Flaps_full_alt Geschrieben 24. September 2002 Melden Geschrieben 24. September 2002 Aus der FTD: Aus der FTD vom 24.9.2002 Continental-Chef befürchtet noch mehr Pleiten Von Jens Flottau, New York Die US-Luftverkehrsindustrie steht nach Ansicht von Continental-Airlines-Chef Gordon Bethune vor weiteren einscheidenden Ereignissen. United Airlines kommt einem Sturzflug Richtung Boden bedrohlich nahe. "Wir werden mindestens zwei weitere Pleiten sehen, eine in Chicago und eine in Phoenix", sagte Bethune in New York. Er spielte damit auf United Airlines und America West Airlines an, die neben US Airways als die finanziell schwächsten Fluglinien gelten. Die möglichen Konsequenzen für die Industrie seien durchweg positiv. Bethune zeigte sich ebenso wie Leo Mullin, Chef von Delta Air Lines , optimistisch, dass die US-Regierung ihre geplante Allianz, zu der auch noch Northwest Airlines stoßen soll, genehmigen wird. "Es ist komplett unrealistisch, dass eine Allianz (die von United und US Airways) akzeptiert wird, aber die andere nicht", sagte Mullin in Atlanta. Bethune sagte, die Regierung werde in der für die Branche so schwierigen Zeit die Bündnisse nicht blockieren. Bethune gilt als einer der erfolgreichsten und charismatischsten Macher im Luftverkehr, seit er Continental ab 1994 sanierte. Der ehemalige Boeing-Manager, der als Pilot Maschinen vom Typ 757 und 767 fliegen darf, hat während seiner Amtszeit erfolgreich darauf geachtet, das Kostenniveau bei Continental niedrig und die Durchschnittserträge hoch zu halten. Anders als bei anderen US-Fluglinien ließ Bethune nur vorsichtig expandieren und modernisierte stattdessen in den vergangenen Jahre die Flotte von Grund auf. Obwohl Continental vergleichsweise gut dasteht, hält Bethune Gewinne auch im kommenden Jahr für unwahrscheinlich. Im aktuellen Sturzflug der US-Luftverkehrsindustrie gibt es für Bethune nur eine Frage: "Wer trifft den Boden zuerst?" United "kommt dem Boden ziemlich schnell nahe", glaubt er. Die nach American zweitgrößte Fluggesellschaft werde sich entweder in ihre Bestandteile auflösen oder geordnet restrukturiert. "Wenn die sagen, wir wollen nichts verändern, dann viel Glück United", so Bethune. Der Continental-Chef fürchtet nicht, dass bei einer Reorganisation nach Chapter 11 United die Preise massiv absenken würde, um über mehr Nachfrage die Umsätze zu steigern. "Ich kann nicht glauben, dass sie so dumm sein würden." Wellen von Pleiten In der US-Branche tobt derzeit eine heftige Diskussion darüber, ob eine United-Pleite eine ganze Welle von weiteren Pleiten auslösen würde. Bei der zweitgrößten US-Fluglinie wollen die Gewerkschaften in dieser Woche einen eigenen Sanierungsplan vorlegen. Der Pilotengewerkschaft ALPA zufolge beinhaltet das Vorhaben einen deutlichen Rückgang der Personalkosten. Bethune sagte, ein Beitritt von Continental zur Skyteam-Allianz von Delta und Air France sei eine "natürliche Ausweitung" der Allianz mit Delta, aber erst müsse das inneramerikanische Bündnis stehen. Umgekehrt hatte Delta-Chef Mullin die Tür für einen Beitritt von KLM (Partner von Continental und Northwest) weit geöffnet. "Wir würden sie willkommen heißen, KLM wäre ein würdiger Partner." Die Verhandlungsführung liege aber in den Händen von Air France. Bei einem Skyteam-Seminar für Journalisten und Branchenanalysten, das in der vergangenen Woche in Atlanta stattfand, war bereits in Beobachter von KLM anwesend. Sowohl Continental als auch Delta schlossen weitere Entlassungen nicht aus. Bethune sagte, zusätzliche Kürzungen seien derzeit nicht geplant, aber die Zukunft sei nicht vorherzusagen. Mullin gab zu, dass Delta möglicherweise zu weiteren Schnitten gezwungen sei, wenn sich die Lage nicht bald bessere. Mullin warnte: "Das Bild ist nicht sehr hübsch. Die Umsätze sind nicht einmal in die Nähe dessen gestiegen, was wir uns erhofft hatten." Zusätzlich zum Verkehrsrückgang plagten die Fluggesellschaften hohe Kosten für Sicherheitsmaßnahmen und Versicherungen, die allein für die Branche von wenigen Millionen Dollar pro Jahr auf fast 1 Mrd. $ gestiegen seien. Wachse der Luftverkehr nicht bald wie bisher parallel mit dem Bruttoinlandsprodukt, stehe die Branche vor "wahrhaften strukturellen Herausforderungen." Mullin selbst geriet jüngst in die Schusslinie seines Kollegen David Siegel (US Airways). Siegel hatte ihn bezichtigt, US Airways mit unfairen Mitteln zu bekämpfen und Mullin als "Dr. Evil" bezeichnet - nach einer Hauptfigur der in den USA äußerst populären "Austin Powers"-Filme. © 2002 Financial Times Deutschland
sk Geschrieben 24. September 2002 Melden Geschrieben 24. September 2002 Hehehehe - wie rette ich mein Unternehmen? Ich behaupte die Konkurrenz ist sowieso bals pleite. Dann meiden die Kunden die Konkurrenz und aus der Prophezeiung wird Realität. Mal abwarten, denn im Prinzip ist das ja nichts neues...
AvroRJX Geschrieben 24. September 2002 Melden Geschrieben 24. September 2002 Gordon, Gordon, so kann man die Aktien der Konkurrenz auch nach unten treiben und den eigenen Kurs pflegen, was? Aber mal ehrlich, er sagt vorher UA werde Pleite gehen und seine Allianz müßte genehmigt werden, weil die von UA/US genehmigt wurde..... wenn die bald Pleite gehen, dann gibt es in den USA ein Duopol, bei dem AA halb so groß wäre wie DL/NW/CO, da AWA lt. Bethune auch Pleite sein soll..... Mehr staatliche Hilfen fordrn übrigens alle Airline Bosse in den USA
A346 Geschrieben 24. September 2002 Melden Geschrieben 24. September 2002 wurde denn die UA/US allianz schon genehmigt ??
D-AIGA Geschrieben 24. September 2002 Melden Geschrieben 24. September 2002 Wenn "charismatisch" mit arrogant, selbstgerecht und überheblich übersetzt werden darf, dann ist dieser sprücheklopfender Texaner wirklich sehr "charismatisch" Natürlich hat er CO saniert, aber das sollte nicht dazu führen, dass er völlig niveaulos wird. Einfach zum kotzen. Ich erinnere nur an die dümmlichen Äußerungen zum Sonic Cruiser/A380, die jede Menge verdrehte Fakten enthalten haben. Der hat wohl ewige Treue zu Boeing geschworen... Dass er eine ATPL und ein Typerating für 757 hat oder auch nicht, macht ihn nicht zu einem besseren Manager oder nicht. Ausserdem muss COntinental aufpassen, dass sie nicht selbst in Schwierigkeiten geraten. Die arbeiten zwar momentan sehr profitabel, haben aber nach der Sanierung kaum noch eigene Assets (Stichwort Leasing). In schwierigen Zeiten fehlt da doch ein wichtiges Polster. Tja, mal wieder ein Versuch, mit großen Sprüchen den Börsenkurs aufzublasen. Da kann ich nur sagen: armes Texas [ Diese Nachricht wurde geändert von: D-AIGA am 2002-09-24 23:05 ]
Alex330 Geschrieben 25. September 2002 Melden Geschrieben 25. September 2002 Das Problem ist, dass Bethune durchaus das Zeug hat, UA kaputt zu reden. Zwar stimmt es, dass UA und AmWest ziemlich schlecht dastehen, Bethunes Aussagen sind aber extrem geschäftsschädigend und dreist. Doch der MArkt wird drauf reagieren. Wenn das Standard wird - in D könnte (nur als Beispiel) die LH zB die dba geziel kaputt reden, dann ist die Welt wieder um ein Stück Niveau und Fairness ärmer. Gruß Alex [ Diese Nachricht wurde geändert von: Alex330 am 2002-09-25 17:41 ]
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