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Verband fordert zum "Tag des Lärms" völliges Umdenken in Luftverkehrspolitik


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Geschrieben

Mir macht diese Ruhe Angst, auch wenn ich im Moment aufgrund des geringeren Pkw-Lärms die (wenigeren) Flugzeuge besser höre. Nicht nur die direkt am Flughafen Beschäftigen, sondern auch viele indirekt davon abhängige Menschen, haben im Moment Angst um ihren Job. Von den Steuereinnahmen des Flughafens wird z.B. in Frankfurt der ÖPNV bezahlt. Unglaublich wie hier verschiedene Gruppen die Corona-Krise für ihre eigenen Interessen ausschlachten wollen. Die sollten doch mal froh sein, dass es wahrscheinlich für längere Zeit ruhiger wird und auch langfristig aufgrund neuer Technologien bleiben wird!  Wie sinnvoll ist es denn eine aktuell hochdefizitäre Branche mit weiteren Kosten zu belasten? Da kann man dann gleich die Staatshilfen entsprechend erhöhen... Sinnvoller ist es da schon, die Staatshilfen gezielt für Investitionen in emissionsreduzierende Technologien zu lenken.

Geschrieben

Ist schon klar, dass die Bundesvereinigung gegen Fluglärm jetzt Morgenluft wittert. Natürlich wird es "nach Corona" nicht überall weitergehen wie zuvor. Aber ob die Änderungen alle im Sinne der Fluglärmgegner sein werden ?

Wenn die Flugpreise steigen werden hauptsächlich nur Personen fliegen, die es sich dann noch leisten können. Doch wird es dann wirklich signifikant weniger Flüge geben ? Es ist genauso wahrschenlich dass davon die Hersteller kleinerer Langstreckenmaschinen wie A321XLR und der projektierten A220 Langstreckenversion profitieren werden, d.h. die Flugzeuge werden kleiner, es fliegen im Verhältnis aber genauso viel Maschinen wie vorher. 

Und wie ist das mit der Luftfracht, die ja derzeit boomt. Man schaue sich doch einmal in Flightradar24 an, wer momentan alles zwischen Deutschland und Fernost, vor allem Südkorea, das nicht wie China zusätzlich auf die Eisenbahn zurückgreifen kann, hin und herpendelt. Selbst Condor ist z.Z. schwer im Frachtgeschäft tätig. So scheint die gesamte B767 Flotte der Airline zwischen Deutschland und China hin und her zu pendeln. Auf der gleichen Route sind ebenfalls Exoten wie Azerbeidshan Airlines (mit B787-8) unterwegs.

Natürlich werden die in "normalen" Zeiten  wieder Passagiere fliegen, denn Fernweh liegt nun mal in der Natur des Homo Sapiens und irgendwann in Post-Coronazeiten hat jeder einmal die deutschen Ostseestrände bereist und möchte mal wieder woanders Urlaub machen.

Statt dessen werden das Frachtgeschäft wohl wieder "Profis", d.h. Frachtlinien übernehmen. Natürlich ist die Frage erlaubt, ob wirklich alles in Fernost produziert werden und dann über solch lange Strecken transportiert werden muss. die Schwächen dieses Konzepts sind ja gerade erst ersichtlich geworden. Also wird es wohl bei einigen wirklich wichtigen Artikeln ein Umdenken geben.

Doch für den großen Rest gilt das Zitat der Kabarettistin Lore Lorenz "Frieden ist Krieg, der woanders stattfindet".

Wir haben uns daran gewöhnt, dass mit der Auslagerung der Produktion auch die dabei stattfindenden Umweltschäden ausgelagert wurden. Holt man diese komplett zurück, mag es im Zeitalter von Industrie 4.0 noch nicht einmal mehr Arbeitsplätze geben, gewiss aber die dabei anfallenden zusätzlichen Belastungen der Umwelt.

Statt Fluglärmgegnern würden also andere Bewohner unseres Landes auf die Barrikaden gehen.

Und selbst die Ausbaugegner mögen bedenken, dass die für sie derzeit paradiesischen Zeiten auch dann nicht bleiben werden.

Selbst wenn die Anzahl der Flüge in Zukunft reduziert wird, es werden mehr werden wie zur Zeit. Und ob alle 2 Minuten davon eines über's Dach fliegt oder nur alle 5 Minuten, für das eigene Nervenkostüm dürfte da kein großer Unterschied sein.   

Eine "Postkorona-Situation" die niemandem wirklich hilft schein also gar nicht so unwahrscheinlich.

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