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airliners.de

Air France plant am Freitag Pilotenstreiks ....


Gast MUC-MD11

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

In der Tourismus-Branche ist gerade durchgesickert, dass die Piloten der Air France voraussichtlich am Freitag einen Streik planen ....

 

We´ll see ....

 

Gruss aus MUC,

Marc

http://www.muc-spotter.de

Geschrieben

mehr geld - weniger arbeit - bessere bedingungen - keine ahnung ... sorry, da muss ich passen. unser unternehmen hat diese information des streiks von einem AF-piloten erfahren, aber mehr kann ich leider nicht sagen.

 

Marc

Geschrieben

Ich finde nur den Titel des Threads etwas unglücklich: schliesslich ist es nicht Air France, die will dass ihre Piloten streiken... icon_wink.gif

Da haben sich ja wirklich ein paar tolle Airlines in einer Allianz gefunden: mit schöner Regelmässigkeit streikt man bei Air France und nun auch schon wieder Alitalia?

Geschrieben

Wir haben einige Buchungen von Langstrecken, die mittlerweile von AF storniert wurden, u.a. zwei Strecken in die USA ....

Geschrieben

Also - offizielles Statement der AF:

 

Streik der AF-Piloten vom 06.09. - 09.09.02

 

Die Gewerkschaften der Piloten haben vom 06. bis 09. September zum Streik ausgerufen.

 

AF rechnet mit erheblichen Störungen ihres Flugbetriebs auf dem gesamten AF-Streckennetz. Deshabl wird es auch zu größeren Behinderungen für Flüge ab Deutschland kommen.

 

Ihf AF-Ansprechpatner sowie alle AF-Mitarbeiter vor Ort werden alles veranlassen, um die Unannehmlichkeiten für ihre Fluggäste so gering wie möglich zu ahlten.

 

Bitte beachten Sie daß die Flüge STR-LYS / BER-LYS, DUS-LYS, FRA-LYS, MUC-LYS, NUE-PAR, HAJ-PAR vom Streik nicht betroffen sein werden.

 

.... und dann noch Infos zum Vorgehen betroffener Passagiere/Buchungen ...

 

Also geht der Spuk bis MOntag weiter ...

 

Schönen Tag und viele Grüsse aus MUC,

Marc

http://www.muc-spotter.de

Geschrieben

Der Air France Boss Jean-Cyril Spinetta war der Boss der Air Inter in den achtzigen Jahre, bevor er bei Air France seit 1997 gearbeitet hat. Als er mit Air Inter war, hat er einmal gesagt: er glaube, dass die problematischen Beziehungen mit den Piloten nur in Frankreich zu finden waren. Aber als er bei Air France sein Sitz ubernahm, hat er entdeckt, dass es das Probleme fast überall in der Welt existiert...

 

Hat jemand schon versucht sein Chef nach einer 10-40% Erhöhung gefragt, weil die Angestellten einer anderen Firma eine solche Erhöhungen gehabt haben? Nur die Politen können es tun!

Geschrieben

Noch was: alle nicht-Piloten Angestellen bei Air France sind wüttend, dass die Piloten noch einmal streiken!

Geschrieben

Es soll auch auf der LH-Basis Bereiche geben, wo sich Piloten besser nicht blicken lassen. Machen wir uns nichts vor - das war schon ein starkes Stück. Die Piloten haben mit einem Schlag alle herausgearbeiteten Kostenersparnisse wieder vernichtet.

 

Und von wegen, die haben Verantwortung für viele Menschenleben, die haben ein Busfahrer oder Lokführer auch - und von dem kläglichen Gehalt dieser Berufsgruppen könnten die Piloten nicht mal die Alimente für die ersten Frau zahlen icon_razz.gif

Geschrieben

Also ich bin recht froh über den Streik. Am Freitag Morgen hatten wir in VIE auf dem Air France Flug die Blue Line Fokker 100 F-GNLH zu Besuch. Ich hoffe da kommt noch mehr bis Montag.

Geschrieben

Da kann ich mich EDDM nur anschließen.

Bei Air France internen Angelegenheiten kenn ich mich nicht gut aus, aber mir ist auch aufgefallen, daß die recht oft streiken.

Aber Ihr vergeßt, daß der Streik eines der wichtigsten Arbeitsmittel für Arbeitnehmer ist - in allen Branchen. Wenn es Interessensvertretungen nicht gäbe und "aufmerksame" Arbeitnehmer, dann gäbe es wohl nicht viel Gerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt. Natürlich alles in gesunden Dosen.

Bei LH war es ja - wie EDDM bereits geschrieben hat - langsam wirklich mal Zeit, daß die Mitarbeiter den Zeigefinger erhoben haben. Ein paar meckern darüber, aber alle profitieren letztendlich davon. Und die Gründe für den Kampf konnte auch keiner so richtig entkräften. Die City Line ist ja dann auch recht begünstigt mit davon gekommen. Für die Kabine tut sich wohl auch bald etwas.

Jedenfalls beschweren sich manche, daß die Arbeitnehmer in Gesellschaften, die organisiert sind, für Verbesserungen kämpfen, und auf der anderen Seite beschweren sich die Leute, daß die Arbeitnehmer von Billigfluglinien sich alles gefallen lassen und für n Appel und n Ei arbeiten. Ich finds gut, daß wenigstens diejenigen am Fundament rütteln, die die Möglichkeit dazu haben.

Geschrieben

@Speedy und EDDM:

 

Schöne Argumente haben die Piloten damals gefunden, was die nicht dabeisagen, ist die Tatsache dass die Piloten anteilig am wenigsten zur Rettung der LH beigetragen haben. Management und Angestellte haben das damals getragen. Das Piloten 30% weniger verdient hätten, als 1990, ist mir ehrlich gesagt neu. Piloten haben gnädigerweise auf Gehaltserhöhungen verzichtet, während z.B. für das Managament Kürzungen anstanden.

 

Und wenn es dem Unternehmen besser geht, gleich Kosten in Höhe von mehreren Mio. DM oder € zu produizeren und mit aufgesetzten Scheuklappen sich zu den Leistungsträgern des Unternehmens erklären war schon ein starkes Stück. Natürlich könnte die LH nicht ohne Piloten leben, aber auch nicht ohne die FAs, den Check-In, die Abfertigung am Boden, die Technik, die Informatik und und und... .

 

Und an der Stelle war es eine richtige Schwein... was sich die Piloten geleistet hat. Und dass es trotz der Anschläge vom 11.9. der LH relativ gut geht, ist mal wieder keine Leistung der Piloten, weil die haben als einzigsten auf ihrem starren Kurs festgehalten und gesagt, jetzt sind wir dran!

 

Wenn wir schon die LH-Piloten vergleichen, dann bitte mit anderen Airlines. LH zahlt mit die höchsten Gehälter für Piloten weltweit. Und wem das als Pilot zu wenig ist, soll doch einfach zu einer Airline wechseln, die mehr zahlt. Warum macht das keiner? Ganz einfach - über die Nebenleistungen ist LH nämlich top!

 

Die Piloten bei der LH wohnen in den besten Hotels der Zielorte, andere Airlines verfrachten ihre Bestzungen in ein nahe dem Flughafen gelegenes billiges Hotel. Die Transportfahrzeuge Hotel-Flughafen haben einen hohen Standard - bei anderen Airlines kommt da ein angerosteter Van. LH zahlt Berufsunfähigkeits-Versicherungen, bei anderen Airlines steht man auf der Straße, wenn man nicht mehr fliegen kann. LH zahlt die Ausbildung (wenn man übernommen wird) - bei anderen Airlines ist dies nicht der Fall.

 

Also es gibt viele weitere Faktoren, neben dem Gehalt, die man berücksichtigen muss. Ich kenne einen Mitarbeiter der America West. Der ist immer neidisch, wenn die LH in Phoenix landet.

 

Und auch wenn ich mir jetzt Feinde schaffe, aber die Gewerkschaften haben meiner Meinung nach (fast) keine Daseinsberechtigung mehr. Es gibt nur noch wenige Bereiche, in denen Gewerkschaften helfen können. Meistens bremsen sie die Unternehmen nur!

Geschrieben

Noch ein paar Korrekturen zu sk's Posting:

In den Hotels trifft man auf Crews aus Europa oder darüber hinaus, man sieht, andere Airlines bieten den gleichen Komfort, damit ihre Crew ausgeruht und topfit zum nächsten Arbeitstag kommt.

Das Gerücht über rostige Vans als Crewbus laß ich einfach mal im Raum stehen, wirklich nicht schlecht icon_smile.gif.

Für die Loss of Licence zahlt jeder Lufthanseat selber, und das ist kein unbeträchtlicher Anteil. Du kannst Dich ja mal informieren bei der Versicherung, die diese Leistung anbietet, wie sich da die monatlichen Kosten zusammenrechnen. Und wenn man fluguntauglich wird, so kann man sich immer noch bemühen, evt. einen Bodenjob zu bekommen. Und das möchte ich von Dir erst mal bewiesen sehen, daß bei anderen europäischen Airlines nicht genauso vorgegangen wird.

Und weiter: LH zahlt schon lange keine Ausbildung mehr. Die Hälfte der Kosten trägt der Schüler selber. Und die Hälfte ist immer noch ein ordentlicher Batzen, vergleich das bitte mal mit den Kosten auf öffentlichen Schulen - vor allem auch was die Schulungsdauer angeht.

Und der neidische Mitarbeiter von America West ist natürlich der ausschlaggebendste Faktor in dieser Diskussion. Im großen und ganzen betrachtet besitzen die Amerikaner uns Deutschen gegenüber eine wichtige Eigenschaft: Sie sind eigentlich nicht so schnell neidisch auf das, was andere haben. Du zeigst ziemlich genau, wie der Durchschnittsdeutsche auf das schaut, was sich der Nachbar aufgebaut hat.

Geschrieben

@Speedy

Ich bin in den Versicherungs- und Schulungskostenthemen nicht drin, habe mich dabei auf die Aussage eines Freundes gestützt, der vor Jahren (ich glaube 1995) seine Ausbildung abgeschlossen hat.

 

Und das die Crews der LH schon einen hohen Anspruch an Hotels haben ist ja bekannt. Angeblich sind Ziele nicht angeflogen worden, weil es kein "gescheites" Hotel am Zielort gab.

 

Und die Diskussion mit dem Neidfaktor brauchen wir nicht unbedingt. Ich stimme Dir zu, dass wir in Deutschland geneigt sind, schnell neidisch zu sein, auf das, was der Nachbar aufgebaut hat und wenn wir uns das nicht leisten können sind wir immer gleich unzufrieden. Aber dieser Neid-Kommentar kam von einem Amerikaner, die - wie Du richtig geschrieben hast - normalerweise diese Komplexe nicht haben.

 

Aber für mich ist der Haken folgender: Die Piloten haben nichts "aufgebaut". Die haben stark reglementiert Arbeitszeiten und machen ihren Job wie viele andere auch im Unternehmen. Aber warum in aller Welt glauben die, sie wären etwas besseres und können mal eben so 30% oder im aktuellen Fall von Air France 17% "erpressen". Die anderen Mitarbeiter tragen auch dazu bei und stellen diese Forderung nicht. Warum? Ganz einfach, die wollen auch nächstes Jahr noch einen Arbeitsplatz haben.

 

Neee neee, ich bin immer noch der Meinung, dass die Piloten übertrieben haben. Übrigens: Es hat ja keiner ernsthaft erwartet, dass die Bevölkerung hinter den Piloten stehen bei dieser Aktion. Auf einem Flug haben die Passagiere beim Aussteigen den Stewardessen Pfennige und Markstücke in die Hand gedrückt mit den Worten: "Für die notleidenden Piloten". Das sagt doch schon alles, oder? Und das hat nichts mit Neid zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand. Das jemand für seine Arbeit bezahlt wird, ist richtig. Macht er sehr gute Arbeit, soll er auch sehr gut bezahlt werden.

Geschrieben

Naja, in den Medien damals ist ja auch nicht alles so koscher rübergekommen, wie es eigentlich hätte sein sollen. Die Öffentlichkeit wird auch oft mit hetzerischen Stories geködert, das verkauft sich halt besser. Diese Kritik, und daran, daß sich die VC nicht bemüht hat, die Sache ins richtige Licht zu rücken, ist ja damals schon breitgetreten worden, übrigens auch firmenintern.

Und was die 30 % angeht, so sähe das als netto-Anteil, der sich tatsächlich auf das Gehalt auswirkt, schon ganz anders aus. Ich habe mir das Rechenexempel damals von einem VC-Mitglied mehrmals erklären lassen, aber in Sachen Buchhaltung war ich nie gut. Ich kanns nicht wiedergeben. Vielleicht kanns jemand anders erklären.

Übrigens habe ich das selber ja auch erlebt, daß die Leute den Beruf des Piloten aus einem ganz besonderen Blickwinkel zu betrachten scheinen. Ich mußte mich auch manchmal gegen Äußerungen rüsten wie "überbezahlte Prinzen auf dem Samtkissen". Verstehen kann ich solche Äußerungen insofern, als daß diese Leute auch nicht viel über unseren Beruf wissen. Wenn Du selber fliegst, dann weißt Du sicher auch einige Dinge, die für Piloten selbstverständlich sind, die aber sonst kein Mensch mit in Betracht zieht. Weil es diese Faktoren in anderen Berufen nicht gibt. Und solche Faktoren rechtfertigen in meinen Augen auch eine besondere Entlöhnung. Und dabei sehe ich LH nicht als etwas besonderes. Das leisten die meisten anderen Kollegen ebenso. Eine angemessene Bezahlung schafft ein gutes Klima, unter dem die Angestellten auch bereit sind, mehr zu geben als das unbedingt notwendige. Das weiß auch ein Arbeitgeber.

 

Ach, und noch mal zu den Hotels, ich weiß, ich kanns nicht lassen. Aber das glaub ich nicht, daß ein Ziel nicht angeflogen wird, bloß weil die Hotels nicht stimmen. Ich hab auch schon einige Kaschemmen erlebt. Jedenfalls weiß ich, daß - sollte der Hotelstandard nicht reichen - die Hotelführung schon angehalten wird, eine Reihe Zimmer für anreisende Crews so herzurichten, daß sie den Anforderungen genügen. Der Rest der Zimmer sieht dann schon anders aus. Aber das Hotel bemüht sich dann auch sehr, weil es auf das regelmäßige gute Geld von z.B. LH (bei anderen Airlines sicherlich ähnlich) ebenso angewiesen ist als wirtschaftliches Unternehmen.

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