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Kolibri Batterie - potentieller Einsatz im Luftverkehr


jared1966

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Vor kurzem wurde in Berlin die Kolibri Batterie vorgestellt, ein Lithium-Polymer Akku mit enormer, für gängige Akkus geradezu unvorstellbar exorbitanter Leistungsfähigkeit. Diese Batterie existiert aber, wurde bereits mit der Fahrt eines Automobils von Berlin nach München und zurück mit großem Tamtam am 30.10. dieses Jahres getestet und hat in der Industrie, weil nicht sein kann was nicht sein darf, für großes Aufsehen erregt.

 

Hier die Links zu Hintergründen dieses Akkus:

DBM Energy

Handelsblatt

Cleanthinking

und hier die Erklärung, warum das keiner glauben möchte, der in Verantwortung steht:

Spiegel

 

Dieser Stein der Weisen wird - wir können einen schon a bisserl Stolz drauf sein, dass es ein Berliner und kein Russe, Chinese oder Amerikaner ist - die Logistik und Verkehrswelt mit Verlaub gesagt revolutionieren.

 

Mich würde einmal interessieren, in welchen Feldern der Luftfahrtindustrie der Einsatz sinnvoll und denkbar wäre, also wo bereits Batterien eingesetzt werden, die mit einer 10-fachen Leistungsfähigkeit ausgestattet den gesamten logistischen Ablauf enorm begünstigen würden. Was meint Ihr?

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Ich finde den Begriff "Leistungsfähigkeit" eines Akkus für so eine Diskussion ungünstig gewählt. Es gibt viele entscheidende Eigenschaften/Parameter, die bei akkubasierten Anwendungen wichtig sind.

 

Spezielle Blei-Gel-Akkus vertragen z.B. für wenige Sekunden ein Kurzschließen, ohne dass sie Schaden nehmen. Da fließen 1000 und mehr Ampere. Sowas hält kein Li-Polymer-Akku auch nur eine 1/10 Sekunde durch. Wer ist jetzt leistungsfähiger?

 

Hinsichtlich der futuristischen Frage "kann es jemals akkubetriebene Passagierflieger" geben, bin ich sehr skeptisch. Die theoretisch in einem chemischen System speicherbare Energie ist selbst bei dem leichtesten Element das wir kennen (H -> also Brennstoffzelle) zu wenig, als dass man damit von A nach B, geschweige den über den Teich fliegen könnte und dabei die benötigte Energie beim Start mitnimmt. Natürlich hat die Forschung und Technologie hier in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Der Quotient gespeicherte Energie/Gewicht ist mit dem Weg zu leichteren Elementen (Pbi->NiCd->NiMe:H->Li) im Periodensystem ja deutlich besser geworden. Allerdings ist das Periodensystem auch irgendwo zu Ende.

 

 

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Ich habe auch nicht gefragt, ob ein Flugzeug damit fliegen könnte, sondern mein Gedanke gab der Logsitik am Boden den Vorrang, vielleicht habe ich das nicht ausgedrückt.

 

Leistungsfähigkeit des Akkus Kolibri: 99,7% Energieeffizienz, man kann Strom beliebig lang in beliebiger Menge in beliebiger Zeit raus und reinpacken, wiegt ein Elftel des ursprünglichen Akku-Gewichts und Kosten sind unbekannt, weil keiner die Funktion des Akkus aus wirtschaftlichen Geheimhaltungsgründen kennt und daher nicht kaufen mag. Klingt abstrus, ist aber so.

 

Also wie gesagt, es geht nur darum, welche Funktionen an Bord mit einer solchen Batterie betrieben werden könnten und am Boden - welche Geräte. Gabelstapler und Autos können ja damit schon fahren.

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Grundsätzlich möglich ist vieles, momentan sind (soweit ich weiss) die NiCd-Akkus stand der TEchnik (und das auch schon seit diversen Jahren).

 

 Diese eigentlich überholten Akkus zeichnen sich aber unter anderem durch eine gewisse "Rubustheit" gegenüber Tiefentladung aus und funktionieren auch noch bei recht niedrigen Temperaturen.

 

 Gegen diese Lithium-Zellen sprechen die etwas "heikle" Handhabung, diese Akkus sollen sich ja hin und wieder auch mal recht spektakulär "auflösen".

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  • 2 Wochen später...

Akkumulatoren und Brennstoffzellen haben eine zu geringe -> Energiedichte, um Flugzeuge anzutreiben, die eine nennenswerte Nutzlast befördern. Anders ausgedrückt: sie sind viel zu schwer, was auch für die Automobilindustrie ein ernstes (wenn auch meist verschwiegenes) Problem darstellt. Trotzdem wird natürlich munter mit allen möglichen -> Elektroflugzeugen experimentiert.

 

Bei den beiden verknüpften Wikipedia-Artikeln lohnt auch ein Blick auf die Versionen in fremden Sprachen.

 

Mein alternativer Lösungsvorschlag: Nurflügler mit flüssigem Wasserstoff in Drucktanks mit knapp unter 1000 bar.

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Hier die Links zu Hintergründen dieses Akkus:

 

Welche Hintergründe? Außer heißer Luft steht dort nicht sonderlich viel. OK, die Firma hat einen Hochleistungsakku entwickelt. Die grundlegende Technologie ist bekannt und bereits Marktreif: Wikipedia: Lithium-Polymer-Akkumulator.

 

Die Tollen Zahlen dieses Projektes sind mit Blick auf diese Graphik: Wikipedia: Energiedichte und Leistungsdichte von Akkus schnell richtig eingeordnet (Skalierung beachten!).

 

Auswirkungen auf den Flugzeugbau: Meiner Meinung nach: Außerhalb des Modelbaus und bei Hilfsantrieben und Spezialanwendungen: Keine. Die Differenz in der effektiven Energiedichte (also der Energie, die wirklich in Schub umgewandelt werden kann) zwischen Kerosin und Lithium-Polymer-Akkumulator liegt immer noch mindestens um den Faktor 10 auseinander.

 

Im Autobau: kein grundsätzliches Problem. Aber Ein Flugzeug, dass für einen kurzen Hüpfer statt 20 auf einmal 200 Tonnen "Treibstoff" an Bord nehmen muss, kann nicht wirtschaftlich funktionieren. Selbst wenn der elektrische Energie umsonst wäre.

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