Benedikt Geschrieben 9. September 2002 Melden Geschrieben 9. September 2002 hallo, hatte Kalitta nicht mal eine Flotte von L-1011F???? Sogar die größte Tristar Frachtflotte der Welt. Im JP steht aber nur, dass die nur noch 4-B-747 haben. N702CK B-747-146(SF) ehem. JA8107 N707CK B-747-269(SF) ehem. 9K-ADA N709CK B-747-132(SF) ehem. N625PL N713CK B-747-2B4B(SF) ehem. N204AE hat da jemand infos zu?
ATmstein Geschrieben 9. September 2002 Melden Geschrieben 9. September 2002 Kalitta wurde vor 2-3 Jahren von Kitty Hawk übernommen, danach ging Kitty Hawk Pleite. Kalitta hat jetzt einen neuen Versuch mit Jumbos unternommen.
Benedikt Geschrieben 9. September 2002 Autor Melden Geschrieben 9. September 2002 achso, echt??? Kitti Hawk ist pleite? Das habe ich nicht gewusst...
L1011 Geschrieben 11. September 2002 Melden Geschrieben 11. September 2002 Hi, Nicht "Kitty Hawk" ist pleite sondern Kitty Hawk International" Folgendes : Die Kitty Hawk Group ist ein Zusammenschluß von mehreren großen US Logistikfirmen. Angeschlossen sind sowohl Schiffswerften als auch Fuhrunternehmungen und, bis März 2000 zwei Airlines : [*] Kitty Hawk Cargo, die nach wie vor sehr erfolgreich als nationale Airline weiter innerhalb der USA mit 33 Boeing B727-200F und 5 Douglas DC9 operiert [*] Kitty Hawk International, die mit bis zu 19 Flugzeugen (B747, L1011 und DC8) internationale Fracht- und Passagierdienste anbot Am 28. April 2000 gab die Muttergesellschaft bekannt, daß zum ersten Mai 2000 alle Kitty Hawk International Flüge eingestellt würden. Die gleichnamige Tochtergesellschaft mit Sitz in Ypsilanti, Michigan würde ebenfalls zu diesem Datum schrittweise aufgelöst. Kitty Hawk International hatte im Januar 1999 die „Kalitta American International Airlines“ mit 8 L1011 (6 Frachter , 2 Pax) für 340 Millionen US$ übernommen und in die Flotte integriert. Dieser Betrag wurde komplett finanziert. Vierteljährlich war zur Abtragung des Kredits ein Betrag von rund 17 Millionen US$ fällig. Die zunehmend alternde Flotte aus Boeing B747, DC8 und L1011 verschlang eine Unmenge an Wartungskosten, die letztendlich nicht eingeflogen werden konnten. Nach eigenen bezifferten Aussagen wären alleine für die mindest Wartungsmaßnahmen im ersten Quartal 2000 rund 35Millionen US$ fällig gewesen und diese konnte die Airline nicht aufbringen. Am 30. April 2000 stellte die Airline dann einen Antrag auf Konkurs beim zuständigen Bezirksgericht in Texas. Zu diesem Zeitpunkt operierte man 17 Widebody Flugzeuge (11 Boeing B747-100 / 200 und 6 Lockheed L1011-200F) . Die DC8 waren bereits im Vorfeld verkauft worden. Im Vordergrund standen hierbei die folgenden Punkte : [*] Feststellung der Flugtüchtigkeit und des Marktwertes der Flugzeuge [*] Einleitung einer sofortigen Stillegung aller Widebody´s bei gleichzeitiger maximaler Ausnutzung von finanziell machbaren Wartungsmaßnahmen, um den Wert der Flugzeuge zu erhalten und einen Verkauf zu ermöglichen [*] Vermarktung bzw. Verkauf aller Flugzeuge zur Deckung der aufgelaufenen Kosten bzw. Bezahlung der aufgelaufenen Schulden Zu keinem Zeitpunkt war die Wiederaufnahme des Flugbetriebes Gegenstand der Maßnahmen. Ziel aller Maßnahmen war die geordnete Auflösung der Gesellschaft. Kitty Hawk International beauftragte im Mai 2000 die US amerikanische Firma Langdon Asset Management mit der Reorganisation des Unternehmens. ************* Die Flugzeuge ************* Ein Team von vier Spezialisten inspizierte die Flugzeuge ab Mitte Mai an den Standorten Mojawe, Ypsilanti (dem Firmensitz der Kitty Hawk International), Oscoda, Rome und Wichita. Der Abschlußbericht der Gruppe wurde am 19. Juni 2000 vorgelegt Der Zustand aller Flugzeuge wurde als „schlecht“ bezeichnet, da scheinbar schon während des Flugbetriebes nur Minimalwartung betrieben worden war. Nach Herstellung der Flugtauglichkeit wurden alle Flugzeuge auf dem Flugzeugfriedhof in Victorville gesammelt und dort zur genaueren Besichtigung abgestellt. Bei 2 B747 und 2 L1011 in Passagierkonfiguration wurde nach erweiterter Begutachtung ein Einsatz bei einer Airline grundsätzlich ausgeschlossen. Die Begründung lag nicht nur in dem zunehmenden Alter der Maschine, sondern war vorrangig in der mangelhaften (Einlagerungs) Wartung zu sehen. Evtl. wollte Kitty Hawk diese Maschinen auch als Ersatzteillager verwenden. Die 4 Flugzeuge wurden im Oktober 2000 an einen Verwerter (Diversified Aero) verkauft und letztendlich verschrottet. 13 der 17 Flugzeuge werden derzeit nach den Herstellervorgaben für die Kurzzeitlagerung gewartet. Das heißt, daß diese Maschinen bei einem Verkauft innerhalb von 5 – 7 Tagen komplett einsatzbereit bei einer Airline abgeliefert werden können. Allerdings ist Langdon eine vollständige Vermarktung bislang nicht gelungen. Nur 7 von 17 Flugzeugen konnten bislang verkauft werden. Es stehen insgesamt noch 5 L1011-200 Frachter zum Verkauf, die allesamt von Kalitta Airlines übernommen worden waren. Diese Anzahl entspricht fast 50% der gesamt verfügbaren L1011 Frachter überhaupt (13 Stück). Es sollte schwierig werden, die Frachter noch erfolgreich auf dem Markt plazieren zu können, da derzeit generell ein Überhang an älteren Cargoflugzeugen vom Typ DC10 und A300B4 besteht. Im Gegensatz zur L1011 sind von diesen beiden Typen allerdings viele im Einsatz und diese sind somit vielfach leichter in eine bestehende Flotte zu integrieren als ein Miniflotte von gerade mal 6 Maschinen. Langdon ging nach eigenen Aussagen dennoch davon aus, daß der Verkauf der Frachter bis zum vierten Quartal 2001 gelingen sollte. Man setzte hier auf eine absolute Niedrigpreisstrategie (~3 Millionen US$ je Maschine). Es darf allerdings bezweifelt werden, ob die L1011-200F jemals wieder fliegen werden, da alle Maschinen einen kostspieligen D - Check benötigen. Weiterhin ist der Stillegungsort mit Victorville recht unglücklich gewählt worden, da hier die Flugzeuge ohne jedwede Wartung einfach nur abgestellt werden. Bei den vielfachen Abstellplätzen in den USA kann Mojawe und Marana als Indiz dafür betrachtet werden, daß die dort abgestellten Flugzeuge wieder fliegen werden. Dabei ist Avtel Services in Mojawe als die allerbeste Möglichkeit bekannt, Flugzeuge auch langfristig flugtauglich zu erhalten, da hier umfangreiche Engineruns und andere Wartungsarbeiten nach einem festgelegten Plan gemacht werden. Als zweitbeste Möglichkeit gilt Evergreen Air Services in Marana, die ebenfalls alle Möglichkeiten der Flugtauglichkeit über Jahre hinweg garantieren. Southern California Aviation in Victorville hingegen macht nichts weiter , als den Platz zur Verfügung zu stellen und die einzelnen Maschinen zu bewachen. Der Grund, warum z.B. Delta Airlines viele Ihrer L1011 nach Victorville überführt liegt auf der Hand : Die Maschinen sind so gut wie wertlos und an einen Verkauf kann nicht gedacht werden. Warum dieses also kostenträchtig flugtauglich halten, wenn eine Verschrottung sowieso so gut wie unausweichlich scheint.
Gast Geschrieben 11. September 2002 Melden Geschrieben 11. September 2002 Ausführlicher gehts nicht, dem ist auch nichts mehr hinzufügen CLOFI (Close File)(aus dem Flieger-Englisch)
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