liter Jet-A1 zwischen zwei bis fast dreimal so teuer sein wie Diesel. ist eben ein besonderer Saft. Übrigens: Gasturbinen an sich sind überhaupt nicht wählerisch mit dem Sprit, ja fast schon vielstoffgeeignet. Das gilt allerdings nicht für die besonderen Betriebsbedingungen bei Jets. Die Grace betreibt hier zwei modifizierte Jettriebwerke zur Strom- und Prozeßwärmeproduktion, jedes mit 5 Megawatt elektrischer Leistung. Die Triebwerke laufen normalerweise mit Gas, nur wenn im Winter die Gasmenge nicht ausreicht, wird auf Heizöl umgeschaltet. Gruß Windy
Acela Geschrieben 2. September 2010 Melden Geschrieben 2. September 2010 Ich hatte mal einen Kollegen der seinem alten Audi 80 ab und zu 10 Liter Kerosin beigemischt hat, ohne Probleme. Bei neueren Fahrzeugen wäre ich nicht nur wegen der Schmierung vorsichtig, ich bin nicht sicher ob die hochgezüchtete Elektronik und Mechanik das so mitmacht...
HB-IDF Geschrieben 29. September 2010 Melden Geschrieben 29. September 2010 Ich hatte mal einen Kollegen der seinem alten Audi 80 ab und zu 10 Liter Kerosin beigemischt hat, ohne Probleme. Bei neueren Fahrzeugen wäre ich nicht nur wegen der Schmierung vorsichtig, ich bin nicht sicher ob die hochgezüchtete Elektronik und Mechanik das so mitmacht... Folgende kleine Geschichte kursierte vor einigen Jahren im Web, aber ob sie stimmt, weiß ich nicht: vor einer Reihe von Jahren stellten VW-Werkstätten im Raum Kopenhagen eine auffällige Häufung von defekten Dieseleinspritzpumpen fest. Später kam heraus, dass die Besitzer der Autos sich immer mal schwarz gehandeltes (steuerbegünstigtes) Kerosin am Flughafen ergattert und zum Fahren verwendet hatten. Wegen der fehlenden schmierenden Additive gingen nach einiger Zeit die dafür relativ empfindlichen Verteiler-Einspritzpumpen der alten VW- und Audi-Diesel kaputt (die damals bei Mercedes übliche Reihen-Einspritzpumpe gilt als robuster). Auch der Paninternational-Unfall bei Hamburg in den frühen 70ern soll einen solchen Hintergrund gehabt haben: ein paar Mitarbeiter zweigten sich für ihre Diesel-Pkw immer mal heimlich ein paar Liter Kerosin ab und lagerten sie in Kanistern, die normalerweise für das Kühlwasser der Wassereinspritzung an der BAC 1-11 verwendet wurden. Im Vorfeld des Unglücks gerieten mit Kerosin gefüllte Kanister versehentlich unter die gleich aussehenden Wasserkanister. So wurden die Tanks für die Wassereinspritzung der RR Spey-Triebwerke mit Kerosin statt mit Wasser befüllt. Als beim Start die Wassereinspritzung zugeschaltet wurde, überhitzten beide Triebwerke und fielen aus.
nochda1 Geschrieben 29. September 2010 Melden Geschrieben 29. September 2010 Mit den VW Bussen kann ich bestätigen. Doch bei unseren Bussen war eher das Wasser im Kerosin, der Auslöser des kapitalen Motorschadens (Tankten Drainfuel :blink: ).
Empfohlene Beiträge
Archiviert
Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.