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airliners.de

Swiss-Kapitän zu Kopilot degradiert


A380

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Geschrieben

BASEL - Der Swiss-Flugkapitän, der Mitte Juli bei einer Notlandung bei Berlin eine Maschine beschädigt hatte, ist zum Kopiloten degradiert worden. Dies, weil er im August durch einen zu schnellen Sinkflug auf den Flughafen Zürich für Aufregung gesorgt hatte.

 

Der bisherige Flugkapitän muss nun mindestens ein Jahr lang auf dem Sitz des Kopiloten Platz nehmen, wie Swiss-Sprecher Herbert Schmell einen Bericht des "Tages-Anzeiger" bestätigte. Er betonte aber, dass es sich bei der Zurückstufung nicht um eine Strafe sondern um eine "Schutzmassnahme" für den Piloten handle.

 

"Nach einem solchen prägenden Vorfall ist ein Besatzungsmitglied einfach nicht mehr so frei in seinen Entscheidungen", sagte Schmell. Nun habe der ehemalige Kapitän Zeit "sich zu finden". Sollte er nach einem Jahr wieder zum Captain aufsteigen wollen, müsse er wieder die entsprechenden Prüfungen durchlaufen.

 

Bei dem Landeanflug am 12. August auf einem Flug von Bremen nach Zürich-Kloten war das Flugzeug zu schnell gesunken und hatte dabei den von der Flugsicherung vorgegebenen Pfad verlassen. Damit habe er sich und andere gefährdet: "Es handelte sich um einen klaren Fehler der Besatzung", sagte Schmell.

 

Da der Anflug über Deutschland geschah, wird der Vorfall nun von den deutschen Behörden untersucht. Auf die Bewertung des Zwischenfalls von Berlin hat der zweite Vorfall keine Auswirkung, sagte Schmell weiter. Auch die offizielle Untersuchung habe der Besatzung keine Schuld gegeben.

 

Mitte Juli hatte der gleiche Flugkapitän wegen eines Unwetters auf dem ehemaligen Militärflugplatz Werneuchen bei Berlin landen müssen. Bei der Landung war die Maschine in einen 1 Meter hohen Erdwall auf der Piste geprallt, wobei das Flugzeug stark beschädigt wurde. Personen wurden dabei aber nicht verletzt.

 

Dass die Piloten den Erdwall nicht sahen, war mit der schlechten Sicht und verwitterten Markierungen begründet worden.

(8.10.2002 bei http://www.sfdrs.ch)

 

Meine Frage: Ist das normal, kommt das auch bei anderen Airlines vor? Oder ist das wieder einmal einen Versuch von "swiss" in die Medien zu kommen?

Gruss A380

Geschrieben

Ich weiß zwar nicht, wie es bei anderen Airlines abläuft, aber ich denke, es ist völlig normal, dass in der freien Wirtschaft (wozu ohne Frage auch die Luftfahrt gehört) jemand mit Sanktionen rechnen muss, wenn er Mist baut.

 

Im Übrigen: Die Swiss hat eine offene Informationspolitik, wohingegen Ryanair Versuche unternimmt, in die Presse zu kommen. Ist ein Unterschied.

Geschrieben

Degradiert ist schon das richtige Wort, aber in Grunde genommen der falsche Ausdruck.

 

Die Massnahme wurde nur zum Schutze des Piloten vollzogen. Er wäre gehemmt in Entscheidungen etc. Als Co. hat er keine solche Verantwortung mehr, die Entscheide trifft der Captain. In einem Jahr soll der nun "degradierte" Pilot nochmals eine Chance als Captain bekommen, wenn er sich stabilisiert hat.

Geschrieben

Ein Kapitän ist Kommandant und hat die Verantwortung für die Pasagiere, die Crew und das Flugzeug. Wenn er offensichtlich beweist, daß er nicht in der Lage ist als Kommandant seine Arbeit zu machen ist es durchaus gerechtfertigt, wenn er diese Verantwortung entzogen bekommt.

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