EasyJet Auftrag

[Gerry]

Lt. einem Artikel des Handelsblattes wird sich EasyJet vorausssichtlich in den nächsten Wochen für den Lieferanten der 120 neuen Maschinen entscheiden.

Es wird damit gerechnet, daß Boeing den Zuschlag erhält.

Der Artikel ist zu lesen unter: http://www.handelsblatt.com

[a340-300]

Sehr schade für Airbus, aber an deren Stelle würde ich auch der 737NG den Vorzug geben. Schließlich haben Sie ja zur Zeit eine reine Boeing Flotte (Easyjet, GO, dba).

[GM.AMS]

Ohne den Artikel gelesen zu haben: könnte es aber nicht auch ein gezielter Ballon von U2 sein, um Airbus nochmal aufzuschrecken und noch 'n günstigeres Angebot von Airbus zu kriegen?

[Gast]

Das glaube ich nicht, denn dieser Auftrag ist jetzt schon ziemlich lange im Gespräch, ich glaube nicht, dass es noch ein billigeres Angebot geben wird, denn die Hersteller wollen mit diesem Auftrag ja auch noch Gewinn machen. Zudem sind die Vorzüge der 737NG gross für easyjet.

[Gast LH-A380]

Klar wollen die hersteller Gewinn machen, können sie aber nicht immer. Oftmals werden gerade mal so die Deckungskosten reingeholt.

 

Das gilt nicht nur für die Luftfahrtindustrie, sondern für viele andere branchen auch (z.b. zementindustrie).

[BU662]

Das Problem bei einer Airbus Bestellung wären die Transition-Costs.

 

Denkt mal an Sabena. Die haben innerhalb weniger Jahre von allBoeing auf all Airbus umgestellt und sind daran zerbrochen.

 

Denn fakt ist, wenn ich eine Flotte komplett auswechsele, kostet das ne Menge Geld.

 

Bestellt Easyjet aber 737NG, dann haben sie einen Typ von Flugzeug, den sie schon in der Flotte haben, als gibt es keine Extra-Kosten.

 

Und das könnte dann den Ausschlag geben.

[GM.AMS]

Aber Airbus ist mächtig daran interessiert, einen Fuss in den LCC-Markt in Europa zu kriegen, um auch da die Boeing-Vorherrschaft zu brechen. Das werden sie sich mit Sicherheit einiges kosten lassen. JetBlue in Amerika war ein schöner Anfang, in Europa muss es nun aber weitergehen.

[Gast]

BU662, SABENA ist mit Sicherheit nicht an der Umflottung zerbrochen, das Unternehmen war noch nie wirtschaftlich und das hat irgendwann zum Ende geführt.

 

Eine Umflottung ist teuer, aber durchaus schaffbar. Am teuersten ist nicht das Training, dass ist mit ca. 20-25.000 € pro Pilot und ein paar 100 - 1000 € pro FB kalkulierbar. Deutlich teurer sind die Effekte von zwei getrennten Flotten in der Übergangszeit.

 

Was Easy letztendlich bestellt bleibt abzuwarten, Airbus ist auf jeden Fall bestrebt einen grossen Auftrag an Land zu ziehen, da die Auslastung der Fertigung in den nächsten Jahren stark zu wünschen übrig lässt, ähnlich sieht es noch immer bei Boeing aus. Dabei geht es gar nicht mal darum dass Gewinne erzielt werden müssen.

 

Denti

[Gast]

Ich rechne auch damit, dass der Auftrag an Boeing gehen wird. Einfach aus dem Grunde, weil EasyJet ja schon ne reine Boeing Flotte betreibt. Eine Umstellung würde doch recht hohe Kosten nach sich ziehen.

Als weiteren Grund sehe ich die mögliche Sitzplatzanzahl.

Die 737-800 (wollen die diesen Typ bestellen?), fast in "All Economy Ausführung" 184 Sitze, der A320 nur 174. Das hieße man könnte bei 120 Flugzeugen pro Flug und pro Flugzeug zehn Leute weniger transportieren. Wenn ich mich jetzt nicht in meiner Logik vertue und ich mich nicht verrechne sind das schon 1200 Passagiere. Jetzt kann man ja mal spekulieren, wie viele Flüge EasyJet p.a. macht.

 

gruß

phil

[Gast]

Sitzplatzmässig gibt es keine Nachteile, da Easyjet primär an einem 150-Sitzer interessiert ist, sowohl 737-700 als auch A319 bieten genau das an. Bisher geht man wohl davon aus dass die Betriebskosten eines Airbus höher sind als die der 737, allerdings könnte das durch einen niedrigeren Preis aufgewogen werden wenn dieser die Differenz über die geplante Lebenszeit der Flugzeuge im Unternehmen abdeckt.

 

Allerdings hat Easyjet dieses Jahr seine Aktionäre verärgert was sich in einem drastisch gefallenen Kurs widerspiegelt und muss daher ein Konzept erstellen dass auch den Aktionären gefällt da aus dieser Ecke ja wohl das Geld für den Auftrag kommen muss.

 

Denti

[AvroRJX]

Wenn Airbus den Auftrag erhielte (wovon ich nicht ausgehe), hätten sie einen weiteren Fuß im europäischen LoCo Markt (nach 4U als eher zufälliger "Aquise"). Nur die Kundenzahl ist doch recht beschränkt. Wenn hingegen Boeing den Auftrag bekommt, hat Airbus mit Sicherheit den Preis so weit gedrückt, das Boeing höchstens eine verbesserte Auslastung der arg gerupften Produktionsstraßen vermelden kann. Denn: Insgesamt hat Boeing 500(!) Verschiebungen von Lieferterminen für seine Jets seit dem 11. September 2001 hinnehmen müssen. Das ist 'ne Menge Aluminium........