Warum Fluggesellschaften Entschädigungen automatisieren wollen

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Von vielen Fluggesellschaften stiefmütterlich behandelt, haben sich die EU-Fluggastrechte zu einem Milliardenmarkt für Vermittlungsagenturen entwickelt. Jetzt setzt ein deutsches Startup ein System für Airlines auf. Das Ziel: Entschädigungen automatisieren.

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[PassengerExperience]

Es ist spannend diesen Artikel zu lesen. Viele Airlines beginnen, mit steigendem Druck durch Regierungen und vor allem durch Unternehmen, die aus diesen Regulierungen einen Markt erschaffen, sich mit dem Thema Passagier-Erlebnis intensiver zu beschäftigen. (Ich habe doch tatsächlich neulich im Radio Werbung dazu gehört - muss sich also lohnen)

Wer sich umhört in der Branche sieht viele Airlines die eigene Abteilungen und sogar Unternehmensbereich schaffen um sich dediziert und ausschließlich mit diesem Thema zu beschäftigen. Allerdings ist das Geschäftsmodell der Automatisierung nicht wirklich neu, denn ein niederländisches Unternehmen ist hier schon eine Weile im Markt und bietet Airlines ein inzwischen sehr ausgereiftes Tool an. https://www.strandedflightsolutions.com Spannend hier ist, dass die Airline mit diesem Ansatz größere pauschalisierte Kompensationen verhindern kann. 

Betrachtet man sich das Eco-System Flugerlebnis kann hier allerdings nur eine wirklich verbesserte Erfahrung für den Passagier enstehen, wenn alle in diesem System beteiligten ihren Beitrag leisten.

Nur wenn Airlines, Ground-Handler und Flughäfen zusammenarbeiten und aufhören sich gegenseitig den schwarzen Peter zuzuschieben, wird neben dem Kapital-Schlagen aus den Unwegsamkeiten des Luftverkehrs - (dazu gehören neben dem Wetter übrigens auch auch die schwachen Kapazitätsprojektionen der Luftkontrollunternehmen, deren Personalmangel dadurch hausgemacht ist, und das schon vor Jahren) - endlich auch der Passagier eine Verbesserung feststellen können, und dieser wird dann sicher auch wieder bereit sein, mehr für sein Ticket zu zahlen, vorausgesetzt der Service stimmt. Sicher ein positiver Effekt für die Preisspirale. 

Hier weise ich gerne auf den youtube Kanal des bitkom hin. Da gibt es von der Digital Aviation Konferenz 2019 einige gute Beiträge zu. https://www.youtube.com/user/bitkomverband/videos

Übrigens, vergleicht man das mit der Bahn, die auch noch vom Staat gesponsert billiger produzieren kann, sollte man dort ähnlichen Druck erwarten können. Gibt es diese harten Kompensationen für Ausfälle und Verspätungen dort auch? Lassen sie mich kurz überlegen... Nein..sicher.. denn damit damit würde man sich ja ins eigene Fleisch schneiden. Also erwarten wir hier lieber nicht zu viel.

An dieser Stelle herzlichen Dank an Herrn Professor Brützel für die sehr gute und recht detaillierte Ausführung in seinem Artikel "Kostenvergleich ICE/A320 - Bahn produziert billiger als jede Airline". Dieser zeigt sehr deutlich wie sich "Sponsoring" und "Zwangsabgaben" auf die kommerzielle Betrachtung auswirken. Sehr interessant ist, dass dort zwar steht, dass der Staat versucht den Passagier freiwillig auf die Bahn zu zwingen - äh bringen...., aber wenn man sich die Zahlen mal genau betrachtet, überhaupt kein Interesse haben kann. Denn wie will er die verringerten Einnahmen aus der Luftfahrt dort kompensieren? Durch noch höhere Ticketpreise? 

Es bleibt ein spannendes Feld aus. Hoffen wir, dass das Bemühen um den Passagier ernst gemeint ist. Denn schließlich ist er es der in allen Fällen für alle die Rechnungen zahlt....